[NYC|F|O]: Eliza Ceridwen Lear

Hier finden sich alle Vampir-Charaktere, die dem Konsortium anhängen und dem entsprechend i.d.R. dem liberal-revolutionären Kodex angehören. Abkürzungen: F = Engster Kreis der Konsortiumsspitze/Familie | A = Auftragnehmer | M = Unterstützung/allgemeines "Mitglied"
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Eliza
Vampir
Beiträge: 4
Registriert: 22.09.2016, 22:25
Posts: 1-2x/Monat
Charname: Eliza Ceridwen Lear
Alter: 23 Jahre
Vampiralter: 57 Jahre
Augen: grün
Haare: rot, lang
Größe: 167cm
Stadt: New York
Rasse: Vampir
Klasse: Syndikatsopfer
Kodex: Konsortium
Fähigkeiten: 1. Keltikum
2. Esprit
3. Erinnerung
4. Vorahnung
Sonstiges: Syndikatsgefangene in der Psychiatrie, Schwester von Eli & Bartholomew
Hauptchar: aBraXaS
FAQ: http://faq.vampir-rollenspiel.de
Kontaktdaten:

[NYC|F|O]: Eliza Ceridwen Lear

Beitragvon Eliza » 02.10.2016, 16:25

Nebencharakter von aBraXaS

Steckbrief

» Name, Alter, Rasse
» Einstellung
» Herkunft, Beruf/Finanzen
» Aussehen
» Eigenarten
» Bevorzugte Opfer
» Fähigkeiten/Stärken
» Schwächen
» Waffen
» Vorlieben
» Abneigungen
» Charakter
» Ziele
» Sonstiges
» Leben in Phoenix/Venedic



Name
Eliza Ceridwen Lear


Menschliches Alter
20-24 Jahre


Rassenbedingtes Alter
57 Jahre


Art/Rasse
geborene Vampiress

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Einstellung
Speziell/Kodex:
liberal-revolutionär, Konsortiumsspitze (Schwester von Caspar Eli Lear)


Menschen:
Eliza unterscheidet für sich nicht zwischen Vampiren und Menschen. Für sie sind alle gleichwertig, auch wenn sie als Vampir definitiv vereinzelte Menschen für ihre Nahrung auswählt und sie auch tötet, wenn es sich nicht anders ergibt.
Im sozialen Umgang allerdings gibt es hier für sie keine Unterschiede und sie kann sowohl mit einem Menschen befreundet sein als auch mit einem Vampir, solange der Charakter stimmt.


Vampire:
Wie oben schon erwähnt, macht sie keine Unterschiede. Lediglich der Charakter des Lebewesens entscheidet, ob sie mit ihm auskommen möchte oder ihn ablehnt. Wenn ein Vampir sich über die Menschen erhebt, fehlt ihr der Respekt, um sich weiter bekanntschaftlich mit ihm einzulassen. Sie ignoriert ihn dann einfachstenfalls, oder aber sie geht ihn deswegen an, je nach Situation.

Wen sie allerdings niemals respektieren, dulden und tolerieren würde, sind Syndikatsmitglieder. Sicherlich gäbe sie jedem eine Chance, der aus dieser "Sekte" (wie sie es bezeichnet) austreten möchte und würde alle Hebel in Bewegung setzen, das und jenen zu unterstützen, den es angeht. Wenn dieser Wille jedoch fehlt, dann ist sie selbst auch nicht willig, jenem einen Schritt entgegen zu kommen.
Durch ihre Gefangenschaft in der Syndikatspsychiatrie versucht sie allerdings zu "überleben", was aber nicht bedeutet, dass ihre innere Einstellung sich verändert, nur wenn sie sich äußerlich vielleicht kompromissbereiter gibt, als sie wirklich ist.


Glaube/Religion/Symbolik:
Sie hat keinen Glauben, aber sie ist überzeugt von ihrer keltischen Erziehung, die jedoch mit der menschlichen Mythik wenig gemeinsam hat. Sie kennt die "Wahrheit" über einige Sagen und somit überträgt sie auch auf alle anderen, dass der wahre Kern immer realistischer ist, als die Erzählung es einem weis machen möchte.
Dem entsprechend glaubt sie nicht an Übersinnliches, Götter oder dergleichen anderes, sondern schlichtweg daran, dass der Weg, den man geht, der richtige sein muss, um überhaupt ein gutes Ziel erreichen zu können. Wie man das schafft, ist ihr letztendlich egal, wenn es ein gutes Ziel ist, ein guter Weg und dadurch niemand anders zu schaden kommt. Sollte man dafür Aberglauben benötigen, so respektiert sie das. Sie für sich selbst braucht diese allerdings nicht.


Sonstiges:
Eliza geht sehr direkt mit allem und jedem um. Sie setzt ihre Grenzen und diskutiert darüber auch nicht. Sie hat eine sehr eigene Art, eine Diskussion für beendet zu erklären und daran nicht noch lange innerlich herumzunagen. Das spricht auch für das komplette Fehlen irgendeines Gefühls, das man "nachtragend" nennen könnte. Jeder hat eine oder gar mehrere Chancen verdient, insoweit er sie nur ernst nimmt und wirklich ergreift. Nur angelogen werden kann sie nicht leiden. Sie hat zwar auch hier viel Geduld und verteilt Chancen, als hätte sie einen bodenlosen Sack voll davon, aber wer sie wiederholt und wissentlich anlügt, kann nicht mehr darauf hoffen, gänzlich ihr Vertrauen zu gewinnen. Man kann es auch gänzlich verlieren, aber dennoch ist niemals ausgeschlossen, dass sie dieser Person dann doch nach einiger Zeit, vielen Jahren vielleicht, eine neue Chance einräumt.

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Herkunft
London, England & Limerick, Irland; seit über 11 Jahren in der Psychiatrie des Syndikats (zuvor schon eineinhalb Jahre in Gefangenschaft der Organisation), New York City


Beruf/Finanzen
Gefangene der Syndikatspsychiatrie; Versuchsopfer aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten; aber auch wegen ihrer persönlichen Geschichte zu Bartholomew, der das Projekt "Allianz der Psyche" in den oberen Reihen unterstützt (sie ist seine Schwester und er will sie in Sicherheit wissen; auch wenn sie ihm nicht klar machen konnte, dass das eine falsche Sicherheit ist, der er hier auferliegt)


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Aussehen - Übersicht
  • Augen:
    intensives moosgrün
  • Haare:
    intensives Naturrot; lang; glatt bis wellig
  • Frisur:
    manchmal offen, manchmal locker hochgesteckt, manchmal hübsch frisiert, je nach Gelegenheit (in Gefangenschaft meist als Zopf oder offen)
  • Größe:
    167cm
  • Figur:
    schlank, volle Hüften, weicher Bauch mit leichter Rundung, wohlgeformte Schenkel (keine dünnen Stengel), proportionale runde Brüste, wohl geschwungene Taille
  • Gesicht:
    Obwohl sie eine geborene Vampiress ist, hat sie Sommersprossen, was sehr ungewöhnlich ist und schon darauf hindeutet, dass ihre Gene etwas anders sind, als die normaler, geborener Vampire. Sie kann auch keine blutigen Tränen weinen (was allerdings nicht jeder geborene Vampir können muss).
    Ihr Gesicht ist symmetrisch, hell, sie hat natürlich gerötete, schön geschwungene Lippen, lange Wimpern und eine gerade Nase, die sich perfekt ins Gesamtbild einprägt. Neben ihrer vampirischen Schönheit, kann man sehr wohl auch behaupten, dass sie grundsätzlich jemand ist, den man gerne ansieht. Schließlich müssen Vampire trotz ihrer Ausstrahlung nicht unbedingt schön anzusehen sein. Natürlich ist das auch Geschmackssache, aber die Mehrheit empfindet sie nicht nur vampirisch schön, wie es normal ist, sondern auch als hübsch, charismatisch, charakterstark und selbstbewusst - rein aus ihrem Gesicht herauszulesen.
  • Stimme:
    sehr angenehme Stimme, klar, verständlich und bestimmt, sie hat einen weichen dunkleren Ton neben der melodischen weiblichen Frequenz; sie spricht sehr deutlich und nur mit wenig Akzent aus dem Irischen und Englischen, aber auch keinen oder kaum einen aus dem Amerikanischen, es klingt wie Hochenglisch, ohne hochgestochen zu wirken, ihr Wortwahl ist ohnehin oftmals nicht gerade ausgewählt (zumindest, wenn sie ärgerlich ist, nicht)
  • Kleidung:
    In Gefangenschaft hat sie nicht so viel Auswahl für sich selbst. Allerdings trägt sie dennoch gerne Kleider (lange wie kürzere), Röcke, Blusen, ebenso gerne wie Jeans und Shirt oder auch einfache Stoffhosen mit breitem Schlag und Gürtelbändchen. Sie würde sich auch in Abendkleidern und besonderen Kostümen gut machen, doch diese stehen ihr nicht zur Auwahl.
    Zwischen Turnschuhen, Chucks und schwarzen, schlichten Damenschuhen mit und ohne Riemchen macht sie nur bei der Gelegenheit, für die sie sich kleidet, einen Unterschied. Es soll zusammenpassen, das ist die Hauptsache.
    Farblich ist sie ebenso wenig gebunden, solange sie zu ihrer Haarfarbe passen, nicht auftragen oder zu auffällig und grell sind.

    Mal abgesehen davon ist sie sich nicht zu schade, auch mal einfach verrückte Klamotten zu tragen oder ausgefallene Kostüme zu Maskenbällen und dergleichen.
  • Schmuck:
    Sie trägt ein Medaillon an einer langen silbernen Kette um den Hals (ca. 4cm Durchmesser), das mit keltischen Symbolen verziert ist. Trotz dass es ihre eigene Fähigkeit, das Keltikum, stärkt, hat man es ihr nicht abgenommen. Dafür hat ihr Bruder gesorgt, auch wenn es vielleicht etwas unvorsichtig war. Er hat nie hinein gesehen. Wahrscheinlich hätte er es ihr doch wegnehmen lassen, hätte er es getan - so aber hütet sie es wie einen Schatz und lässt niemanden an es heran.

    In diesem silbernen Medaillon befindet sich die getrocknete Blüte einer Jasmin, das Blütenblatt einer roten Rose, drei kleine Vergissmeinnicht-Blüten und ein kleines Stück einer Eibe.
    Die Jasmin bedeutet "Du bist bezaubernd", die Rosenblüte "Ich liebe Dich über alles", das Vergissmeinnicht trägt seine Bedeutung im Namen und die Eibe sagt in der Blumensprache "Ich liebe Dich ewig". Sie bekam das Medaillon von Jurij geschenkt, jenem Vampir, an den sie ihr Herz verlor und den sie unsäglich vermisst. In diesem Medaillon befindet sich auch eine sepiafarbene Photographie von ihm und ihr, wie sie sich gerade lachend küssen.

    Sie trägt auch einen silbernen Ring am Zeigefinger und einem am Ringfinger der rechten Hand. Ganz so wie ihr Bruder Eli. Es sind verzierte keltische Ringe in schlichter Form. Der eine mit einem eingefassten, winzigen Smaragd. Jenen bekam sie von Eli, den anderen von Bartholomew. Egal, was er ihr angetan hat, er wird immer ihr Bruder bleiben und niemand wird ihr diesen Ring streitig machen.
    "Sollte ich ihn jemals abziehen, dann weißt Du, was Du davon zu halten hast", hatte sie Bartholomew gesagt, als er wollte, dass sie ihren restlichen Schmuck ablegt, als er sie entführte. Er gab klein bei und ließ ihr somit das Medaillon und auch Elis Ring.

    Weiteren Schmuck trägt sie derzeit nicht. Sie würde wohl, wenn sie könnte, aber ihr bietet sich in der "Heil"anstalt dazu keine Möglichkeit.
  • Piercings:
    Eliza hat sich noch vor ihrer Entführung ein Zungenpiercing mit glitzernder, grüner Kugel stechen lassen.
  • Tattoos:
    -/-
  • Narben:
    -/-
  • Besonderheiten:
    -/-

Aussehen - Beschreibung
folgt, wenn obig nicht ausreichend

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Eigenarten
Eliza hat eine direkte und schlichte Art, Themen und Diskussionen für beendet zu erklären. Beispielsweise hat sie ihren Bruder Bartholomew, als sie noch in Freiheit war, aus der Wohnung befehligt, ihm die Türe vor der Nase zugemacht (nicht zugeschlagen) und ihm halblaut hinterher gerufen, dass er zurückkommen soll, wenn er erwachsen geworden ist.
Eliza macht sich nicht die Mühe oder den Aufwand, einer aufgeregten Person ihren Standpunkt zu erklären oder diese umzustimmen. Sie diskutiert einfach nicht darüber, bis der andere in einem vernünftigen Ton mit ihr zu sprechen bereit ist. Ein Satz, den sie begründet haben könnte, wäre "Du beruhigst Dich jetzt und schläfst eine Nacht darüber, dann können wir weiter sprechen." Das gilt allerdings nicht immer (siehe unten).

Das zeugt nicht von mangelndem Respekt den Gefühlen des Anderen gegenüber. Sie sieht nur keinen Sinn darin, Energie und Zeit in etwas zu investieren, das später viel einfacher, weniger aufreibend und schneller geklärt werden kann. Lieber nutzt sie die gewonnene Zeit, ein gutes Buch weiterzulesen oder ihren Interessen nachzugehen. Sie ist schlichtweg auch der Meinung, dass man sich viel zu sehr auch innerlich danach noch mit der Thematik befasst, wenn sie zu hitzig abgelaufen ist. Besser ist es also zu warten und das zieht sie sehr strikt durch - insofern sie ausgeglichen ist. Ist sie das nicht, kann auch ihr Temperament mit ihr durchgehen.

Sie zeigt auch überhaupt kein Interesse mehr an einem Gespräch, wenn jemand laut wird (in der Regel; siehe unten). Wenn sie keine Möglichkeit hat zu gehen und auch keine, den anderen gehen zu lassen, dann ignoriert sie den Gegenüber und beschäftigt sich mit sich selbst, ihren Gedanken oder den Dingen, die in der Umgebung zur Beschäftigung geeignet sind.
Manchmal hört sie die Worte des Anderen dann nicht einmal mehr, weil sie komplett in ihrer eigenen Welt versinkt. Es könnte aber auch sein, dass sie sie hört und dazwischenspricht, wenn der Bogen gänzlich überspannt wird. Dann kann auch sie sehr betont und deutlich sein, vielleicht eine Spur deutlicher als ihre normale Sprechlautstärke, schreien würde sie in dieser Situation jedoch nicht, insofern sie ihr Temperament nicht übermannt (einem Weggehenden könnte sie in dieser ausgeglichenen Situation aber dennoch einen Fluch hinterherrufen).

An dieser Stelle ist nun auch zu sagen, dass sie sehr wohl auch selbst laut werden kann. Sie hat ein ungezügeltes Temperament, insofern es denn ausbricht. Vor allem dann, wenn sie hinter einer Sache steht oder vollkommen involviert ist. Es ist also nicht so, dass sie immer so ausgeglichen an eine Sache heran tritt, immer aber mit Nachdruck, egal, wie sie etwas sagt.
Wenn sie aufgebracht ist, flucht sie auch des Öfteren oder wirft mit Schimpfworten um sich, geht aber nie unter die Gürtellinie oder nutzt von ihr gewusste Schwächen des anderen in dieser Form aus - zumindest nicht, wenn es nicht um Leben und Tod geht.

Grundsätzlich ist Eliza etwas "skurril", wie ihre Urgroßmutter Ceridwen sagen würde, von der sie auch ihren zweiten Namen erhalten hat. Andere könnten das auch mit "verrückt" gleichsetzen, aber Eliza ist nicht irre. Sie ist lediglich anders als andere und auf ihre eigene Weise natürlich ver-rückt, also auf einem anderen Standpunkt, als der Durchschnitt steht.
Ihre Reaktionen sind nicht abzusehen, ihre Antworten nicht immer das, was man erwarten würde oder könnte. Das kommt auf ihre Stimmung, die Situation und auch die beteiligten Personen an.

Eliza kocht sehr gerne (am Herd; Speisen; nicht "... über") und sogar richtig gut, obwohl sie nur fingerspitzenweise abschmecken kann. Sie hat es sich zur Leidenschaft gemacht, für menschliche Freunde zu kochen (auch wenn sie nie viele menschliche Freunde hatte). Ihr engster, wissender Freundeskreis war immer sehr begeistert von ihren Kochkünsten, auch wenn sie nie mitessen konnte. Sie liebt die unterschiedlichen Gerüche von Gewürzen, Tee, Kräutern und Obst und überhaupt alles, was damit zusammen hängt. Zu gerne würde sie einmal mehr als nur einen Tropfen probieren, wie das alles schmeckt, es kauen und schlucken und auch noch in sich behalten, fühlen wie warme Suppe den Magen wärmt und Energie spendet ... etwas, wofür sie die Menschen sehr beneidet. Sie lässt sich aber immer gerne erklären, wie etwas schmeckt oder wie man es empfindet und möchte am liebsten alles haarklein erfahren.

Ansonsten lässt sich sie sich von Kleinigkeiten in deren Zauber entführen. Sie kann sich stundenlang mit irgendwelchen Gegenständen beschäftigen, auch wenn diese gänzlich alltäglich sind. Riechen, hören, fühlen, schmecken, sehen ... jeder Sinn wird ausgekostet. Überhaupt ist Eliza ein sehr sinn orientierter Vampir, sehr feinfühlig für jegliche Schwingungen um sich herum und eine überaus gute Aurenleserin - und auch an sich sehr aufmerksam, auch wenn es so scheint, als höre sie gar nicht zu. Vielleicht hört sie auch wirklich nicht zu, aber sie spürt mit ...

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Bevorzugte Opfer
Junge Männer und Frauen, die gesund sind und von denen sie sich interessante Erinnerungen verspricht (siehe Fähigkeit der Erinnerung). Eliza entscheidet invididuell, ob sie ihr Opfer tötet oder nicht. Das Vergessen beherrscht sie allerdings nicht, so wird ihr diese Wahl meistens abgenommen.

In Gefangenschaft bekommt sie in der Regel Blutkonserven. Nur selten mal wird ein Mensch als lebendiges Opfer zu den Vampiren gegeben, die dort in Gefangenschaft leben. Vor allem dann, wenn sie tage- oder auch wochenlang in einer Einzelzelle dursten mussten. Eliza ist sich bewusst darüber, dass diese Situationen Tests sind, auch wenn sie noch nicht genau weiß, was genau getestet wird, da der Blutrausch eines Vampires nur in Nuancen von anderen Vampiren zu unterscheiden ist.

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Spezialisierte Begabungen & weitere Stärken
  • Esprit (Sonderfähigkeit)
  • Keltikum (Familienfähigkeit)
  • Erinnerung (voll ausgeprägt)
  • Vorahnung (altersabhängig)
Des Weiteren sind ihre Sinne überaus geschärft, sie nimmt Auren sehr intensiv wahr und reagiert sensibel auf Atmosphäre und Schwingungen. Gael nimmt an, dass sie in einem sehr viel höheren Alter möglicherweise eine weitere abnorme Fähigkeit draus entwickeln könnte - noch ist sie davon aber weit entfernt.

Esprit

Allgemeines
Esprit ist das französische Wort für "Geist" im Sinne von "Seele" oder "Psyche"; oft auch für ironisierend, brillant-geistreich oder witzig gebraucht. Gael hat diese Bezeichnung gewählt, weil Eliza vornehmlich positive Gefühle verstärkt, auch wenn sie anders kann, wie sie bewiesen hat.

Es gibt zwei Richtungen des Esprits. Entweder die negative oder positive. Ist der Charakter, der sie hat, ausgeglichen und eher optimistisch, gut und positiv veranlagt, nennt sie sich "Esprit". Ist der Charakter negativ veranlagt, eher pessimistisch und weist grausame Züge auf, nennt sie sich "Esprit noir".

Voraussetzungen
Diese Fähigkeit ist eine abnormale Form der Fähigkeiten "Wahnsinn" und "Gedankliche Befehle" sowie "Leidenschaft". Ein Vampir mit dieser Fähigkeit ist selbst etwas undurchschnittlich veranlagt. Er könnte auch eine verschobene Wahrnehmung haben, was allerdings nicht immer zutreffen muss. Zumindest einige Ansichten sollten als skurril oder auch ver-rückt bezeichnet werden können, worunter sich auch erklären lässt, dass diese Mischung der oben genannten Fähigkeiten überhaupt hervortritt.
Keine Voraussetzung für die Fähigkeit selbst, aber wichtig im Umgang mit ihr ist eine hohe Sensibilität bzgl. der Wirkung oder auch Emphatie, um sich in andere hineinversetzen zu können.

Wirkung
Esprit ist schlicht gesagt eine Fähigkeit, die sowohl einfache gute/schlechte Laune verstärken kann, aber vor allem auch Manien und auch Depressionen hervorzurufen in der Lage ist. Im stärksten Fall können Psychosen im Opfer erzeugt werden. Entweder für die Zeit der Anwendung und vielleicht kurz darüber hinaus (einige Tage/Wochen) oder sogar dauerhaft, wenn der Wille groß genug und/oder das Opfer mental zu schwach ist oder auch vorbelastet (bzgl. psychischen Krankheiten, die es hat oder die in der Familie erblich sind und die Voraussetzungen im Opfer ohnehin vorhanden).

Ablauf
Der Wille muss im Vampir vorhanden sein. Er kann die Fähigkeit nicht in die richtige Richtung einsetzen, wenn er nicht wirklich auch will, was er tut. Wenn der Vampir also möchte, dass sein Gegenüber sich freut, dann nur kann es auch passieren, dass sie funktioniert. Ist eine verschobene Wahrnehmung oder auch eine fehlende Ausbildung zu dieser Fähigkeit vorhanden (sprich: wenn die Sensibilisierung fehlt), kann dieser Freudewunsch sich auch auf das Opfer derart auswirken, dass dieses in eine Euphorie oder gar eine krankhafte Manie gerät. Die Stärke ist allerdings bewusst variierbar, wenn der Vampir gelernt hat, sie einzuschätzen.

Im Umkehrschluss muss der Vampir jemandem wirklich auch wünschen, dass er an einer psychischen Krankheit leidet, um tiefe Trauer bis hin zur schweren Depression oder generell Psychosen auslösen zu können. Möglich ist hier auch, dass Ängste bis hin zu Phobien oder eine Art Wahnsinn ausgelöst werden.
Das alles mit dem Willen und der Konzentration auf die jeweilige Person.

Tatsächlich spielt sich das Ganze dann über die Aura, aber auch über Gedanken ab. Der Vampir kann zu seinem Opfer gedanklich sprechen und ihm die Krankheiten einreden. Bei der Euphorie allerdings ist es eher so, dass die Freude von der Aura abstrahlt und sich auf die Umgebung überträgt. Das kann mitunter sogar passieren, ohne dass der Vampir das merkt oder erst merkt, wenn die Fähigkeit schon aktiv ist. Ebenso kann das auch bei negativen Auswirkungen passieren, beispielsweise in Wut und Zorn, wenn man sich selbst nicht recht unter Kontrolle hat oder unter Kontrolle haben will.

Einschränkungen
Der Energiebedarf hängt vom Aufwand ab. Sprich: Ist die Person mental schwach, hat sie vielleicht sogar schon psychische Krankheiten oder Erbgut von diesem in sich, ist sie grundsätzlich anfällig für negative oder positive Stimmungsschwankungen und ist sie ein Mensch, dürfte der Energieverlust für die Konzentration kaum zu merken sein.
Im Umkehrschluss kann sie aber auch so viel Energie verzehren, wenn alles schwieriger ist, dass der Vampir danach sehr bald trinken gehen sollte, um nicht in einen Blutrausch zu verfallen. Dazwischen sind alle Varianten möglich.

Eine Aurenunterdrückung/-veränderung darf nicht aktiv sein. Die meisten Vampire mit dieser Abart (die ohnehin schon selten genug ist), beherrschen die Aurenveränderung auch gar nicht.

Möglich ist auch eine Gesundung mit dieser Fähigkeit herbeizuführen, die allerdings viel schwieriger ist und auch nur möglich, wenn die psychische Krankheit durch eine Vampirfähigkeit hervorgerufen ist und nicht auf "normalem Wege" entstand. Wenn die Krankheit von einem selbst passierte, ist sie leichter beim Opfer rückgängig zu machen, als von einem anderen Vampir oder einer anderen derartigen Fähigkeit. Je weiter auseinander die Fähigkeiten liegen, desto schwerer wird es und desto mehr Energie und Zeit frisst der Ablauf (höchste Konzentration und Emphatie notwendig sowie Feingefühl/Sensibilität).

Diese Fähigkeit kann bei Vampir und Mensch angewendet werden. Je älter die Vampire (im Vergleich zu ihrem eigenen Alter), desto weniger Wirkungskreis, aber nur wirkliche Altvampire sind gänzlich immun, wenn sie innerlich nicht labil sind. Allerdings kann man sich als Vampir auch in jüngeren Jahren dagegen wehren, wenn man von ihrer Fähigkeit weiß und merkt, dass sie angewendet wird (bewusste oder unbewusste Anwendung). Das Ziel sollte dann von seinen eigenen Gefühlen und den projezierten unterscheiden können, um die falschen dann in sich abzulehnen und bei sich zu bleiben, um sich dagegen zu wehren. Je ausgeglichener man ist und je besser man sich selbst kennt, desto weniger kann die Fähigkeit einem schaden oder einen betreffen.


Keltikum

Hintergrundwissen, um die Wirkung der Fähigkeit zu verstehen
Religionen sind für Vampire eigentlich uninteressant. Symboliken wirken allenfalls irritierend und auch nur in Glaubenshäusern oder gegenüber Menschen und Vampire, die so stark an ihre Symbolik glauben, dass dies in ihrer Aura abstrahlt und eben genau deshalb die Irritation des Vampirs auslöst.
In Glaubenshäusern ist es die unterschwellige Vermittlung der Tragfähigkeit des Glaubens, der den Vampir schwächt, weil er sich einer Fülle an Symbolen gegenüber steht und sich dazu in einem Gebäude befindet, das nur deswegen enstand, weil Personen an die jeweiligen Religion glauben. Auch das wirkt irritierend auf den Vampir und deswegen sind auch seine Fähigkeiten nur vermindert bis gar nicht einsetzbar. Es bedarf schon einer besonderen Ausbildung und viel Energie, diesen Irritationen zu widerstehen.
Das Keltikum baut auf dieser Aurenirritation auf.

Voraussetzungen
Diese Fähigkeit tritt in der Ahnenreihe der keltisch-irischen Familie Lear auf (auch in ihren Zweigen, doch dort kann sie auch Generationen überspringen). Die Wahrscheinlichkeit, die Fähigkeit weiterzugeben, ist größer, wenn die Nachkommen auf natürlichem Weg gezeugt werden. Aber auch gebissene Schützlinge können die Fähigkeit von ihrem Meister erben, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch nicht so hoch, wie bei einer natürlichen Vererbung durch die Zeugung eines Kindes.

Die Fähigkeit kann auch verschieden stark ausgebildet sein, sollte ein Elternteil menschlich sein. Möglich wären dann auch Abstufungen in der Stärke. Zumeist männliche Personen der Ahnenreihe Lear erhalten diese Fähigkeit, was die Wahrscheinlichkeit zusätzlich erhöht. Jedoch gibt es auch genügend weibliche Beispiele, um eine Ausnahmeannahme in der weiblichen Reihe ausschließen zu können.
Zusammenfassend kann hier gesagt werden: Die Wahrscheinlichkeit, die Fähigkeit zu erhalten liegt bei 99,9% bei männlichen Nachkommen, die auf natürlichem Wege von zwei Vampiren gezeugt werden, von denen ein Elternteil aus der Ahnenreihe der Lears stammt.
Je weniger von diesen Punkten zutreffen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit (bleibt aber trotzdem jederzeit über 50%, bei gebissenen Vampiren ist das Geschlecht egal, aber die Wahrscheinlichkeit liegt bei etwa grundsätzlich 35%).

Der Vampir, der diese Fähigkeit besitzt, muss nicht zwingend selbst an etwas glauben, aber er sollte mit der keltischen Religion in engere Berührung gekommen sein und eine Faszination für die keltische Mythologie empfinden, um die Fähigkeit wirklich voll ausschöpfen zu können. Hilfreich ist es, die urkeltischen und uririschen Sprachen zu kennen und verschiedene Symboliken entschlüsseln zu können, um zu wissen, was sie bedeuten (beispielsweise Fluchsteine).

Das Keltikum in seiner Wirkung
Die Fähigkeit bewirkt Irritationen bei anderen Vampiren. Je jünger die feindlich gesinnten Vampire sind, desto deutlicher und stärker ist die Wirkung. Dies gilt aber auch für ältere Vampire, die sich nie damit beschäftigt haben, sich den Irritationen eines Glaubens zu widersetzen.

Die Fähigkeit kann bei dem feindlichen Vampir bewirken, dass dieser seine Fähigkeiten nicht oder nur teilweise bzw. abgeschwächt oder nur kurz einsetzen kann. Wird dieser Fähigkeitenkampf in einer Umgebung ausgetragen, in denen Symboliken zum keltischen Glauben vorkommen (vor allem Fluchtafeln, Kleeblätter, Keltische Knoten, Leprechauns etc.) oder zusätzlich noch während eines der vier keltischen Traditionsfeste (Imbolc, Beltane, Laughnasadh, Samhain), ist die Wahrscheinlichkeit überaus hoch, dass der andere Vampir seine Fähigkeiten tatsächlich nicht mehr einsetzen kann.

Zusätzlich sind alle Vampire mit dieser Fähigkeit nahezu immun gegen Irritationen durch andere Glauben oder Symboliken. Sie scheinen selbst geschützt, weil sie verinnerlicht haben, wie es funktioniert, auch wenn es nicht bewusst ist. Je besser er die Fähigkeit beherrscht, desto eher ist er immun. Spricht er beispielsweise die urkeltischen/-irischen Sprachen nicht, wird diese Immunität durch eine mehr oder weniger hohe Resistenz ersetzt usw.

Ablauf
Der Einsatz dieser Fähigkeit erfordert lediglich die Konzentration darauf, dass man sie einsetzen möchte. Sie kann verstärkt werden, je intensiver und detaillierte die Informationen und Erinnerungen zum keltisch-irischen Glauben und seinen Mythologien sind. Denkt man zusätzlich noch in der urkeltischen/uririschen Sprache dürfte die Fähigkeit sich perfekt einsetzen lassen.

Die Aura verändert sich derart, dass der andere Vampir durch diese irritiert wird, wie er bei einem Gläubigen oder in einer Kirche irritiert wäre, weil die Kraft des Glaubens sich auf die Aura ab- und somit ausstrahlt (obwohl ein gläubiger Mensch das nicht sieht oder merkt; einem Vampir ist das Aurenlesen und -fühlen von Natur aus zueigen).

Einschränkungen
Es gibt spezielle, aber seltene Ausbildungen, die einen Vampir lehren, mit den Irritationen, die ein Glaube in ihnen auslösen kann, besser umzugehen. Die (Syndikats-)Forschung beschäftigt sich zusätzlich mit diesem Zweig und sucht in den Genen einen Grund für die Irritation und aus diesen Forschungen sind derartige Ausbildungen entstanden. Sie funktionierend allerdings nur bedingt und nur so gut, wie der Vampir sich damit beschäftigt hat und auch beispielsweise Stunden in Kirchen zubrachte, um sich selbst zu kontrollieren.

Des Weiteren ist es natürlich möglich, dass ein Vampir das Aurenlesen nur sehr schlecht beherrscht (muss bei den Schwächen im Charakterbogen stehen). Dann kann es sein, dass er auch den Irritationen eines Glaubens nicht oder nur wenig ausgeliefert ist (je nach Stärke des Aurenmissverstehens).

Vampire, die diese Fähigkeit selbst beherrschen, sind natürlich immun gegen den Angriff eines anderen mit dieser Fähigkeit (offensichtlich auch aus dem Gedanken heraus, dass Familien sich nicht selbst zerstören sollten).

Für den Vampir selbst, der diese Fähigkeit anwendet, ist es nötig, dass er sich mit dem irisch-keltischen Glauben auseinander gesetzt hat. Je mehr, desto besser. Ebenso, dass er die Ur-Sprachen beherrscht (oder zumindest eine davon). Nur so kann er die Fähigkeit komplett entfalten. Unterstützend wirken (siehe oben) entsprechende Raumaustattung und Festlichkeiten.

Diese Fähigkeit benötigt somit eine gewisse Phantasie und auch die geistigen Fähigkeiten, in einer anderen Sprache zu fühlen und zu denken und gleichzeitig dennoch in der Situation zu bleiben. Spricht der Vampir bei der Anwendung seiner Fähigkeit (in einer anderen Sprache als er denkt), kann es sein, dass es ihm schwerer fällt, sie aufrecht zu erhalten, weil er zwei Sprachen gleichzeitig im Kopf umsetzen muss. Seine Konzentration wird stark gefordert.
Wenn jemand konzentrationsstark ist, kann er diese Fähigkeit lange aufrecht erhalten, ist er das jedoch nicht oder wird stark abgelenkt, wird sie nur schwach, kürzer und/oder in Schüben ausgeführt werden können. Je länger sie aufrecht erhalten wird oder je schwieriger es für den Vampir ist, sie aufrecht zu erhalten, desto höher ist sein Energieverlust und desto mehr oder eher wird er danach trinken müssen, um nicht in einen Blutrausch zu fallen.

Es ist nicht möglich, irgendeine andere Fähigkeit gleichzeitig mit dieser anzuwenden.



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Schwächen
Ihre Vehemenz und das ihr eigene Temperament können auch zu ihrem Nachteil werden, wenn sie sich mit den falschen Leuten anlegt oder aber nicht tut, was diese von ihr verlangen.
Sie hat sich in der Regel in einer recht ausgeglichenen Kontrolle, doch es kann sehr wohl passieren, dass ihr Temperament hervorbricht und die Kontrolle über ihr Handeln übernimmt. In diesen Situationen ist von vernünftigen Handlungen nicht mehr zu sprechen. Sie reagiert impulsiv und ganz so, wie ihr Gefühl es ihr gerade rät. Auch das fühlt sich für sie ausgeglichen an, denn würde sie gegen dieses Gefühl ankämpfen, käme das einer ungleichen Verteilung ihrer inneren Waage gleich.
Ist sie hitzig, äußert sie sich impulsiv - und ist somit für sich ausgeglichen zu sich selbst und ihrem Gefühl, das sie hat. Sie tut, was ihr innerlich gut tut, und auch das ist nach ihrer Auffassung Ausgeglichenheit. Dass das auch negative Konsequenzen nach sich ziehen kann, ist unumstritten. Sie kann es dennoch im Fall der Fälle nicht verhindern.

Da sie fast nie nachtragend ist (bzw. nur nachtragend wird, wenn sie das Gefühl hat, dass überhaupt keine Reue aufkommt und man gar nicht erst versuchen will, seine eigenen Fehler zu verbessern wie z.B. Lügen oder Betrug etc.), kann das auch mehr oder weniger leicht ausgenutzt werden. Eliza ist weder dumm noch einfältig, sie würde merken, wenn man ihr leichtfertig etwas vormacht.
Wer aber über ein sehr gutes schauspielerisches Talent oder dergleichen Fähigkeiten verfügt, ihr glaubhaft zu vermitteln, dass man sich ändern möchte oder es einem leid täte, was man getan hat, ist sie sehr schnell bereit, eine neue Chance zu vergeben und auch einen Schritt auf diese Person zu. Vielleicht sogar zwei. Je nach Situation kann das natürlich gefährlich werden.

Ihre Familie ist ein weiterer Angriffspunkt und eine sehr schwere Schwachstelle. Für sie würde sie alles tun und alles erleiden und das ist auch mit ein Grund, warum sie sich in der Psychiatrie bei vielen Dingen fügt. Man droht ihr damit, ihrer Familie etwas anzutun und bevor sie dieses Risiko eingeht, fügt sie sich lieber allem, was man von ihr verlangt. Manchmal muss man sie zwar daran erinnern, dass diese Gefahr weiterhin aktuell ist, aber dann ist sie sehr schnell aus ihrer revolutionären Haltung, die sie hin und wieder hochkochen fühlt, draußen.

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Waffen
Bis auf sich selbst und ihre Fähigkeiten hat sie derzeit keine Waffen. Wie alle Lears, hat sie gelernt mit dem Schwert sowie Pfeil und Bogen umzugehen (beherrscht sie nur in den Grundkenntnissen), aber für sie (wie auch für Eli) sind das alte Verteidigungstechniken, die nur dann zum Einsatz kommen würden, wenn gerade nur derartiges und nichts anderes zur Hand ist.
Was sie ebenso gelernt hat, ist der Kampf mit Tessen (Kampffächer; kann sie aber auch nur bedingt) und auch der Stabkampf. In Letzterem ist sie wirklich gut und notfalls genügt ihr auch ein stabiler Besenstil, um Erfolge zu erzielen - sie kennt auch Vampirschwachstellen, die sie zielgenau trifft und einem Vampir für Sekunden die Orientierung nehmen kann.
Dass sie den Stabkampf derart oder überhaupt beherrscht, weiß niemand außer Gael (der Druide der Familie Lear). Er schien eine gewisse Vorahnung zu haben und hat ihr verboten, darüber nicht zu sprechen und es anzuwenden, wenn sie es einmal dringend braucht - vorher nicht.

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Vorlieben

  • Musik:
    vor allem die irischen/keltischen Folkmusikklänge, mit denen sie aufgewachsen ist; allerdings steht Eliza der Musikvielfalt der Welt sehr offen gegenüber und hört auch mal in einem Lied, was andere nicht aus diesem heraushören können; keine wirkliche Festlegung also, jedenfalls bzw. vor allem nicht im Augenblick
  • Farbe:
    gedeckte, dunkle Farben; Farben, die zu ihrer Haarfarbe passen; Naturfarben; Erdtöne; grün; silber
  • Ambiente:
    sie fühlt sich wohl, wenn sie sein kann, wie sie ist - und vor allem in Freiheit tun und lassen kann, was sie möchte, wann sie möchte und mit wem sie es will; sie ist gerne draußen, aber fühlt sich auch in einem hübschen Raum wohl, in dem sie lesen oder sich anderweitig beschäftigen kann; sie mag Küchen (insoweit sie nicht verranzt sind)
  • Eigenschaften:
    Ehrlichkeit, Offenheit, Individualität, Ideen, Authentizität, Klarheit in gewissen Dingen, Anderssein
  • Aussehen:
    das gewisse Etwas ist ihr wichtig, sie lässt sich von den ersten Sekunden überzeugen, ob sie jemanden attraktiv findet oder nicht - ein Bauchgefühl
  • Geschlecht:
    egal, sie findet Männer und Frauen, Menschen wie Vampire gleichermaßen anziehend; es kommt auf den Charakter der Personen an - und natürlich auch einer gewissen Attraktivität, wenn es um intime Bindungen geht
  • Hobbies:
    (man beachte, dass sie das meiste in Gefangenschaft nicht ausleben kann)
    * kochen, leidenschaftlich gerne sogar, auch wenn sie derzeit nicht die Möglichkeit und auch nicht die zu bekochenden menschlichen Freunde dazu hat
    * basteln und kleine handwerkliche Dinge
    * anderen kleine Freuden und Geschenke machen
    * lesen; neue Bücher nach ganz eigenem Verfahren aussuchen
    * Universitätsveranstaltungen besuchen, die abends stattfinden
    * draußen sein und beobachten, die Luft genießen, ihren Gedanken nachhängen
    * Märkte besuchen (jeder Art von)
    * einkaufen gehen (v.a. in kleine Krimskrams- oder Tee- bzw. Gewürzläden; aber auch mal Second-Hand-Shops und dergleichen; Hüte anprobieren etc.)
    * Neues ausprobieren, Spaß und Abenteuer haben
    * ausgehen
    * sich verlieben (wohl erst wieder, wenn sie über Jurij hinweg gekommen ist, derzeit ist sie der Auffassung, dass er noch lebt)
  • Allgemeines:
    -/-

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Abneigungen
  • Musik:
    alles, in dem sie keine Seele erkennen kann
  • Farbe:
    disharmonische Farben oder Farbkombinationen
  • Ambiente:
    eingeschlossen sein; ihr wäre derzeit alles lieber als das
  • Eigenschaften:
    Lügen, Betrug, Falschheit, Ungerechtigkeit, Sinnlosigkeit, Gewaltbereitschaft, Engstirnigkeit
  • Aussehen:
    wenn das erste Gefühl sagt, es stimmt was nicht, versucht sie darauf zu vertrauen; sie ist immer offen dafür, sich eines Besseren belehren zu lassen, doch bisher hat sie ihr Gefühl kaum einmal betrogen (sondern ihr vielmehr im Nachhinein bewiesen, dass ein nicht so gutes erstes Gefühl doch das richtige war, nachdem sie glaubte, sich eines Besseren belehren lassen zu können); dem entsprechend auch hier: das Aussehen ist zweitrangig, wenngleich sie für intime Beziehungen auch nur etwas Adrettes, Gepflegtes anziehend findet
  • Geschlecht:
    -/-
  • Aktionen:
    Syndikat! UND: dass ihr Bruder diesen ganzen Quatsch auch noch glaubt bzw. mitmacht!
  • Allgemeines:
    Drogen, verbranntes Essen

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Charakter

Kurzbeschreibung:
temperamentvoll, direkt, ehrlich, meist offen, nachdrücklich/vehement, ausgeglichen, bewusst, impulsiv, gefühlsentscheidend, nicht nachtragend, emphatisch, sensibel (Atmosphäre, Auren, Einschätzungen), intelligent, geduldig (wenn sie sieht, dass diese auch was bringt), skurril, eigensinnig, weltzugewandt, kann aber auch in dieser weltfremd wirken, freigeistig, kreativ, vielseitig, interessiert, ideenreich, optimistisch, stark, selbstbewusst (auch großer Selbstwert; jedoch auch großer Familiensinn), liebend, zärtlich

Ausführliche Beschreibung:
folgt, falls nötig

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Ziele
Ihre Familie schützen und wenn möglich, dennoch irgendwie aus den Fängen des Syndikats entkommen.

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Sonstiges
Sie befindet sich derzeit in der Psychiatrie als Gefangene des Syndikats.

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Leben in Venedic/Phoenix/New York

folgt

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Eliza
Vampir
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Registriert: 22.09.2016, 22:25
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Charname: Eliza Ceridwen Lear
Alter: 23 Jahre
Vampiralter: 57 Jahre
Augen: grün
Haare: rot, lang
Größe: 167cm
Stadt: New York
Rasse: Vampir
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Kodex: Konsortium
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2. Esprit
3. Erinnerung
4. Vorahnung
Sonstiges: Syndikatsgefangene in der Psychiatrie, Schwester von Eli & Bartholomew
Hauptchar: aBraXaS
FAQ: http://faq.vampir-rollenspiel.de
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Re: [NYC|F|O]: Eliza Ceridwen Lear

Beitragvon Eliza » 02.10.2016, 16:26

Lebenslauf
Als NC besteht ihr Lebenslauf aus Teilen des Lebenslaufes von Eli (Quote) und darunter noch ergänzend, wie es weiterging.

Auszüge aus Elis Lebenslauf über Eliza
Teil der Vorgeschichte
London
Über die Jahre blieb Bartholomew verschwunden. Es war selten, dass man überhaupt etwas über Dritte von ihm mitbekam. Und wenn es so war, dann war es nichts Gutes. Die Eltern versuchten es zu ignorieren, um nicht daran zu zerbrechen und Eli hätte seinem Bruder gerne seine Meinung gesagt, aber er unterließ es, nach ihm zu suchen oder ihn aufzusuchen, wenn man mal mitbekam, wo er gerade war. Je mehr schlechte Nachrichten kamen, desto enttäuschter war die Familie und desto hilfloser fühlte sich der Einzelne dieser Situation gegenüber.
Man musste zurück zum Alltagsgeschäft gehen und so war es auch. Man arrangierte sich mit der Situation, auch wenn die tradtionell begangenen Feiertage nie mehr so waren, wie sie hätten sein sollen. Doch "unter dem Jahr" wussten sich alle abzulenken und zu beschäftigen und mit der Zeit wurden auch die Feiertage aushaltbar. Meredith führte nicht mehr sooft an, wie schön es wäre, können sie alle zusammen sein, Eliah machte sich weniger offensichtliche Selbstvorwürfe, auch wenn alle wussten, dass er es in seinem Inneren noch immer tat, und Eli?

Eli half seinem Vater, wo immer er konnte und verzichtete darauf, "die große weite Welt" zu sehen. Er blieb im Anwesen der Familie wohnen, lebte und genoss sein Leben, arbeitete hart und erheiterte seine Eltern mit seiner selbstverständlich fröhlichen Art.
Bis die Zeit der vier Hungernöte anbrach. Mitte des 19. Jahrhunderts gingen die Jahre 1845 bis 1849 als die "Große Hungernot" Irlands in die Annalen ein. Thyphus und Cholera überfiel das schwache Immunsystem der Menschen, fast eine Million von ihnen starb, über 700.000 wanderten nach Amerika aus - die Nachwehen der Missernten. Schon im ersten Jahr sah die Familie die Krise als nicht überwindbar an und musste nach England ziehen, um selbst überleben zu können. Sie wollten die Menschen durch ihren Blutdurst nicht noch mehr schwächen, konnten ihnen aufgrund der unglaublichen Masse an Betroffenen auch nicht unterstützend zur Seite stehen.

Anfangs dachte Meredith, sie könne helfen, doch schon nach den ersten Wochen war sie so erschöpft, dass Gael die Entscheidung für Eliah traf und sie alle wegschickte. Er würde das Anwesen verwalten und das tat er. Nur einige wenige Verwandte blieben in der Heimat zurück - wie Urgroßmuter Ceridwen. Sie war hartgesotten und sah gar nicht ein, zu gehen. Mit Gael verwaltete sie die Geschäfte, die andernorts nicht erledigt werden konnten, und nutzte die Gelegenheit das Anwesen ihrer Enkel einmal richtig auszumisten. Was sie aussortierte, verkaufte sie an fahrende Händler von außerhalb des Krisengebiets, den Erlös setzte sie für Hilfsorganisationen ein, um zumindest einige Menschen in Lamerick unterstützen zu können. Sie war schon immer so gewesen. Äußerlich etwas verhärtet, aber mit gutem Herz.

Meredith mochte die Fremde nicht, sie mochte England nicht und London noch viel weniger, aber sie sah ein, dass es notwendig war und lebte in der Hoffnung, irgendwann zurückkehren zu können. Sie blieben jedoch über die Zeit hinaus. Irland musste sich erholen und die Geschäfte in London gingen gut. Eliah bat seine Frau um Geduld und diese brachte sie sehr viele Jahrzehnte auf. Sie arrangierte sich, wie schon einmal in ihrem Leben, verspürte aber immer diese ungewisse Sehnsucht nach der Heimat.
London erlebte in diesen Jahren eine Hoch-Zeit der Vampirjäger. Eine Begebenheit, mit der niemand aus der Familie je Kontakt gehabt hatte, auch wenn es Jäger immer und zu jeder Zeit gegeben hatte. Man konnte ihnen einfach ausweichen - in Irland - hier jedoch schienen sie viel weiter entwickelt, sich zu Gruppen zusammengerafft zu haben, um keinen Vampir entkommen zu lassen.

Sie waren gut. So gut, dass die Familie der nächste harte Schicksalsschlag traf, als Eliha von einer Gruppe Jägern kaltblütig umgebracht wurde - er hatte keine Chance. Meredith zerbrach das Herz. Eli versuchte sich aufzufangen, doch auch ihn hatte der Tod des Vaters schwer getroffen. Der Vater, der alles immer am Leben erhalten hatte, sollte nun nicht mehr sein. Ein Vampir, von dem man annahm, dass er nie sterben würde - war einfach fort.
Eli begab sich auf die Suche nach seinem Bruder. Erst vor Ort, weil er seine Mutter nicht allein lassen wollte - vor allem weil diese schwanger war. Das letzte Gute in ihr, das ihr Kraft geben konnte und von dem sie wusste, dass in dem Kind der Geist Eliahs weiterleben würde. In diesem und in Eli ... und auch wenn es niemand sonst sehen konnte, war Meredith überzeugt, dass auch in Bartholomew.
"Geh, Eli, Du musst ihn suchen und ihm berichten, er hat ein Recht darauf ...", sagte sie eines Abends und Eli wusste, dass es nötig war. Ceridwen kam aus Limerick, um sich um Meredith zu kümmern und Eli ging auf die Suche nach Bartholomew, von dem er erfahren hatte, dass auch er in England war.

Als sie nach Wochen endlich aufeinander trafen, war die Situation verhalten. Eli war überrascht, wie wenig sich sein großer Bruder verändert hatte, und doch war etwas gänzlich anders an ihm. Er war (noch) härter geworden, unnachgibig. Das Temperament, das er als jüngerer Vampir an den Tag gelegt hatte, war nicht mehr vorhanden. Es hatte einer Art Gefährlichkeit Platz gemacht, die den Älteren umgab. Umso deutlicher spürbar, weil dieser seine Aura nicht zu unterdrücken wusste. Diese Fähigkeit war ihm mittlerweile zwar zueigen, aber er schien nicht darauf zurückgreifen zu wollen.
Das wurde Eli spätestens dann bewusst, als er es doch tat, als er seinem Bruder vom Tod ihres Vaters berichtete. In diesem Moment schien die Gefahr aus ihm zu weichen und er war für Augenblicke und den ganzen restlichen Abend der Bruder, den Eli immer zu kennen geglaubt hatte. Und doch wusste er, dass dies nur vorrübergehend war. Bartholomew würde nicht zurückkehren, viel zu sehr war er schon in seine Machenschaften verstrickt, viel zu sehr mit seinen falschen Idealen verwoben. Es stimmte Eli traurig, aber Bartholomew versprach, dass er sich meldete. Brieflich, vielleicht auch einmal an Samhain zu Besuch kommen würde, wenn die Familie weiterhin in London bleiben sollte. Auch erzählte Eli ihm von dem Geschwisterchen, das bald zur Welt kommen würde. Ein seltsam schönes Lächeln zierte in diesem Moment Bartholomews Lippen.

Was er selbst tat, erlebt hatte, was ihn betraf oder nicht, davon erzählte er nichts, blieb unterkühlt vage in seinen Ausführungen und behielt den Rest gänzlich für sich. Eli sah kein Durchkommen und so verbrachten sie einen trotz allem brüderlichen Abend mit Anekdoten und im Gedenken an den Vater, den Bartholomew trotz allem, was vorgefallen war, sehr geliebt hatte. Es steckte nicht nur Eis in seinem Herz, aber das hatte Eli auch niemals angenommen.
Als sie dann aber auf das Thema der Vampirjägergruppen zu sprechen kamen, erkannte man die alte Inbrust des Hasses wieder, die in Bartholomew so vehement wüten konnte und Eli lenkte das Thema um, um nicht mit ihm in einem erneuten Streit auseinander zu gehen. Sie trennten sich gütlich. Aber auch wenn es eine schöne Nacht war, eine brüderliche, trotz dem traurigen Stern, unter dem sie gestanden hatte, so war beim Abschied dennoch die Distanz zu spüren, über die keine Brücke führte.

Tatsächlich aber meldete sich Bartholomew nun alle paar Monate mit einem Brief an seine Mutter und besuchte seine Schwester Eliza Ceridwen einige Jahre nach ihrer Geburt an ihrem Geburtstag und danach zu so gut wie jedem Samhain. Die Besuche waren aber auch dann sehr verkürzt und auch verhalten, obwohl Bartholomew sich sehr bemühte, seiner Mutter keinen Kummer zu bereiten und er schloss sie immer herzlich und ehrlich in seine Arme. Es war offensichtlich, dass er in diesem Moment nun einmal einfach nur das Kind seiner Mutter war, nichts mehr und nichts weniger.

Eli kümmerte sich ansonsten rührend um die Familie, auch die Urgroßmutter blieb und die Geschäfte liefen weiterhin passabel, sodass es ihnen an nichts fehlen musste. Dennoch blieb eine gewisse Angst, vor allem bei Meredith und noch mehr um Eliza, die zu einem hübschen, rothaarigen Ding heranwuchs und vor allem ihrer verstorbenen Großmutter mütterlicherseits sehr ähnelte. Nur die grünen Augen, sie waren ganz Eliah.
Trotz dieser Angst um ihre Kinder blieben sie in London. Die Zweige, die Eliah hatte entfalten können und die Hoffnung, Bartholomew weiterhin sehen zu können, hielten sie in der ungeliebten Stadt. Bis zum nächsten Schicksalsschlag.


Lebensabschnitte
Eliza wurde von Tag zu Tag hübscher. Sie war, wie Eli als Kind, ein Sonnenschein, brachte jeden zum Lachen oder zumindest zum Lächeln. Meredith erkannte jedoch schon bald – viel früher als Eli oder Ceridwen - dass Eliza ein besonderes Kind war. Sicherlich war jedes Kind für seine Mutter etwas Besonderes, etwas Einzigartiges, das schönste und beste Kind der Welt – doch Elizas Besonderheit war anders. Es war auch eine ganz andere Art von Faszination, die sie ausstrahlte und mit der sie die Umstehenden für sich gewann, sie gar gänzlich vereinnahmte.

Meredith sah es zuerst an sich selbst. Schon der Umzug nach London und der Aufenthalt in dieser lauten Stadt hatte ihr einiges an Lebensfreude genommen, auch wenn sie versuchte, das so gut wie möglich vor ihrer Familie zu verbergen. Als Eliah starb und ihr mit seinem Tod auf so grausame und ungerechte Weise der beste Freund, ihr Geliebter und Ehemann genommen wurde, fiel sie in eine tiefe Depression, die sich nicht mehr verstecken ließ. Ein Grund mehr für Ceridwen nach London zu kommen, ein Grund mehr für Bartholomew, Elis Bitte zu folgen, der Mutter zu schreiben und sie hin und wieder zu besuchen.
Ein Grund mehr, warum dieses Kind, Eliza, so wichtig war. Sie brauchte jemanden, an dem sie sich festhalten konnte, den sie umsorgen und lieben konnte und der sie bedingungslos zurückliebte. Die unschuldige Liebe eines Kindes und alle atmeten auf, dass es eine Tochter war, die sie zur Welt brachte, und nicht noch einen Jungen. Ein Mädchen, sie hatte sich in dieser Schwangerschaft so sehr ein Mädchen gewünscht, hatte es sich gewünscht, als sie gezeugt wurde ... er wurde ihr erfüllt, dieser Wunsch. Doch zu welchem Preis?

Meredith wollte sich solche Fragen nicht stellen, wollte das Leben Eliahs nicht mit dem Elizas aufwiegen und als Eliza auf der Welt war, musste sie nur in das kleine, hübsche Gesicht blicken, um zu wissen, dass sie sich solche Fragen nicht stellen musste. Sehr bald schon ging es ihr besser, ihr Gemüt hellte sich auf und für alle stand fest, dass das Kind ihr die Kraft gab, weiterzuleben.
Meredith merkte jedoch, dass es das allein nicht sein konnte. Jeden Tag mehr spürte sie, wie fröhlich sie war, je mehr Zeit sie mit dem Kind verbrachte. Anfangs verging die Fröhlichkeit zu großen Stücken, war sie einmal allein ohne das Kind. Doch es entwickelte sich nach und nach ein Dauerzustand, der die Grenzen der Manie stark streifte.
Eli und Ceridwen dachten sich dabei nichts. Sie waren vor allem froh, dass es dem Kind gut ging und dass es Meredith mit diesem und durch dieses viel besser als noch die Monate zuvor zu gehen schien. Die Erleichterung darüber machte sie vor Liebe blind für die Details.

So war es auch kein Wunder, dass die beiden lächelnd abwinkten und die Angelegenheit herunterspielen wollten, als Meredith sich eines Abends zu ihnen setzte und ihre Vermutung teilen wollte. "Ich bin aber sicher. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass dieses Kind besonders ist. Es hat irgendwas an sich, irgendwas macht es mit mir, das nicht normal ist ... und nein", sie hatte sehr wohl bemerkt, dass Eli und Ceridwen vielsagende Blicke austauschten und sich zulächelten, "... ich bilde mir das nicht ein, weil ich eine Mutter bin, wie viele Mütter, die ihr Kind so sehr liebt und in den Himmel hebt, weil sie endlich wieder etwas hat, an dem sie sich festhalten kann." Sie klang ein bisschen gekränkt und ihre Vehemenz ließ das Lächeln auf den Lippen der Familie ernsthafteren Zügen weichen. "Du meinst das ernst ...", stellte Ceridwen fest und erntete für diesen unnötigen Kommentar eine leicht schiefe Kopflage und kurz zusammengepresste Lippen mit einer sanften, ernsten Falte auf der Stirn.

"Gut, dann nehmen wir an, es ist so. Was ist Dir aufgefallen?" Und Meredith war eine Menge aufgefallen. Nicht nur ihre eigene Stimmung war merklich angehoben, sondern auch bei Eli hatte sie das beobachten können. Er war schon immer sehr aktiv gewesen, konnte sich schlecht konzentrieren und wenn, dann nicht sehr lange. Er wollte sich nicht zusammennehmen, trieb seine Späße und brauchte ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit. Das war besser geworden, als er erwachsen wurde, aber die Grundtendenzen waren noch immer vorhanden und für jemanden, der ihn von Kindesbeinen an kannte, war es offensichtlich.
Und diese erwachsene, dezentere Haltung war in den letzten Monaten gestiegen und immer mehr angewachsen, je mehr Zeit er mit Eliza verbrachte. Was Meredith an sich manisch bezeichnete, war es an ihm teilweise tatsächlich. Ceridwen hingegen schien sich gesund mit dem Kind über dessen Fröhlichkeit zu freuen, was aber nichts bedeuten musste, weil Ceridwen schon ein beträchtliches Vampiralter vorweisen konnte – zumindest im Gegensatz zu Meredith oder gar Eli.

"Du glaubst, sie hat eine abnorme Fähigkeit?", fragte Eli dann direkt nach und es brauchte einen Moment bis Meredith bestätigend nickte. "Möglich wäre es zumindest", Ceridwen klang recht nachdenklich, "Es gab schon einige Abnormitäten in der Familie und meist hatten sie einen leichten ... nun, sagen wir skurrilen Charakter ...""Mein Kind ist nicht verrückt!" Eli hob die Augenbrauen, seine Mutter so barsch widersprechen zu hören. War doch normalerweise sie es, der als Engel der Familie hätte bezeichnet werden können.
"Nicht zwingend verrückt, Meredith. Schau Dir Eli an, er ist auch nicht verrückt, aber normal ist deswegen noch lange nicht ..." "Aehm ...", machte Eli und Ceridwen warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. "Was ich meine, ist, dass in der Familie solche Abnormitäten aufgetreten sind, weil die Charaktere der jeweiligen Familienmitglieder besonders waren. Gut, wir hatten auch Verrückte, Onkel Finn, er war definitiv schwachsinnig, oder auch meine Urgroßmutter. Aber das meine ich nicht. Man muss nicht verrückt sein, um anders als die anderen zu sein. Und dennoch liegt ein gewisser Irrsinn dahinter, der diese Fähigkeiten hervorgebracht hat." Meredith wirkte verstimmt, doch sie verstand. Ebenso wie Eli, der sich jedoch nicht gekränkt fühlte, sondern wusste, dass er leicht irre war – oder zumindest auf andere so wirken konnte, obwohl er sich für sich selbst "normal" fühlte.

Es gab nur eine Lösung für diese Situation und die hieß Gael. Eliza war ohnehin mit ihren drei Jahren soweit, in die Schule des Druiden zu gehen. Drei Jahre war äußerlich wie verstandesmäßig vergleichbar mit einem menschlichen Schulkind und so fiel die Entscheidung nicht schwer, dass Ceridwen und Meredith mit Eliza nach Irland zurückkehrten und das Kind dort zu Gael schickten. Eli blieb in London, um sich um die Firma zu kümmern und auch die Wohnung zu erhalten, da Meredith es sich nehmen lassen wollte mit Eliza und manchmal auch Ceridwen zu den Feiertagen zurückzukehren. Die Verbindung zu Bartholomew, der sich zumindest hin und wieder zu Samhain einfand, konnte und wollte sie einfach nicht abbrechen lassen. Doch war es merklich, dass Meredith überaus glücklich war, wieder in der Heimat zu leben und Eliza nicht nur aus Geschichten von Irland erzählen, sondern ihr ihre Heimat zeigen zu können.

Gael hingegen schien sehr schnell Meredith' Auffassung zu sein und brauchte nur wenige Wochen, um herauszufinden, in welcher Form diese Fähigkeit sich entwickelte. Eliza war nicht nur fähig zeitweilige und dauerhafte Euphorie auszulösen, er konnte sie auch beobachten, wie sie einem anderen Kind, mit dem sie in Streit geraten war, eine böse Psychose einredete - insoweit das in ihrem Alter nun einmal ging. Aber da das "Opfer" ebenso ein Kind war, schien es ihr nicht weiter schwer zu fallen, dieses in Verzweiflung zu stürzen.
Es dauerte Tage, bis das Kind sich wieder erholt hatte. Gael war sicher, dass Eliza es mit der Zeit schaffen würde, solche psychischen Krankheiten auch dauerhaft auszulösen und gab ihr Einzelunterricht, um ihre Fähigkeit bewusster und vor allem verantwortungsvoller einzusetzen. Auch las er in seinen Annalen über abnorme Fähigkeiten und fand vergleichbare, die auch schon in der Familie Lear vorgekommen waren. Jedoch gab es Abweichungen, sodass er der Fähigkeit einen eigenen Namen zusprach, die in Verbindung mit gedanklichen Befehlen und dem Wahnsinn stand: Esprit (das französische Wort für "Geist" im Sinne von "Seele" oder "Psyche"; oft auch ironisierend, brillant-geistreich oder witzig, da Eliza vornehmlich positive Gefühle verstärkt, auch wenn sie es auch anders bewiesen hatte).

Ob Meredith darüber wirklich glücklich war, blieb ungewiss. Sie äußerte sich nie wertend zu dieser Fähigkeit, außer es ging darum, dass Eliza mit ihr etwas Gutes anstellte. Man gewöhnte sich daran, dass Ceridwen sie als skurril bezeichnete und die Gedanken kreisten bald vielmehr darum, dass Eliza auch in ihrem Charakter verschiedene Tendenzen zum Irrsinn zeigte. Glücklicherweise konnte Gael die Familie schnell beruhigen, in dem er ihnen sagte, dass Eliza vielleicht ausgefallener sein würde als andere junge Frauen, aber nie verrückt im eigentlichen Sinne oder gar wahnsinnig, was eher negativ hätte gewertet werden müssen, da es die Gefahr bedeutet hätte, dass Eliza später möglicherweise böse Absichten hatte und anderen schadete.

Sie war ein positives, optimistisches Mädchen, das zu einer hübschen jungen Frau heranwuchs, wissbegierig lernte und leidenschaftlich gerne schwänzte, um ihren eigenen Freizeitbeschäftigungen nachzugehen. Sie liebte ihre Mutter, hatte Geheimnisse mit Ceridwen und verliebte sich oft, doch ebenso schnell entliebte sie sich wieder und beschäftigte sich mit anderen Dingen. Es war ein Auf und Ab, aber niemals rutschte sie in melancholische Stimmungen und hatte so einiges mit Eli gemeinsam. Die beiden verstanden sich blendend und waren bald nicht nur durch eine enge Geschwisterliebe miteinander verbunden, sondern durch eine tiefgängige Freundschaft. Es war daher kein Wunder, dass sie nach ihrer Lernzeit nach London zu Eli zog und somit auch Bartholomew öfter sah.

Der älteste der Geschwister hatte einen Narren an Eliza gefressen und auch wenn ihre Beziehung nie so eng war, wie die zwischen Eliza und Eli, verband sie eine tiefe Liebe, die sogar sein Eis brach – immer, wenn er zu Besuch war und sie miteinander sprachen oder auch zusammen spazieren oder ausgingen. Eli wusste, dass ihr großer Bruder sich immer schon eine kleine Schwester gewünscht hatte. Dass er sie jetzt endlich um sich haben durfte und sie beschenken, umsorgen und beschützen konnte, betrachtete Eli mit einer kleinen Hoffnung, dass er vielleicht doch auch noch in anderen Bereichen vernünftig wurde.

Was Bartholomew tat, wusste niemand. Er sprach nicht darüber und Eli fragte nicht nach. Es konnte nichts Gutes sein und er wollte nicht in die Situation kommen, es auch nicht gut heißen zu dürfen und ihm dann den Kontakt mit Eliza hätte untersagen müssen. Niemand hätte ihm diese Entscheidung verziehen und vielleicht hätte sie auch keiner verstanden. Er schwieg und er bereute es alsbald, dass er geschwiegen hatte, doch auch dann konnte er seine Vermutungen nicht beweisen – nicht einmal sich selbst.


Jurij Matwejew & Szymon Kowaljow
Eliza verliebte sich alsbald in London. Doch diesmal war es keine leichte Verliebtheit, sondern wirkliche Liebe, wie sie beteuerte, als sie Eli mit Jurij bekannt machte. Ein Russe, der mit seinem Freund Szymon die Welt erkundete und nun in London war. Er war ein Reisender und Eli hatte die Befürchtung, dass auch sie zu einer solchen wurde, wenn dies eine ernste Sache war. Doch er hatte sich nicht in ihr Leben zu mischen. Jurij tat ihr offensichtlich gut und sowohl er als auch Szymon schienen angenehme Zeitgenossen zu sein. So ließ er sie machen und handelte sich dafür einen Streit mit Bartholomew ein, der weniger ausgeglichen darauf reagieren konnte.

Eifersucht mischte sich bei ihm mit Angst um die Schwester. Vielleicht weil er selbst einst (oder noch immer?) ein großer Schürzenjäger war und seine Schwester vor solchen und wahrscheinlich auch allen anderen Männern schützen wollte. Er benahm sich wie ein Vater, der nicht verstehen kann, dass die kleine Tochter erwachsen geworden war. Eli kam nicht dagegen an. Eliza war 21, sie konnte tun und lassen, was ihr beliebte und Bartholomew hatte damit zu Recht zu kommen, ob er wollte oder nicht. Und er wollte nicht. Die zweite Diskussion, die sich daraus entwickelte, wurde zu einem sehr kurzen Streit, den Eliza überaus rasch damit beendete, dass sie Bartholomew aus der Wohnung schmiss und ihm die Türe vor der Nase zuschlug.
"Komm wieder, wenn Du erwachsen geworden bist ...", rief sie noch durch die Türe und widmete sich dann wieder ihrem Buch, als wäre nichts gewesen. Hätte Eli seinen Bruder nicht besser gekannt, er hätte darüber lachen müssen. Bartholomew nahm so etwas jedoch nicht auf die leichte Schulter und so musste er befürchten, dass Meredith der älteste Sohn zum zweiten Mal verloren ging. Und tatsächlich wart von Bartholomew viele Wochen nichts mehr zu hören, zu lesen oder gar zu sehen. Bald stand Samhain vor der Türe und normalerweise meldete er sich an, um zu wissen, ob Meredith schon angekommen war und wann sie ihn erwartete. Diesmal meldete er sich nicht.

Auch am Samhainabend war nichts von ihm zu sehen und die Familie wartete auf Eliza, die Jurij überraschen und ihn zu Fest hatte einladen und mitbringen wollen. Als es endlich an der Türe klingelte und Eli öffnete, stand jedoch Szymon vor der Tür. Dem besten Freund Jurijs sah man an, dass etwas Schreckliches passiert sein musste und als Meredith das Gesicht des ihr fremden Mannes sah, ließ sie die Blumenvase fallen, die sie gerade zum Tisch hatte tragen wollen. In ihrem Blick spiegelte sich das nackte Entsetzen und auch Ceridwen stützte sich mit den Händen auf den Tisch, als wolle sie sich gerade mit Mühe setzen und wäre in der Bewegung erforen. Alles war erstarrt, nur Eli konnte seine Worte wiederfinden. "Was ist passiert ...", es war wie ein Flüstern, das nicht einmal wie eine Frage klang und wenn er nie viel Angst in seinem Leben verspürt hatte, fühlte er in diesem Moment nichts anderes mehr ... reine Angst vor der Antwort oder irgendeiner Wahrheit.
"Eliza ... ist sie hier?", Szymon hatte sichtliche Mühe, man sah, dass sein Gesicht Bekanntschaft mit Tränen gemacht hatte, sah Staub an seinem Revier. Seine Frage klang, als müsse er allein ihr eine Mitteilung machen und noch mehr Sorge schwang in seinem Tonfall mit. "Sie wollte zu Jurij, ihn zu Samhain einladen ...", flüsterte Eli als könne er seine Antwort vor seiner Familie verbergen. Szymons Haltung sackte ein Stück zusammen und Eli trat endlich zur Seite, um ihn einzulassen. Es war wie in Trance, dass er eintrat, verzweifelt und sorgenvoll sah er zu Meredith und Ceridwen. Letztere setzte sich in schlimmer Vorahnung, Meredith Augen schwammen in Tränen.

"Jurij ist ... Jurij ... er wurde ... er ist tot ...", kam es dann aus Szymon hervor, den Eli immer als sehr bodenständig und gefasst wahrgenommen hatte. In diesem Moment schien er alles andere als das zu sein. Meredith unterdrückte einen leisen Aufschrei und Ceridwen stand im nächsten Moment schon neben ihr, um sie zu halten. "Eliza ...", flüsterte sie tränenerstickt. "Sie war nicht bei ihm", erst jetzt schien Szymon zu begreifen, welche Hiobsbotschaft er in seiner Aura trug und Meredtih sackten bei seinen Worten die Beine weg, Ceridwen hielt sie und Eli beeilte sich, ihr zu helfen, sich auf einen der Stühle zu setzen. Niemand achtete auf die Scherben auf dem Boden, das Wasser, das sich langsam über den Holzboden verteilte, durch die Ritzen tropfte und den Anemonen schleichend ihr Leben nahm.
"Sie hätte schon längst bei ihm sein müssen ... was ist passiert?", wandte sich Eli wieder an Szymon, der sich ebenfalls gesetzt hatte. Eli schloss endlich die Tür. Hoffnung war in ihm aufgekeimt, dass es Eliza gut ging, dass sie Jurij nicht angetroffen hatte und nach ihm suchte, dass sie deswegen noch nicht da war, vielleicht vor seinem Hotel auf ihn wartete.

Szymon berichtete langsam, aber fortwährend klarer und zusammenhängender, dass er Jurij gesucht hatte. Er hatte ihn nicht in seinem Zimmer angetroffen und der Rezeptionist hätte ihn erst vor Minuten aus dem Haus stürmen sehen. Allein. Szymon war hinterher gelaufen, die schlimme Ahnung mittragend, dass etwas passiert sein musste, wenn Jurij nicht aus dem Haus gegangen, sondern gestürmt war. In jenem Moment, in dem er in die nächste Gasse gebogen war, hatte er mit ansehen müssen, wie ein Vampir Jurij mit seinem Schwert tötete. Er war sofort zu Staub zerfallen und der Vampir verschwunden, bevor Szymon ihn hätte fassen können. Zumindest aber hatte er sein Gesicht gesehen, ihn nicht erkannt, aber sein Gesicht gesehen. Es habe sich in seine Seele eingebrannt und würde auf ewig dort eingebrannt bleiben.
Er war sicher, dass Eliza nicht bei Jurij war, auch anhand der Asche war dies eindeutig, auch wenn er sich sträubte es so auszusprechen. Doch warum das geschehen war, konnte er nicht beantworten. Sie hätten mit niemandem Streit oder Ärger gehabt, sie hätten ihre Einstellung nicht offen mit sich herum getragen. Die einzigen, die wussten, dass sie zu den Liberalen gehörten, waren Eliza, Eli und Bartholomew gewesen.

Bartholomew ... auch wenn Eli es vor seiner Familie nicht auszusprechen wagte oder sich etwas anmerken ließ, war er sicher, ohne den geringsten Beweis dafür zu haben, dass Bartholomew in diese Sache verwickelt war. Doch wenn Szymon sagte, er habe den Vampir nicht erkannt, konnte dieser es nicht gewesen sein. Szymon hatte Elis und Elizas Bruder einmal getroffen. Es war ein verhaltendes Treffen gewesen, aber er hätte ihn wiedererkannt, wäre er es gewesen. Für einen Moment war Eli froh, dass nicht sein Bruder es war, der Jurij getötet hatte, und dennoch war eine Mittäterschaft nur scheinbar besser. Es passte so perfekt zusammen – all das passte perfekt zusammen und er würde mit Szymon darüber sprechen müssen. Jedoch nicht hier.
"Bring mich dorthin ...", sagte er nur und Szymon nickte. Die Frauen sahen sich besorgt an, wirkten, als würden sie mitgehen wollen, doch Eli verhinderte das, in dem er erklärte, dass sie hier bleiben mussten, wenn Eliza nach Hause kam. Bewusst sagte er "wenn" und nicht "falls", obwohl er tief in seinem Inneren wusste, dass sie nicht wiederkommen würde. Was auch immer geschehen war, Eliza war involviert, sie war Opfer irgendeiner Angelegenheit geworden, die mit Bartholomew zu tun hatte, weil dieser den Umgang mit den Liberalen nicht gut geheißen hatte – sowieso schon nicht der Umgang mit irgendwelchen fremden Männern. Doch als er die Tatsache der Kodexeinstellungen obendrein erfuhr, weil Andeutungen im Gespräch gefallen waren, war er überaus in sich gekehrt gewesen. So sehr, dass Eli sich gewünscht hätte, er wäre wutentbrannt in seinem Zorn aufgegangen. Sein Schweigen war viel schlimmer als das gewesen.

Dies alles und die gesamte Vorgeschichte erzählte er Szymon, als dieser ihn zu der Gasse führte, in der es geschehen war. Er hatte die Asche nicht dort liegen lassen. In einem Gefäß hätte er sie und würde sie an einem guten Ort verstreuen. In die Gasse wollte und konnte er in diesem Moment nicht zurück und Eli ging allein. Doch ohne Ergebnis. Es war nichts zu sehen von einem Kampf, außer ein paar Tropfen Blut auf den dicken, schwarzfeuchten Steinen und an der bröckelnden Wand. Für Augenblicke schloss Eli seine Augen, fühlte die Auren in der Nähe, doch Elizas war nicht darunter. Nichts von ihr war hier, nicht einmal der Duft ihres Parfums.
Als Szymon und er gemeinsam ins Hotel traten und den Rezeptionisten befragten, konnte dieser ihnen auch keine weiteren Auskünfte geben. Eine junge Lady mit rotem Haar sei nicht hier gewesen. Auch keine andere Dame, die nicht auch hier wohnte.

Von Eliza fehlte jede Spur und sie kam auch nicht zurück. Nicht heute, nicht morgen und auch an keinem anderen Abend. Szymon versuchte sie zu finden und gleichzeitig den Mörder seines besten Freundes. Eli suchte ebenfalls nach Eliza, doch auch seine Suche blieb erfolglos. Meredith und Ceridwen vergingen vor Sorge und Eli schickte sie nach einigen Tagen zurück nach Irland. Sie mussten sich dort um ihre Angelegenheiten kümmern, sollten nicht hier sein, sollten dort sein, wo sie sich wohl fühlten. Nur mit langen Überredungsversuchen konnten Ceridwen und er Meredith davon überzeugen, dass es so wirklich die beste Lösung war. Er versprach, alles zu versuchen, und er schwor, dass er nicht nach Irland zurückkehren würde, bevor er sie nicht gefunden habe. Notfalls würde er die Firma verkaufen und jeder Spur nachgehen, egal wohin sie ihn führte. Meredith brauchte auch hier einige Stunden bis sie einwilligte, doch war sie auch dankbar, dass Eli sich auf die Suche begeben würde.
Was wirklich geschah ...
Eliza war voller Vorfreude in Richtung des Hotels gegangen, in dem Jurij und Szymon abgestiegen waren. Sie freute sich, Jurij ihrer Mutter und Urgroßmutter vorzustellen und hoffte, dass er Zeit haben würde.
"Warum bist Du denn nicht Zuhause?", ertönte es hinter ihr und Bartholomew trat aus dem Schatten, als sie sich leicht erschrocken nach ihr umwandte. "Himmel, hast Du mich errschreckt ... und Du? Warum bist DU nicht dort, meldest Dich nicht bei Mama oder kündigst Dich an? Du weißt doch ganz genau, wie wichtig ihr Samhain ist. Und das nur, weil Du nicht begreifen kannst, dass ich erwachsen bin und meine eigenen Entscheidungen treffen kann?"
Bartholomew sah leicht gequält aus bei ihren Worten. "Du und eigene Entscheidungen treffen, das alles ist alles andere als die richtige Entscheidung, die Du da treffen willst ..." - "Die ich schon getroffen habe, willst Du wohl sagen", sie funkelte ihn aus ihren grünen Augen temperamentvoll an.

"Der meint es doch gar nicht ernst mit Dir ... er ist ein Liberaler, was willst Du erwarten?" - "Unsere ganze Familie ist liberal, Holomew, unsere ganze Familie!" - "UND DAS IST DER FEHLER, VERDAMMT ... ein VERDAMMTER Fehler ... schon immer gewesen", Zorn überschwemmte ihn, doch Eliza hatte keine Furcht vor ihrem Bruder, sie kniff die Augen zusammen und ging auf ihn zu, tippte ihn auf die Brust.
"Wenn Du nur nicht so verbissen wärst. So engstirnig und ignorant, dann würdest auch DU erkennen, dass das, wofür Du einstehst, falsch ist. Grundlegend falsch! Du widersprichst jedem Wert, der unserer Familie jemals wichtig gewesen ist. JEDEM!", er griff ihr Handgelenk, seine Augen waren wie schwarze Perlen, die sie böse fixierten.
"Du weißt überhaupt nichts ... Du bist ein Kind", zischte er, presste fester und versuchte sie mit sich zu ziehen.

"Lass mich los, Bartholomew, Du - tust - mir - weh ... lass mich LOS HAB ICH GESAGT", doch er war weitaus stärker als sie. Eliza sträubte sich, bog ihren kompletten Körper zurück, wie eine Katze, die man zwingen wollte, in einer Wanne zu baden. "Du wirst jetzt mit mir kommen. Du bist hier unter den falschen Leuten, diese Leute tun Dir nicht gut. Ich werde Dir woanders erklären, was gut für Dich ist und Dich vor diesen Leuten fern halten, Dich beschützten. Du wirst mir noch dankbar sein ..." - "LASS MICH LOS! BARTHOLOMEW! Lass - mich - LOS!", doch er zerrte sie in Richtung einer dunklen Gasse. In einer Gasse, in der drei Vampire standen und auf ihn zu warten schienen. Sie griffen nach ihr, sie schrie ein "NEIN", schlug um sich, ein "LASST MICH! HOLOMEW, WAS PASSIERT HIER!", doch er sagte nichts mehr, sah nur zu, wie sie sie wegschleiften, wie sie sich nicht wehren konnte, und schwieg.

Er blieb bei dem letzten Vampir in der Gasse stehen und wandte sich dann an diese schwarze Gestalt, während seine Schwester in einen Lieferwagen gestoßen wurde und hinter der Türe kein Laut mehr hinaus drang. "Bring sie an die angegebene Adresse. Dort wartest Du auf mich ..." In diesem Moment stürmte Jurij um die Ecke, einen Silberdolch in den Händen - er hatte sie aus dem Fenster gesehen, als er Eliza schreien hörte. "WO IST SIE? WO HAST DU SIE HINGEBRACHT!", er stürmte auf Bartholomew zu, doch dieser wich geschickt aus, sodass Jurij gegen die Wand prallte, doch er stieß sich ab und wollte abermals auf Elizas großen Bruder los - ohne Rücksicht auf eigene Verluste. Doch eine Kraft hielt ihn zurück. Er spürte einen unerträglichen Schmerz in seinen Schläfen, der ihn zu Boden zwang. Der Dolch fiel ihm aus den Händen, als er sie an den Kopf presste und gequält aufschrie.

"Geh!", befahl der andere Vampir und Bartholomew funkelte Jurij böse an, spuckte neben ihm auf den Boden, "Das hast Du davon, wenn Du auf der falschen Seite stehst", sein Zischen war jetzt schon diabolisch. Dann verschwand er in Richtung Lieferwagen, während Jurij sich versuchte aufrappeln.
In diesem Moment zog der schwarz gekleidete Vampir sein Schwert aus der Scheide, der Wagen fuhr ab, Jurij war so blind vor Wut und Schmerz, dass er nicht ausweichen konnte. Der andere holte aus und der Russe konnte sich nur noch mit Mühe und Not wegdrehen. Das Schwert streifte seinen Oberarm und hinterließ eine tiefe Schnittwunde. Jurij keuchte auf, hielt sich die blutende Wunde und ging dann wieder auf den anderen los, versuchte ihn jedoch nicht mehr körperlich zu traxieren, sondern konzentrierte sich auf seine Fähigkeiten, doch er hatte keine Chance.

Der andere war in unsichtbarer Geschwindigkeit bei ihm, so schnell, dass es sogar für Jurij nicht abzusehen gewesen wäre. Eine elegante Drehung und er trennte Jurijs Kopf von seinen Schultern. Sein Körper entflammte in Sekundenbruchteilen und zerfiel sofort zu Staub. Genau in dem Moment, in dem Szymon um die Ecke lief. Der Vampir wandte sich zu ihm um, sah ihm direkt in die Augen. Szymon stürmte auf ihn zu, doch es war nur ein Wimpernschlag und er war verschwunden. Auch Szymon konnte diese Schnelligkeit nicht begreifen, ebenso wie er den Tod seines besten Freundes in diesem Moment noch nicht begriff ...


Die Zeit danach
Eliza hatte keine Chance gegen die Übermacht der Radikalen, die Übermacht des Syndikats wie sie sich nannten und wie sie sehr schnell begriff. Es waren viel mehr, als jeder ihrer Seite es jemals vermutet hätte. Sie wurde weggesperrt in einen verliesartigen Keller. Dort konnte sie keinem schaden, denn sie hatte versucht, ihre Fähigkeiten an ihren Entführern anzuwenden, auch an ihrem großen Bruder und beinahe wäre ihr eine Flucht geglückt.
Doch Bartholomew kannte sich aus, er hatte nicht nur die Familie aus familiären Gründen regelmäßig besucht und Zeit mit Eliza allein verbracht. Er hatte sich von seiner Mutter erzählen lassen, welche Fortschritte sie machte, was Gael zu all dem sagte, hatte Eliza danach gefragt, wenn es gerade passte und all das wurde der rothaarigen Schönheit erst jetzt klar.

Sie hatte aufgeschnappt, dass sie wegen ihrer Fähigkeiten begehrt wurde, dass dieses Syndikat Versuche in Laboratorien, aber auch Forschungen in Psychiatrien anstellte, weil sie herausfinden wollten, wie es zu abnormen Fähigkeiten kam oder sich die Familienfähigkeiten von anderen zu eigen machen wollte. Bartholomew schien zu verschweigen, dass auch er eine solche Fähigkeit in sich trug. Oder hatte er sie gegen sich selbst ausgeliefert? Sie wollte ihm das nicht zuschreiben, aber sie musste davon ausgehen, dass es sein konnte. Doch auf das "Warum" fand auch sie keine Antwort, auch bei ihm nicht, als sie die Möglichkeit hatte, ihn danach zu fragen.

Er war abweisend und unterkühlt. Erklärte nur weiter, dass er sie jetzt in Sicherheit haben würde, damit sie zur Vernunft kommen konnte. Er würde sich um sie kümmern, ihr würde es nicht schlecht gehen. "Nicht schlecht? NICHT SCHLECHT? Ich sitze seit Wochen in diesem Verlies, kriege kaum was zu trinken und wenn, dann schmeckt es wie Rattenblut. Ich darf mich nicht waschen, habe keine neuen Sachen ... aber weißt Du was? Weißt Du was, Bartholomew, wenn ich ein Mensch wäre, ich würde drauf pissen.DU willst, dass es mir gut geht? Dann lass mich gefälligst gehen! Draußen geht es mir gut! In der Freiheit geht es mir gut! Bei meiner Familie geht es mir gut!"
- "ICH bin AUCH DEINE FAMILIE!!", schrie er sie in diesem Moment an und knallte die Türe ins Schloss. Sie sackte an der kalten Mauer zusammen und rutschte hinab in das alte Stroh, das überall auf dem Boden zwischen Asche und Dreck verteilt lag.

Dann kam er viele weiteren Wochen nicht mehr zu ihr. Niemand sprach mit ihr, wenn jemand ihr zu trinken brachte. Es blieb dunkel und kalt, keine frische Luft, kein Wasser zum Waschen, keine frische Kleidung - nichts. Man wollte sie weichkochen, sie war sich sicher. Aber das würden sie nicht schaffen. Niemals!
Irgendwann versuchte sie sich zu wehren, nachdem das Ansprechen nichts genutzt hatte, doch der Vampir hätte auch jünger sein können, sie war mittlerweile zu schwach, gegen ihn anzukommen.
"Wenn Du Dich nicht zusammen nimmst, dann wird es Dir um Deine Familie leid tun, hast Du verstanden?!", er ließ sie los, stieß sie zurück und nach dem Taumeln stand sie wie versteinert da, als er auch schon die Türe schloss und wieder verschwand. Ihre Familie ... sie würden ihrer Familie Leid zufügen. Konnte Bartholomew das verantworten? Wusste er davon? Würde er das je zulassen?

Es dauerte Monate bis sie ihn wieder sah. Monate, in denen sie mittlerweile in einen beleuchteten Keller verlegt worden war, sich regelmäßig waschen und auch frische Kleidung tragen durfte. Das Blut schmeckte nicht mehr nach Ratte, aber auch nicht nach Mensch.
Als er sie besuchen kam, sah sie nur auf. Sie war nicht überrascht, hatte es aber auch nicht erwartet. Jedoch hatte sie sich sooft die Situation ausgemalt, wie sie reagieren würde, was sie sagen wollte, wenn er wieder kam - falls er wiederkam - dass sie am Ende resignierte. "Jetzt ist es besser, oder?", begann er ruhig. Es interessierte sie nicht, ob er ruhig war oder nicht, ob es jetzt besser war oder nicht. "Sie haben mir gesagt, sie tun der Familie etwas an, wenn ich nicht spure ...", presste sie zwischen den Lippen hervor und versuchte das aufkommende Temperament in sich zu zügeln. "Wusstest Du davon?"

"Sicherlich", sagte er schlicht und es schien ihn nicht zu berühren. Eliza stiegen die Tränen in die Augen. "Wie kann Dich das so kalt lassen? Du bist nie so kalt gewesen! Du kannst doch nicht wollen, dass unserer Familie etwas passiert. Eli, Urgroßmutter ... Mama", sie nahm ein leichtes Zucken um seine Mundwinkel war, ganz so, als träfe ihn diese Vorstellung hart, doch schon beim nächsten Wimpernschlag war es verschwunden. "Deswegen musst Du tun, was Dir gesagt wird. Dann wird auch nichts passieren." Das hatte er gerade wirklich gesagt ... sie begriff einfach nicht, wie er so zu ihr sein konnte, rang nach Worten, aber fand keine, die ihr Gefühl erklärt hätten und er nahm ihr die Gelegenheit zu reagieren, indem er einfach weitersprach.

"Hör zu, Eliza, es ist ganz einfach. Lass sie diese Tests machen, die sie brauchen, mache, was Dir gesagt wird, und dann ist alles im grünen Bereich. Dir wird nichts passieren, der Familie wird nichts passieren und wenn sie fertig sind, kannst Du ... gehen." Warum glaubte sie ihm nicht? Was war an seinen Worten falsch? Dass sie nicht gehen konnte? Das interessierte sie nicht. "Wieso sagst Du "sie", Holomew? Du gehörst auch zu diesem "sie"! Sei wenigstens so ehrlich zu Dir selbst und sag "wir", damit Du Deine Schuld auch fühlen kannst! Und jetzt verschwinde!", er wich ihrem Blick aus, aber sie spürte, wie sein Zorn wieder in ihm anwuchs. "GEH!", schrie sie ihn an und war schon aufgestanden, bereit sich auf ihn zu stürzen, wenn er auch nur eine Sekunde länger hier blieb. Wenn sie schon gefangen war, durfte sie wohl erwarten, dass man ihr die Zelle allein überließ!

"Wir werden abreisen. Es dauert nicht mehr lang", presste nun er durch seine Lippen, seine linke Faust war geballt, dann wandte er sich um und ging die Stufen hinauf, um das Verlies zu verlassen.
"Wo ...?", doch sie zügelte sich, sie wollte ihm keinen Raum geben, doch das erste Wort war ihr schon herausgerutscht und sie ärgerte sich dafür. "New York City", sagte er nur, dann schloss sich die Türe hinter ihm. "New York City", flüsterte sie ihm ungläubig hinterher. Wenn sie die Hoffnung gehabt hatte, dass man sie vielleicht finden könnte, Jurij, Szymon, Eli, irgendwer ..., schwand sie nun dahin. Schmolz einfach wie Schokolade in der Hitze ...


Die Allianz der Psyche
In einer Holzkiste, die aussah, wie ein riesiger Schrankkoffer, wurde sie nur kurze Zeit darauf im Flugzeug überführt. Man hatte sie gefesselt und geknebelt, sie hörte das Dröhnen im Gepäckbauch des Flugzeuges, hielt das Geräusch fast nicht mehr aus, als es dann auf unebenen Pfaden nach Stunden des Ausharrens endlich weiter gegangen war. Sie spürte die raue See, als die Fähre nach Staten Island übersetzte und hörte manchmal Stimmen - glücklicherweise nicht welche in ihrem Kopf.

Erst in der Psychiatrie, im Abraham Brill House, in der Abteilung für Vampirpsychologie, wurde sie rausgelassen und in ihr Zimmer eingesperrt. Es kam ihr vor wie eine Zelle und doch war es sauber. Sie hatte fließendes Wasser, einen Schrank, ein Bett, Tisch und Stuhl, ein Fenster, das mit automatischen Rollläden verschlossen wurde, wenn der Tag anbrach. Ein Fenster, das allerdings so hoch lag, dass sie nicht einfach davor stehen und hinausschauen konnte. Und doch konnte sie von einem Winkel aus die Sterne durch die Gitter sehen, manchmal den Mond.

Eliza fand sich ein in ihrem neuen "Zuhause". Immer wieder begehrte sie auf, doch wenn sie es übertrieb, erinnerte man sie an ihre Familie und sie wurde still.
Die Bürde, die auf ihren Schultern lag, war schwer. Alles andere hätte sie viel einfacher ertragen können, wäre das Gefühl der Hilflosigkeit nicht gewesen, das sie immerzu wieder einzuholen schien. Jegliche Ausbruchsversuche waren vergeblich und wurden schwer bestraft mit Blutentzug und teilweise auch Fesseln.
Man machte Versuche mit ihr, versuchte ihre Fähigkeiten hervorzulocken. Man verzweifelte sie, brachte sie zur Weißglut, damit sie sich nicht zurückhielt und manchmal gelang es ihnen sogar. Hirn- und Herzströme wurden gemessen, Blut abgenommen, Proben entnommen, Fragen gestellt - auf die sie nicht antwortete, wenigstens etwas, gegen das sie sich wehren konnte.

Medikamente wurden getestet, manche von ihnen schlugen erschreckenderweise sogar an. Machten sie wirr und schläfrig, versetzten sie in Trancezustände und sie konnte nicht bestimmen, wie lange sie "weg" war, als sie wieder zu sich kam. Vielleicht waren es Sekunden, weil der Vampirkörper die Chemie schnell verarbeitete, vielleicht waren es Stunden, vielleicht Tage, Wochen, Monate ... sie wusste es nicht.
Sie hatte keine Uhr und irgendwann begann sie, Striche mit ihrem Daumennagel in die Wand unter ihrem Bett zu ritzen, um die Tage abschätzen zu können, die sie schon hier war. Doch wie sollte sie das genau wissen, wenn sie nicht wusste, wie lange die bewusstlosen Phasen dauerten? Antworten gab man ihr keine. Auf nichts, nicht einmal auf ein Datum, an dem sie sich orientieren konnte. Das einzige, was mit ihr gesprochen wurde, war fachlich, sachlich und nur das Nötigste von allem anderen.

Es vergingen Jahre, vielleicht drei oder vier. Vielleicht waren es auch sechs oder sieben, sie konnte es kaum mehr abschätzen. Die Wand unter dem Bett war längst verkratzt, sie begann die Schrankseite zu nutzen. Jene, die von allen Besuchern in ihrem Zimmer abseits stand. Dann innen, die Böden, Rückwand, ...
Nach fünf Jahren, die sie nicht abschätzen konnte, bekam sie persönliche Gegenstände. Zettel, Blöcke, Papier ... sie hatte Angst sie zu benutzen, hatte Angst, man könnte finden und lesen, was sie schrieb.
Sie konnte keine fremde Sprache nutzen wie das Urkeltische, weil sie wusste, dass Bartholomew es verstand. Von ihm hatte sie bisher überhaupt nichts mehr gesehen. Aber sie wusste, dass er da war. Irgendwo im Haus, sie konnte ihn manchmal spüren. Mal näher, mal weiter weg. Konnte er ihr nicht in die Augen sehen? Konnte er nicht zu dem stehen, was er getan hatte? Was er noch immer tat und nicht verhinderte, es gar unterstützte?

Es kam der Tag, vielleicht weitere fünf Jahre später, während diesen sie gebrochen werden sollte in ihrem Willen, mehr Durststrecken; sie wollten sich weich haben und schafften es nicht, als er sich in ihrem Zimmer einfand. Vielleicht deshalb, vielleicht, weil sie einen anderen Plan brauchten. Er hatte sich nicht verändert. Sein Blick war milde und doch sah sie die Angst in seinen dunklen Augen. Dunkel ... das waren sie immer nur dann, wenn er Gefühle verbarg - gleich welcher Art diese waren.
Niemand hatte Eliza brechen können in dieser Zeit. Sie hatte Rückgrat, war stark und sie ging nicht kaputt an der ganzen Situation, auch wenn sie sie sehr belastete, zermürbte und immer wieder in die Knie zwang. Eliza stand immer wieder auf.

Auch jetzt stand sie auf, als er ihr Zimmer betrat. "Du?", fragte sie und ärgerte sich. Sie wollte ihn nicht sofort angehen. Vielleicht war er der einzige Schlüssel, den sie aus ihrem Gefängnis hatte. "Lang ist es her ...", sagte er überflüssigerweise und sie konnte es sich nicht verkneifen, ihn böse anzufunkeln. Aber sie presste ihre Lippen aufeinander und schwieg. Sie musste sich zusammennehmen.
"Ich habe Dir ein Angebot zu machen", sagte er ruhig, ging auf einen der beiden Stühle an ihrem Tisch zu und setzte sich. Eliza blieb mit verschränkten Armen vor der Brust stehen und zwang sich, ihm weiterhin keine provokanten Antworten zu geben. Sie musste schweigen. Hätte sie etwas gesagt, es wäre nichts anderes als das gewesen - reine Provokation. Ihre ehrliche Meinung zwar, aber sicherlich nicht hilfreich in ihrer Situation. Man lernte eine gewisse stoische Ruhe, wenn man so lange eingeschlossen war und keinen Kontakt zu anderen hatte, außer zu Pflegern und Schwestern und Ärzten und Forschern und ... wem auch sonst immer.

Auch wenn sie sich innerlich sträubte, entschloss sie sich, sich dennoch zu setzen. "Schön, dass Du mir zuhören magst", sagte er ruhig und wirkte etwas mehr erleichtert, als gerade noch. "Ich habe doch gar keine Wahl ...", begann sie ihm gedanklich zu antworten und sah ihn auffordernd an. Der Kloß, der sich in ihrer Brust bildete, ließ ihr Herz schneller schlagen. Er mochte es vielleicht als Möglichkeit sehen, dass sie bereit war, ihm entgegen zu kommen und nun aufgeregt, was er ihr vorzuschlagen hatte. Wenn er das glaubte, konnte das nur zu ihrem Vorteil sein. Angenehm war dieses Gefühl der Zurückhaltung dennoch nicht. Ihre innere Waage geriet stark ins Ungleichgewicht.
"Es gibt ein Projekt, das ich leite. Ein sehr wichtiges für das Syndikat." "Schön für Dich und wunderbar, dass Du dieses Syndikat noch immer nicht vor mir als "wir" und "uns" bezeichnen kannst ..."

"Es nennt sich die Allianz der Psyche. Vampire mit Fähigkeiten wie Deine und meine. Vampire, die speziell mit diesen weitergebildet werden, sie zu verstärken, sie richtig einzusetzen ..." Eliza runzelte die Stirn. Was wollte er nur?
"Ich will Dich in diesem Projekt mit dabei haben. Niemand kennt sich besser, als wir beide uns ..."
"Wir kennen ...", sie verstummte und winkte ab. Zu gerne hätte sie ihm an den Kopf geschmettert, dass sie ihn schon längst nicht mehr wiedererkannte. "Sprich weiter", sagte sie nur und er war nur für einen Augenblick irritiert, nahm dann aber ihre Aufforderung ohne Nachfrage an.
"Du würdest die beste Ausbildung erhalten, hättest viele Vorteile, ein wirklich gutes Leben, das kann ich bestätigen", er lächelte. "Ich würde mich freuen, wenn Du dabei wärst ...", jetzt sah er fragend aus, fast schon hoffnungsvoll. Seine Augen färbten sich in sein gewohntes grünblau, ein bisschen zumindest.

"Und wo ist der Haken?" Mal ganz abgesehen davon, dass sie wusste, dass das dennoch nicht die Freiheit war, dass sie hier niemals frei sein würde, war sie sicher, dass da noch ein ganz anderer Haken sein musste. "Haken?", fragte er überrascht, "Kein Haken. Die Ausbildung ist exzellent, nicht zuletzt, weil ich das Konzept noch ausfeilen konnte. Danach kannst Du für verschiedene Einsätze richtig gutes Geld verdienen. Die Berufung, die wir ganz nach Familientradition doch finden sollen. Welche wäre besser, als die ideale Nutzung der eigenen Fähigkeiten ..."
Das war also der Haken. Sie sollte danach für dieses Syndikat arbeiten und was wollte er mit Geld? Geld war ihr niemals wichtig gewesen.
Wenn es überhaupt das war ... vielleicht wollte er sie dadurch nur dazu bringen, ihre Fähigkeiten zu offenbaren, wo sie es doch bis heute geschafft hatte, diese nicht anzuwenden, bis auf die Situationen, in denen sie sie nicht hatte kontrollieren können.

"Du zählst doch überhaupt nicht auf diese Familientradtion. Dir hat sie doch nie viel bedeutet ...", dass Eli ihr von der Vergangenheit Bartholomews mit seinem Vater erzählt haben könnte, daran hatte er wohl nicht gedacht. Dass er nicht so tradtionsbewusst war, war allen immer klar gewesen, aber Eliza hatte das "Zuvor" niemals mitbekommen und er hatte tatsächlich angenommen, man hätte es ihr nicht erzählt. Er brauchte einen Moment, seine Fassung zu wahren, seine Iriden wurden wieder dunkel.
"Man ändert sich. Als Du aufgewachsen bist, solltest Du das schon mitbekommen haben, oder nicht?" Eliza verschwieg nun, dass sie wusste, dass er nicht wegen der Traditionen zu Samhain nach Hause gekommen war. Er wollte natürlich seine Mutter und seine Schwester, vielleicht sogar Eli sehen. Aber mit Tradition hatte das alles nichts zu tun. Sie nickte beschwichtigend, das Grün schimmerte wieder leicht in seinen Augen. "Wie einfach ... mir ist nie aufgefallen, dass ich Dich so einfach durchschauen kann", dachte sie interessiert und er nahm dieses Interesse, welches auch in ihrer Aura zu spüren sein musste, als Interesse an seinem Projekt.

"Du wärst also nicht abgeneigt?", hakte er nach und Eliza senkte kurz den Blick auf ihre Hände, um darüber nachzudenken. "Ich ...", oh, es war so schwer, sich durchzuringen. Es war so schwer, seine eigenen Prinzipien zu überwinden und so zu tun als ob, nur um eine neue Möglichkeit zu erhalten, zu fliehen. Konnte sie das durchhalten? Konnte sie dieses Spiel wirklich spielen?
In diesem Moment unterbrach er ihren Gedankengang und sie sah wieder hoch. "Du kannst in Ruhe darüber nachdenken. Ich brauche jetzt noch keine Antwort, aber bald, wenn möglich ...", er lächelte, seine Augen waren tatsächlich wieder heller und sie lächelte dankbar zurück.
"Falls es Dir hilft, Du wirst hier nicht nur in Deinem Zimmer bleiben müssen, sondern auch andere Vampire kennenlernen. Die Vampire, die es hier im Haus gibt und auch an diesem Programm teilnehmen. Du wirst Dich auf der Station frei bewegen können und später irgendwann natürlich auch außerhalb ..." Später irgendwann ... "Wann ist später irgendwann?", fragte sie vorsichtig, um ihre Gedankengänge nicht zu verraten.

"Na, wenn wir sicher sein können, dass Du loyal hinter uns stehst und endlich verstehst, dass es richtig ist, was wir hier tun. Die Welt von den Ungereimtheiten befreien, um endlich frei atmen zu können ...", er klang erschreckend überzeugt von seinen Ansichten. So erschreckend, dass ihr das Schlucken schwer fiel. Jetzt sagte er "wir" und "uns". Ganz selbstverständlich.
Sie konnte nur nicken und schwach lächeln. Ein Lächeln, das zur Qual wurde, als er freudig das Zimmer verließ und hinter sich abschloss. Er wolle morgen wiederkommen und nachfragen, ob sie es sich überlegt hatte.
Zitternd ließ sie sich auf ihrem Bett nieder, rutschte mit dem Rücken an die Wand und zog die Beine an. Stunden verbrachte sie in dieser Haltung, zerwühlte sich das Haar, legte den Kopf auf den Knien ab, seitlich, mit der Stirn, andere Seite, umgriff ihre Beine, ließ die Hände neben sich liegen, hinter sich, fühlte die Kühle der Wand ... der Knoten in ihrem Herzen wollte sich aber einfach nicht lösen. Und doch wusste sie genau, was sie tun musste ... die Hoffnung, dass sie hier jemand fand, war schon längst verschwunden. Sie zweifelte nicht daran, dass ihre Familie sie suchte, dass Jurij sie suchte ... wusste nicht, dass er schon seit 12 Jahren tot war.


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