[Phoenix|N]: Pauli Corky Chase

Hier findest Du alle menschlichen Charaktere, die von Vampiren wissen, aber keine Vampirjäger sind. Erklärung der Abkürzungen: K = Konsortium | S = Syndikat | O = Syndikatsopfer | N = neutral | ? = der Charakter gehört der Gruppe nicht an, hält sich dort aber größtenteils auf.
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Pauli
Mensch
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Charname: Pauli Corky Chase
Pseudonym: P. (Pi)
Alter: 25 Jahre
Augen: tiefdunkles braun
Haare: schwarzbraun, lang
Größe: 170cm
Stadt: Phoenix
Rasse: Mensch
Klasse: wissend
Beruf: Angstpatientin
Hauptchar: aBraXaS
FAQ: http://faq.vampir-rollenspiel.de
Kontaktdaten:

[Phoenix|N]: Pauli Corky Chase

Beitragvon Pauli » 24.09.2016, 20:21

Zweitcharakter von aBraXaS

Steckbrief

» Name, Alter, Rasse
» Einstellung
» Herkunft, Beruf/Finanzen
» Aussehen
» Eigenarten
» Bevorzugte Opfer
» Fähigkeiten/Stärken
» Schwächen
» Waffen
» Vorlieben
» Abneigungen
» Charakter
» Ziele
» Sonstiges
» Leben in Phoenix/Venedic



Name
Pauli Corky Chase, genannt P (Pi)

Getauft wurde sie eigentlich auf Paula Karoline Lipschultz. Pauli wurde sie meist von anderen Kindern gerufen und sie behielt es so bei, als sie sich einen Ausweis zulegte, Corky war ihr Spitzname von einem Nachbarsjungen namens Corry, der meinte Karoline könnte man doch in Corky umwandeln - warum auch immer -, denn Corry & Corky hätte eine Ähnlichkeit zu Bonny & Clyde.

Lipschultz legte Pauli ab und nannte sich Chase, weil ihr nichts besseres einfiel. Hauptsache war, dass ihre Abstammung nicht mehr deutlich war, wenn sie ihren Ausweis irgendwo vorzeigen musste. Warum, weiß sie selbst nicht so genau, aber es war ihr wichtig, mit ihrer Vergangenheit irgendwo abzuschließen. Ihren Spitznamen erhielt Pi von ihren neuen Mitschülern, als sie mit 16 Jahren in einigen Kursen die offiziell amerikanische High-School abschloss, denn sie war eine der Besten ihrer Klasse und vor allem in den Naturwissenschaften brachte sie exzellente Zensuren zustande.


Menschliches Alter
Pauli ist am 29. Februar geboren und somit 25 Jahre alt, allerdings erahnt man ihr Alter nur auf etwa 18, allenfalls 19 Jahre, wodurch sie oftmals in Discotheken noch den Ausweis vorzeigen muss oder ihr im ersten Augenblick Alkohol nicht verkauft wird, bevor sie nicht bewiesen hat, dass sie volljährig ist.


Rassenbedingtes Alter
-


Art/Rasse
wissender Mensch

up

Einstellung
Speziell/Kodex:
-


Menschen:
Gegenüber Menschen ist sie vorsichtig. Sie hat mittlerweile die Erkenntnis erlangt, dass sie mit ihrer Überzeugung und Ehrlichkeit nicht für voll genommen wird und es gibt Menschen, die sie zurück in die Psychiatrie stecken würden, daher muss sie an sich skeptisch und vorsichtig sein.
Sie geht auf niemanden offen zu, ist allerdings auch nicht unfreundlich oder abweisend. Sie versucht ihren Mittelweg zu finden, wodurch sie allerdings nun auch recht ruhig geworden ist, andererseits aber auch wieder vorherrschend, wenn sie glaubt, dem Ziel ihrer Suche näher zu kommen.


Vampire:
Pauli ist verwirrt. Sie hatte eine Begegnung mit einem Vampir und kam nur knapp mit dem menschlichen Leben davon. Sie ist seither überzeugt davon, dass es Vampire gibt, doch niemand will ihr glauben. Nun ist sie auf der Suche nach "ihnen". Was sie tut, wenn sie auf einen trifft, ist nicht vorauszusehen, sie weiß es selbst nicht so genau.
Sie hegt keinen Groll gegen sie, es ist eher das Suchen nach der Wahrheit als Beweis für ihre Aussagen und auf der Suche nach einer Heilung, denn sie ist überzeugt, dass ihre Angstzustände durch diesen einen Vampir hervorgerufen wurden. Eine Meinung über die Rasse der Vampire konnte sie sich noch nicht wirklich bilden, da der "Zusammenstoß" mit einem von ihnen doch eher zufällig war, außerdem mitnichten wirklich lange oder unterhaltsam.


Glaube/Religion/Symbolik:
Pauli hat keine nennenswerte Religion. Sie wuchs als Amish auf, doch schon als Kind hatte sie kein wirkliches Interesse an diesem Glauben und widersetzte sich stets den Ältesten in der Gemeinde. Sie freundete sich mit einem Jungen namens Corry an, der in Germantown selbst wohnte, und brachte ihrer Familie somit und mit anderen Kleinigkeiten in Verruf, so dass sie harte Maßnahmen aushalten musste, da der Kontakt zur "Außenwelt" für eine Amish auf einer freundschaftlichen Basis nicht gestattet war.

Da sie ein Kind war, dem man die Regeln noch einbläuen musste, sah der Ältestenrat davon ab, Pauli für ihre Aussetzer zu bannen. Sie war mitunter einfach auch noch zu jung und die Hoffnung, das Kind noch bändigen zu können, war groß.

Vor allem hat sie seit der Begegnung mit einem Vampir Angstzustände, die ihr jeglichen Glauben verhindern würden, wäre sie überhaupt gläubig gewesen. Hierzu mehr unter dem Punkt "Schwächen".


Sonstiges:
-

up

Herkunft
Pauli wuchs in der Nähe von Germantown auf. Ein kleiner Vorort der großen, recht dreckigen Stadt Philadelphia/ Pennsylvania, einige wenige hundert Kilometer von New York City entfernt. Es sei gesagt, dass sie auf einer Farm ohne Strom, fließend Wasser oder ähnlich "Modernem" aufwuchs, da ihre Familie dem Glauben der Amish-People angehört.

Die "Rumspringa-Zeit" nahm sie als Anlass ihrer Familie und ihrem Zuhause mit 16 Jahren den Rücken zu kehren und sich in New York City einzufinden, bis sie eher unfreiwillig nach Phoenix kam.


Beruf/Finanzen
folgt


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Aussehen - Übersicht
  • Augen:
    warm, dunkelbraun, wirken bei wenig Licht fast schwarz, wenn man nicht genau hinsieht
  • Haare:
    langes, braunschwarzes Haar, das sich leicht wellt
  • Frisur:
    gerne auch mal hochgesteckt mit geflochtenen Zöpfen (wie aus ihrer Zeit bei den Amishen) oder auch offen oder zum Zopf oder ...
  • Größe:
    170cm
  • Figur:
    schlank, wohlgeformt, richtige Rundungen an richtigen Stellen - es lässt sie erotisch wirken, ohne dass sie das beabsichtigen würde
  • Gesicht:
    ebenmäßg, nie zu viel geschminkt, wenn überhaupt, irgendwie rein
  • Stimme:
    freundlich
  • Kleidung:
    ausgewaschene Jeans mit Schlag, Top oder Shirt; sie lebt keinen Wert auf sexy Kleidung, schon gar nicht teure; manchmal auch leichte Kleider, die bis zu den Knien reichen; wenn sie ausgeht auch mal schwarze, weite Hosen mit Seitentaschen - sie passt sich an die Situation an, ist aber nie auffällig oder overdresst - eher weniger als mehr
  • Schmuck:
    einfache, silberne Uhr; kleiner silberner Ankh-Anhänger an einem abgenutzten, dunkelbraunen Lederband um den Hals
  • Piercings:
    -
  • Tattoos:
    -
  • Narben:
    -
  • Besonderheiten:
    -

Aussehen - Beschreibung
Pauli hat langes, braunschwarzes Haar, das sich leicht wellt.

Ihre Augen sind dunkelbraun und überaus warm und wirken bei wenig Licht schwarz wie die Nacht. Zumindest wenn man nicht genau hinsieht. Tut man dies mit etwas mehr Lichteinfall, sieht man, dass ihre Iris in einem tiefdunklen Braun offenbart wird. In ihren Augen kann man versinken, es ist fast, als würde man tatsächlich in ihre Seele hineinblicken können.

Warm und voller Wissensdurst blicken diese Augen in die Welt, vielleicht auch durchzogen mit ein wenig Traurigkeit und Angst, aber auch Neugierde und Leidenschaft. Sie versteckt viele Gefühle in ihrer Seele, doch es wird ihr nie gelingen, diese einem aufmerksamen Gegenüber komplett zu verbergen.

Pi ist 170cm groß oder eher klein, wie sie es empfindet, wenn sie manch anderem gegenüber tritt. Sie hat eine schlanke und wohlgeformte Figur. Die richtigen Rundungen an den richtigen Stellen, wie Oberweite, Hüften und Hintern, lassen sie erotisch wirken, auch wenn sie das nicht wirklich beabsichtigt.

Tagsüber trägt sie gerne ausgewaschene Jeans mit Schlag, ein Top oder ein Shirt, je nach belieben. Pauli legt keinen Wert auf teure, sexy Kleidung. Etwas, das ihr doch aus ihrer Erziehung noch hängengeblieben ist. Besitztümer an sich sind ihr nicht wichtig. Einzig ein kleiner silberner Ankh-Anhänger an einem abgenutzten, dunkelbraunen Lederband ziert ihr Dekoletèe.

Diese Kette hatte sie diesen einem Vampir vom Hals gerissen und als Erinnerung oder als Maskottchen, dessen war sie sich selbst nicht ganz so sicher, behalten - sicher ist, dass dieser Anhänger ihr half, an das zu glauben, was wirklich passierte, vor allem in zweifelhaften Zeiten. Es war der einzige greifbare Anhaltspunkt für sie, dass sie sich die ganze Situation nicht doch einfach nur eingebildet hatte, wie es so manch einer in der Psychiatrie behauptet hatte.

Pauli besitzt noch eine einfache, silberne Uhr mit weißem Ziffernblatt an einem schwarzen Lederband, denn mit der Pünktlichkeit hatte sie es nie wirklich. Sie bekam diese Uhr als Abschlusspräsent von ihrer Kursleiterin geschenkt, die ihr immer helfend und unterstützend zur Seite gestanden hatte, als sie ihren Abschluss nachholen wollte.

Sollte Pauli ausgehen oder dergleichen, trägt sie gerne schwarze, weite Hosen, teilweise Armyhosen mit weiten Seitentaschen oder will sie einen Zweck erfüllen, legt sie sich schon mal etwas mehr ins Zeug. Sie passt sich an, je nach Situation, doch generell ist es ihr egal, was andere von ihr halten oder wie sie sich kleidet, solange die Kleidung sauber ist und ihren Zweck, welchen auch immer, erfüllt.

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Eigenarten
Wenn Pauli aufgebracht ist, fällt sie in den deutschen Dialekt der Amish zurück - dem Pennsylvania Dutch oder auch einmal in Hochdeutsch, wie sie es in der Schule, die sie bei den Amish als Kind besuchte, sprechen musste.

Wenn sie konzentriert ist oder aufgeregt, eventuell auch in einer Angstsituation, streift sie sich ständig vorhandene oder nicht vorhandene Strähnen hinter die Ohren oder spielt mit den Spitzen herum, das allerdings eher in einer Situation der Konzentration oder der Abwesenheit durch ihre eigenen Gedankengänge.

Ihre seltsamen Angstzustände sind wohl ihre grösste Eigenart. Hierzu siehe bitte die Auflistung bei den Schwächen. Durch ihre Ängste erstellte sie ein Profil von dem Vampir, auf den sie getroffen war, denn diese Phobien entstanden durch ihn, dessen ist sie sicher, und sie machte sich lange und viele Gedanken darüber, welche Ängste auf sein Leben oder sein Wesen oder auch ihres zurückzuführen waren.

Ansonsten hat sie eine Eigenart, die nur bei ganz bestimmten Personen auftritt. Personen, in die sie ein gewisses Vertrauen setzt, ohne das zu wissen und das können auch Personen sein, die sie noch gar nicht kennt: sie kann unglaublich liebreizend, niedlich und auch kindisch sein. Meistenfalls wirkt ihr Verhalten dann einfach nur niedlich und süß, niemals unangebracht, aber das bringt es mit sich, wenn man sich nur den richtigen Menschen mit diesen Eigenschaften zeigt. Bisher hat dies allerdings niemand mitbekommen können in der letzten Zeit - bisher gab es niemanden, bei dem sie diese für sich selbst ausgelebte Süßigkeit zeigen konnte.


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Bevorzugte Opfer
Pauli hat keine Opfer. Sie ist Pazifistin und sieht keinen Grund, Gewalt anzuwenden und schon mal gar nicht absichtlich oder willkürlich.

Ausnahmen bilden Panikattacken, wenn man sie dazu bringen will, dass sie etwas tut, vor dem sie Angst hat. Hier gab es Situationen, in denen sie ausrastete und um sich schlug.


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Spezialisierte Begabungen & weitere Stärken
Pi spricht fließend Deutsch, Pennsylvania Dutch und Englisch. Keine der Sprachen lässt erahnen, welches nun ihre Muttersprache sein könnte.

Eine ausgesprochene Logik durchzieht ihre Gedanken, weshalb sie auch Pi genannt wurde, da sie sich Fakten und Zahlen immer sehr gut merken konnte. Allerdings sind andere Fähigkeiten, die über das Normale hinausgehen, nicht gegenwärtig.

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Schwächen
Da sie ein Mensch ist, dazu weiblich und noch untrainiert, ist das wohl ihre größte Schwäche. Sie hat nie gelernt, sich auf irgendeine Weise speziell zu verteidigen und könnte so mitunter auch ein sehr leichtes Opfer oder Ziel sein.

Hinzu kommt, dass Pauli in Angriffssituationen versuchen wird, verbal zu agieren oder zu schlichten. Sie kann nicht verstehen, dass es Situationen gibt, in denen man einfach nicht anders kann, als Rennen oder Zurückschlagen. Für sie ist es unverständlich, dass man eine Situation nicht klären kann. Sie würde sich auch immer in Streitsituationen einmischen und nicht wegsehen, wenn jemand angegriffen wird, allerdings ebenfalls einfach nur verbal, weil sie glaubt, schlichten zu können, ohne dass es ausufert. Das kann sie mitunter in verzwickte Lagen bringen, in die sie gar nicht hätte hineingezogen werden müssen, wenn sie weggesehen hätte.

Pauli leidet seit ihrer Begegnung mit dem Vampir an eigenartigen Phobien. Durch ihren Aufenthalt in der Psychiatrie hat sie gelernt mit diesen umzugehen, doch einige Ängste kamen dort noch hinzu. Warum diese Ängste entstanden, ist den Ärzten schleierhaft. Sie glaubten ihrer Geschichte mit dem Vampir nicht und tippten auf Missbrauch oder Vergewaltigung, doch nichts dergleichen war ihr je widerfahren. Pauli ist überzeugt davon, dass der Vampir eine Kraft beherrschte, die er gegen sie eingesetzt hatte und diese somit auch Schäden verursachte, was ein Grund ist, dass sie diesen Vampir oder einen anderen finden will, der dies wieder rückgängig machen kann, denn auch wenn sie mit den Phobien umzugehen gelernt hat, so sind sie immer wieder aufs Neue eine Reifeprüfung und kaum auszuhalten. Erst nach einer akuten Attacke ist es ihr möglich, damit umzugehen, während dieser ist sie nicht imstande, sich zu rühren oder rational zu denken. Folgende Phobien muss sie ihr Eigen nennen.

Zu erwähnen wäre zuvor allerdings noch, dass sie durch das Wissen um die Existenz der Vampire einer großen Gefahr ausgesetzt ist, weil sie sich nicht bewusst darüber ist, dass dieses Wissen ihr Leben kosten könnte. Sie kennt den Vampirkodex nicht und sie weiss nicht, dass sie ihre Gedanken nicht all zu offen mit sich herumtragen sollte, damit ein Vampir nicht erfahren kann, dass sie über seine Existenz Bescheid weiß.


Polyphobie-Angst - Angst vor vielen Dingen/Situationen
Ihre Ängste wurden zusammengefasst in die Polyphobie-Angst - die Angst vor vielen Dingen und/oder Situationen. Folgend wird aufgezeigt, welche Dinge und Situationen das bei Pauli sind:


Acousticophobie/Acoustophobie/Akousticophobie – Angst vor Lärm und Geräuschen
Diese Angst ist glücklicherweise nicht zu sehr ausgeprägt und bezieht sich lediglich auf Verkehrslärm einer Strasse, Maschinenlärm in Fabriken oder auf Bauplätzen, Schreie oder aggressiv laute Stimmen. Eine große Menschenmenge bei Konzerten etc. Solange sie sich vorbereitet, auf eine solche Situation zu treffen, kann sie es meistern, solange der Geräuschpegel nicht unvorbereitet größer ausfällt, als erwartet. Discotheken machen ihr mitunter auch Probleme, allerdings kann sie sich daran gewöhnen, solange sie mit der Musik im Reinen ist oder im Einklang steht. Hat sie irgendeine Abneigung, klingt laute Discomusik in ihren Ohren wie Geschrei, ihr Herz beginnt zu rasen, sie bekommt Schweißausbrüche und versucht ohne Rücksicht, so schnell wie möglich aus der "Gefahrenzone" zu kommen.


Agliophobie/Algophobie – Angst vor Schmerz
Necrophobie – Angst vor dem Tod, Leichen, Kadavern
Thanathophobie/Thantophobie - Angst zu Sterben/vor dem Tod

Es gibt kaum etwas schlimmeres für Pauli, als Schmerz. Sie meidet jede Situation, in der ihr Schmerz zugefügt werden könnte. Daher wird sie sich nie die Ohren durchstechen, sich piercen oder tattoowieren lassen. Spritzen beim Arzt oder dergleichen meidet sie ebenso. Diese Angst entwickelte sich während des Psychiatrieaufenthalts, als sie ständig Spritzen bekam, damit sie ruhiger wurde und die Schwester war mitunter sehr rabiat in der Verabreichung, so dass sie ständig blaue Flecke hatte.

Allerdings ist sie blind, wenn sie sieht, wie jemand anderes gewalttätig wird. Sie entsagt der Angst und auch der Angst gegen Lärm, in dem sie glaubt, sie könne einem anderen Menschen eine Hilfe sein, wenn sie sich einmischt. Ihr Helfersyndrom ist somit weitaus stärker ausgeprägt als jeglicher Angstzustand, was auch für sie selbst der Beweis ist, dass diese Phobien nicht echt sein können, sondern von diesem Vampir stammen.

Die Angst vor dem Tod und Toten gehört hier mit rein, doch die Ärzte waren sich nicht ganz sicher, ob sie wirklich ein fester Bestandteil dieser Angst ist oder ob sie sich nur generell mit dem Schmerz vereinbaren lässt.


Agyrophobie – Angst, verkehrsreiche Straßen zu überqueren
Dromophobie – Angst, eine befahrene Straße zu überqueren
Wieder ein Angstzustand, der für sie so irrational ist, dass er einfach auch gar nicht existieren kann. Sie kann nicht begreifen, dass es sogar einen Namen für diese Angst gibt. Die Angst, verkehrsreiche Strassen zu überqueren, hindert sie daran, sich tagsüber in der Innenstadt aufzuhalten. Sie versucht stets auf den Abend oder die Nacht zu warten, vor allem auch, weil sie den Vampir nur nachts finden kann, und somit gleichzeitig der Rush-Hour aus dem Weg gehen kann. Hinzu kommt auch die Angst vor Tageslicht, doch diese wird hier gesondert angeführt.


Amakaphobie – Angst vor Eisenbahnen
Siderodromophobie – Angst vor Zügen, Zugreisen oder Schienen

Pauli glaubt, dass diese Angst mit der Angst vor lauten Geräuschen oder Lärm zusammenhängt. Sie schafft es auch mit dem größten Willen nicht, sich einem Bahnhof zu nähern. Immer wieder versucht sie es, um vielleicht die Ängste selbst besiegen zu können, doch kaum einige Meter vor dem Eingang, spätestens wenn sie einen Zug fahren hört, sinkt sie zitternd zusammen und meist braucht es einen Passanten, der sie aus der "Gefahrenzone" bringt, damit sie sich beruhigen kann. Sie ist nicht fähig, irgendetwas zu tun oder sich selbst wegzubewegen.

Die Ärzte bescheinigten ihr auch die Angst vor Schienen, doch Pauli glaubt, dass es einfach an der Lautstärke liegt, denn einen zu Zug sehen, macht ihr nichts aus, solange sie weiß, dass sie seine Geräusche nicht hört oder hören kann bzw. muss. zBsp. bei einem stillgeschalteten Fernseher.


Alliumphobie – Angst vor Knoblauch
Da Pauli sich an die allgemeinen Legenden hält, was Vampire angeht, ist diese Angst für sie der eindeutigste Beweis dafür, dass diese Ängste von diesem Vampir stammen, denn auch hier ist es ihr nicht möglich, tatsächlich zu glauben, dass es diese Angst wirklich geben soll, auch wenn die Psychologen in der Klinik einen Namen dafür hatten.

Pauli kann nicht einfach auf einem Gemüsemarkt spazieren gehen, weil sie ständig Angst hat, sie könnte in Berührung mit Knoblauch kommen. Sie geht in keine Pizzeria, weil sie Angst hat, dem Geruch ausgesetzt zu werden und bestellt, wenn überhaupt, per Telefon, solange sie sicher sein kann, dass kein Knoblauch hinzugetan wird. Sie konnte nie erklären, warum sie Angst vor Knoblauch haben sollte, was Knoblauch ihr tun könnte, doch die Angst ist da und sie ist sich sicher, dass Vampire mit Knoblauch nicht zurecht kamen und der ihnen schadet. Dass dem nicht so ist, weiß sie nicht.


Arachnophobie – Angst vor Spinnen
Die Angst vor Spinnen hatte sie schon immer. Sie ist ihr nicht unbekannt. Die Auswirkungen sind allgemeinbekannt und sie sind bei ihr ebenfalls nicht anders: Wenn sie eine Spinne sieht, fällt sie in einen Panikzustand, kann sich entweder überhaupt nicht bewegen oder sucht das Weite. Schuppen, Keller oder andere Orte, an denen Spinnen üblicherweise wohnen, betritt sie gar nicht oder nur mit äußerster Umsicht und einem schnell schlagenden Herzen und kaltem Schweiß auf der Stirn.

Sie hat gelernt mit Weberknechten zu leben, solange sie nur weit genug in einer Zimmerecke hocken, bis sie den Mumm aufbringen konnte, diese einzusaugen oder jemanden finden konnte, der sie ihr wegmacht. Doch alle anderen Arten, ob nun kleiner oder gar größer, sind der reinste Horror.


Automatonophobie/Pediophobie/Pupaphobie – Angst vor Puppen [allem, was einem Individuum ähnlich sieht]
Coulrophobie – Angst vor Clowns

Puppen jagen ihr Angst ein. Schon als Kind hatte sie Probleme damit, mit einer Puppe oder dergleichen in einem Raum zu schlafen. Sie hatte eine einfach genähte Puppe ihrer Großmutter bei sich, doch diese war die einzige, mit der sie annähernd klar kam. Alles andere - vor allem diese Echt-aussehenden Puppen der "Außenwelt" - jagen ihr großen Angst ein. Sie hatte bei Corry einmal einen Film namens "Chucky, die Mörderpuppe" gesehen und die Angst seither war sehr groß. Zur Phobie wurde diese Furcht allerdings erst, als sie die Begegnung mit dem unbekannten Vampir hatte. Pauli meidet jegliche Puppenläden oder Spielzeugabteilungen in Kaufhäusern.

Dazu kommt die Angst vor Clowns. Sie war einmal heimlich mit Corry im Zirkus und ihr waren die Clowns sehr suspekt und als sie von einem in die Manege gezogen wurde, brach sie in Tränen aus und rannte weg. Es war nie eine Phobie - bis zur Nacht mit dem Vampir, doch die Angst war schon vorher gegeben.


Ballistophobie – Angst vor Feuerwerkskörpern und Schußwaffenpatronen, erschossen zu werden
Auch hier führt Pauli die Angst auf die Phobie lauter Geräusche und Lärm zurück. Sie wirkt sich ebenso aus, wie alle anderen Ängste. Bei Silvester verkriecht sie sich in ihrer Wohnung oder aber sie geht in ihre Stammdiskothek, in der es ihr nicht schwer fiel, sich an die laute Musik zu gewöhnen, solange keine Lieder gespielt wurden, die sie nicht mochte [Trash-, Death- und Powermetal wären Musikrichtungen, bei denen ihre Angst wie ein Schlag ins Gesicht zurückkommt, Techno ebenso, doch dies wurde in "ihrer" Diskothek glücklicherweise nicht gespielt, vor allem, weil sie diese Musik auch generell nicht mag].

Wenn sie eine Waffe sieht, ist ihr panischer Zustand wie eine Lähmung und sie würde die Waffe anstarren, bis sie aus ihrer Reichweite kommt, bevor sie wieder atmen kann, ohne zu glauben, gleich ersticken zu müssen.


Cacophobie – Angst vor Hässlichkeit
Dysmorphobie – Angst vor Entstellung
Lepraphobie/ Leprophobie – Angst vor Lepra
Rhytiphobie – Angst, Falten zu bekommen
Scabiophobie – Angst vor Krätze

Pauli hat Angst vor dem Alt- und somit vor dem - für sie - Hässlich-werden. Sie nimmt Abstand von Leuten, die in ihren Augen hässlich sind oder sichtbare Hautkrankheiten haben, weil sie in ihrem Angstzustand glaubt, es könnte auf sie übergehen. Sie weiß rational, dass die meisten Krankheiten und vor allem ein einfaches unhübsches Aussehen nicht übertragen werden können, aber Ängste waren noch nie logisch im akuten Zustand.


Dentophobie – Angst vor dem Zahnarzt
Oralophobie - Zahnarztangst, Dental,- oder Zahnbehandlungsangst

Seit jeher ließ Pauli nur unter Betäubung zu, dass man zahnärztlich gegen Schmerzen half. Diese Angst war meist begründet, denn in der Amish-Gemeinde wurde anfänglich nicht auf andere Ärzte als den eigenen vertraut. Mit der Zeit ging ihre Familie nicht und somit waren die Untersuchungen, oder das Ziehen von Zähnen, etc., sehr schmerzhaft. Sie hatte schon immer Angst vor "Zahnärzten", denen in der Gemeinde und übertragen auch vor denen in der "Außenwelt". Sie zwang sich später, wenn es nötig war, doch seit der Begegnung mit dem Schatten der Dunkelheit wurde auch diese Angst zur Phobie. Glücklicherweise hatte sie seither keine Probleme mehr mit ihren Zähnen, die einen Arztbesuch erfordert hätten.


Ecclesiophobie – Angst vor Kirchen
Hemaphobie/Hematophobie/Hemophobie - Angst vor Heiligen und heiligen Dingen
Hierophobie – Angst vor Kirchenleuten, heiligen Dingen
Papaphobie – Angst vor dem Papst
Staurophobie – Angst vor Kreuzen und Kruzifixen
Teleophobie – Angst vor bestimmten Vorhaben oder religiösen Zeremonien
Theologicophobie – Angst vor der Theologie
Theophobie – Angst vor Gott oder Religion
Zeusophobie – Angst vor Gott/Göttern

Ein weiterer Beweis für Pauli, dass diese Ängste durch den Vampir verursacht worden sind und nicht vor der Situation selbst, auch wenn diese sicherlich ein mittelschwerer Schock war. Pauli meidet Kirchen und meidet es überhaupt, in deren Nähe zu kommen. Friedhöfe sind allerdings nicht beängstigend. Nur die Kirchengebäude selbst und eben alle heiligen Symboliken, die dazu gehören [generell allerdings nur die des Christentums wie Kreuze, Kruzifixe und dergleichen].


Eisoptrophobie – Angst, sich im Spiegel zu betrachten
Spectrophobie – Angst vor Gespenstern oder in den Spiegel zu sehen

Diese Angst konnte sie weitestgehend in ihre "Gewalt" bringen, dennoch hat sie noch immer ein mehr als mulmiges Gefühl, vor einen Spiegel zu treten. Warum, bzw. vor was genau sie hier Angst hat, weiß sie nicht genau. Manchmal kommt ihr der Gedanke, sie könnte sehen, dass sie hässlich geworden ist, doch sie führt diese Angst darauf zurück, dass Vampire wohl kein Spiegelbild hatten und sich so verraten würden. Allerdings weiß sie dies nicht, sie vermutet es nur. Dass es mitunter nur halb der Wahrheit entspricht, konnte sie schließlich nicht erfragen.


Emetophobie – Angst, sich übergeben zu müssen
Pauli vermeidet, unabsichtlich oder absichtlich, zuviel zu essen oder etwas zu essen, das sie nicht kennt, bzw. das ihr suspekt ist oder komisch riecht, damit sie einer Übelkeit aus dem Weg gehen kann. Auch trinkt sie nie zuviel Alkohol, wenn überhaupt, weil sie Panik vor dem Gedanken hat, sie könnte sich übergeben müssen.


Eosophobie – Angst vor Tageslicht, Dämmerung
Phengophobie - Angst vor Tageslicht, Sonnenschein

Diese Angst ist mit ein Grund, warum sie hauptsächlich nur nachtsüber aus dem Haus geht. Sie traut sich zwar auch am Tage vor die Türe, doch nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Diese Angst führt sie darauf zurück, dass Vampire durch das Sonnenlicht sterben. Sie hat die Angst etwas in den Griff bekommen, aber sie scheint immer mal wieder ihre Höhen zu erreichen, bevor sie sie wieder unterdrücken, bzw. im Zaum halten kann.


Sitiophobie/Sitophobie – Angst vor Nahrung
Auch diese Angst konnte eingedämmt werden und Pauli ist froh darüber, dennoch bleibt immer ein mulmiges Gefühl dabei, wenn sie etwas essen soll. Nicht nur, weil sie Angst hat, ihr könnte schlecht werden und sie könnte sich übergeben müssen, sondern eben auch, weil sie diese generelle Angst hat, Nahrung aufzunehmen, was sie dazu veranlasst, manchesmal eine Mahlzeit auszulassen.


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Waffen
Sie führt keine Waffen mit sich. Sie ist Pazifistin. Außerdem hat sie eine Phobie gegen Schusswaffenpatronen und zudem die Angst, erschossen zu werden.

Ausnahmen bilden Panikattacken, wenn man sie dazu bringen will, dass sie etwas tut, vor was sie Angst hat. Hier gab es Situationen, in denen sie ausrastete und um sich schlug.

up

Vorlieben

  • Musik:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Farbe:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Ambiente:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Eigenschaften:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Aussehen:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Geschlecht:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Hobbies:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Allgemeines:
    folgt, wenn sie es weiß

up

Abneigungen
  • Musik:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Farbe:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Ambiente:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Eigenschaften:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Aussehen:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Geschlecht:
    folgt, wenn sie es weiß
  • Aktionen:
    Ungerechtigkeit, Gewalt, Aggression
  • Allgemeines:
    folgt, wenn sie es weiß

up

Charakter

Kurzbeschreibung:
offen, trotz Skepsis und Vorsicht in manchen Situationen, wirkt verhalten, ruhig, schüchtern (außer bei vertrauten Personen), kann auch euphorisch werden, uneigennützig, Helferinstinkt, harmoniesüchtig, pazifistisch, neugierig (auch wenn ihre Phobien vieles verhindern), rational denkend, intelligent, kindlich, optimistisch, wissbegierig, logisch, ehrgeizig, mutig (soweit es geht), anpassungsfähig

Ausführliche Beschreibung:
Im Grunde ist Pi ein wirklich offener Mensch, doch die Erfahrungen der letzten Jahre haben ihr eine gewisse Skepsis und Vorsicht eingebracht, so dass sie sich anderen Menschen gegenüber sehr verhalten gibt. Auch wirkt sie ruhig und schüchtern, außer bei Personen, bei denen sie glaubt, sie könnte mehr über die wahre Existenz der Vampire herausfinden. Dann kann sie euphorisch und sehr aufgeregt wirken und sein, denn mittlerweile ist es zu ihrem Lebensziel geworden, einen oder den Vampir zu finden, um ihre Ängste loszuwerden, die ihr durch diesen einen zugeführt worden waren, wovon sie eindeutig überzeugt ist.

Pauli ist ansonsten sehr uneigennützig, sie hat einen ausgeprägten Helferinstinkt, der fast schon zu einem Helfersyndrom auswuchs. Sie mischt sich in alle Zwistigkeiten ein, die ihr begegnen, weil sie durch ihre Erziehung immer eine Harmonie vorgelebt bekam. Ihr pazifistisches Denken lässt nicht zu, zu begreifen, dass es manchmal klüger wäre, wegzusehen oder zu rennen, als verbal das Schlichten zu versuchen.

Durch das Auftreten ihrer Phobien wurde sie sehr in ihrem Leben und vor allem in ihrer Neugierde eingeschränkt. Sie war immer erpicht darauf, zu erfahren, was es alles gab in der Welt, so auch beispielsweise verschiedene Speisen aus verschiedenen Ländern, doch dies bleibt ihr nun fast verwehrt, weil sie Angst vor Nahrung oder auch Angst vor dem Erbrechen selbst hat. Sie versucht es hin und wieder, aber es gelingt nur selten, diese Angst zu überwinden. Zumindest hat sie in der Psychiatrie gelernt, sich nicht gegen die Aufnahme von Nahrung zu wehren. Sie ist im Kampf mit sich selbst und gegen die Ängste und hofft inständig, dass sie einfach nur bald wieder so sein kann, bzw. so leben darf, wie es einst war.

Pauli ist ein hübsches Wesen, das allerdings nicht viel Wert darauf legt, sich herauszuputzen, dennoch ist sie sich sehr wohl bewusst darüber, dass sie eine gewisse Anziehungskraft besitzt und wenn es sein muss, dann weiß sie diese auch einzusetzen. Sie hat kaum Vorurteile, doch durch ihre Ängste entwickelten sich Ansichten, die man als Vorurteil bezeichnen könnte. Sie kann beispielsweise keine Kontakte zu hässlichen oder krankaussehenden Menschen halten, weil die Angst, dass diese Merkmale auf sie überspringen, zu stark in ihrem Inneren heranwächst, sollte sie sich einer solchen Situation gegenüberstehen sehen. Rational denkend, weiß sie allerdings, dass die meisten Phobien unbegründet sind, dennoch kann sie nichts gegen sie tun, außer sie mehr oder minder im Griff zu halten.

Rationales Denken und Intelligenz machen ihr Sein aus, auch wenn sie durch ihre Schwächen immer wieder eingeschränkt wird. Sie arbeitet stets an sich, ist voller Hoffnung, optimistisch veranlagt und alles andere als aggressiv oder gewalttätig. Pauli ist sehr wissbegierig und interessiert sich im Grunde für alles, was ihr interessant scheint, allerdings hat sie nun erst einmal eine Aufgabe und dieser muss sie sich mit Haut und Haaren widmen, bevor sie sich für andere Dinge interessieren kann. Somit beschäftigt sie sich mit Vampiren und vor allem damit, einen bestimmten zu finden oder einen beliebigen, weil sie die Hoffnung hegt, dass auch andere ihr helfen könnten.

Pi ist Logikerin und so hat sie die Begegnung mit dem Vampir und den Zusammenhang mit ihren Ängsten sehr bald begriffen und ein "Täterprofil" erstellt. Nicht alle Punkte sind richtig, doch es sind Möglichkeiten, die wahrlich anerkennungswürdig sind, denn kaum einer wäre wohl auf diese Gedanken gekommen, zumindest nicht, wenn er nicht in ihrer Situation steckt.

Durch all das lässt Pauli sich auch ehrgeizig und mutig betiteln, vielleicht aber doch eher mutig, weil sie ein Ziel hat und nicht darüber nachdenkt, dass ihr einiges dabei passieren könnte. Sie will und darf auch nicht darüber nachdenken, weil sie mitunter die Angst vor Schmerzen und Tod hat und würde sie darüber nachdenken, könnte sie ihr Ziel niemals erreichen, da die Angst sie immer wieder zurückwerfen würde. Sie hat gelernt, mit all dem zu leben und darf somit auch anpassungsfähig geschimpft werden, doch glücklich.. ja, glücklich ist anders und das ist es, worauf sie hinarbeitet... endlich wieder ohne Ängste glücklich sein zu können und ihre Freiheit zu genießen, denn das, was sie jetzt Leben nennt, ist eine Gefangenschaft... dabei hatte sie sich schon in ihrer Jugend immer danach gesehnt, aus ihrer Gefangenschaft zu entfliehen und kaum genossen, musste sie sie wieder hergeben...

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Ziele
sie will wieder gesund werden - frei von ihren Ängsten sein

up

Sonstiges
-

up

Leben in Venedic/Phoenix/New York
folgt

Benutzeravatar
Pauli
Mensch
Beiträge: 3
Registriert: 22.09.2016, 22:19
Posts: 1-2x/Monat
Charname: Pauli Corky Chase
Pseudonym: P. (Pi)
Alter: 25 Jahre
Augen: tiefdunkles braun
Haare: schwarzbraun, lang
Größe: 170cm
Stadt: Phoenix
Rasse: Mensch
Klasse: wissend
Beruf: Angstpatientin
Hauptchar: aBraXaS
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Kontaktdaten:

Re: [Phoenix|N]: Pauli Corky Chase

Beitragvon Pauli » 24.09.2016, 20:31

Lebenslauf
29. Februar 1980

Das Babygeschrei aus der kleinen Kammer ließ 5 Köpfe hochsehen und man konnte das freudige Glänzen in den Augen und das Strahlen auf ihren Gesichtern erkennen. Alle starrten auf die geschlossene, alte Holztüre, hinter dieser das Wunder geschehen war. Ein junger Mann stand von seinem Sessel auf und ging einen Schritt aufgeregt zur Tür, doch ein weiterer Mann mit weißem Bart stand gleichwohl auf und hielt ihn zurück. Warte Jeremias, warte., seine Stimme war sanft und nur leicht war ein Lächeln in seinen Zügen zu erkennen. Er wusste um die Aufregung Jeremias. Ihm war es bei seinem ersten Kinde auch nicht anders ergangen. Jeremias nickte nur und lächelte weiter, dennoch war die Aufregung in seinem Inneren greifbar.

Es vergingen einige Minuten und das Weinen des Kindes hörte auf, erst dann öffnete sich die kleine Türe und eine dickbäuchige Frau kam mit einem Bündel Stoff in den Armen heraus. Jeremias ging ihr glücklich entgegen, doch als er den Blick der älteren Frau sah, versteinerte sich seine Mimik und die Freude wich aus seinem Blick, wie auch die Farbe aus seinem Gesicht. Die vier weiteren Personen im Raum schienen es ihm gleichzutun.

Sie hat es.. sie hat es nicht geschafft. Gott sei ihrer Seele gnädig., Tränen rannen der Hebamme nun die Wangen hinunter und für einen Augenblick war es, im wahrsten Sinne des Wortes, totenstill im Raum. Ein Schlucken war zu hören, Jeremias konnte nichts tun, sich nicht bewegen, er wusste nicht, ob er zu seiner toten Frau gehen oder das neugeborne Kind, sein Kind in den Arm nehmen sollte, doch die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als die Hebamme ihm das Kind in die Hände legte und zeitgleich der alte Mann mit einer Bibel die Schlafkammer betrat...

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1987 - Genau 7 Jahre später

Ich verstehe nicht, warum ich meinen Geburtstag heute habe, wenn doch morgen erst der 29. Februar ist., beharrte das dunkelhaarige Mädchen mit der mittelalterlichen Haube auf dem Kopf vor ihrem Vater, der am großen Esstisch saß und einen Korb flechtete. Morgen ist der 1. März, mein Kind., er vermied es ihren Namen auszusprechen. Das Kind wurde nach der Mutter seines Vaters benannt und dieser Name war der gleiche, wie der seiner Gattin, die bei der Geburt gestorben war und noch immer nagte der Schmerz in Jeremias, als wäre es erst gestern gewesen. Nach der Tradition bezüglich des Erstgebornen, musste er das Kind so nennen, doch er brachte es nicht über sich, ihren Namen all zu oft auszusprechen, wenn, nahm er den zweiten, nie den ersten Namen. Zwar war dies in der Gemeinde nicht die Regel, einem Kinde zwei Namen zu schenken, doch konnte man sein Verlangen verstehen und in anderen Gemeinden war es durchaus im Bereich des Möglichen. Gott hatte seine Gründe, warum er seine Frau zu sich gerufen hatte und das war der einzige Trost - das und das Kind, solange es ihm keinen Grund zum Ärgernis gab, doch dem war seltenst der Fall.

Aber heute ist der 28. Februar und ich bin am 29. Februar geboren und der ist morgen und nicht heute und morgen ist schon mal gar nicht der 1. März, beharrte das Kind weiter. Es ist ein Schaltjahr. Ein Schaltjahr bedeutet, dass ein Tag fehlt und das ist der 29. Februar. Den gibt es nur alle 4 Jahre oder wenn wir eine volle Jahreszahl haben., seine Stimme war noch immer ruhig. Er hatte dem Kind schon öfter erklärt, was ein Schaltjahr war, aber sie war wohl zu jung gewesen, um das zu begreifen. Aber das ist nicht gerecht., sagte das Mädchen traurig und hockte sich trotzig auf einen Stuhl. Alles ist gerecht, mein Kind. Gott hat es so vorgesehen und er entscheidet immer richtig und fair. Dass Paula an einem solchen Tag zur Welt kommen musste, war ein schlechtes Zeichen für ihn. Seine Angetraute war verstorben an diesem Tag und das Kind brachte mehr Ärger als Freude und doch war es wohl so vorgesehen. Jeremias tröstete sich damit, dass Gott schon wusste, was er tat.

Ich hasse Gott!, brach es aus dem Kind heraus und Jeremias ließ den halbfertigen Korb vor Schreck fallen, für den Bruchteil einer Sekunde starrte er seine Tochter fassungslos an, dann stand er ruckartig auf, packte sie am Arm und bugsierte sie in ihre Kammer. Bete um Vergebung, Karoline, bitte um Entschuldigung. Gotteslästerung ist die Zunge des Teufels und eine Sünde, die nicht in meinem Hause entsteht!, aufgebracht schloss er die Türe und eilte aus dem alten Farmhaus, das ohne Strom und fließend Wasser auskam. Wie alle Farmhäuser der Gemeinde der Amish-People.

Jeremias wusste nicht, was er noch tun sollte. Immer wieder weigerte sich Paula, sich an die Regeln und die Frömmigkeit zu halten. Sie hatte keinen Respekt vor ihrer eigenen Tradition, ihrer Herkunft, nicht vor den Ältesten und auch nicht vor Gott. Er wusste nicht, wie er nun reagieren sollte und befragte seinen Vater, jenen Mann, der einst vor 7 Jahren die Bibel nahm und in die Kammer gegangen war, in der Jeremias Frau und seine Schwiegertochter verstorben war.

Wir werden es richten. Gott wird es richten. Sie wird zur Vernunft kommen, Jeremias. Sie wird begreifen. Sie ist sich in ihrer kindlichen Dummheit nicht bewusst über ihre Worte und Taten. Gebe sie auch unter der Woche in die Betreuung des Gottesdienstes, so wird sie lernen und verstehen., und Paulas Vater nickte niedergeschlagen. Er hoffte, dass sein Vater es besser wusste und vertraute auf dessen Worte. Er kannte kein Kind in der Gemeinde, das so rücksichtslos war und sich nicht in die Gemeinschaft fügte, doch er hoffte, dass es wirklich kindlicher Leichtsinn war, der sie dazu trieb. Lag es vielleicht an ihrem Tag der Geburt? Dem Schaltjahr? Gab es hier einen Zusammenhang? Er wollte lieber nicht weiter darüber grübeln, denn Aberglaube war kein Weg. Dieser Weg wurde nicht vorgesehen und war der Bund mit dem Teufel.

Und Jeremias, achte darauf, dass sie keinen Kontakt mehr zu diesem Jungen aus der Stadt hat. Ihr Verhalten ist widernatürlich und nur darauf zurückzuführen. Unsere Kinder kennen solche Ausdrücke nicht und sind nicht böse. Der Junge hat keinen guten Einfluss auf das Kind und Du weißt, dass sie gehen muss, wenn sie noch einmal Kontakt zu ihm hat., warf der weißbärtige Mann noch ein, bevor sein Sohn das Haus nickend verließ. Es konnte nur an diesem Jungen liegen und ja, er wusste, was passieren würde. Paula Karoline würde verbannt werden von der Gemeinde, wenn sie einen freundschaftlichen Kontakt zur Modernen Welt pflegte. Sie wusste das. Er hatte sie zwei mal erwischt, bis sie versicherte, sich nicht mehr mit dem Jungen zu treffen und zu spielen. Sie sagte, sie habe verstanden und Jeremias glaubte an ihre Ehrlichkeit. Sie war überzeugend. Wahrscheinlich waren es nur die Nachwirkungen und er hoffte, das Kind würde von diesen wieder gereinigt werden. Wenn sie nun täglich die Gottesdienste besuchen würde und die Bibelstunden doppelt erhielt, würden ihre Gedanken sicherlich oder hoffentlich wieder gereinigt werden und sie hatte mitunter auch nicht die Zeit, sich mit diesem Jungen zu treffen, ob sie es nun noch tun wollte oder nicht. Sicher war sicher.

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1995 - 8 Jahre später - Pauli ist 15 Jahre alt geworden

Oh Corry, nächstes Jahr und wir können weg von hier, dann beginnt die "Rumspringa-Zeit" und ich werde ganz sicher niemals wieder zurückkehren zu diesem Altertum., Paula griff sich einen mitgebrachten Apfel und fütterte das Zebra über die Absperrung hinweg. Ich werde nicht weggehen können, Corky., nannte er sie bei ihrem Spitznamen, den nur er verwenden durfte und auch nur er kannte. Ich will es auch gar nicht., fügte er noch etwas leiser hinzu und Pauli blickte ihn verständnislos an. Aber Du hast gesagt, dass Du mit mir kommst., ihre Stimme schwankte zwischen Unsicherheit und einer tiefen Enttäuschung. Das war vor 4 Jahren, ich war noch ein Kind und Du warst es auch. Ich kann verstehen, dass Du dort weg willst, aber warum kommst Du nicht einfach in die Stadt zu mir? Meine Eltern haben sicherlich nichts dagegen., hoffnungsvoll blickte er seine beste Freundin an.

Immer wieder trafen sie sich, seit sie sich als Kinder einmal zufällig auf einem Feld kennengelernt hatten. Sie waren vom ersten Augenblick an die besten Freunde und Paula hatte nicht verstehen können, warum sie nicht mit ihm - einem Nicht-Amish - befreundet sein durfte, doch sie lernte schnell, dass sie die alten Werte niemals ändern konnte und Corry brachte es fertig, dass sie die Idee, den eigenen Vater kaltschnäuzig anzulügen, wirklich durchsetzte. Paula war kein Fan von Lügen, doch diese Freundschaft war ihr wichtig. Corry hatte so viele Dinge und wusste so viele Dinge, von denen sie gar keine Ahnung gehabt hatte und sie war immer neugierig und wissbegierig gewesen.

Sie wollte das alles kennenlernen und fand nichts Schlechtes daran, sie wollte wohl auch einfach nicht verstehen und so gab es keinen anderen Weg, als dem Vater glaubhaft zu machen, sie hätte verstanden und würde den Jungen aus der Stadt nicht mehr zum Spielen treffen. Sie war zu klein, um wegzulaufen, das wusste sie und sie liebte ihre Familie doch auch, vor allem ihre Grosmutter, doch gleichzeitig war es ihr, als sei sie in einer falschen Zeit, in einem falschen Körper, geboren worden, denn sie fand den Anschluss einfach nicht, so sehr sie sich auch anfangs darum bemüht hatte.

Je mehr Winter ins Land strichen, umso mehr wurde dem Mädchen klar und bewusster, dass sie einfach nicht zu den Amish gehörte. Vor allem - je mehr sie von Corry erfuhr, was es alles zu entdecken gab, das ihr durch ihre Familie von je her verwehrt geblieben war. Niemand zuhause verstand ihre Wünsche und so brachte sie sie schon lange nicht mehr vor. Es hatte immer nur Ärger gegeben und Pauli zog es seither vor, das Spiel mitzuspielen. Sie wollte ihre Gemeinde - die Gemeinde - nicht verärgern, sie wollte sie nicht verletzen oder ihnen Ungemach bereiten, aber dennoch wollte sie auch nicht bei ihnen bleiben, das war nicht ihr Leben, das war nichts, was sie erfüllte oder glücklich machen konnte. Nach der 8. Klasse war die Schule vorbei gewesen und Paula hatte das Gefühl, dass ihr soviel Wissen fehlte, wenn sie an die vielen Bücher dachte, die Corry für seine Schule brauchte und er war noch immer auf der Schule, obwohl er ein ganzes Jahr älter war, als sie.

Sie trafen sich immer und immer wieder. Es dauerte nach dem ersten Erwischen einige Zeit, bis sie das Vertrauen des Vaters wieder erlangt hatte, doch danach war es einfacher, einen Spaziergang zu machen und Corry zu treffen. Diese Treffen waren immer recht kurz, denn wäre sie zulange fort gewesen, wäre es aufgefallen, vor allem auch, weil auch die Arbeit liegen geblieben wäre. Heute hatte sie darum gebeten, ein bisschen Zeit für sich zu haben. Es war ihr Geburtstag, groß gefeiert wurde dieser nicht, aber man verstand, dass sie hier etwas Freiraum wollte und man gewährte ihn ihr. Ihre Familie brachte ihr Vertrauen entgegen und es war schwer genug gewesen, dieses aufrecht zu erhalten, doch sie hatte ein Ziel und wusste, wofür oder auch für wen sie dies tat. Corry.

Corry, ihr bester Freund und mittlerweile auch ihr fester Freund. Er hatte sie zur Feier des Tages in den Zoo eingeladen, weil sie sich das schon immer gewünscht hatte und es nie möglich gewesen war, als sie noch jünger waren. Das eine mal Zirkus ausgenommen, aber das hatte auch besagt großen Ärger gegeben, da sie erwischt wurde. Vor allem auch, weil Paula ihre Angst vor dem Clown loswerden musste. Er hatte sie übelst erschreckt und sie hatte Alpträume durch ihn bekommen.

Jetzt aber war sie hier im Zoo, den sie schon immer hatte besuchen wollen, und nun sagte er ihr, dass er nicht mit ihr weggehen würde, wenn sie 16 Jahre alt geworden war und von der Gemeinde aus, die Welt "außen" sehen und erleben durfte, um sich dann zu entscheiden, ob sie zurückkommen wollte oder nicht. Für Pauli war schon lange klar, dass sie nicht zurückgehen würde, aber sie wollte dennoch warten, bis es offiziell war, denn der Respekt ihrer Familie und deren Glauben gegenüber, war groß.

Ich kann doch nicht in der Stadt bleiben, Corry. Ich will doch was sehen von all dem, was ich nie sehen durfte., und es schimmerten nun Tränen in den hübschen, dunklen Augen, die Hand auf das Eisengeländer gelegt. Er wollte seine auf ihre legen, doch sie ließ es nicht zu und drehte sich weg von ihm und ihr Blick sah durch das kauende Zebra hindurch. Bitte versteh das, Corky. Ich will Dich nicht verlieren, aber ich will aufs College, ich will studieren. Verstehst Du das nicht?.

Sie verstand. Sie verstand ihn sehr gut und dennoch tat es weh. Paula brauchte einen Augenblick bis sie wieder aus ihren Gedanken zu sich kam und nicken konnte. Doch. Ich verstehe Dich., ihre Worte waren leise, so leise, dass er sie kaum verstehen konnte, doch gerade noch laut genug, um nicht nachfragen zu müssen, was sie gesagt hatte.

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Beide wollten sich nicht trennen, aber ihre Wünsche gingen mit dem Alter immer mehr in verschiedene Richtungen. Einmal mehr merkte Pauli, dass sie einfach in verschiedenen Welten lebten. Sie in einer Welt, aus der sie ausbrechen wollte und er in einer Welt, in der er bleiben wollte. Doch es war keine gemeinsame Welt. Paula verlangte es nach mehr, sie hatte das Gefühl, soviel nachholen zu müssen und Corry kannte das alles schon zur Genüge, er wollte andere Dinge, er hatte andere Prioritäten. Und auch wenn es beide nicht wirklich wahrhaben wollten, so war an diesem Tag doch besiegelt, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben würden.

Es dauerte noch ein ganzes Jahr, bis auch ihnen das klar wurde, nämlich bis zu diesem Tag, an dem Paula sich von ihrer Gemeinde verabschiedete, um sich die Moderne Welt anzusehen und Corry an einem College in Philadelphia angenommen wurde. Paula verabschiedete sich ohne ein weiteres Wort von ihrer Familie, die Tränen waren echt. Sie wusste, sie würde nicht wieder kommen und sie wollte es auch nicht und dennoch tat es weh, ihre Familie zu verlassen.

Corry allerdings, konnte sie nicht gleich und nicht einfach so verlassen. Sie schlief noch einige Nächte bei ihm in seiner Studentenwohnung, die ihm seine Eltern bezahlten, doch mit jedem Tag spürte Paula mehr, dass sie sich eingesperrt fühlte. Dass ihre neugewonnene Freiheit keine Freiheit war, wenn sie in Philadelphia blieb und an dem Tag, an dem sie ihn für immer verließ, um erst einmal nach New York zu gehen, war beiden klar, dass es kein Wiedersehen geben würde. Es hätte nichts gebracht, außer falschen Hoffnungen. Die letzte gemeinsame Nacht verbrachten sie verkuschelt - Pauli hatte Sex immer ausgeschlagen, soweit wollte sie den Amish denn doch nicht untreu werden, nicht solange sie unter ihnen lebte - und am Morgen danach, wachte Corry allein in seinem Bett auf. Neben sich nur ein kleines Stück Papier, auf dem stand, dass sie ihn immer lieben würde, als Freund, als "Liebhaber" und auch als Mensch. Sie würde ihn nie vergessen und er würde diesen Zettel bis an sein Lebensende mit sich tragen...

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2000 - Pauli wurde 20 Jahre alt

Herzlichen Glückwunsch, Pauli, das Strahlen der Lehrerin, als sie Pi, wie Pauli von ihren Mitschülern genannt wurde, das Abschlussdiplom überreichte, war ehrlich und groß. Sie mochte das junge Amish-Mädchen, das sich so verbissen und mehr als erfolgreich daran versucht hatte, ihre Wissenslücken zu schließen und den offiziellen Abschluss nachzuholen, der ihr bei den Amish mehr oder weniger verwehrt geblieben war. Ein kleines Geschenk hatte sie ihr zudem heimlich überreicht, es war eine Aufmerksamkeit und auch ein neckisches Sticheln, denn mit der hübschen, schlichten Armbanduhr, gab sie ihr wieder einmal einen Wink mit dem Zaunpfahl, dass Paula wirklich auf ihre Pünktlichkeit achten musste, denn sie war alles, aber das war sie nie gewesen.

Danke., sagte Pi schlicht und die Röte stieg ihr leicht in die Wangen. Sie legte nicht viel Wert auf Besitztümer. Etwas, das die Erziehung ihr doch eingebracht hatte: Bescheidenheit. Nicht immer und nicht zu extrem, aber dennoch war Pi bescheiden. Sie legte die Uhr an und betrachtete sie stolz. Dies war wahrlich etwas Nützliches und sie würde sie wohl wirklich gebrauchen können. Vielen Dank., wiederholte sie noch einmal und die Lehrerin, die mehr Freundin als Pädagogin war, nickte lächelnd, bevor sie sich abwandte und sich den anderen Absolventen zuwandte. Pauli war stolz, und wie stolz sie war. Ein erleichtertes Aufatmen durchzog ihre Lungen und nach den Feierlichkeiten verabschiedete sie sich still von ihrer Schule, der sie nun den Rücken kehrte.

Pauli hatte sich nach dem Umzug nach New York eine kleine Stelle in einer Pizzeria gefunden und sich dort das nötige Geld verdient, um sich ein Zimmer bei einer alten Frau am Stadtrand leisten zu können. Sie hatte von ihrer Familie etwas Geld mitbekommen, doch es hätte nicht lange ausgereicht, in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich nun auch all die schönen, wissensgefüllten Bücher kaufen musste oder eher durfte, die auch Corry ständig, allerdings lastenvoll, mit sich getragen hatte. Für Pauli waren sie alles andere als eine Last, für sie bedeuteten diese und alle anderen Bücher eine ungekannte Freiheit, die sie sich nun einfach nehmen durfte, wann immer ihr danach begehrte.

Pauli wusste nicht, was sie jetzt tun wollte. Sie hatte sich keine großen Gedanken darum gemacht und einfach für jeden Tag selbst gelebt. Sie wusste allerdings, dass sie mehr sehen wollte, als nur New York, obwohl diese Stadt eine eigene Welt für sich war und so viele Geheimnisse bot, dass sie wohl noch Jahre hier zubringen konnte, um diese zu lüften.

Es war einiges geschehen in den letzten paar Jahren. Pauli hatte allerdings immer darauf verzichtet, enge Freundschaften zu schließen. Zu sehr litt sie noch immer an der Trennung von Corry, so dass es ihr nicht möglich war, diesen Verlust zu kompensieren. Manchmal fragte sie sich, was er gerade machte, doch mit jedem Tag wurde die Sehnsucht weniger und das Gefühl besser. Sie hatte auch hin und wieder eine Flirterei, aber sie ließ sich auch hier nicht auf mehr ein. Es war einfach noch zu früh gewesen.

Mittlerweile hatte sie sich auch ihr Haar schwarz gefärbt, hielt sich in Discotheken auf, die Darkwave und Gothic spielten und genoss das dunkle, mysteriöse Flair, das sie dort umgab und in ihrer Familie mehr als nur verpönt gewesen wäre - das Werk des Teufels. Was für ein Schwachsinn. Sie hatte sich komplett von der Kirche abgewandt, fand nun in ihrer eigenen Logik die Antworten, die sie wollte und brauchte und war einfach nur glücklich, nicht mehr in einer gläubigen Gemeinschaft leben zu müssen. Ja, es hatte sich wahrlich einiges geändert und sie bereute nichts dergleichen.

Manchmal war die Sehnsucht dennoch größer, denn sie liebte ihre Familie und respektierte sie, aber sie hätte sie nicht einmal einfach so besuchen können, denn zeitgleich mit ihrer jetzigen Einstellung und ihrem Lebenswandel, wäre sie offiziell von der Gemeinschaft ausgeschlossen und verbannt worden. Dies wollte sie weder ihnen noch sich selbst zumuten, daher mied sie jeden Kontakt, auch brieflich, denn es wäre für alle Seiten zu schmerzhaft gewesen. Sie konnte und sie wollte die alten Traditionen nicht erschüttern, denn auch wenn es nicht ihr Leben war, war es deren Leben, alles woran sie glaubten und sie bewunderte sie für ihre Art und Weise, doch war es einfach nicht Paulas Art und Weise.

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Es war schon dunkel, als Paula durch die regennassen Strassen lief, um die letzte U-Bahn zu erreichen, die sie in den Außenbezirk und somit zu ihrem zeitweiligen Zuhause führen würde. Paula mochte die dunklen Strassen New Yorks, schenkte hin und wieder einem Obdachlosen etwas zu Essen, wenn sie ihr Brot nicht aufgegessen hatte oder im Restaurant, in dem sie arbeitete, Pizzen übrig geblieben waren, weil sie fehl bestellt wurden. Angst hatte sie selten. Sicherlich war es manchmal recht unheimlich, doch Pauli vertraute darauf, dass jeder Übergriff verbal zu lösen war, außerdem glaubte sie nicht daran, dass ihr etwas passieren würde, was erschwerend hinzu kam. Etwas naiv, aber ihre Amishe Erziehung war nicht spurlos an ihr vorüber gegangen.

Heute Nacht allerdings waren die Strassen wie leergefegt. Vielleicht lag es am Wetter. Vor einigen Stunden hatte es noch wie aus Kübeln gegossen und die Obdachlosen waren wohl in einem der wenigen Heime untergekommen, in denen sie sich aufwärmen, duschen und etwas zu Essen bekommen konnten. Die befahrenen Strassen lagen etwas weiter entfernt, so dass auch hier kein Lärm zu ihr drang, nur ihre Schritte hallten von den Wänden und sie mochte dieses Geräusch. Weit entfernt wirkten die Sirenen, die so typisch für New York waren, dass man sie gar nicht mehr wahrnahm und alles dennoch als still bezeichnen konnte.

Der Schrei eines Mannes, ließ sie erschrocken zusammenfahren und von einem Augenblick auf den nächsten, spürte sie eine Aufregung in sich. Sie strich sich mit klopfendem Herzen das Haar hinter die Ohren und blickte sich suchend und aufmerksam hörend um. Ein weiterer, aber sehr dumpfer Schrei, war zu hören und sie lief in die Richtung, aus der er gekommen war. Sie gelangte durch eine schmale Gasse in eine weitere, etwas breitere und sah, wie ein dunkel gekleideter Mann, einen anderen an die Wand drückte.

Die Haltung des Ersten war widernatürlich. Es erinnerte an einen schlechten Vampirfilm und Paula begriff nicht, was er da tat. Sie dachte auch nicht darüber nach, sondern lief zu ihnen hin. Ihr Hey, ließ die dunkle Gestalt herumfahren und Paula blickte in ein so reines Gesicht, dass es wie aus Porzellan gefertigt zu sein schien. Schockiert blieb sie stehen, als sie ein Rinnsal Blut von seinem Mundwinkel tropfen sah und auch, wie die Eckzähne des Mannes sich von selbst zurückzogen. Sie stand so nah, dass er sie einfach greifen konnte, während sie noch diesen Anblick zu verarbeiten versuchte. Alles ging so schnell, dass ihr nicht einmal die Zeit blieb, weiterzuatmen, denn schon war sie anstatt des anderen an die Wand gedrückt und mit eisblauen Augen angestarrt.

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Der andere war einfach in sich zusammengesackt, schien dem Leben nichts mehr abzugewinnen. Bitte,... lassen Sie mich gehen. Töten... töten Sie mich nicht., nur stockend kamen ihr die Worte über die Lippen, Tränen traten ihr in die Augen und sie bekam kaum Luft, weil er ihr mit festem Griff die Kehle zuschnürte. Sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, ob dieser Mann tatsächlich das Blut des anderen getrunken hatte, wie es schien, und die Eckzähne, die sie hatte sich verkleinern sehen, schienen ihr ein Trugbild gewesen zu sein. Sie wusste nur, dass dieser Mann sie töten konnte, weil er auch den auf dem Boden Liegenden getötet hatte, sie war sicher, dass er tot war oder bald sterben würde, es war gleich. Diese dunkle Gestalt war fähig, einen Menschen zu töten und Paula wollte ihm erklären, wollte ihm sagen, dass es andere Möglichkeiten gab, dass er sie nicht töten brauchte, dass sie nichts sagen würde, doch sie brachte kein weiteres Wort mehr hervor. Willst Du nicht noch etwas weiter betteln?, fragte er, seinen Griff etwas lockernd, aber fest genug haltend, dass sie sich auch jetzt nicht bewegen konnte. Augenscheinlich genoss er den Anblick, sie voller Angst und Qual zu erleben.

Doch auch wenn sie jetzt wieder hätte sprechen können, tat sie es nicht, zu groß war ihre Angst und ihre Gedanken schienen verrückt zu spielen. Er war, als würde er mit seinem eisigen Blick wie Stahl in sie eindringen und alles verwirren. Sie spürte ungekannte Wut in sich, dann wieder tiefe Trauer, fühlte, wie ihre Gedanken sich drehten und es war, als würde sie voller Hass und dennoch so gefühllos und leer sein, wie ein ausgekipptes Glas Wasser. Sie fühlte sich leer, so unsagbar leer und immer mehr drehten sich ihre Gedanken, so dass sie die Augen schließen musste. Grauenhafte Gestalten taten sich vor ihrem inneren Augen auf, spielten mit ihren Gedanken, als wären diese nichts weiter, als ein Ball auf einem Baseballfeld. Ruckartig öffnete Pauli ihre Augen wieder, als er abermals zu sprechen begann. Na, wie fühlt es sich an? Diese Angst, dieser.. Wahnsinn..., das letzte Wort sprach er so genüsslich aus, dass es in ihren Gedanken widerhallte, immer und immer wieder, doch sie begriff seine Worte nicht, konnte nur röcheln, versuchen, Luft zu holen und spüren, wie ihr Puls in ungeahnte Höhen schlug.

Wie schade, dass ich schon getrunken habe., sprach er weiter, doch sie bekam nichts mehr davon mit. Sie hörte seine Worte nicht, hatte die Augen wieder geschlossen und aufgegeben, sich mit ihren Händen gegen ihn zu stemmen. Nein, töten werde ich Dich nicht, Dir wird niemand glauben..., sie spürte einen weiteren Schub in sich, einen Schub in ihren Gedanken, der sie zusammensacken ließ, dann schlug sie hart auf dem Boden auf und blieb bewusstlos liegen.

Als sie erwachte, sah sie in ein grelles Licht und konnte sich im ersten Augenblick an nichts erinnern. Es war so hell, dass sie die Augen wieder schloss und sich seitlich wegdrehte. Sie lag in einem Bett und als sie ihre Augen einen Spaltbreit wieder öffnete, erblickte sie ein schwarzes Hosenbein, dessen dazugehöriger Körper scheinbar in einem Stuhl saß. Was..? Wo..?, Paulas Mund war so trocken, dass sie nicht mehr sprechen konnte und sich erschöpft wieder zurücklehnte. Alles tat ihr weh, ihre Gedanken schienen leer zu sein und sie spürte jedes Glied an ihrem Körper, welches höllisch zu schmerzen schien. Sie traute sich nicht, sich noch weiter zu bewegen, aus Angst, ein größerer Schmerz könnte durch sie hindurch fahren.

Sie sind im Krankenhaus., es war eine angenehme, tiefe Männerstimme und sie hörte, wie der Mann, dessen Stimme zu ihr sprach, aufstand. Wir haben sie in einer Gasse gefunden heute morgen. Neben der Leiche eines Mannes., seine Stimme wirkte, als wolle er behutsam vorgehen, doch seine Worte entsprachen diesem Tonfall in keiner Sekunde. Eine Leiche!, Paula fiel es wieder ein, sie fühlte sich gelähmt, fühlte wie ihr Körper sich verkrampfte, doch die Angst, noch mehr Schmerzen zu fühlen, hielt sie zurück, sich aufzusetzen, nur die Augen öffnete sie erschrocken und blickte dem Mann ins Gesicht, der sich jetzt leicht über sie gebeugt hatte, um nicht zu laut sprechen zu müssen. Der Gedanke, dass sie neben einer Leiche gefunden wurde, war zusätzlich ein Grund, der ihr Herz so schnell schlagen ließ, dass sie glaubte, er könne es ebenfalls hören. Kalter Schweiß trat ihr auf die Stirn und ihr Körper begann zu zittern, sie schluckte schwer und schloss schmerzverzerrt die dunkeln Augen, die so voller Angst schienen, als sie spürte, wie trocken ihre Kehle war.

Die Tür öffnete sich, als der Mann sich vorstellen wollte und gleich zu einer Frage ansetzte. Ich bin Special Agent Leroy Drewson und ich müsste wissen, was... - Bitte gehen sie für einen Augenblick beiseite., unterbrach eine barsche Frauenstimme seine Worte und Paula öffnete erneut die Augen, als eine Schwester den afroamerikanischen Agent zur Seite drückte und ein Glas mit Wasser an Paulas Lippen legte. Paula wollte trinken, sie hatte unheimlichen Durst, aber sie wehrte sich mit panischem Blick dagegen, dass die Schwester sie im Nacken anhob. Sie hatte Panik, Panik vor diesen Schmerzen. Panik davor, dass es noch mehr werden würden. Die Schwester achtete nicht auf ihre Mimik und hob ihren Kopf an, Paula atmete schwer, doch der Schrei, den sie von sich geben wollte, wurde mit dem ersten Wasserschlucken überbrückt und sie trank kurze Schlucke, als sie merkte, dass die Schmerzen nicht schlimmer wurden und sie sich grundlose Sorgen gemacht hatte.

Ich werde gleich wieder kommen und Ihnen etwas zu Essen bringen, überanstrengen Sie sich nicht und wenn sie keine Fragen beantworten wollen, dann tun sie dies auch nicht., sprach sie leise zu ihr und Paula hörte, wie der Agent scharf die Luft einzog, seinen Kommentar allerdings für sich behielt und nur mit verschränkten Armen der Schwester hinterher blickte, als diese das Krankenzimmer verließ. Paula wollte nichts essen, sie.. wollte nichts essen. Sie hatte Angst, dass sie sich übergeben könnte, doch die Schwester war schon aus der Tür verschwunden, als Paula Luft zum Sprechen hatte.

Hören Sie, Miss..., er blickte auf einen Block, den er soeben aus der Innentasche seines ebenso schwarzen Jacketts gezogen hatte, und sie blickte auf ihn ... Lipschultz..., endete er dann seinen Satzanfang, als er den Blick wieder in ihre Augen legte und sich abermals auf den Platz setzte, auf dem er zuvor schon gesessen hatte. ... wir müssten wissen, was passiert ist., Paula nickte und schloss für einen Augenblick wieder die Augen, um durchzuatmen. Sie verdrängte die Angst, die sich immer mehr oder weiter in ihr ausbauen wollte, Angst, die sie nicht definieren konnte und auch nicht begriff, dann blickte sie den Agent wieder an.

Ich.., das Sprechen fiel ihr nicht leicht, doch war es besser als vorher und sie schluckte noch einmal leicht, damit auch der letzte Klos aus ihrem Hals verschwinden konnte. Ich weiß, das klingt... das klingt verrückt., begann sie dann leise und versuchte abzuschätzen, wie dieser Mann mit den schwarzen Augen wohl dachte und wie viel er selbst schon wusste. Die Erkenntnis, dass sie einem wahrhaftigen Vampir zum Opfer gefallen war, war da gewesen, seit sie sich erinnerte, was geschehen war, doch sie fühlte sich distanziert und leer, voller Angst und doch voller Verwirrung. Ihre Gedanken waren klar und dennoch hatte sie das Gefühl, unter harten Drogen zu stehen.

Es war ein Vampir., brachte sie dann heraus und fixierte ihn mit ihrem Blick. Ein Vampir., wiederholte er mit hochgezogenen Augenbrauen und kritzelte etwas auf seinen Block. Er glaubte ihr nicht, es war offensichtlich, doch noch etwas anderes verriet sein Blick - diese Aussage schien ihm nicht unbekannt zu sein.

Ja, ein Vampir!, beharrte sie jetzt deutlicher, doch er zeigte kaum Interesse daran. Was ist genau passiert?, wich er der Personifizierung einfach aus und sah sie wieder emotionslos an. Sie glauben mir doch nicht, warum sollte ich weitererzählen?, kam ihre Enttäuschung hervor und Tränen spiegelten sich in ihren Augen, als ihr klar wurde, dass ihr niemand glauben würde. Sie hätte es doch selbst nicht geglaubt. Bitte erzählen Sie einfach., beharrte er und sie wusste, dass sie es tun sollte, gleich was er auch dachte, wer es gewesen war, es war wichtig, dass er Einzelheiten erfuhr.

Dem Gesetz gegenüber ehrlich zu sein und auch zu bleiben, war wichtig und für sie. Etwas, dem sie nicht entgegensprechen wollte. Sie sah auf die Uhr vor sich an der Wand. Es war halb drei. Halb drei... morgens oder mittags?, fragte sie sich einen Augenblick, als ihr Blick auf das Fenster fiel, welches einen Spalt durch die Vorhänge zu sehen war. Nachts, also.. Dieses Wissen beruhigte sie, auch wenn sie selbst nicht genau wusste, wieso. Danach begann sie ihre Schilderung, erzählte ihm, woran sie sich erinnerte und wiederholte nicht nur einmal, dass der Täter ein Vampir gewesen war, doch der Agent ging nicht weiter darauf ein.

Die Schwester kam mit einem Tablett wieder und in Paula stieg abermals eine nie gekannte Panik hoch. Ich will es nicht., presste sie heraus und drückte sich zurück. Sie müssen was essen, Mädchen. - Nein. Die Schwester wechselte einen kurzen Blick mit dem Agent und wollte dann das Tablett auf den Tabletttisch neben dem Bett abstellen. NEIN!, entfuhr es Paula noch einmal und sie wischte das Tablett samt Telefon, welches ebenfalls auf dem Tisch gestanden hatte, mit der Hand auf den Boden. Ich will nicht.. ICH WILL NICHT..., wurde sie lauter und die Panik stand ihr tief ins Gesicht geschrieben, ihre Augen flackerten, sie zitterte, Angstschweiß trat abermals auf ihre Stirn und ihr ganzer Körper verkrampfte, woraufhin abermals die Schmerzen zurückkehrten und die Angst nur noch mehr verschlimmerten. Die Schwester rief einen Arzt, der Agent war aufgesprungen und alle sprachen durcheinander.

Paula begriff nichts, verstand die Worte nicht, fühlte einzig die Angst, diese Panik in sich und die Reizüberflutung in Kombination von aufgewühlten Leuten um sich herum, die laut - zu laut - mit ihr sprachen, um sie zu beruhigen, das Licht, es strömte alles auf Paula ein und sie schlug um sich, schloss die Augen, heulte und schlug weiter um sich, spürte dann einen stechenden Schmerz in ihrer Armbeuge und es wurde dunkel um sie herum. [/div]

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2005 - Pauli ist 25 Jahre alt

Paula konnte sich nicht bewegen, als sie wieder erwachte. Sie war in einem anderen Raum, aber offensichtlich dennoch in einer Klinik, doch war es hier etwas freundlicher eingerichtet und dennoch fehlten einige Dinge. Kein Telefon auf dem Nachttisch und auch kein Fernsehen an der Wand. Die Fenster waren mit Vorhängen verschlossen, es war keine Uhr an der Wand und ein Kreuz hing anstelle dieser.

Beim Anblick dessen zog sich Paulas Herz abermals zusammen. Wieder spürte sie die Panik in sich hochsteigen und sie rief. Rief nach irgendjemandem, es war wie früher, als sie in der Scheune des Großvaters eine große, dicke Trichterspinne gesehen hatte. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, starrte unentwegt auf das Tier und schrie nach irgendjemandem, der ihr half, hier wegzukommen, in dem er das Tier tötete oder es zumindest weit, weit weg brachte. Genauso fühlte sie sich beim Anblick des Kreuzes.

Doch sie hatte keinen rationalen Grund. Bei der Spinne hatte sie immer noch Gedanken gehabt, die Ekel hervorgerufen hatten. Den Gedanken, dieses Tier könnte auf sie zu laufen, ihre Haut berühren, sich vielleicht in ihren Haaren verfangen, auch wenn es sehr unlogisch war, dass sie es tat, so waren es immer noch Gedanken im möglichen Bereich. Warum ihr allerdings dieses Kreuz, dieses Kruzifix vielmehr, solche Angst einjagte, war ihr vollkommen fremd. Sie konnte auch in diesem Augenblick der Attacke gar nicht darüber nachdenken, dass es eigentlich vollkommen surreal war, sich vor einem Kruzifix zu fürchten. Die Angst verhinderte, dass sie überhaupt irgendetwas denken konnte, außer hier weg zu kommen. Dass sie sich nicht bewegen konnte, weil sie mit Lederriemen an das Krankenbett gefesselt war, machten es ihr nicht leichter.

Schnell öffnete sich die Tür und wieder war es ein Afroamerikaner, der in ihrem Zimmer stand und herauszufinden versuchte, was geschehen war. Doch es war nicht der Agent. Dieser Fremde hier hatte weiße Kleidung, wie sie Pfleger trugen, besorgt sah er das panische Mädchen an und sich im Zimmer um, was machte ihr nur solche Angst? Das Kreuz.. bitte machen Sie das Kreuz weg., schluchzte sie und wendete sich ab. Eine Ahnung von Blamage ließ ihre Wangen erröten, doch sie konnte nichts dagegen tun. Der Pfleger folgte ihrem Wunsch, er hatte scheinbar die Anweisung, alles zu tun, damit sie keine Attacke bekam, denn kurz darauf war er mit dem Kreuz verschwunden, Paula war wieder beruhigter und atmete lange ein und aus, um sich abzureagieren und die Tränen zu unterdrücken; und ein etwas älterer Mann mit kurzem, graumeliertem Bart trat in das Zimmer, zog sich einen Stuhl an ihr Bett und setzte sich darauf. Ruhig blickte er sie an. Es dauerte einen Augenblick, bis Pauli wieder sprechen konnte.

Wieso bin ich gefesselt?, kam es über Paulas Lippen, als sie das kleine, silbern spiegelnde Schild an der Brusttasche seines weißen Kittels sah, das ihn als Prof. Dr. Dr. Harwey Lewis Brown auswies. Zu ihrem und auch unserem Schutz., und bevor sie ihm widersprechen konnte, fiel ihr ein, wie sie um sich geschlagen hatte, als man ihr etwas zu Essen brachte.. in einem anderen Zimmer und scheinbar in einem gänzlich anderen Gebäude, wenn sie sich die Wandfarbe betrachtete, die hier nicht weiß, wie im Krankenhaus zuvor, sondern pastellfarben war.

Wo bin ich hier?, fragte sie statt dessen und konnte nicht zusammenfügen, was ihr alles durch den Kopf ging. Sie war ein ruhiger Mensch, sie tickte nicht aus, sie war höflich und zuvorkommend, warmherzig und hilfsbereit. Sie begriff nicht, was mit ihr falsch war, aber sie wusste, dass ihre Situation nur daraus entstanden war, dass sie um sich geschlagen hatte und sie hatte es selbst nicht verstanden, daher wehrte sie sich erst einmal nicht und versuchte die Situation einzuschätzen und richtig zu handeln. Der Vampir dicht in ihrem Hinterkopf, an ihn dachte sie schon die ganze Zeit, doch der Blick des Agenten im Krankenhaus hinderte sie daran, dieses Wesen, welchem sie glaubte begegnet zu sein, zu erwähnen und die damit verbundenen Gedanken, die sich langsam in ihr formten.

Sie sind in unserem Therapiezentrum in Chandler, sprach er ruhig und nur wenig an Information, um sie nicht zu überfordern Chandler?, fragte sie statt dessen gleich, denn dieser Ort war ihr wahrlich nicht bekannt. Zumindest nicht auf der Strecke von Philadelphia nach New York. Einem Vorort von Phoenix, Arizona. - Bitte?, Paulas Augen wurden groß und sie starrte ihn für einen Augenblick fassungslos und ungläubig an. Was mache ich hier? Wie komme ich hier her und warum bin ich.. warum bin ich hier?, sie konnte sich vorstellen, dass sie in eine Psychiatrie eingeliefert wurde, weil sie es auch nicht anders gemacht hätte beim Verhalten einer Person, wie sie es an den Tag gelegt hatte, aber in Arizona? Mehrere Tausend Meilen von New York entfernt?

Sie fühlte sich etwas verloren, es war nicht nur das Unverständnis, warum sie so weit von ihrer eigentlichen Heimat entfernt war, es war vielmehr auch das Gefühl der Angst, weil sie noch nie weiter als 600km von Philadelphia entfernt gewesen war. Zumindest war es keine Panik, aber dennoch eine gewisse Furcht vor der ungewohnten und nicht angekündigten Fremde. New York war eine Zwischenstation, sie war absichtlich nicht weiter gezogen, nicht für den Anfang, weil sie sich an diese Entfernungen erst einmal gewöhnen musste. Es war trotz eisernem Wunsch, garantiert nicht so einfach von einer Amish, zu diesen sie unweigerlich und trotz ihres Widerwillens gehört hatte, zu einem freien Menschen zu werden und in Anbetracht ihrer Situation war "frei" nun wirklich auch etwas gänzlich anderes.

Langsam, eines nach dem anderen. Ich kann verstehen, dass Sie verwirrt und aufgebracht sind..., begann er und sie hätte ihn gerne unterbrochen, um ihm zu sagen, dass sie nicht aufgebracht war, doch sie hielt sich zurück. Auch hier ein Stück ihrer Erziehung, die wohl doch gefruchtet hatte. Sie schloss ihre Lippen wieder aufeinander und ließ ihn aussprechen, ohne etwas dazwischen zu werfen, auch wenn es schwer fiel. Immer erst zuhören, dann nachdenken, dann vielleicht antworten oder einfach nur in sich gehen., die Worte ihres Großvaters hallten in ihren Gedanken und sie atmete einfach nur tief durch.

...aber es ist nur zu ihrem Besten. - Nur zu meinem Besten! Tausende Meilen von New York wegzusein, als gäbe es kein Therapiezentrum in der Nähe..., langsam spannte sich ihr Geduldsfaden allerdings doch.
Wir haben mittlerweile einige Erfahrungen, in Fällen wie Ihrem, machen können und sind daher wohl die renommierteste Klinik des ganzen Landes, daher wurden Sie hier her gebracht., endete er endlich seine wohl bedachten Worte, die bei ihr nicht wirklich etwas Beruhigendes auslösen wollten. In Fällen wie meinem? Was stimmt mit mir denn nicht?, und das interessierte sie ehrlich, denn sie konnte sich ihre Attacken einfach nicht erklären oder eigentlich schon, doch sie hatte noch nicht genug Ruhe und Zeit damit verbringen können, sich mit dem Passierten auseinanderzusetzen.

Sie haben erzählt, dass sie überfallen wurden und waren der Meinung, es sei kein Mensch gewesen. Außerdem weisen sie einige Panikstörungen auf, die uns in diesem Zusammenhang nicht unbekannt sind., er versuchte offensichtlich Worte zu umschreiben, um einer Gefahr auszuweichen, die Pauli nicht abschätzen konnte. Sie können es bei Namen nennen, Dr. Brown. Ich habe einen Vampir gesehen., gab sie etwas kurz zurück, denn sie kam sich nicht ganz ernstgenommen vor.

Ja. Das wollte ich damit sagen., lächelte er sie freundlich an. Es ist so, dass wir vorsichtig sein müssen, was diese Reizworte anbelangt, da nicht jeder wie Sie so mehr oder weniger ruhig darauf reagiert., erklärte er ihr dann, ganz so, als habe er begriffen, dass sie sich gerne wie eine Erwachsene und nicht wie ein durchgeknalltes Kind unterhielt.

Sie glauben mir nicht. Niemand glaubt mir., und nun fixierte sie ihn, wie sie auch den Agenten fixiert hatte, dessen Namen sie nun schon nicht mehr wusste. Ich glaube Ihnen., sagte der Psychologe nur kurz und Paula verengte ihre Lider skeptisch. Ich glaube, dass Sie überzeugt sind, einen Vampir gesehen zu haben. - Da ist also der Haken! und schwer einatmend versuchte sie die aufkommende Enttäuschung zu unterdrücken, dass auch er ihr nicht glaubte und sie für verrückt hielt. Ich bin nicht verrückt, hören Sie. Ich bin es nicht. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, warum ich diese Panikanfälle habe, aber ich weiß, dass dieser Vampir echt war und ich weiß auch, dass ich nicht verrückt bin!, sagte sie entschlossen in seine Richtung und er nickte.

Wollen Sie, dass wir Ihnen helfen, die Panik zu bearbeiten? und sie blickte ihn fast verständnislos an. Natürlich, aber mal ganz abgesehen davon, habe ich doch überhaupt keine Wahl. Ich kann sicherlich nicht einfach gehen. - Nun.., er lächelte wieder, ... sobald wir sicher sein können, dass Sie sich nichts antun oder für andere eine Gefahr darstellen, können Sie gehen, wohin sie wollen, aber auch nur dann. Wir glauben nicht, dass sie eine Gefahr darstellen und doch muss erst herausgefunden werden, ob es wirklich nur Panik ist, die Sie ereilt oder ob es zerstörerische Tendenzen sind.

Ich verstehe., sagte sie knapp und verstand wirklich. Da ihr selbst etwas daran lag, diese Panik wieder loszuwerden, war sie auch bereit, sich hier einzufinden. Sie hoffte, er habe nicht nur dahergesprochen, aber soviel sie wusste, war es nicht ganz so einfach, jemanden zu entmündigen und sie verstand auch sehr wohl, dass es nur richtig war, jemanden dazubehalten, wenn die Gefahr bestand, dass er sich oder andere verletzte. Muss ich gefesselt bleiben?, fragte sie dann frei heraus. Nein, ich denke nicht, doch eine Frage vorab. Meinen Sie, Sie wären in der Lage nicht wild um sich zu schlagen, wenn Sie eine weitere Attacke bekommen, da ich im Gegenzug versichere, dass niemand Ihnen hier etwas aufzwingen möchte, das Ihnen Angst macht?

Sie blickte ihn für einen Augenblick an und versuchte sich in das Krankenhaus in New York zurückzuversetzen, dann nickte sie nachdenklich. Ich glaube, ich schlug um mich, weil die Schwester nicht begreifen wollte, dass ich nicht wollte, weil ich Angst hatte., erklärte sie dann, als sei ihr gerade selbst ein Licht aufgegangen. Der Arzt nickte. Dies schien wohl die Antwort gewesen zu sein, mit der er gerechnet hatte und er machte sich daran, die Schnallen aufzumachen. Viele Menschen wissen nicht, wie sie mit einem Panikanfall eines anderen umgehen müssen, um Schlimmeres zu verhindern. Das ist mit ein Grund, warum Sie hier nach Arizona gebracht wurden, da wir die speziellen Kenntnisse haben und unser Personal daraufhin geschult wurde. Zumal Sie scheinbar an Phobien leiden, die doch recht ungewöhnlich oder eher nicht weit verbreitet sind., erklärte er weiter und sie verstand. Paula rieb sich die Handgelenkte und setzte sich auf, ihre Knochen waren noch schwer, aber es ging ihr um einiges besser als im Krankenhaus. Wie lange bin ich schon hier?, fragte sie dann, als sie sich auf den Bettrand setzte und begriff, dass sie nur in einem Klinkhemd vor ihm saß.

Nicht ganz 24 Stunden. Sie haben lange geschlafen. Der Überfall ereignete sich vorgestern, sie wurden gestern Nacht in New York wach und nun haben wir halb drei Uhr in der Nacht des darauffolgenden Tages., etwas verwirrend waren seine Worte, doch Paula konnte ihm folgen und nickte zum wiederholten Male. Schon wieder halb drei.., war das einzige, das ihr hierzu einfiel.

Wo sind meine Sachen und wie bekomme ich den Rest aus New York?, war die nächste Frage, die ihr wichtig erschien. Eine Frau namens Martha Mitchell..., hier unterbrach sie ihn zum ersten mal Sie ist meine Vermieterin., erklärte sie dem Arzt. ... genau. Sie hat alles Wichtige zusammengesammelt und glaubt, sie habe nichts vergessen. Wohl ist auch ein Brief von ihr unter Ihren Sachen. Bitte haben sie allerdings Verständnis dafür, Miss Lipschultz, dass wir Ihnen noch nicht alles zur Verfügung stellen können, bevor wir nicht eine eindeutige Diagnose haben.

Pauli hatte Verständnis, allerdings nur widerwillig, denn sie wusste, dass sie keine Gefahr darstellte, aber sie wollte sich fügen. Es lag nicht in ihrer Natur sich derart aufzulehnen. Aber meine Kleidung darf ich bekommen? - Sicher, das ist natürlich kein Problem. Sie finden Sie im Schrank, allerdings haben wir vorerst die Schmuckstücke einbehalten., lächelte er ihr dann zu, bevor er sich abwendete und zur Tür ging. Was passiert jetzt weiter?, fragte sie ihm hinterher und er wandte sich noch einmal zu ihr um. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas sehr beruhigendes und sie fasste Vertrauen zu dem Psychologen, was wohl die besten Voraussetzungen waren. Ziehen Sie sich an, ein Pfleger wird in einigen Minuten vorbei kommen und Sie dann durch die Räume führen. Es ist zwar mitten in der Nacht, aber wir glauben, dass es Ihnen sicherlich gut tut, sich schon einmal orientieren zu können. Ich weiß, dass sie eine Attacke bekamen, weil sie etwas essen sollten, daher biete ich Ihnen einfach nur an, dass Sie jederzeit nach etwas fragen können, wenn der Hunger sie überkommt. Ich nehme an, sie kennen diese Angst nicht von sich?

- Nein, wirklich nicht. und sie musste allein beim Gedanken an Nahrung ihr Herz beruhigen. Versuchen Sie sich als erstes damit etwas auseinanderzusetzen, wenn Sie sich fähig fühlen, etwas zu essen, dann tun Sie es bitte, denn Sie müssen bei Kräften bleiben und können nicht ewig hungern, allerdings besprechen wir das alles Morgen in aller Ruhe. Wir werden dann einige psychologische Tests durchführen. Die medizinische Untersuchung ist schon gemacht worden. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht. Paula lächelte matt, als der Arzt aus der Tür trat und sie hinter sich schloss, doch es war wohl alles einfach besser so...

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Es vergingen einige Monate in der Klinik. Mitunter waren es tatsächlich sogar fast 4 Jahre, die ihr allerdings viel kürzer vorkamen, als sie wirklich waren. Paula erfuhr nach und nach in einzelnen Situationen, aber auch durch diverse Tests, dass ihre Panikanfälle sich nicht nur auf Kreuze und das Essen bezogen, sondern tatsächlich auch auf Schmerz, auf religiöse Symbole allgemein, auf Lärm und Tod, Verletzung und noch einige weitere Dinge. Es war erschreckend und es gab hin und wieder Situationen, die so unvorbereitet auf sie einstürmten, dass sie kaum damit zurecht kam, doch nur einmal konnte sie sich nicht unter Kontrollen halten und schlug abermals um sich, was ihr wieder eine Beruhigungsspritze einbrachte.

Schon ein Tag nach ihrer Einlieferung wurde ihr durch eine Panikattacke erbarmungslos bewusst gemacht, dass sie sich sogar vor dem Sonnenlicht fürchtete. Es war grausam und es schien kein Ende mehr zu nehmen. Letztendlich hatte sie eine ellenlange Liste, auf der so viele Phobien standen, dass sie sie sich selbst nicht einmal merken konnte oder schwerlich, wenn sie diese hätte aus dem Stehgreif aufzählen sollen.

Dr. Brown half ihr zusehends mit der einen oder anderen Angst zurechtzukommen, doch vertreiben konnten sie sie nicht. Immer wieder suchte er nach Ursachen, schloss aber bald den Überfall selbst aus. Sicherlich war dieser ein Schock und sicherlich auch eine Art Trauma gewesen, doch Pauli konnte mit diesem Erlebnis gut zurecht kommen, zumindest solange sie nicht behauptete, dass es ein Vampir gewesen war, so dass Dr. Brown die Ursachen in ihrer Kindheit suchte, nach Missbrauch oder ähnlichem forschte, aber hier ebenfalls keine Anhaltspunkte fand. Die Angst vor religiösen Symbolen, der Kirche und alles, was damit zusammenhing, suchte er in ihrer Amish-Vergangenheit und begründete seinen Verdacht dadurch, dass Paula nie dort hingepasst hatte und auch nicht dort sein wollte, sich allerdings so lange zwang, dem allem gerecht zu werden, um niemanden zu verletzen, dass es ihrer Seele schadete.

Die Angst vor Schmerzen und dem Tod war mitunter die einzige Panik, die er wirklich auch auf den Überall selbst zurückführen konnte, doch Pauli machte sich ihre eigenen Gedanken. Sie hatte schon bald aufgegeben, zu behaupten, es sei ein Vampir gewesen. Sie sah sehr schnell ein, dass ihr nie jemand glauben würde, doch das Unterdrücken dieser Erkenntnis und der Tatsache, dass sie lügen musste, um ein gutes Bild vor dem Psychologen abzugeben und sich nicht als verrückt einstufen zu lassen, machte ihr noch mehr Angst, wirklich wahnsinnig zu werden. Es gab in er Anfangszeit Augenblicke, in denen sie sogar selbst daran dachte, dass sie sich vielleicht wirklich nur alles eingebildet hatte.

Als sie allerdings ihre kompletten Sachen für sich zurück bekam, fand sie einen Anhänger an einem Lederband. In der Patientenbibliothek suchte sie ein Lexikon der Symbolik und konnte den Anhänger so als Ankh identifizieren. Sie verschwieg, dass es nicht ihrer war. Sie konnte sich wage daran erinnern, dass sie dem Vampir etwas vom Hals gerissen hatte und scheinbar hatte jeder geglaubt, dass es ihre Kette war, doch Pi wusste es besser. Dieser Anhänger war für sie der Beweis. Denn hier hatte sie einen weiteren Anhaltspunkt.

Ein Ankh stand für die Unendlichkeit und sie hatte dieses Zeichen hin und wieder an Ketten gesehen, die die Gäste ihrer Stammdiskothek trugen. Sie kannte das Zeichen, war sich allerdings weder des Namens noch der Bedeutung selbst bewusst gewesen. Nun wusste sie, dass es auch gerne von Vampyren benutzt wurde, die teilweise glaubten, wirklich nicht der menschlichen Rasse anzugehören. Sie ließ es mal dahin gestellt, da sie sich zuwenig mit der Materie auskannte, um hier wirklich richtig urteilen zu können. Sicher war allerdings, dass diese Vampyre nichts mit "ihrem" Vampir zu tun hatten, auch wenn er ebenfalls dieses Zeichen getragen hatte.

Pi machte sich Gedanken über die Zusammenhänge ihrer Angst und füllte fast ein ganzes, natürlich geheimes, Notizbuch darüber, welche Zusammenhänge es geben konnte. Für sie waren ihre Panikattacken keine kindheits- oder an sich erlebnisbedingten Aus- bzw. Nachwirkungen. Sie hatte keinen Missbrauch erfahren, war nie geschlagen oder wirklich großem seelischem Druck ausgesetzt worden. Zumindest nicht in dem Maße, dass auf einmal so viele Ängste in ihr heranwachsen konnten.

Einige Ausschnitte aus ihren Notizen waren wie folgt. Hieraus leitete sie ab und erstellte ein ausführliches Vampir-Profil von diesem einen Vampir. Sie suchte sich zusätzlich Bücher aus der Bibliothek, die sie allerdings geheim lesen musste, weil gerade sie sich sicherlich nicht mit ihnen beschäftigen sollte oder durfte, und fand weitere Anhaltspunkte, die für sie zu Zusammenhängen wurden.
  • Angst vor Lärm und Geräuschen
    Vampire haben schärfere Sinne. Ich glaube, meine Angst kommt davon, weil der Vampir selbst einfach ein so feines Gehör hat, dass er Lärm nicht wirklich ertragen kann.


    Angst vor Schmerz
    Hier bin ich sicher, dass diese durch den Überfall kommt, aber auch an sich davon, dass ich in dieser Psychiatrie wirklich ständig auch irgendwelche Spritzen bekomme, die so rabiat verabreicht werden, dass man hier auch keine Ängste abbauen kann. Allein der Gedanke macht mich irre..

    Vielleicht kommt auch im Bezug auf den Vampir dazu, dass dieser kaum Schmerzen erleidet, vielleicht sogar unverwundbar ist. Seine Kraft ist auf jeden Fall übermenschlich, das konnte ich am eigenen Leib spüren.


    Angst, eine befahrene Strasse zu überqueren
    Woher diese kommt, weiß ich nun wirklich nicht, aber vielleicht liegt es daran, dass die meisten Strassen nachts leerer sind und kurz bevor der Überfall geschah, ich mich in leeren Gassen aufgehalten habe und der Vampir selbst diese Gassen wohl auch bevorzugt, um Opfer ohne Zeugen finden zu können. Da wäre zumindest logisch.


    Angst vor Eisenbahnen
    Dr. Brown glaubt, ich habe auch Angst vor Schienen, aber dem ist nicht so, zumindest nicht nach meiner Erkenntnis. Es ist eher die Angst vor zu lauten Geräuschen, daher führe ich diese Phobie lieber der des Lärmes zu und den überempfindlichen Ohren eines Vampirs.


    Angst vor Knoblauch
    Jedes Kind weiß, dass Knoblauch einen Vampir abschreckt. Vielleicht weil er so beißend scharf riecht und hier wieder die angesprochenen Sinne ins Spiel kommen. Vielleicht ist er sogar wirklich schädlich für einen Vampir.

    Jedenfalls ist das wohl der eindeutigste Beweis dafür, dass diese Phobien von diesem Vampir kommen, also nicht, dass er diese Phobien hat, sondern dass er welche in mich eingepflanzt hat, weil er solch eine Gabe besitzt. Als er mich so anstarrte, war mir, als würde ich wahnsinnig werden, vielleicht sind dies die Nachwirkungen dieser Kraft.


    Angst vor Spinnen
    Die hatte ich schon immer, da brauche ich nicht weiter drüber nachdenken.


    Angst vor Puppen und Clowns
    Nun ja, Puppen waren mir eigentlich auch schon immer suspekt und dieser Clown damals im Zirkus hat mich so verängstigt, dass ich wohl die Ursprünge hier bei mir selbst zu suchen habe. Dass aus dieser kindlichen Furcht jetzt eine Panik wurde, habe ich diesem Vampir zu verdanken, da bin ich mir sicher.


    Angst vor Feuerwerkskörpern und Schusswaffenpatronen/ Angst, erschossen zu werden
    Zum einen glaube ich hier auch wieder einen Zusammenhang zum Lärm selbst zu finden und zum anderen habe ich die starke Vermutung, dass ein Vampir durch eine Patrone sterben kann. In vielen Büchern steht, dass Vampire nur mit einem Pflock durchs Herzen oder durch Silber sterben können, daher kann ich mir vorstellen, dass Patronen aus Silber gefertigt, sehr wohl tödlich für einen Vampir sein könnten.


    Angst vor Hässlichkeit/ vor speziellen, hässlichmachenden Krankheiten und dergleichen
    Nun, so ungern ich es zugebe.. dieser Vampir war die reinste Schönheit, die ich je gesehen habe. Wenn er mir nicht solche Angst gemacht hätte, ich wäre ihm wohl allein deswegen verfallen. Ich glaube, das hängt hiermit zusammen. Wenn ich mehrere Vampire kennen würde [was heißt kennen...], dann könnte ich hier wohl auch eher eine passendere Antwort liefern, doch auch in vielen Büchern werden Vampire als reine, schöne Wesen angesehen, so glaube ich, dass ich diesen Beschreibungen sicherlich vertrauen kann.


    Angst vor Wahnsinn
    Oh ja, die ist wirklich sehr stark gewachsen, seit ich hier bin. Ich glaube, dass sie damit zusammenhängt, weil mir keiner glauben will und ich selbst so verzweifelt war, dass ich fast glaubte, ich sei wirklich verrückt. Zum Glück habe ich diesen Anhänger gefunden, er erinnert mich tagtäglich daran, dass ich nicht wahnsinnig bin. Außerdem glaube ich, dass dieser Vampir eben so etwas wie Wahnsinn in einem Menschen auslösen kann, wie ich schon beschrieb, daher wohl auch die Angst vor diesem, denn es fühlte sich einfach schrecklich an. Ich kann es gar nicht anders beschreiben.


    Angst vor dem Zahnarzt
    Furcht vor Zahnärzten und Besuchen bei diesen hatte ich schon immer. Es war auch nicht angenehm. Dass eine Panik daraus wurde, habe ich wohl ebenso diesem Vampir zu verdanken. Zudem glaube ich, dass es auch mit den Eckzähnen zusammen hängt, die ich eindeutig gesehen habe...


    Angst vor Kirchen und allem was damit zusammenhängt
    Ich glaube, ich habe keine Angst vor Friedhöfen, aber sicher kann ich mir erst sein, wenn ich es einmal ausprobiert habe, auf einen zu gehen, doch der Gedanke macht mir keine Angst.

    Bei allem anderen sieht es anders aus und auch hier glaube ich, dass das auf die Wesen der Vampire zurückzuführen sind. In den bekannten Legenden wird immer wieder gesagt, dass Vampire mit religiösen Symbolen vernichtet oder geschädigt werden können, warum sollte es also in der Wirklichkeit nicht auch so sein? Wäre doch logisch.


    Angst, sich im Spiegel zu betrachten
    Diese Angst habe ich jetzt weitestgehend im Griff, zum Glück. Aber dennoch ist sie noch da, das mulmige Gefühl bleibt und lange kann ich nicht vor einem stehen. Jedenfalls könnte es sein, dass Vampire kein Spiegelbild haben und sich somit verraten würden. Zumindest ist auch das in einigen Büchern erwähnt und ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass die Schreiber dieser Romane und Bücher gar nicht mal so phantastisch dahersprachen und etwas erfanden, sondern sehr genau wussten, was sie da von sich gaben.


    Angst, sich übergeben zu müssen
    Vampire trinken Blut. Wahrscheinlich können sie nichts anderes, als das, zu sich nehmen und würden sich von allen anderen Dingen übergeben müssen. Bitte. Diese Erklärung reicht mir vollkommen aus.


    Angst vor Tageslicht, Sonnenlicht und dergleichen
    Das ist mir auch vollkommen klar: Ein Vampir lebt nachts und stirbt im Sonnenlicht. Kein Wunder, dass sie Angst davor haben und dass das jetzt auch in mir ist. Übrigens geht es mir schon besser und ich kann schon hin und wieder am Tag rausgehen. Ich bin froh, dass es besser ist, aber ganz weg ist es nicht und ich bin generell einfach lieber nachts draußen, als am Tag. Ich darf es sogar, zumindest im Garten, und bin sehr dankbar dafür.


    Angst vor Nahrung
    Das dürfte sich mit der Angst, sich übergeben zu müssen, decken.
Pauli brauchte sehr lange, um diese und ähnliche Aufzeichnungen zu machen, weil bei vielen Phobien allein der Gedanke ausreichte, um ein Panikgefühl auszulösen, doch je mehr dazu kam, je mehr ihr klar wurde, desto eher lernte sie mit ihren Ängsten zurecht zu kommen und bald war es an der Zeit, Dr. Brown zu erklären, dass sie gerne gehen wolle.

Er hätte sie gerne noch dabehalten, sie wusste das nur zu gut, vor allem auch, weil sie ein paar Patienten kennenlernte, die ebenso behauptet hatten, dass sie Vampiren - hierzulande in der Presse wohl "Schatten" genannt - begegnet waren, doch die meisten waren nicht mehr ansprechbar oder tatsächlich wahnsinnig geworden. Paula konnte es ihnen nicht "verübeln". Sie war sich sicher, hätte sie das Amulett nicht gefunden, ihr wäre es irgendwann nicht besser ergangen und sie konnte somit auch Dr. Brown verstehen, der gerne weiter mit ihr Gespräche führte und weiter herauszufinden versuchte, woher diese Panikanfälle wirklich kamen, denn sie war mitunter eine von sehr wenigen - wenn überhaupt, vielleicht war sie sogar die einzige - die nicht tatsächlich wahnsinnig geworden war. Doch er hielt sie nicht auf, bat sie allerdings zu Einzelstunden zu kommen, da eine ambulante Therapie von Nöten war. Sie willigte ein, allein schon deshalb, weil sie Medikamente brauchte, wenn es zu schlimm wurde und auch, weil er wirklich geholfen hatte, mit der einen oder anderen Angst besser klar zu kommen, auch wenn er nach den falschen Gründen und Ursachen suchte.

Somit entließ Dr. Brown sie unter Vorbehalt und auf eigene Verantwortung aus der Klinik und für Pauli war eigentlich klar, dass sie Phoenix nicht verlassen würde, denn es waren zu viele Patienten, die genau hier so viele Vampire gesehen haben wollten und die Zeitungen, die sie jetzt auch wieder lesen konnte, waren voll von Hinweisen über diese Schatten. Sie hegte die Hoffnung, hatte vielleicht auch im Gefühl, dass dieser Vampir, dem sie begegnet war, hier auftauchen könnte. Scheinbar war Phoenix eine Stadt, die außergewöhnlich viele Vampire in ihren Bann zog.

Und auch wenn sie den einen Vampir nicht finden würde, so hoffte Pi doch, dass sie irgendeinen finden konnte, der ihr diese Ängste, diese Phobien wieder nahm. Sie wollte kein Rache, das entsprach nicht ihrer Natur.. sie wollte einfach nur ihre Freiheit wieder zurück, denn die Ängste schränkten sie so sehr ein, dass es ihr kaum möglich war, normal zu leben. Es war ihr Ziel, einen Vampir, vielleicht sogar DEN Vampir zu finden, um gesund zu werden. Sie war überzeugt davon, dass ihr wieder genommen werden konnte, was ihr zugefügt worden war.

So zog sie in die Stadtmitte, änderte auch ihren Namen, weil sie von ihrer Vergangenheit selbst einfach auch abschließend Goodbye sagen wollte und sie konnte von einer Förderung leben, weil sie als vorläufig berufsunfähig eingestuft wurde, doch ihr Wille war stark. Sie wollte wieder ein normales Leben führen können, für sich selbst sorgen und einfach Spaß am Leben haben. Einige Monate sind nun vergangen.

Noch hatte sie keinen Vampir getroffen, doch mittlerweile konnte sie sich trotz ihrer Ängste mit einigen Situationen vertraut machen, die ihr vor einiger Zeit nicht für möglich erschienen. Sie konnte beispielsweise wieder Discotheken besuchen, solange die Musik kein Gekreisch war und sie ihrem Geschmack entsprach, der Lärm war dann auszuhalten oder sogar gar kein Problem. Sie war froh darüber, auch darüber, wieder normal essen zu können, zumindest wenn es ihr an sich gut ging, ging es ihr nicht so gut, vermied sie hin und wieder Mahlzeiten, da die Panik stärker zurückkam. Alles im Allem kam sie zurecht und dennoch.. ein Leben in Freiheit war das nicht. Und so ging die Suche weiter.. immer in der Hoffnung, wieder glücklich werden zu können...

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