[New York|wM]: Cadan Freeman

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Cadan
Mensch
Beiträge: 61
Registriert: 17.11.2016, 11:40
Posts: 1-2x/Woche
Charname: Cadan Freeman
Pseudonym: Freeman
Alter: 40
Augen: grün
Haare: dunkelbraun, kurz
Größe: 1,86
Stadt: New York
Rasse: Mensch
Klasse: wissend
Beruf: Stadtstreicher; eig. Navy-Seal
Hauptchar: Skender
FAQ: http://faq.vampir-rollenspiel.de

[New York|wM]: Cadan Freeman

Beitragvon Cadan » 17.11.2016, 14:13



NPC-Inhaber
Skender

Name
Cadan Freeman
Latham Wheelan
John Smith


Alter
40

Art/Rasse
Mensch


Einstellung
unwissend


Aufgabenbereich/Arbeitszeiten
„I don't particularly like killing people, but I'm very good at it."
Er hatte nichts anderes gelernt, aber er konnte das Gelernte immer sehr gut umsetzen.
Dank seiner Ausbildung verfügte er über mentale Stärke und emotionale Belastbarkeit bis an die Grenzen des Möglichen. Weiterhin war sein noch immer tägliches Training darauf ausgerichtet, die zehn Elemente der körperlichen Überlegenheit (Ausdauer, Kraft, Durchhaltevermögen, Beweglichkeit, Schnellkraft und Schnelligkeit sowie Genauigkeit, Aktionsschnelligkeit, Koordination und Gleichgewicht) beizubehalten.



Herkunft
Geboren und aufgewachsen ist Cadan in New Orleans


Aussehen
Sein ehemals dunkles Haar ist inzwischen mit einigen grauen Strähnen durchzogen, das Grün seiner Augen leuchtet nicht mehr so wie in Kindertagen und obwohl er noch immer durchtrainiert ist, spürt er manchmal schon sein Alter. Vermutlich kommt schon recht bald die Zeit, da er nicht mehr die im Ausweis angegebene Größe von 1,86 m erreicht, weil er bereits wieder schrumpft.
Als er noch einen Schrank besaß, befanden sich darin mehr Hemden und Anzüge aus teuersten Stoffen, als Jeans oder Shirts.
Heute besitzt er jedoch weder einen Schrank, noch ein Dach über dem Kopf. Seine Hände wärmt er sich in dunklen, kalten Nächten an den Flammen eines Feuers zwischen den anderen Obdachlosen New Yorks. Er besorgt sich seine Lebensmittel aus dem öffentlichen Kehricht. Natürlich gab es Einrichtungen in der Stadt, in denen jeder, der kein Zuhause besaß, hingehen konnte und etwas zu essen und einen Schlafplatz bekam. Aber in solchen Einrichtungen suchten bestimmte Organisationen gerne nach Abtrünnigen und Cadan kann es sich nicht leisten gefunden zu werden.



Stil
Pennerstyle
nein, folgt natürlich noch


Spezialisierte Begabungen & Stärken
  • Mentale Stärke
  • Emotionale Belastbarkeit
  • Selbstdisziplin
  • Empathie
  • Menschenkenntnis
  • Zivilcourage
  • Konsequenz
  • Sprachbegabung

Schwächen
Professoren fühlen sich im Allwissen allmächtig. Perfektionisten sind im Zustand der Fehlerlosigkeit unverletzbar. Helfer beim Helfen, Erfolgsmenschen beim Aufstieg. Und genau da liegt ihre größte Schwäche. Nur können sie selbst es nicht sehen, weil sich nebenan auch ihre größte Stärke befindet. Da die größte Schwäche eines Menschen genau neben der größten Stärke liegt, ist der Mensch blind für seine eigene Schwäche.

Cadans Schwäche liegt also direkt neben dem, was ihn am Weitesten gebracht hat im Leben: mentale Stärke und emotionale Belastbarkeit bis an die Grenzen des Möglichen
Er glaubt, der Rat seiner Mutter, als er den Nachbarsjungen verprügeln wollte, brachte es nahezu auf den Punkt: "Achte die Schmerzen deines Nächsten wie deine eigenen!"
Kurzum: In seinem Inneren ist Cadan ein ziemlicher Warmduscher.


Vorlieben
- Kultur in allen Facetten von schrill bis klassisch
- Querdenker
- interessante Gesprächspartner
- kreative Köpfe
- Grafiken von M.C. Escher
- gutes Essen
- gelungenes und innovatives Design
- die See im November und Februar
- guter Espresso mit eben solchem Grappa
- Frauen, die mit einer Nacht zufrieden sind

Abneigungen
- Intoleranz
- unnötige Gewalt
- Pudding mit Haut
- Schlangen vor Supermarktkassen
- Unehrlichkeit
- Politiker und Staatsmänner, die ihr Land /Volk ins Unglück/Krieg treiben
- den Satz "Früher war alles besser"
- Fisch
- Meeresfrüchte


Charakter
...
Er konnte unter Druck eiskalt sein und etwa so viel Empathie zeigen wie eine Lawine. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass er ständig gewalttätig, antisozial oder gewissenlos handelte.
Schließlich waren nicht die blutrünstigsten und unermüdlichsten Individuen die erfolgreichsten Jäger, sondern die mit der größten Gelassenheit und dem besten Einfühlungsvermögen. Denn nur sie konnten die Mentalität ihrer Beute verstehen, waren fähig, sich in die Lage der Jagdobjekte zu versetzen und damit auch die typischen Fluchtstrategien vorauszusagen.

Ein Soldat vermag zwar seinen eigenen Körper wie ein Instrument zu verwenden, muss weder unmittelbar seinem Bedürfnis nach Schlaf, Hunger und Durst nachgeben, noch handeln, wie es ihm seine physiologischen Reaktionen „nahe legen“, aber er ist dennoch kein Subjekt mit einem Willen und einem Körper – er ist ein Mensch. Cadan ist ein Mensch.
Und zu den Dingen, die man NIE vorhersehen kann, gehört die eigene Reaktion oder die von anderen auf belastende Ereignisse. Er versucht das Beste aus jeder Situation heraus zu holen - zu überleben.


Anmerkungen & Trivia
Cadan war der Älteste von fünf Brüdern. Lediglich ein Jahr älter als Brian (39), knapp zwei Jahre älter als John (38) und eine Ewigkeit älter als Duncan (30) und Alexander (25). Ihre Eltern, Adam (68) und Karen (67) Smith, hatten ihre Söhne sehr gut im Griff, waren gesund und munter und lebten noch immer in New Orleans. Während die Mutter so lange Cadan denken konnte stets ausschließlich für die Familie parat stand, arbeitete sein Vater bis heute als Buchhalter im Casino seines Bruders.
Brian versucht als Musiker an die Spitze der Charts zu gelangen - bisher jedoch mit ausgesprochen mäßigem Erfolg -, während John das Geld nicht nur zählen mochte, wie der gemeinsame Vater, sondern es in seinem eigenen, gut gehenden Club auch in seine eigene Tasche wandern ließ, versuchten Duncan und Alex ihren kleinen Irish Pub mehr schlecht als recht über Wasser zu halten.
Cadan liebte seine Familie, keine Frage. Er würde sein Leben für jeden einzelnen von ihnen geben.
Seine Kindheit konnte man als glücklich bezeichnen. Brian, John und er waren die typischen Jungs, inklusive Cowboy- und Indianerspielen, schwimmen, toben und Mädchen ärgern. Prügeleien untereinander standen selbstverständlich ebenso auf der Tagesordnung, wie Strafen für zerdepperte Fensterscheiben oder zerrissene Hosen. Alles in allem nicht sonderlich erwähnenswert.

Die Schule jedoch langweilte Cadan. Manche machten nur den Matheunterricht blau. Er ließ gleich ganze Tage ausfallen und blieb einfach so lange fort, wie es niemandem auffiel. Das Schwänzen wurde zu seiner persönlichen Perfektion. Seine Eltern hatten keine Ahnung, dass er nicht in die Schule ging. Cadan liebte das Leben. Leider war der paradiesische Zustand nicht von Dauer. Seine Eltern wurden zu einer Besprechung mit dem Schulleiter bestellt und darüber informiert, dass er ein Schulschwänzer sei – ein unverbesserlicher Blaumacher, der überall schlechte Noten hatte. Mr. Freemann handelte schnell. Eines Nachmittags lagen fünf Kataloge von Militärschulen auf dem Esstisch, als Cadan nach Hause kam. Sein Vater befahl ihm, sie durchzusehen und sich eine Schule auszusuchen. Cadan war 15 und dachte nicht im Traum daran, einen Katalog über einen Haufen Idioten in Uniformen zu lesen. Der Vater machte kurzen Prozess und packte den Jungen nach New Jersey.

Er hatte keine Wahl zu entscheiden, ob er lieber ein cooler Typ oder ein Streber sein wollte. Nach den Kapriolen in den Jahren zuvor gab es nur eine einzige Möglichkeit: Anpassung oder Untergang. Die Lehrer waren streng, und die militärischen Regeln waren unerbittlich. Auf der Militärschule lernte Cadan sehr viel mehr, als ein Gewehr zu reinigen, eine Kompanie zu drillen oder seine Schuhe zu putzen. Er lernte, wie man ein Schloss knackte, wie man die Zündung eines Autos kurzschloss und wie man eine perfekte Fälschung des eingeschweißten Führerscheins von New Jersey herstellte. Mit dem konnte man nämlich Bier kaufen, bevor man 21 war.
Wie man sich denken kann, werden junge Männer nicht auf Militärschulen geschickt, weil sie sich wie Musterknaben aufgeführt hatten. Cadans Mitkadetten waren ein vielfältig begabter Haufen. Es ist zu bezweifeln, dass es weise war über tausend gewitzte Jugendkriminelle auf dieselbe Schule zu schicken. Freemann konnte nicht sagen, dass ihm die Zeit gefiel, aber sie bekam ihm durchaus. Seine Noten verbesserten sich von sehr schlecht auf gut bis sehr gut.

Eigentlich beabsichtigte er nach der Schule studieren. Er hatte sogar tatsächlich mit dem Studium begonnen. Doch dann, eines Tages, als er über das Universitätsgelände ging, traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. Er würde seine Zwanziger damit verbringen einen Weg zur Bibliothek abzunutzen. Noch drei Jahre Studium, eine Doktorarbeit, ein Praktikum, und dann müsste er für den Rest seines Lebens mit Zahlen jonglieren. Das konnte doch nicht das Leben sein! Er wollte die Welt sehen. Er wollte, dass sein Leben ein Abenteuer wurde. Cadan kehrte allem den Rücken, was er kurz zuvor noch hatte werden wollen. Der Vertrag bei den Navy SEALS war schnell unterschrieben. Er war vom Ende der Welt abgesprungen. Radikal.

Der Weg zum Seal dauerte Jahre, war knallhart und das Fitnesstraining gnadenlos und unerbittlich. Die Prüfungen waren ausgeklügelt und schwierig. Die Ausbilder sahen mit ausdrucksloser, eiskalter Miene dabei zu, wie Männer umkippten, versagten, aufgaben. Viele verloren die Nerven und kapitulierten. Aufgeben gehörte jedoch noch nie zu Cadans Charakter. Er gehörte zu jenen, die lieber sterben würden, als aufzugeben. So manches Mal wurde er das Gefühl nicht los, dass er kurz davor war.
Gleich zu Anfang erklärte ihnen der Ausbilder, dass sie Schmerzen haben würden. Es sei seine Aufgabe, Schmerzen aber keine anhaltenden Verletzungen zuzufügen. Schmerzen seien wichtig. Schmerzen spielten eine große Rolle während der Entwicklung zum SEAL. Sie mussten beweisen, dass sie Qualen ertragen können, und diese ließen sich nur im Kopf überwinden.

Die sogenannte Höllenwoche brachte Freeman fast um - aber eben nur fast. Am Ende wusste er nicht einmal mehr welchen Wochentag sie hatten. Einige Jungs brachen im Sand zusammen, andere standen nur ausdruckslos herum und harrten der schrecklichen Dinge, die die folgenden Stunden bereithielten. Seine Knie gaben nach, und die Gelenke schmerzten. Er befand sich am Rande der totalen Erschöpfung. Und dann war plötzlich alles überstanden. Von 67 Mann, aus der die Truppe zu Beginn bestand, hatten gerade mal 32 nicht klein beigegeben.
Es folgten ein Pool Competency Test, ein Landnavigationstraining, diverse Schieß-, Taktik-, Sprengstoff- und Überlebenstrainings. Sie erlernten die Grundlagen des raschen und präzisen Waffengebrauchs, den schnellen Magazinwechsel und Treffsicherheit. Sie erhielten eine Einführung in das gefährliche Unterfangen, feindliche Positionen unter Deckungsfeuer anzugreifen. Außerdem brachte man ihnen bei, Sprengsätze und Handgranaten zu verwenden, Raketen abzufeuern und riesige Explosionen auszulösen, bis sie unter Beweis gestellt hatten, dass sie über ein Minimum an Können verfügten.
Nächtelang trainierten sie Anlandemanöver und kämpften sich bewaffnet und in voller Ausrüstung aus dem Wasser durch den Sand, bevor das Fallschirmspringertraining eingeleitet wurde. Und immer erwartete die Teilnehmer ein neues, noch grausameres Training.
Nach harten Jahren - wirklich harten Jahren - hatte Cadan es geschafft. Er wurde in die Teams aufgenommen.

Cadans Dienst war vielfältig und fand in vielen Ecken der Welt statt. Er arbeitete in Mittelamerika als Berater, nahm an Einsätzen in Gebieten teil, in denen niemand einen US-Amerikaner vermuten würde und diente in einer Einheit für Terrorismusbekämpfung. Manchmal hatte er eine Führungsfunktion, und manchmal wurde er geführt. Oftmals hatte er eine Scheißangst und wollte nur noch heimkehren und am Leben bleiben.
Du weißt, dass du es bei den SEALs geschafft hast, wenn dir bei einem Treffen jemand die Hand schüttelt und sagt: „Ich dachte, du bist tot“. Zeit für den Ausstieg wird es, wenn du antwortest: „Das dachte ich auch“.
Cadan hörte auf, als er das Gefühl hatte, sein Schutzengel vermochte nicht mehr schnell genug zu fliegen. Den Dienst quittierte er, bevor er der eigenen Nachlässigkeit oder dem Feind zum Opfer fallen konnte. Zwischen dem Tag, an dem er in bequemer Haltung in der Uniform eines SEALs in der Grundausbildung vor den abstandsgleich ausgerichteten Reihen der Mannschaften stand, und dem Tag, an dem er Zivilist wurde, lagen 11 Jahre. Aber er fühlte sich wie ein Mensch, der 100 Leben gelebt hatte und 100 Tode gestorben war.

Sein Leben und sein Charakter wurden durch so viele Ereignisse geprägt, dass eine Auflistung den Rahmen sprengen würde. Ereignisse aufgrund derer er seine Gefühle eingebüßt hatte. Dinge, die so schrecklich und grausam waren, dass er sie mit niemandem teilen konnte. Wie hätte er jemandem erklären sollen, wie es gewesen war? Und warum in Gottes Namen sollte er wünschen, dass der andere es begriff?

Es sind Erinnerungen, wie zum Beispiel diese, an jenen Sonntagmorgen während der Zeit, in der seine Einheit zur Friedenssicherung ausgesandt worden war. Die meisten Marines schlummerten noch in ihren Betten, als ein offener Lastwagen die Zufahrtsstraße zum Flughafen entlang fuhr. Der Fünftonner hatte einen Checkpoint der örtlichen Armee passiert und war dann auf den Flughafenparkplatz eingebogen. Plötzlich pflügte der Lieferwagen mit Vollgas durch die sandsackbewehrten Postenstellungen am Eingang des Hauptquartiers, wobei er einen wachehaltenden Marine mit sich riss. In der Eingangshalle des Gebäudes zündete der Selbstmordattentäter die mitgeführte Bombe, die eine Sprengkraft von 5400 Kilogramm TNT hatte.

Cadan erinnere sich noch genau daran, wie er den Zugangsweg zum Hauptquartier entlang spurtete, nachdem ihn die Rauchwolken darüber in Kenntnis gesetzt hatten, etwas passiert war, während er und seine Männer damit beschäftigt waren „den Frieden zu sichern“. Am Ende dieser kleinen Straße traf es ihn wie ein Schlag. Ein Geruch, der den Tod in all seinen Facetten verkörperte nahm ihm den Atem. Seine Männer blieben genauso fassungslos am Rande eines Kraters stehen, wie er es tat. Niemand sagte ein Wort. Der schrecklichste Anblick ihres bisherigen Lebens hatte sie ihrer Sprache beraubt.
Abgerissene Körperteile, zerfetzte Kleidungsstücke, Schlafsäcke und Einsatzwesten lagen in einem Umkreis von Hunderten von Metern auf dem Boden verstreut. Das Gebäude war völlig zerstört. Briefe und Familienfotos waren in den Himmel geschleudert worden und lagen nun wie Pulverschnee auf dem Boden. Am erschreckendsten war jedoch die leere Fläche, wo gestern noch das Gebäude gestanden hatte.
In der Luft hing der Geruch von Pulverdampf und verbranntem Fleisch. Sie gruben mit bloßen Händen in den Trümmern, um doch noch Überlebende zu finden. Unter ihren Füßen hörten sie das erstickte Wimmern der Verschütteten. Aus einem Spalt ragten ein Paar Stiefel heraus. Die gleichen, die Cadan auch gerade trug. Nur Zentimeter neben der Stelle, aus der die Stiefel herausragten, hingen Hände und Arme aus dem Spalt. Sie waren absolut still, grau und tot wie die Teile einer achtlos fortgeworfenen Plastikpuppe. Alles war grau. Ein einheitliches Grau, mit Ausnahme der schmalen, schwarzen Rinnsale, die nahezu überall zu finden waren. Blut.
Die Körper, die sie aus den Trümmern zogen, hatten kaum noch etwas Menschliches an sich. Teilweise waren es nur noch unförmige Klumpen, verbrannte, aufgeblähte, unkenntliche Gestalten, die man klassifizieren, identifizieren, konservieren und nach Hause transportieren musste. Es gab so viele Leichen, so viele verstümmelte Fleischhaufen, dass man sich kaum noch vorstellen konnte, dass dies einmal Menschen, Kameraden oder Freunde gewesen waren. Die Männer waren dort um "den Frieden zu sichern" und nun entschied das Los darüber welche Mutter welche Kiste bekam, weil man nicht mehr herausfinden konnte, zu wem ihrer Söhne welche Masse gehörte.

Cadan bemühte sich einfach diese Erinnerungen zu begraben und sein Leben weiter zu leben. Er hörte sich an, wie man sein Können und seinen Mut lobte und war einfach nur froh, dass er wenigstens seinen Verstand nicht verlor.

Offengestanden hatte er keine Ahnung, was Mut überhaupt war. Bewies man sich durch Tapferkeit seinen eigenen Wert oder stellte man einfach nur sein Pflichtgefühl über den natürlichen Selbsterhaltungstrieb? Solche Fragen sollte man sich nicht stellen, nicht in seiner Position. Cadan wusste nie, woher der Mut kam. Er wusste nicht, warum ihn manche ganz plötzlich verloren, und hatte nie herausgefunden, warum einige Leute Mut fassten, wenn er am meisten gebraucht wurde.
Genauso wie es in seinem Vokabular immer mehr Wörter gab, die für ihn keine Bedeutung mehr hatten. Worte wie Wut, Trauer und Erschöpfung waren durch die Erfahrungen des Krieges über die Grenzen ihrer Definition hinausgelangt. Er hatte sie bis zum äußersten Rand der Realität ausgelebt und empfunden, sodass diese Worte auf einmal nichts mehr bedeuteten.

Cadans Empfindungen waren nur noch schwache Schatten. Er fühlte etwas, aber es berührte ihn nicht mehr. Wenn er nachts aufwachte, konnte er manchmal nicht mehr erkennen, ob er lebte oder nicht doch vielleicht tot war.

I know what happens when you take a life, you lose a part of yourself, not everything, just the part that matters the most. The part that reflects the divine image who created us out of love

Was er damals zwar ahnte, aber nicht mit Sicherheit wusste, war, dass bestimmte Organisationen bevorzugt erfahrene Soldaten, die bereits in militärischen Spezialeinheiten gedient haben, rekrutierten. So erging es auch Cadan. Die besten Elitesoldaten wurden ausgewählt und einem Spezialtraining unterzogen. Alle, die bestanden, wurden offiziell für tot erklärt und gingen für dieses Team auf Mission.
Es war eine Einheit, wie ein Ass im Ärmel eines Pokerspielers, das er zu gegebener Zeit hervorziehen konnte. Eine Einheit für chirurgische Eingriffe. Schweigsame Profis, die ihren Job perfekt erledigten und nicht damit hausieren gingen.

Und heute?

Was ist wahr?

Ist es wahr, dass Cadan Freeman tot war? Dass er lebte? Dass er von mehr als vier Schützen gleichzeitig aus dem Leben befördert wurde, damit sie sichergingen, dass wirklich sein Herz nicht mehr schlug? Oder dass man ihn gestern in Untersuchungshaft genommen hatte?

Alles ist wahr, und doch entspricht nichts der Wahrheit.

Bevor er nach New York kam, hatte er seinem Grab einen kurzen Besuch abgestattet. Die Luft war vom Gezwitscher der Vögel erfüllt gewesen. Er hatte die Augen zusammengekniffen und auf den Stein gesehen, in den seine Lebensdaten eingraviert waren. Anfang und Ende.
Auf seinem Grab hatten Blumen gelegen. Nicht mehr ganz frisch, vom Wetter in Mitleidenschaft gezogen. Wie alle anderen aus seinem alten Leben hielt auch seine Mutter ihn für tot. Sie MUSSTE ihn für tot halten. Das war Teil des Vertrags, den er abgeschlossen hatte. Mit den Leuten, für die er nicht nur gearbeitet hatte, sondern denen er auch ausgeliefert war. Er gehörte ihnen. Ein Pakt mit dem Teufel.

Bis er noch einmal gestorben war. Jahre später.

Nur hatte es dieses Mal keine Beerdigung gegeben, keine Trauerfeier und auch kein Grab. Er war einfach so vom Radar verschwunden.

Anfangs hatte er noch genug Bargeld besessen um in diversen billigen Absteigen unterkommen zu können. Später hatte er seinen wenigen Schmuck und die teuren Schuhe versetzt. Irgendwann war er an dem Punkt angekommen, an dem ihm Blut- und Samenspenden helfen sollten über die Runden zu kommen. Die Idee war zwar gut um ein wenig Geld in die Taschen zu bekommen, aber viel zu riskant. Nach der ersten Spende unter falschem Namen war er nicht mehr hingegangen. Lieber sammelte er Flaschen, wie die meisten anderen Stadtstreicher – in der Hand immer eine braune Papiertüte, die eine Schnapsflasche enthielt. Aber er trank nicht. Er fiel nur weniger auf in mitten derer, die ihre Welt nicht zusammengehalten hatten und nun auf den Bänken im Central Park saßen und tranken.
Cadan jammerte nicht, schlief auf Bänken oder unter Brücken, zog herum mit seinen Plastiksäcken und rauchte fortgeworfene Zigarettenstummel. Sein Anblick und Geruch waren kaum zu ertragen.
Aber beides half ihm nicht gefunden zu werden.

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[New York|wM]: Cadan Freeman

Beitragvon aBraXaS » 18.11.2016, 20:55

Super geworden - und ich hab' ja vorhin im Chat schon gesagt: Ich bin echt stolz auf Dich - da stehen sogar Vorlieben und Abneigungen drin - und ein ansehnlicher Lebenslauf. Das ist man von Dir gar nicht gewohnt :D
Also nicht, dass nicht ansehnlich wäre, was Du Ingame schreibst, aber Deine Aversion gegen Steckbriefe und Lebensläufe vor allem ist ja nicht unbekannt :D Und die Ankunft schreibst ja auch schon :D

Dem entsprechend bleibt mir doch nur noch zu sagen, dass mir das Avatar fehlt - ich plädiere ja wirklich für das graue, das ich meinte, Du aber falsch meintest, wenn Du Dich erinnerst XD Aber wie auch immer -ein Ava ist dann schon auch mal ein Muss.

Ansonsten:

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Ach so ... im LL findet sich jetzt keine Info, dass er wissender Mensch ist. Woher weiß er denn von Vampiren? Oder sollte bei der Einstellung "unwissend" stehen?

Wir leben alle unter dem selben Himmel,
wir haben aber nicht alle denselben Horizont.
(Konrad Adenauer)


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Re: [New York|wM]: Cadan Freeman

Beitragvon Cadan » 20.11.2016, 11:15

So. ist auf unwissend geändert.
Ava ist auch drin (vielen Dank). Und bevor jetzt aus den Reihen der User der Aufschrei kommt "den kenn ich doch, was ein komischer Zufall und geht das überhaupt?": es ist abgesprochen und beabsichtigt


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