[NYC|N]: Magdalena "Ada" Ashton

Hier finden sich alle Vampir-Charaktere, die dem alten Kodex treu sind oder auch dem Alten Rat angehören bzw. diesen und dessen Meinung vertreten. Abkürzungen: F = Engster Kreis des Alten Rats/Familie | A = Auftragnehmer | R = radikal gegen Untreue | N = neutral gegen Untreue.
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Ada
Vampir
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Posts: 1-2x/Woche
Charname: Ada (Magdalena) Ashton geb. Hayward
Alter: Anfang/Mitte 20
Vampiralter: 182 Jahre
Augen: blaugrün
Haare: schwarz, glatt, lang
Größe: 177cm
Stadt: New York
Rasse: Vampir
Kodex: klassisch
Beruf: Ehefrau
Fähigkeiten: 1. Kraft des Entzückens
2. Vergessen
3. Aurenveränderung
4. visuelle Gedankenfiktion
Schöpfer: James Ashton
Hauptchar: aBraXaS
FAQ: http://faq.vampir-rollenspiel.de
Kontaktdaten:

[NYC|N]: Magdalena "Ada" Ashton

Beitragvon Ada » 02.10.2016, 20:52

Nebencharakter von aBraXaS

Steckbrief

» Name, Alter, Rasse
» Einstellung
» Herkunft, Beruf/Finanzen
» Aussehen
» Eigenarten
» Bevorzugte Opfer
» Fähigkeiten/Stärken
» Schwächen
» Waffen
» Vorlieben
» Abneigungen
» Charakter
» Ziele
» Sonstiges
» Leben in Phoenix/Venedic



Name
Ada (Magdalena) Ashton, geb. Hayward


Menschliches Alter
Anfang 20


Rassenbedingtes Alter
182 Jahre alt (Blutstaufe mit 19 Jahren)


Art/Rasse
gebissene Vampiress
Schöpfer & Ehemann: James Ashton (siehe NPC-Charakterbogen)

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Einstellung
Speziell/Kodex:
Wie sie selbst zum Kodex steht, ist nicht klar. Fragt man sie, ist sie ganz der Meinung ihres Mannes, der strikt dem klassischen Kodex folgt (er steht direkt zwei Stufen unter dem "Rat der Alten").


Menschen:
Sie hat keine Bezüge und Kontakte mehr zu Menschen gehabt, seit sie gebissen wurde. Ernährt hat sie sich von dem, was man ihr brachte, und das war zumeist von Kristall umschlossen. Bisher hat sie nie von einem Menschen direkt getrunken.
In ihrem Inneren hegt sie große Sympathien für die Menschheit, was sie jedoch nie sagen würde. Würde man sie allein treffen, hätte man nichts von ihr zu befürchten. Problematisch ist eher das Treffen mit ihr allein.


Vampire:
Ada hat großen Respekt vor ihrem Mann und auch vor all den anderen alten Vampire, die er um sich oder um die er sich "schart". Es sind kodextreue, in ihrer Meinung unbeugsame Vampire, die keine gegenteilige Meinungen zulassen.
Andere kennt sie nicht, sie hat höchstens von diesen gehört - welchen, die andere Meinungen vertreten. Getroffen hat sie bisher keinen von ihnen und kann sich auch kein Bild von ihnen machen. Den Gesprächen der Altvampire ihrer Umgebung nach zu urteilen, müssten sie alle ungehobelt und schlecht sein.
Allerdings ist Ada nicht ganz sicher, ob sie diesen Worten Glauben schenken soll. Sie hat nur leider keinen Vergleich, weil sie sich in keinen anderen Kreisen bewegen darf als denen James Ashtons.


Glaube/Religion/Symbolik:
Einst wurde sie anglo-katholisch (anglizistisch) erzogen und glaubte stark, als sie noch ein Mensch war. Als sich ihr das Wesen der Vampire offenbarte, glaubte sie, es wären Dämonen des Teufels. Doch sehr bald erkannte sie für sich, dass es keinen Gott geben konnte, der so viel Grausamkeit in der Welt zuließ.

Die Theodizee war ihr zu dieser Zeit unbekannt; und mittlerweile ist es auch nicht mehr wichtig, denn sie hat sich damit abgefunden, dass Gott nicht existiert.
Zu Beginn dieser Resignation betete sie dennoch - aus reiner Vorsicht heraus, dass es Gott ja vielleicht doch geben könnte. Das ließ sie allerdings sehr bald bleiben ... spätestens als sie erfuhr, dass Vampire Gedanken lesen können.


Sonstiges:
Ob sie verschiedene Einstellungen und feste Meinungen hat, ist meist sehr undurchsichtig. Wenn, dann behält sie sie in der Regel für sich. Zumindest schon seit langer Zeit.

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Herkunft
London, England
1830, in der "Blütezeit" der Immigration, nach New York City "verschifft worden"; verheiratet mit James Ashton

Ihre Eltern (Mary-Anne und Timothy) sind mittlerweile verstorben. Der Mutter brach das Herz, als sie erfahren hatte, dass ihre Tochter Ada tot sei (bei der Überfahrt nach Amerika wie etliche andere gestorben, hat man ihnen telegraphiert und später auch die Todesanzeige geschickt). Sie überlebte den nächsten Winter nicht.
Adas Vater starb mehrere Jahre später an einem Schlaganfall. Auch er hat den Verlust der Tochter, aber auch jenen der geliebten Frau, nie überwunden.

Einzig Adas Schwester Geraldine hielt ihn am Leben - bis diese alt genug war und in die Welt hinaus sollte. Er wollte nicht dafür verantwortlich bleiben, dass sie wegen ihm zuhause blieb. Diese Gedanken lösten Depressionen aus und begünstigten, dass er den Schlaganfall nicht überlebte - nicht überleben wollte.
Geraldine ist mittlerweile eine gestandene Vampiress, somit ebenfalls verwandelt worden (siehe eigene Charakterbogen), weiß (noch) nicht, dass Ada noch lebt und reist viel durch die Welt. Nun ist sie in New York City angelangt.


Beruf/Finanzen
keinen Beruf, ihr Mann bezahlt, was sie zu brauchen hat (hübsche Kleider, Schmuck, Kosmetikartikel - alles, was nötig ist, um seinen Status mit ihrem Auftreten zu unterstreichen)


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Aussehen - Übersicht
  • Augen:
    grünblau, blaugrün, je nach dem
  • Haare:
    langes, glattes, schwarzbraunes Haar
  • Frisur:
    oft zu einem damals modischen Zopfgepflecht zusammengesteckt, teils im viktorianischen Stil, mittlerweile auch gerne mal einfach offen
  • Größe:
    177cm
  • Figur:
    weibliche Kurven, schlanke Gestalt, gerade Haltung
  • Gesicht:
    meist leicht gesenkter Kopf, wenn sie einer Respektperson gegenüber steht und sich nicht an einer Konversation zu beteiligen hat
  • Stimme:
    nicht sehr laut, aber meistens hörbar; wenn sie spricht, wirkt es, als wolle sie nicht gehört werden, außer wenn sie weiß, dass der Gegenüber verlangt, dass sie sich klar und verständlich ausdrückt, laut wird sie dennoch nicht - nie!
  • Kleidung:
    Jetzt in der Moderne weiß sie das noch nicht so genau. Die ganzen Jahre über hat sie sich in der Mode des 19. Jahrhunderts gekleidet, lange Kleider, Korsetts und Mieder, weitere Unterröcke (bzw. mehrere, damit das Kleid passend fiel). Sie mag diese Mode weiterhin, es ist einfach ihre, aber sie arrangiert sich sehr gerne auch mit Neuem, insofern sich ihr die Möglichkeit bietet. Schon länger bekommt sie auch moderne Ballkleider, die jedoch dennoch bodenlang sind und sehr edel wirken. Zuhause trägt sie ihre Kleidung aus dem 19. Jahrhundert. Jeans, Shirts und dergleichen besitzt sie nicht.
  • Schmuck:
    diverse Schmuckstücke, eine Kameebrosche mit Silberfassung beispielsweise, die sie von ihrer Großmutter geschenkt bekam, als sie 1830 heiratete; aber auch sehr viele Colliers, Ringe, Ohrringe mit Brillianten, Diamanten, anderen Edelsteinen - immer passend zum Outfit, nie geliehen, immer echt
  • Piercings:
    keine
  • Tattoos:
    keine; siehe allerdings bei "Narben", könnte fast dazu zählen
  • Narben:
    ein Brandzeichen mit den verschlungenen Buchstaben J und A (für James Ashton) mittig auf Höhe zwischen Nacken und Schulterblättern, Durchmesser etwa 3-4cm; wurde mit einem Brandeisen eingebrannt, das man damals nutzte, um Pferde zu brandmarken
  • Besonderheiten:
    Grundsätzlich wirkt Ada teilweise noch wie aus dem 19. Jahrhundert - zumindest zuhause. Außerhalb zu treffen ist sie bei vampirischen Gesellschaften der klassischen Kodexanhänger (Theater, Oper, Musical, Orchester etc.), dort glänzt Ada an der Seite James' als beneidenswerte Begleitung (sie dient als sein Schmuck). Haben die Männer ihre Runden, begiebt sie sich mit den anderen Frauen in Konversation, bleibt jedoch dabei immer sehr unpersönlich und höflich zurückhaltend.

Aussehen - Beschreibung
Ada wirkt zu jederzeit zurückhaltend sympathisch, lächelt an der Seite ihres Mannes und betreibt oberflächliche Konversation, wenn es von ihr verlangt wird. Man hat das Geühl, dass sie in ihrer Rolle aufgeht und glücklicher nicht sein könnte. Nur dem - wirklich - aufmerksamen Betrachter fällt der kleine fehlende Funke Glück in ihren Augen auf.

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Eigenarten
Überaus zurückhaltend und schüchtern, ganz so, als wolle sie überhaupt nicht gesehen und beachtet werden. Ada hält sich in Gesellschaft immer zurück, außer sie wird etwas gefragt oder hat Konversation zu betreiben.
Sie begleitet ihren Mann und lächelt. Ist freundlich, höflich und zustimmend. Niemals würde ein Außenstehender ihr ansehen, wenn oder dass es ihr nicht so gut geht.

Wenn sie nervös wird, spielen ihre Hände miteinander oder sie presst die Finger ineinander, sieht kurz zur Seite weg und schluckt merklich, bevor sie sich wieder fangen kann und antwortet, insoweit sie etwas gefragt würde. Manchmal ist es auch nur ein kurzes Blinzeln oder ein Pressen der hübschen Lippen aufeinander - nur Sekundenbruchteile andauernd -, das verrät, dass sie anders denkt und fühlt, als sie von sich preisgibt.
Sie scheut in der Regel auch direkten Blickkontakt, wenn sie nicht die Wahrheit sagt, weil sie sie nicht sagen darf, es aber gerne würde.

Für moderne Menschen und Vampire ist ihr Auftreten leicht fremdartig, weil sie die Umgangsformen der Moderne nicht beherrscht, sondern eben sich selbst gegenüber viel zu beherrscht ist. Auch ihre Zurückhaltung kann auffällig sein, wenn man es nicht anders gewohnt ist oder sich nicht in entsprechenden Kreisen bewegt.

Ada beruft sich schnell und gerne auf die Meinung ihres Mannes, um nicht lügen zu müssen und dennoch dem Gegenüber eine zufriedenstellende Antwort zu liefern. Beispielsweise zum Thema der kodexuntreuen Vampire: "James sagt, sie seien ungehobelt und schlecht ...", anstatt zu sagen "Ich bin nicht sicher, ob sie wirklich schlechter sind als wir, nur weil sie eine andere Meinung haben" (und auch wenn sie das sagen würde, bliebe offen, ob sie die Meinung "der anderen" nun als richtig oder falsch empfindet).

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Bevorzugte Opfer
Keine Opfer, denn sie trinkt Blut nicht direkt von Menschen und hat dies auch nie getan. Nicht, dass sie es nicht vielleicht irgendwann tun würde. Es war bisher nur einfach nie nötig, verlangt oder gar erwünscht.

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Spezialisierte Begabungen & weitere Stärken
  • Kraft des Entzückens
    Sie ist die einzige Fähigkeit, die sie tatsächlich wirklich sehr gut beherrscht - altersabhängig versteht sich. Das liegt aber nur daran, dass James von ihr öfter verlangt, sie einzusetzen, wenn er mit ihr schlafen will. Er ist viel älter als sie, daher kann diese Fähigkeit ihn durch ihr Alter und die Tatsache, dass sie ein gebissener Vampir ist, nur streifen. Dem entsprechend kann es passieren, dass er wütend wird und ihr sagt, dass sie ein Niemand ist, weil sie es nicht einmal schafft, ihren eigenen Mann zu umgarnen. Ihre Schönheit reicht ihm schon lange nicht mehr aus.
  • Vergessen
    Diese Fähigkeit hat sie nie testen können. Sie weiß daher auch nicht, dass sie da ist, geht aber davon aus, weil sie für sich zu wissen glaubt, dass sie einen Menschen nicht töten würde, würde sie von ihm trinken. Tatsächlich hat sie damit auch Recht, wenngleich dafür keinen Beweis oder gar ein Versuchsobjekt.
  • Aurenveränderung
    Diese Fähigkeit könnte sie zwar ihrem Alter entsprechend perfektionieren, doch sie hat immer nur weniges (eher unbewusst) trainiert: Ihre Aura so zu minimalisieren (unterdrücken kann sie sie aufgrund ihres Alters nicht), dass sie fast gar nicht mehr wahrgenommen wird. Eine Veränderung ist ihr eher nicht oder nur durch Zufall möglich. Wenn sie merkt, dass James wegen der Unausgereiftheit der Kraft des Entzückens wütend wird, versucht sie ihre Wirkung auf ihn durch eine Aurenveränderung zu unterstützen, um seine Wünsche so gut es ihr möglich ist, zu erfüllen - und um seinen Zorn nicht körperlich zu spüren zu bekommen.
    Des Weiteren nutzt sie diese Fähigkeit auch, um auf Gesellschaften den Schein zu wahren. Sie würde es wohl auch so schaffen, aber darauf verlässt sie sich nicht, wenn es ihr beispielsweise schlechter geht als in anderen Nächten.
  • [Familienfähigkeit der Ashtons]: Visuelle Gedankenfiktion
    Sie hat sie gerade erst entdeckt und kann sie auch nur testen, wenn sie in der Nähe von Menschen ist, was allerdings in ihrer Situation sehr schwierig zu bewerkstelligen ist.

Visuelle Gedankenfiktion
Voraussetzungen
Diese Fähigkeit ist der Familie Ashton zuzuordnen, könnte aber auch in anderen Familienzweigen vorhanden sein. Sie kann durch natürliche Zeugung oder durch die Blutstaufe vererbt werden.

Definition
Die visuelle Gedankenfiktion macht es dem Vampir möglich, nicht nur Gedanken (üblicherweise in blau eingefärbt) eines menschlichen Gegenübers aufzunehmen, sondern auch Bilder (in diesem Fall müssen passive Gedankenbildgänge ebenso blau eingefärbt sein). Der Vampir erkennt, woran sich der Mensch erinnert in Worten, Gefühlen und Gedankenbildern sowie in dem Wissen, was dazu gehört.

Beispiel: Der Mensch erinnert sich an die schönen Sommertage im Garten des Großvaters; der Vampir sieht die Situation im Garten, kann ggf. Worte mitbekommen, die dazu gedacht werden oder damals gesprochen wurden, fühlt das Gefühl mit und weiß zusätzlich, obwohl es nicht bewusst gedacht wird, dass es der Garten des Großvaters ist.

Im Weiteren kann der Vampir erkennen, ob diese Erinnerung wahr ist oder ob ein Vampir zuvor die Gedanken des Menschen so manipuliert hat, dass es eine Erinnerung ist, die es eigentlich nie gegeben hat. Beispielsweise kann der Vampir auch erkennen, wenn an einem Menschen das Vergessen angewendet wurde. In diesem Fall könnte der Mensch sich unterbewusst in der Gegenwart des Vampirs an eine Situation erinnern, in der er schon einmal auf einen Vampir traf, ohne dass tatsächlich zu "wissen".
Der Vampir kann dann erkennen, dass diese Situation passiert ist und dass die Gedanken des Menschen bei diesem ersten Treffen manipuliert worden sind, damit dieser sich nicht an die ursprüngliche Situation erinnert (z.B. Erkenntnis, dass der Gegenüber ein Vampir ist, weil er von ihm trinkt).

Die wahre Situation wird im Menschen niemals gelöscht, aber er vergisst sie schlicht, weil der Vampir ihn bspw. mit der Fähigkeit des Vergessens manipuliert oder andere erinnerungsveränderte Fähigkeiten (hypnotische z.B.) angewandt hat. Der Vampir mit der visuellen Gedankenfiktion wäre mit hoher Konzentration in der Lage, die wahre Situation wieder hervorzurufen und sie dem Menschen bewusst zu machen. Dabei würde auch er selbst erfahren, was wirklich passiert ist. Doch dieser Teil der Fähigkeit ist nur mit viel Übung möglich.

Ablauf
Es beginnt in der Regel damit, dass ein Vampir unvorbereitet auf Gedankenbilder trifft (die blau vom Mitschreiber eingefärbt werden müssen). Daraufhin baut sich der Rest von allein auf bis auf die Rekonstruktion, die durchaus viel Übung verlangt und auch sehr viel Konzentration und Ruhe erfordert.

Es ist allerdings auch möglich, gezielt in den Gedanken des Menschen nach einer Vampirmanipulation zu suchen, um zu wissen, ob er von Vampiren weiß oder ob an ihm beispielsweise das Vergessen angewendet worden ist, dieses Wissen zu verdecken. Hierzu sind keine blau gefärbten Teile notwendig, aber definitiv Absprache mit dem Mitschreiber, der entscheidet, ob der Vampir das herausfinden soll oder nicht.
Dieser Teil benötigt eine mittlere Konzentrationsstärke bestenfalls mit Blickkontakt. Es wird einfacher, wenn der Mensch sich ohnehin an etwas Unbestimmtes erinnert fühlt, wenn er in der Nähe der Aura des lesenden Vampirs ist, weil er sich dann auch unterbewusst daran erinnert, dass er dieses Gefühl in der Nähe eines Vampirs schon einmal erlebt hat.

Die Rekonstruktion ist die Befreiung der falschen Gedanken, in dem der Vampir mit seiner eigenen Aura und seiner Konzentration versucht, die wahre Erinnerung zu erforschen. Je mehr er selbst darüber herausfindet, desto mehr wird auch der Mensch sich erinnern und/oder erkennen, dass die geglaubte Situation eine falsche war.

Einschränkung
Das Lesen von Gedankenbildern benötigt weder Konzentration noch unterliegt es besonderen Einschränkungen. Die einzige Voraussetzung ist die blaue Einfärbung der Bereiche des Mitspielers.
Auch das Erkennen, ob diese blauen Einschübe wahr sind oder falsch, benötigt keine weitere Anstrengung, es macht es aber einfacher, wenn man darin geübt ist.

Das gezielte Suchen nach falschen Erinnerungen (ohne blaue Einfärbung) jedoch, ist überaus konzentrationslastig. Dafür ist Absprache unumgänglich und bestenfalls eine gewisse Aurennähe des Vampirs zum Menschen notwendig. Dafür darf die Aura weder verändert, noch unterdrückt sein. Es ginge möglicherweise auch ohne, wenn man die Fähigkeit sehr gut beherrscht, aber man macht es sich somit unnötig schwerer und es könnte sein, nicht zum Ziel zu gelangen, weil der Mensch das Gefühl nicht vermittelt bekommt, schon einmal in der Nähe eines Vampirs gewesen zu sein (schwieriger ist die Aurenveränderung zum Menschen; es könnte mit der unnatürlichen Aurenunterdrückung daher eher funktionieren - beispielsweise wenn der Erstkontakt unter dieser Voraussetzung stattfand).

Die Rekonstruktion von wahren Gedanken und somit das Erkennen des Menschen, dass er einem Trugschluss auferlegen ist, ist nur mit hoher Konzentration möglich und auch nur mit einer ruhigen Umgebung und bestenfalls einem zugeneigten Menschen, der dem Vampir aus welchen Gründen auch immer vertraut. Je besser die Situation passt, desto einfacher wird es. Wenn der Mensch sogar weiß, dass der Vampir das versuchen möchte, dann könnte das zu einem schnelleren Erfolg führen, weil der Mensch selbst versucht, die Barrieren zu durchbrechen.

Je mehr Konzentration von Nöten ist, desto mehr Energie bedarf diese Fähigkeit. Sie ist ausnahmslos nur an Menschen und möglicherweise auch bei Ghoulen anwendbar.


Alle anderen Fähigkeiten, die sie kennt und nutzt, wurden schlichtweg ein Überlebensinstinkt, nichts anderes.

Ihre absolute Beherrschung jeglicher Emotionen und eine perfektionierte Zurückhaltung wird ihr so schnell niemand nachmachen können. Sie kann sich so sehr zurücknehmen, dass man sie gar nicht mehr wahrnimmt (auch ohne Aurenveränderung) - insofern sie nicht gerade ihren Mann begleitet, denn dann soll und muss sie an seiner Seite glänzen.
Des Weiteren ist sie eine sehr gute Gesellschafterin, solange sie nicht nach ihrer persönlichen Meinung gefragt wird. Ob sie das allerdings gerne macht, sei dahin gestellt.

Eine Sache beherrscht sie überdies perfekt: Das Aurenlesen. Die kleinste Veränderung in einer Aura kann sie blitzschnell wahrnehmen - weil sie es wahrzunehmen lernen musste in James' Gegenwart.
Sie erkennt, wenn sie verändert wird, ohnehin auch, wenn sie unterdrückt ist, aber auch Nuancen. Jede Ungereimtheit wird ihr unverborgen bleiben.

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Schwächen
Kaum Selbstbewusstsein und noch weniger Selbstwert, und falls doch, dann auf ihre eigene Art: Sie ist innerlich nicht selbstbewusst, kann es aber nach Außen ausstrahlen, wenn sie als strahlende Frau neben James zu sehen ist. Sie hat einen gewissen kleinen, festen, inneren Selbstwert, den sie sich erhält und den sie schützt, zeigt diesen aber niemals nach außen. Verdrehte Welt, ihre Welt.

Die ist anfällig für/auf Befehle und Zurechtweisungen. Männliche Vampire respektiert sie, weil sie es nicht anders kennt und je stärker sie ihr erscheinen, desto unterwürfiger ergibt sie sich ihnen. Sie hat viel zu viel Angst vor Züchtigung, alsdass sie sich widersetzen würde. Widerspruch wird man von ihr nicht hören und auch wenn sie nach ihrer Meinung gefragt wird, versuchte sie so zu antworten, wie es dem anderen gefallen würde, um in keine Konfrontation zu geraten. Dennoch umschreibt sie alles so, dass man ihr das Lügen nicht vorwerfen kann. Zumindest versucht sie es, so gut es geht.

Ada beherrscht ihre Fähigkeiten kaum, nur bedingt oder gar nicht. Dem entsprechend sind sie auch nicht zur Abwehr von Feinden geeignet (ohnehin sind es so gut wie keine Fähigkeiten, die eine Abwehr begünstigen würden). Sie ist auch nicht sehr alt und obendrein ein gebissener Vampir, weswegen die Stärke ihrer Fähigkeiten ohnehin nicht voll ausgebildet sein könnte.

Von Menschen hat sie bisher nie getrunken. Es ist unklar, wie sie überleben würde, wäre sie nicht an der Seite ihres Mannes, der dafür sorgt, dass sie bekommt, was sie benötigt. Auch mit der Moderne zurecht zu kommen, könnte schwierig für sie sein. Sie musste sich nie mit Fahrkartenautomaten, Taxifahrern oder Verkäuferinnen auseinandersetzen und das letzte Mal unter Menschen war sie, als sie selbst noch einer war. Aber auch hier war sie sehr zurückhaltend und die Mentalität ihrer Zeit noch eine ganz andere.

Ob sie je um Hilfe bitten würde, ist fraglich. Ihre Augen würden es wohl, ihre Lippen würden dabei lächeln.

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Waffen
keine, sie weiß auch nicht wie beispielsweise Handfeuerwaffen bedient werden; es wäre reiner Zufall, würde sich ein Schuss lösen bzw. sie damit auch noch etwas trifft

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Vorlieben

  • Musik:
    James geht oft mit ihr in die Oper, zu Symphonieorchestern oder auch in Musicals und ins Theater. Nicht, um ihr eine Freude zu machen, vielmehr um sich in der Gesellschaft von Altvampiren aufzuhalten und Kontakte zu knüpfen.
  • Farbe:
    Was James gefällt, trägt sie.
  • Ambiente:
    Sie mag es, wenn er nicht da ist, auch wenn sie das selten bis nie zugeben würde.
  • Eigenschaften:
    Freundlichkeit, Höflichkeit, Ausgeglichenheit, eine gewisse innere Ruhe, Lächeln (wenngleich keine direkte Eigenschaft), Pazifismus
  • Aussehen:
    Sie hat keine Vorlieben im Aussehen zu haben, außer, dass alle Vampire um sie herum einen gewissen kapitalistischen Wert ausstrahlen und stolz auf ihre Rasse sind - sagt James.
  • Geschlecht:
    heterosexuell bzw. monogam
  • Hobbies:
    Ada liest gerne schöne Bücher, sie mag es, ihren Gedanken nachzugehen, macht Handarbeiten zum Zeitvertreib und würde sich so sehr freuen, einmal wieder Kinder beim Spielen beobachten zu können.
  • Allgemeines:
    -

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Abneigungen
  • Musik:
    Sie kennt keine Musik, die sie nicht mögen würde. So ganz eigentlich mag sie persönlich Opern vielleicht doch nicht ganz so gerne. Liegt daran, dass sie laute Stimmen nicht mag und dass man Opern in der Regel sprachlich nicht verstehen kann. Aber sie wird nicht gefragt, daher äußert sie diese Meinung auch nicht - nicht mal, würde sie gefragt werden.
  • Farbe:
    Unnatürliche Farben findet sie nicht sehr angenehm, aber da sie zu diesen keinen Kontakt hat, fällt diese Abneigung nicht weiter auf - auch ihr nicht.
  • Ambiente:
    überall dort, wo James auch ist
  • Eigenschaften:
    Wut, Zorn, Egozentrik, Gewaltbereitschaft, Launenhaftigkeit
  • Aussehen:
    Ada ist sehr unvoreingenommen.
  • Geschlecht:
    -
  • Aktionen:
    siehe "Eigenschaften" und stelle sich die dazu passenden Aktionen vor
  • Allgemeines:
    -

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Charakter

Kurzbeschreibung:
zurückhaltend, ruhig, still, gehorchend, freundlich, höflich, pazifistisch, beherrscht, gut, neugierig, minimalistisch, zärtlich, unsicher, mitfühlend, verständnisvoll, bedrückt/traurig (manchmal und nur für sich); in der Konversation versiert, wenn es ihre Aufgabe für einen Abend ist (aber auch hier geht sie ganz auf ihren Gegenüber ein und spricht nur das Nötigste, um dem anderen das Gefühl der Aufmerksamkeit zu geben - vor allem hört sie gut zu. Ob es sie interessiert oder nicht, zeigt sie nicht).

Ausführliche Beschreibung:
Ada ist komplett angepasst vor allem an das Leben ihres Mannes. Sie funktioniert, wie er es haben will und wenn nicht, erträgt sie seine Züchtigung ohne Widerworte. Wenn sie weint, dann im Stillen, meist jedoch innerlich. Sie hat sich einen Teil ihres Selbstwertes sehr tief in sich bewahrt und alle Äußerlichkeiten dazu zurückgeschraubt, um überleben zu können und nicht zu verzweifeln. Sie arrangiert sich und vermeidet jegliche Konfrontation - vor allem mit James.

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Ziele
Eigentlich müsste man glauben, sie hätte das Ziel, frei zu sein. Doch auch wenn es den Wunsch gibt, sie hat nicht den Mut dafür einzustehen, weil sie überzeugt ist, dass sie gar keine Chance hätte und damit alles nur noch viel schlimmer machen würde - wenn das überhaupt geht.

up

Sonstiges
Es gibt einen Diener, Johann (siehe NPC-Charakterbogen), im Haus, der jedoch schlicht seine Arbeit verrichtet. Er mischt sich nicht in die Angelegenheiten der Herrschaften ein und fungiert somit auch nicht als unterstützende Kraft für Ada, auch wenn er heimlich und hin und wieder versucht, ihr eine Freude zu machen oder still ihre Wunden verarztet und ihr gut zuspricht. Es geht jedoch keine Motiviation von ihm aus, sie dazu zu bringen, James Ashton zu verlassen. Vielleicht aus Angst vor eben diesem.

up

Leben in Venedic/Phoenix/New York
Ada hatte den ersten Kontakt zu einem Menschen seit sie ein Vampir ist, da James sie "unbeobachtet" in der Bibliothek stehen ließ, um seinen Berufungen nachzugehen. Sie erfährt dadurch, dass sie Bilder und Gedanken bei Menschen lesen kann. Sie wusste, dass Gedanken von Vampiren bei Menschen gelesen werden können, aber sie hätte sich nicht vorgestellt, dass es auch tiefe Erinnerungsbilder sind. Momentan glaubt sie noch, das sei normal, in Wirklichkeit hat sie ihre Familienfähigkeit entdeckt. In ihr baut sich mittlerweile auch eine versteckte Revolution auf.

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Ada
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Registriert: 22.09.2016, 19:25
Posts: 1-2x/Woche
Charname: Ada (Magdalena) Ashton geb. Hayward
Alter: Anfang/Mitte 20
Vampiralter: 182 Jahre
Augen: blaugrün
Haare: schwarz, glatt, lang
Größe: 177cm
Stadt: New York
Rasse: Vampir
Kodex: klassisch
Beruf: Ehefrau
Fähigkeiten: 1. Kraft des Entzückens
2. Vergessen
3. Aurenveränderung
4. visuelle Gedankenfiktion
Schöpfer: James Ashton
Hauptchar: aBraXaS
FAQ: http://faq.vampir-rollenspiel.de
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Re: [NYC|N]: Magdalena "Ada" Ashton

Beitragvon Ada » 02.10.2016, 20:54

Wichtige Anmerkung:
In diesem Lebenslauf ist häusliche Gewalt ein zentrales Thema und nicht jede Szene ist zensiert. Jeder muss selbst entscheiden, ob er fähig ist, diese Szenen zu lesen. Er handelt selbstverantwortlich. Ich übernehme keine Verantwortung dafür, wenn die Passagen triggern oder ähnliches. Ich habe versucht, es im Rahmen zu halten, kann aber nicht versichern, dass es ausreicht, um betroffene Personen nicht an eigene Erfahrungen zu erinnern!
Es sei zudem ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in diesem Text keine Gewaltverherrlichung passiert, sondern er sich eben genau deswegen dagegen ausspricht!


Lebenslauf

Wie alles begann ...
Es war ein hübscher, warmer Abend, an dem Magdalena mit ihrer kleinen Schwester über den Jahrmarkt spazierte. Die Kleine, gerade mal neun Jahre alt, hatte einen Heidenspaß an buntem Zuckerwerk und abenteuerlichen Spielen, die man an den Buden spielen und sogar kleine Geschenke gewinnen konnte.
"Sie sind keine Geschenke, wenn man bezahlt, was dafür tut und sie dann gewinnt, weil man gut war ...", erklärte Geraldine ungeniert dem Jahrmarktsmann, der für nur einen Penny drei Bälle zum Dosenwerfen anbot. Er lachte und Ada, wie Magdalena genannt wurde, als Geraldine das Sprechen gelernt hatte, errötete. "Sei nicht so vorlaut, Gil", sagte sie in leisem, lächelenden, aber dennoch ernsten Ton. "Ach was, junge Miss, lasst das Kind nur reden. Wenn es erwachsen wird, wird es sich schon oft genug selbst den Mund verbieten müssen", er war ein Bär von einem Mann, vor dem Ada sich ein bisschen fürchtete, doch Gil schien keine Berührungsängste zu haben.

"Wenn man einen Penny teilen könnte, würde ich einen Handel eingehen", sagte sie weiter, die Warnung ihrer Schwester missachtend, und blickte vorwitzig in das haarige Gesicht, aus dem das bassige Lachen drang. "Nun gut, nun gut, Du hast mich geschlagen. Ich gebe Dir vier Versuche für einen Penny, ist das ein Deal?" - "Sieben!" - "Gil!", Ada wollte dawischen gehen, doch die beiden schienen jetzt schon in ihr Spiel verliebt zu sein. "Sechs und keinen mehr! Und nur, weil Du so eine hübsche kleine Lady bist!", lachte der Dicke. "Einverstanden", schlug Geraldine ein und er legte sechs Bälle auf den Tresen, kassierte seinen Penny und trat zur Seite.

Ada hätte sie auch nicht abhalten können, hätte sie gewollt. Sie kam gegen das Temperament ihrer kleinen Schwester nicht an. Nicht, weil das Temperament so stark war, was es allerdings war, sondern weil Ada selbst eher zurückhaltend war. Schon als Kind war sie das gewesen, als Baby hatte sie nie geschrieen, Gil hingegen hatte das ganze Haus zusammengebrüllt. Die beiden waren grundverschieden und das lag nicht an den zehn Jahren, die ihr Alter sie trennte. Dennoch waren sie ein Herz und eine Seele, beide liebten einander abgöttisch und hätten alles für die andere getan.

"Super ... schon drei ...", rief Geraldine gerade und schaffte tatsächlich noch zwei weitere Dosen zielsicher zu Fall zu bringen. "Bravo", sagte Ada freudig und leise und der Mann in der Bude grinste wieder bärig. "Dann hat die kleine Lady aber einen richtigen Wurfarm, würde ich behaupten. Hier", er griff nach einem riesigen runden und bunten Lutscher, der fast das ganze Gesicht des Kindes einzunehmen drohte, "Du hast Deinen Preis wahrlich verdient!" Geraldine nahm ihre Belohnung dankend an und knickste frech. "Sag Danke ...", erklärte Ada lächelnd und sah nur kurz zu dem Bär. Gil aber sah das alles nicht so und ihre große Schwester tadelnd an. "Warum sollte ich? Ich habe bezahlt, ich habe getroffen und ich habe ehrlich und fair gewonnen. Warum muss ich Danke sagen?" Wieder lachte der große Mann und Ada konnte darauf nichts weiter erwidern bis auf: "Weil man das so macht."
Da kamen aber auch schon andere Spieler und der Mann winkte ohnehin ab. Er hatte das Nichtdanken nicht falsch verstanden und rechnete der Kleinen ihren Schneid sichtbar an.

"Sie hat ganz Recht", ertönte dann eine dunkle, männliche und sehr angenehme Stimme in Adas Rücken. Sie wandte sich um, während Geraldine nur seitlich zu dem Mann aufblickte und die Augenbrauen skeptisch zusammenzog. "Ich meine, sie hat ganz Recht, sich nicht für etwas zu bedanken, was sie ehrlich und fair verdient hat. Nicht wahr, junge Lady?" Vor ihnen stand ein stattliches Exemplar von einem Mann. Tiefe blaue Augen, dunkles Haar, ein reines bartloses Gesicht, schön geschwungene Lippen, hübsche Zähne und der Kleidung nach zu urteilen, wohl situiert.

Geraldines Mine verließ die Skepsis und sie grinste ob dieser Bestätigung ihres Betragens zu ihrer Schwester hoch. "Setzt ihr doch nicht solche Flausen in den Kopf, Mylord", wich sie, wieder errötend, seinem direkten Blick in ihr Gesicht aus und sah zu Gil hinunter, um nicht einfach wegzusehen. Sein kurzes lautes Lachen holte sie aber wieder zurück zu seinem Blick. "Verzeiht, My Lady, aber ich bin gewiss kein Lord." "Und sie keine Lady ...", übernahm Gil die Antwort, die Ada zur Erwiderung fehlte.

"Nicht?", der Fremde grinste und sah das junge Mädchen lächelnd an. "Sieht sie nicht aus wie eine Lady mit ihrem hübschen Gesicht und dem schönen Kleid? Das schöne, dichte Haar und ihrer anmutigen Frisur? Findest Du nicht, dass sie eine Lady sein könnte?", fragte er sie und Geraldine sah wieder zu Ada hoch, die nun gänzlich hinter Wangenröte verschwand.
"Doch, sie ist die schönste Schwester auf der ganzen Welt, aber sie ist dennoch keine Lady!", sie beharrte auf ihrem Wort, wie sie immer auf allem beharrte, was sie empfand. "Lass gut sein, Gil", sagte Ada leise.

"Aber sie könnte eine sein, also darf ich sie so nennen", ignorierte der Mann Adas Worte, wie auch Gil sie ignorierte. "Ja, das stimmt", nickte diese. "Also erlaubst Du mir, dass ich sie weiterhin My Lady nenne?" "Nicht so ganz." "Nicht so ganz?" Ada musste trotz der für sie doch irgendwie unangenehmen Situation, die ihr dennoch schmeichelte, lächeln, wie eingehend er mit der Kleinen umzugehen wusste. "Wieso nicht so ganz?" - "Sie gehört Dir gar nicht. Es ist also nicht richtig, sie als Deine zu bezeichnen ..." "Gil, bitte, vergiss das Siezen nicht ...", sagte sie leicht ermahnend und zu ihm gewandt, "... entschuldigt bitte ihr Betragen."

Jetzt sah er wieder zu Ada und sie fühlte ihre Wangen abermals aufglühen. "Das macht überhaupt nichts. Wenn man so fest mit beiden Beinen auf dem Boden steht, darf man sich fast alles erlauben", entschied er schlicht und lächelte weiter. "Und Miss Gil hat Recht, Ihr gehört mir natürlich nicht, aber kann ich Euch vielleicht einladen? Jetzt hier auf dem Jahrmarkt? Zu einer Süßigkeit vielleicht?"
"Ich ... nein, es tut mir leid, wir wollten gerade gehen." Ada lächelte entschuldigend, wusste nicht umzugehen mit so viel Aufmerksamkeit. "Wollten wir?" - "Ja, wollten wir.", bestätigte sie die Frage Gils sanft und zog sie leicht mit sich. "Vielen Dank für das schöne Gespräch. Ich wünsche Euch einen guten Abend, Sir." Er schmunzelte belustigt, als sie Gil vom Jahrmarkt führen wollte. Erst wenige Sekunden später folgte er ihr.

"Entschuldigt bitte, Miss, nur auf einen Moment", sprach er sie wieder an. "Vielleicht morgen Abend? Einen Spaziergang im Mondschein?" Gil grinste zu ihrer Schwester hoch, die nicht wusste, wie sie antworten sollte. "Natürlich will sie", entgegente die Kleine und handelte sich einen tadelnden Blick ein. "Die Erlaubnis von Miss Gil scheine ich zu haben. Ich bitte Euch, widtmet mir einen Abend und wenn Ihr dann noch immer keinen weiteren möchtet, respektiere ich Eure Entscheidung." Ada blickte verunsichert von ihm zu ihrer Schwester und wieder zurück. Sie schien schon längst gegen die beiden verloren zu haben.

"Ich kenne nicht einmal Euren Namen", versuchte sie die Antwort hinauszuzögern, konnte aber nicht verleugnen, dass sie ihn recht anziehend fand. "Ich Euren ebensowenig", entgegnete er ihr und sie wurde schon wieder rot. "James Ashton", sagte er aber dann, bevor sie etwas sagen konnte und verneigte sich galant. "Magdalena Hayward", brachte sie hervor und lächelte betroffen. "Alle nennen sie Ada", erklärte Gil, "und ich bin Geraldine Hayward, sehr angenehm", jetzt schmunzelte auch Ada als sie auf Gil sah, die dem Mann die Hand hinstreckte. Dieser nahm sie aber wie man die einer Lady nahm und deutete einen Handkuss an.
"Sehr angenehm, Miss Geraldine Gil Hayward", dann nahm er auch Adas Hand, die sich nicht wehren konnte und sah ihr bei seinem Handkuss tief in die Augen, "und Miss Magdalena Ada Hayward." Sein Blick funkelte sie an wie klare Sterne.

"So trefft mich doch hier unter dem Rosenbogen beim Park, gegen sechs möchte ich meinen, ich werde da sein und empfehle mich", er wartete gar keine Antwort ab, verbeugte sich vergnügt jeweils vor jeder der Ladys und ging von dannen. "Du hast ein Rendevouz", kicherte Gil und ließ sie mit dieser Anspielung bis zum nächsten Abend nicht in Frieden.


Die Hand der Tochter
Aus diesem Treffen wurden alsbald einige Treffen. Dass er sie nur nachts treffen konnte, erklärte er damit, dass er die Sonne nicht recht vertrug. Es störte sie nicht. Und aus diesen Treffen wurde dann alsbald sein Geständnis, sich in Ada verliebt zu haben. Da sie jedoch jeglichen körperlichen Kontakt vor einer Hochzeit vermied, passte er einen guten Zeitpunkt ab, um um ihre Hand anzuhalten. Selbstverständlich, wie es sich gehörte, bei Adas Vater Timothy Hayward, einem Mann, der seiner Familie nicht gänzlich einen Mittelstand bieten konnte, sie aber über alles liebte.
Er fühlte sich geehrt, dass ein solch betuchter Mann seine älteste Tochter ehelichen wollte und willigte ein, darüber nachzudenken. Er sprach mit seiner Frau Mary-Anne und auch mit Ada selbst.

"Geht das alles nicht viel zu schnell?", fragte Mary-Anne und sah dann auf ihre Tochter, die mit am Küchentisch saß. "Wenn man sich liebt, kann nichts schnell genug gehen", lachte Timothy und Ada senkte verlegen das Haupt. "Liebst Du ihn so sehr, dass Du glaubst, dass Du Dein Leben mit ihm verbringen möchtest?" Jetzt sah sie wieder auf und strahlte über das ganze Gesicht. "Ja, Mama, das tue ich wirklich. Aber ich finde auch, dass es etwas schnell geht ... ich kann es gar nicht fassen und will es gar nicht glauben."
"Ach Papperlapapp, bei uns ging das auch nicht viel kürzer und schau, wir lieben uns wie am ersten Tag. Tun wir doch, oder?" "Wir hatten Glück", erklärte seine Frau und lächelte aber dennoch. Es war eine Liebesheirat gewesen, in ihren Kreisen nicht unüblich, weil die Aussicht in höhere Kreise einzuheiraten nicht gerade hoch war.

"Du hast meinen Segen, wenn Du es wirklich willst, mein Kind", sagte sie liebevoll und Timothy klopfte aufs Holz. "Dann wäre es abgemacht und ich bin froh, dass Du eine solch gute Partie machen kannst, mein Mädchen." "Ich bin eher froh, dass sie aus Liebe heiratet", erklärte Mary-Anne. "Natürlich, das auch", Timothy lachte und war wegen allem einfach froh. Ada selbst atmete durch. Sie würde also heiraten.

Es gab nur noch eine kleine Winzigkeit. "Er ... er möchte allerdings in die neue Welt fahren, er möchte nach Amerika ziehen", brachte sie dann heraus, Angst davor, was ihre Eltern dazu sagen würden. Mary-Anne gefror das Lächeln auf den Lippen, doch ihr Vater schien nicht weiter überrascht, auch wenn auch aus seinem Blick ein bisschen Glanz wich. "Ja, ich weiß, er hat es mir mitgeteilt", sagte er und warf seiner Frau einen entschuldigenden Blick zu. "Nach Amerika ...", wiederholte diese und ließ sich in den Stuhl zurücksinken. "Ich würde sehr oft schreiben, Mama, jeden Tag, an jeden von Euch."
"Wir werden Dich vielleicht nie wieder sehen", Mary-Ann war wie paralysiert. "Ach nein, überhaupt nicht. James hat doch Geld, er wird sicherlich die Überfahrt alle paar Jahre zu Weihnachten hier her bezahlen können", schlichtete ihr Vater und Ada hoffte, dass es so war. "Bestimmt wird er das ...", sagte sie leise und nahm die Hand ihrer Mutter in die ihre. Diese liebevolle, warme, weiche Hand, die nie zu altern schien, auch wenn schon graues Strähnen ihr Haar durchzogen und man auch jetzt sogar die Ansätze ihrer Lachfältchen deutlich sehen konnte.

"Oh, mein Kind ...", sagte sie, zog sie an sich und drückte sie fest. Ada ließ es geschehen, atmete ihren feinen Duft nach Seife und Gemüsesuppe ein und wünschte, sie würde sicher wissen, dass es nicht das letzte Mal was, dass sie sie so sehr umarmte. Tränen stiegen beiden in die Augen und doch lächelten sie einander an als sie sich lösten. Mary-Ann drückte ihr wehmütig einen Kuss auf die Stirn, auf die Wangen und die Lippen und lächelte. "Hauptsache Du bist glücklich, mein Kind, Hauptsache das. Mehr will ich nicht. Außer täglich einen Brief ..."
"Das verspreche ich Dir! Das verspreche ich Dir auf ewig!", lächelte jetzt auch Ada und sie drückten sich wieder an sie, während der Vater einen kleinen Jubelschrei ausstieß und Gil hineingestürmt kam, um sich mit ihnen zu freuen.
Sie nahm es nicht so schwer, Abschied zu nehmen. Gil war zuversichtlich und ganz sicher, dass James Ada hin und wieder nach London kommen ließ und dass auch sie vielleicht irgendwann ihre große Schwester im noch größeren New York besuchen kommen durfte.

Die Hochzeit sollte nur wenige Wochen später folgen. Die Aussteuer war dürftig, aber sie war liebevoll und von Herzen zusammengestellt. James schien sie auch nicht wichtig zu sein, denn er machte den Eltern ein großzügiges Geldgeschenk. Für ihn war es eine Art Abfindung, aber das sagte er nur leichtfertig dahin, weil er die hübsche Tochter aus dem Hause Hayward so weit weg entführte. Sie lachten darüber und niemand wusste, dass sie Ada niemals wieder sehen würden.


Hochzeitsnacht - Blutnacht
Schon gleich nach der abendlichen Hochzeit würde das Schiff ablegen und alle begleiteten sie zum Hafen, um es ablegen zu sehen, hinterher zu winken, zu weinen und sich dennoch zu freuen, dass Ada glücklich werden würde, auch wenn alles, was sie erwartete, erst einmal fremd war. Lange stand Ada an der Reling und sah auf das kleiner und dunkler werdende England zurück, das 19 Jahre lang ihre Heimat gewesen war.
James besprach sich mit einigen seiner Geschäftsfreunden, die mit ihnen nach New York reisten, und so ging sie allein in ihre Kabine und war etwas aufgeregt, weil sie hier ihre Hochzeitsnacht verbringen sollten. Der Komfort des Schiffes seiner Zeit war noch nicht sehr hoch, dennoch konnte man einen Unterschied festmachen zwischen des Zustandes des Schiffes an sich und der Passagiere, die viel Geld für eine etwas bessere Unterkunft bezahlen konnten.

James kam spät, sie war auf dem Bett eingeschlafen, als er die Türe schloss. Sein Blick war verändert, doch Ada bezog das auf das gedämpfte Licht und ihre Müdigkeit, als sie ihn wach werdend anlächelte. "Wie spät ist es?" - "Halb vier", antwortete er knapp und löste seine Fliege, nachdem er das Jackett ausgezogen hatte. "Oh, spät ...", sagte sie noch etwas schlaftrunken und stand auf, um sich das Kleid zu öffnen. Die Aufregung kam zurück und sie errötete bei dem Gedanken, sich vor ihm auszuziehen.

"Spät? Daran wirst Du Dich wohl gewöhnen müssen ...", er klang gereizt und sie sah ihn fragend an. "Ist was passiert? Alles in Ordnung? Geht es Dir gut?", fürsorglich kam sie einen Schritt auf ihn zu und wollte sein Gesicht in ihre Hände nehmen, wie sie es sooft schon getan hatte, doch barsch entzog er sich ihrer Nähe und öffnete das Hemd. "Was soll die Fragerei? Natürlich geht es mir gut!"
Verstört über seine grobe Art ließ sie die Arme sinken und sah ihn verständnislos und fragend an. "Ich ... es tut mir leid ... ich wollte nicht-" - "Es interessiert mich einen Dreck, was Du wolltest. Du hast mich mit Respekt zu behandeln, verstehen wir uns?" Es war keine Frage, die er an sie stellte, sondern ein Befehl, den er ihr gab und sie verstand die Welt nicht mehr. Ada wusste nicht, was sie darauf sagen, wie sie reagieren sollte auf seine Art und Weise mit ihr zu sprechen, erschrak vor diesem Zorn, den sie an ihm nicht kannte, und glaubte sich in einem bösen Traum.

"HABEN WIR UNS VERSTANDEN, HABE ICH GEFRAGT?", schrie er sie an und Ada zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. "Ja ... ja, natürlich haben wir ... ja", sie wich vor ihm zurück und stieß am Kosmetiktisch an, der hier her gestellt worden war und eigentlich gar nicht hier her passte, und sie jetzt daran hinderte, noch weiter zurückzuweichen. Ihre Stimme war überaus leise geworden, ängstlich.
"Gut", sagte er schlicht und streifte das Hemd von den Schultern, "Zieh Dich aus!" Doch Ada wollte sich nicht ausziehen, nicht vor einem Mann, den sie nicht wiedererkannte, nicht in dieser Situation, nicht hier, nicht jetzt, überhaupt nicht. "Ich ...", sie wollte ihm aber auch nicht widersprechen aus Angst, dass er wieder schreien würde. "Was DENN? Zieh DICH AUS, HAB' ICH GESAGT!"
Er hatte mittlerweile den Gürtel an seiner Hose geöffnet, als er hart ihr Handgelenk ergriff und sie zu sich zog, sie umdrehte und ihr das Mieder ihres Hochzeitskleid mit voller Kraft aufriss. Tränen schossen in Adas Gesicht. Sie wollte sich wehren, doch er war so viel kräftiger als sie. "Bitte ... bitte nicht ... ich ...", sie fand überhaupt keine Worte auszudrücken, was sie nicht wollte, gar keine Möglichkeit zur Abwehr. Das Kleid riss er ihr ihre Worte ignorierend herunter, wie auch den Rest, den sie vor einigen Stunden noch liebevoll ausgesucht und angezogen hatte, behandelte sie wie eine Puppe, drehte sie in die Richtung, in die er sie brauchte, bis sie nackt vor ihm stand, die Beine gegeneinander presste, mit dem Armen die Brüste bedeckte, zitterte wie Espenlaub und weinte.

"HÖR AUF ZU HEULEN!", schrie er sie wieder an und sie schluchzte auf, unfähig überhaupt irgendetwas zu tun. Er holte aus und schlug ihr so hart ins Gesicht, dass sie mit einem erschrockenen Aufschrei aufs Bett fiel.
Dann vollzog er die Hochzeitsnacht mit ihr, wie es sich für ein frischgetrautes Ehepaar gehörte ...

Für Ada schienen gefühlte Ewigkeiten zu vergehen. Als er sie biss war das der geringste Schmerz. Als er verlangte, dass sie sein Blut trinken sollte, wäre sie auch körperlich nicht mehr fähig gewesen, sich zu wehren. Als sie starb, auch wenn sie nicht wusste, weshalb - und sie wusste in diesem Moment, dass sie starb - war sie froh, dass nun endlich alles vorbei war.
Ihre letzten Gedanken galten ihrer geliebten Familie und den Worten ihrer Mutter: <font color="#808080">"Hauptsache Du bist glücklich, mein Kind, Hauptsache das. Mehr will ich nicht."</font> "Das bin ich, ganz bestimmt, Mama, das bin ich jetzt gleich ...", flüsterte sie, bevor die Dunkelheit ihr Bewusstsein mit sich nahm.


Die neue Welt
Als Ada wieder erwachte, schlief James selig neben ihr, als wäre nichts gewesen. Sie fühlte sich eigenartig, aber nichts an ihrem Körper tat ihr weh bis auf die Krämpfe in ihrem Magen. Übelkeit überkam sie und sie rutschte aus dem Bett und übergab sich in die Waschschüssel. Doch mehr als Galle und ein bisschen Blut kam nicht. Das Hochzeitsessen hatte sie nicht mehr miterlebt, vielmehr war ihr schlecht, als in ihr Bewusstsein zurückkam, was geschehen war. Tränen rannen ihr übers Gesicht und sie rutschte zu Boden und weinte, versuchte nicht zu schluchzen, um ihn nicht zu wecken und erst Minuten später begriff sie, was es bedeutete, dass er schlief.

Sie griff nach einem Kleid, zog es sich über und schlich zitternd zur Tür, doch sie war verschlossen. Sie rüttelte daran, aber sie ließ sich nicht öffnen. Verzweifelt ließ sie sich abermals an dem kalten Holz der Türe hinuntergleiten, weinte, weil sie nicht aufhören konnte zu weinen, und griff dann mit dem nächsten Gedanken nach seiner Hose. Darin fand sie den Schlüssel, doch als sie die Tür mit zitternden Händen aufschließen wollte, drückte er schon seine Hand an ihr vorbei dagegen. "Wo willst Du denn hin? Meinst Du, ich finde Dich nicht, wenn Du auf dem Schiff herumstreunst?"
Schiff ... sie war auf einem Schiff ... Ada drückte sich voller Angst in die Ecke an der Türe und er grinste sie nur an. Viel ausgeglichener, ruhiger, wie ihr schien, doch sie durchflutete nur Angst.

"Warum?", flüsterte sie kaum hörbar, es dröhnte dennoch in ihrem Kopf, "Warum hast du das getan?" Er hätte alles von ihr haben können, er hatte sie doch schon ... sie hatte ihn geheiratet, alles hätte schön sein können. Alles! Warum hatte er das getan? Welchen Grund hatte er, sie anzuschreien, sie zu schlagen, mit Gewalt zu nehmen, was sie ihm doch freiwillig gegeben hätte?
"Warum?", er war weiterhin ruhig, als hätte er sich abreagiert und wäre jetzt wieder die Ausgeglichenheit in Person. Sanft nahm er ihre Hand, den Schlüssel aus dieser in seine und führte sie mit leichtem Druck in die Kabinenmitte zurück und drückte sie aufs Bett. Sie wollte nicht, doch sie ließ es zu, wollte nicht, dass er sie wieder schlug. Ada rutschte so weit weg von ihm, wie möglich und zog die Beine an ihren Körper, zitterte vor Angst und Unwohlsein.

"Nun, damit Du weißt, wer hier das sagen hat und wie Du Dich zu verhalten hast", beantwortete er dann ihre Frage, band sich ein Laken um die Lenden und sammelte seine Hose vom Boden auf, um sie über die Stuhllehne zu hängen.
"Du hättest alles von mir haben können - alles ... ich verstehe nicht, warum ... ich verstehe es nicht ..." - "Frauen verstehen Männer nicht, das ist nichts absonderliches. Tu einfach, was ich von Dir verlange und alles ist gut", es klang so schlicht, fast einleuchtend. Ganz so, als wäre es das normalste der Welt. Ada schluckte, es fühlte sich komisch an zu schlucken.

Jetzt erst bemerkte sie, dass sie ihn viel deutlicher in dem fahlen Licht erkennen konnte, dass er sehr leise sprach und sie ihn dennoch verstand. Spürte eine Art Verbundenheit zu ihm, die ihr völlig fremd in ihrer Situation vorkam. Über ihnen schritt jemand in seiner Kajüte auf und ab, sie hörte es, als wäre er in diesem Zimmer.
"Du bist jetzt anders, das merkst Du, nicht wahr?" Ada sah auf und zu ihm hin. Sie hatte ihre Hände angesehen, sie wirkten makelloser als zuvor, wenn das überhaupt möglich war. Sie wusste nichts zu sagen, keine Frage zu stellen, wusste nicht, woher er wusste, dass sie sich so anders fühlte.

James setzte sich auf die Bettkante und sah sie prüfend an. Sein Blick war zärtlich. Ganz wie zu Beginn, als sie ihn kennengelernt hatte. Bei ihren Treffen im Park, ihren Spaziergängen - als sie noch so sehr in ihn verliebt war. Dieses Gefühl schlich zurück in ihr Herz, trotz allem, was er ihr angetan hatte. Vielleicht weil ihr Körper keinen Schmerz von all dem mehr empfand.
Es war, als könne er sich nicht erinnern, was passiert war, auch wenn ihr Kopf das noch sehr genau wusste. Doch sein Blick ließ diese Erinnerung verschwimmen. Nicht gänzlich, aber es war wie im Traum, irgendwie unwirklich. War das alles wirklich passiert, wenn sie doch überhaupt nichts in sich fühlte? Sie wusste, sie hätte sich elend fühlen müssen, aber da war nichts. Überhaupt nichts. Sogar die Übelkeit war verschwunden.

"Du bist jetzt ein Vampir ... pardon ... eine Vampiress selbstverständlich. Eine wunderschöne noch dazu. Jedenfalls wenn Du dir die Schminke aus dem Gesicht wischt und Deine Tränen", er warf ihr ein Taschentuch zu, das er offensichtlich aus seiner Hosentasche gezogen hatte, als er noch gestanden war.
Sie griff danach, hielt es fest zwischen den Händen und rührte sich nicht. "Mach Dich sauber, Ada, das sieht wirklich furchtbar aus ...", er lächelte und dennoch erinnerte sie sich an seine Worte. Sie solle tun, was er sagte und nichts weiter würde passieren. Er würde sie nicht anschreien, sie nicht schlagen, ihr keine Gewalt antun, hatte er gesagt, wenn sie nur tat, was er verlangte. Also wischte sie sich die Schminke mit den Tränen vom Gesicht.

"Schon viel besser", lächelte er dann, doch sie konnte es nicht erwidern. Erst jetzt kam ihr in den Sinn zurück, was er soeben gesagt hatte. "Vampire gibt es doch nur in Gruselgeschichten ...", sagte sie leise und hoffte, dass das nicht schon viel zu viel gewesen war, um den nächsten Wutanfall auszulösen.
Er lachte. Dieses Lachen. Sie kannte dieses Lachen, sie hatte es lieb gewonnen. Irgendwann. Vorher. Jetzt war es nur noch bedrohlich.
"Ja, das glauben die Menschen. Sie brauchen eine Erklärung für alles, für das sie sonst zu einfältig sind, es zu begreifen. Sie sollen gar nicht von uns erfahren, also erfahren sie Geschichten."

Sie konnte das nicht glauben. Es klang viel zu fantastisch. Aber dass etwas mit ihr anders war, spürte auch sie. Nicht nur tief in sich, sondern überall in und an ihr. Sie spürte, dass etwas anders war, sie wusste, dass etwas anders war.
"Gib mir Deine Hand", sie wich noch ein Stück zurück, "los, gib mir Deine Hand ...", er wurde nicht ungeduldiger und doch sträubte sich alles in ihr. "Ada!", seine Stimme war etwas fester und es dröhnte in ihrem Kopf und sie rutschte ihm nur ein kleines Stück entgegen, damit er ihre Hand ergreifen konnte, um sie dann gänzlich zu sich zu ziehen. "Bitte ...", bat sie flehend, doch er ignorierte sie und biss ihr ins Handgelenk. Wieder schrie sie leise auf, wollte ihre Hand wegziehen, die Panik wollte wiederkommen, doch schon ließ er von ihr ab, sie los, sie zog sich wieder zurück, hielt die blutende Wunde und wieder schossen ihr die Tränen in die Augen.

"Schau auf die Wunde", sagte er unbeeindruckt und wischte sich das Blut von den Lippen. Sie konnte nicht. "Schau hin!", sagte er jetzt lauter und die Ungeduld kehrte in seine Stimme zurück. Sie zögerte und doch schaute sie ... und erschrak. Sie ließ ihr Handgelenk los, sah das bisschen Blut, das noch daran entlang glitt, doch es war nichts zu sehen. Keine Wunde, nichts mehr, aber etwas ganz anderes war jetzt in ihr. Der Anblick. Der Anblick dieses roten Blutes, ihres Blutes, es durchzog sie eine Lust danach, die sie kaum zu beschreiben vermochte. Ekel und Anziehung, Ablehnung und Lust durchzogen ihren Körper und sie konnte für Augenblicke nicht von diesem Anblick lassen.
"Leck es ab!", befahl er dann und auch wenn sie sich sträubte, ihr Wille war stärker, es zu tun. Die Lust darauf unbändig und sie zögerte nicht, seinem Willen zu folgen. Sie erschrak vor sich selbst, als nichts mehr von dem roten Lebenselixier auf ihr klebte. Ada wollte vor sich selbst zurückweichen. Doch wie wich man vor sich selbst zurück? Angstvoll blickte sie in seine Richtung. Vampir ... er hatte gesagt, sie sei ein Vampir ...

"Glaubst Du mir jetzt endlich?", er hatte keine Lust mehr, sich länger damit aufzuhalten, man hörte es deutlich heraus. "Mit dem Teufel ... Du bist mit dem Teufel im Bunde ...", brach es aus der gläubigen Ada heraus und das erheiterte ihn tatsächlich. So sehr, dass er laut lachte und es schien, als wolle er gar nicht mehr damit aufhören. Es klang für Ada wie das Lachen der Hölle persönlich.
"Was hast Du mit mir gemacht?! Warum hast Du das mit mir gemacht? Warum?!", eine nie gekannte Energie durchflutete ihren zarten Körper und sie wäre bereit gewesen, auf ihn los zu gehen, mit Fäusten auf ihn einzuschlagen, doch er hielt ihre Hände fest, als sie bei ihm angekommen war, hielt ihre Handgelenke und lachte weiter.
Dann wurde ihr bewusst, was sie tat, erkannte, in welcher Gefahr sie sich befand, wenn sie sich gegen ihn auflehnte und ließ von ihm ab. James stand auf und sah auf sie herab, wie sie da auf ihre Hände gestützt mit geschlossenen Augen halb sitzend, halb lag und hörte abrupt auf zu lachen.

"Du wirst Dich dran gewöhnen. Und ganz sicher kannst Du verstehen, dass Deine Familie keine Briefe von Dir erhalten kann. Ich werde ihnen schreiben, dass Du auf der Reise gestorben bist. Es ist nicht selten, dass das passiert. Sargschiffe nennen sie solche Schiffe schon. Nun ja ... es würden Krankheiten das ganze Schiff einnehmen. Sie brauchen eben ihre Geschichten, diese Menschen."
Ada hatte nur verstanden, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie haben sollte und sah angstvoll zu ihm auf, bittend, ja flehend, dass er ihr das doch nicht auch noch nehmen konnte. "Das kannst Du nicht verlangen ... James, das kannst Du nicht verlangen, das kannst Du ihnen nicht antun?" Vergessen war alles, was er ihr antun konnte und angetan hatte. Sie wollte nicht, dass ihrer Familie solch ein Verlust, solch ein Schmerz zugefügt würde.
"Ich mache alles für Dich, James, alles, aber bitte ... bitte Du kannst ihnen das nicht sagen. Meine Mutter, es würde ihr das Herz zerreißen ...", doch er kannte keine Gnade, hatte kein Mitleid, es war ihm egal. Er brauchte es nicht einmal sagen, sie sah es an seinem Blick. "Bitte ... bitte, James, alles ... ich tue alles für Dich!", bat sie deswegen weiter.

"Das wirst Du auch so tun, Ada. Du bist mein Weib. Du bist verpflichtet, mir zu gehorchen und das zu tun, was ich von Dir verlange. Sei froh, dass ich sie nicht getötet habe!" Ihre Augen weiteten sich. Hatte er das soeben wirklich gesagt? "Aber das kann ich mir noch überlegen, meine Liebe. Wenn Du nicht spurst, habe ich genügend Leute, die sofort zu ihnen fahren, wenn ich es befehle. Ich denke, wir haben uns verstanden, nicht wahr?"
Ada schluckte und sie verstand, sagen konnte sie aber nichts, nur den Schmerz in ihrem Herzen fühlen, den der Verlust und die Angst in ihm auslöste. "HABEN wir uns VERSTANDEN, Ada?", er wurde lauter und sie drückte die Lider zusammen, weil es zu laut für ihr neugeborenes Vampirgehör war.

"Ja ...", flüsterte sie ergeben, "Ja, James, ich werde alles tun, was Du verlangst ...", in diesem Moment hatte sie aufgegeben, resigniert, wollte ihre Familie schützen und alles tun. Wenn sie sich in den nächsten Wochen doch noch versuchte, sich zu wehren, gab sie es unter seiner Gewalt sehr schnell auf. Sie lernte in seiner Nähe ein Nichts zu sein, Stück für Stück, dass er sie so wenig wie möglich beachtete. Auch wenn es schwierig war in der Kabine, wenn er sie nicht gerade darin einschloss. Die ganzen vier Wochen ihrer transatlantischen Reise verbrachte sie nur dort.
Nachts war er mehrere Stunden weg. Treffen mit Geschäftsfreunden, wie er sagte. In anderen Stunden erklärte er ihr, was sie wissen musste über das Vampirdasein. Jedenfalls das, was nötig war. Alles andere schien ihm unwichtig zu sein und sie wusste es nicht besser.

Jeden Abend betete sie zu Gott, er möge sie von diesem Fluch befreien, doch nichts geschah. Sie fragte sich, was sie getan hatte, eine solche Strafe verdient zu haben, doch auch darauf bekam sie keine Antwort. Nach und nach zweifelte sie daran, ob es überhaupt einen Gott gab und dennoch betete sie "zur Sicherheit", falls es ihn doch geben sollte.
Einmal auch neben ihm, als er vermeintlich schlief. Sie betete in Gedanken. Dass er diese lesen konnte, hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst. Als er sie jedoch mittendrin unterbrach und ein weiterer Wutausbruch mit Schlägen folgte, hörte sie auf zu beten. Sie traute sich nicht mehr und nach und nach schwand die Hoffnung, dass es vielleicht einen Gott geben könnte. Und falls es ihn doch gab, dann ließ er mit dieser dämonischen Kraft eines Vampirs Gedanken zu lesen nicht zu, dass Vampire zu ihm sprachen. Sie fügte sich diesem Schicksal.

Es war das letzte Mal auf ihrer Reise, dass er sie schlug, auch wenn er gegen Ende immer ungeduldiger und nervöser wurde. Vielleicht auch, weil es nicht mehr so viel Blut gab. Die Menschen starben an Bord wie die Ratten, die Mannschaft versuchte sie aufzuteilen, um die angebliche Krankheit im Zaum zu halten, doch niemand fand einen Grund, warum die Menschen starben und wirkten, als wären sie blutentleert.
Ada bekam davon nichts mit. Sie erhielt ihre Rationen, die James ihr in einer Kanne mitbrachte. Doch es wurde zunehmend weniger. Es machte ihr nichts aus. Nicht in ihrem Kopf, der sich noch nicht daran gewöhnen wollte, dass Blut nun das einzige war, das sie noch zu sich nehmen können sollte.
Dennoch ... er rastete nicht mehr aus. Es lag vor allem daran, dass Ada erschreckend schnell lernte, wie sie mit ihm umgehen musste, wenn er schlecht gelaunt war. Sie reizte ihn nicht, tat alles, was er wollte, ohne Widerworte, ohne Regung des Missfallens, hielt einfach aus. Die Hoffnung in ihr kehrte zurück, dass es nie wieder passieren würde, wenn sie weiterhin gefällig war. Sie richtete ihr Leben darauf aus.

Fluchtgedanken hegte sie nur zu Beginn. Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie in New York ankämen und sie davon lief, wie sie ein Schiff fand und nach Hause zurückkehrte. Weit weg von ihm und seinen Launen. Doch als sie erkennen musste, dass er ihre Gedanken lesen konnte, unterdrückte sie auch diese Wünsche und gewöhnte sich selbst so ungewollt ab, überhaupt rebellische Absichten zu haben. Sie fügte sich und behielt nur einen kleinen Teil ihres Selbstvertrauens in sich fest verschlossen, weil sie instinktiv wusste, dass sie es zum Überleben brauchen würde.
Es waren auch die letzten Gedanken an einen möglichen Gott, als sie begriff, dass das ihr Schicksal sein würde. Erst dann erkannte sie auch, dass sie auch gar keine Möglichkeit hatte, als Vampir zurück zu ihrer Familie zu kehren. Wie hätte sie es erklären sollen? Nach einiger Zeit war sie sogar so weit, es richtig zu finden, dass James der Familie nach ihrer Ankunft telegraphieren würde, dass sie die Überfahrt nicht überlebt hätte. Es war besser so. Besser, dass sie dachten, sie sei tot, als ein Dämon.


New York
Als sie endlich mit einwöchiger Verspätung im Hafen New Yorks einliefen, hatten sie Glück als reiche, scheinbar gesunde Passagiere das Schiff überhaupt verlassen zu dürfen. James hatte viel Geld bezahlt, dass sie durch die Kontrollen kamen, ohne untersucht werden zu müssen. So kamen sie an Land und Ada spürte endlich wieder festen Boden unter den Füßen.
Auch, weil sie mittlerweile überzeugt war, dass sie einen Weg gefunden hatte, James bei Laune zu halten. So würde es bleiben, da war sie überzeugt, und so konnte sie ihr Leben weiterhin an seiner Seite verbringen. Sie musste schlicht tun, was er verlangte, und konnte sich auf die Momente freuen, in denen er nicht da war und seinen Geschäften nachging. Wenn er erkannte, dass alles gut lief, würde es sicherlich wieder schön werden können.

Sie zogen in ein kleines Anwesen in Manhattan und alles schien auf minimalistische Weise perfekt. Es kam sogar die Zeit, in der sie von sich selbst aus mit ihm schlief und keine Abscheu dabei empfand - aber auch nichts anderes. Sie richtete das Haus hübsch ein. Ein vertrauter Vampir geringeren Standes trat in ihren Dienst. Johann war sein Name, aber wenn Ada geglaubt hatte, in ihm eine Person zu finden, mit der sie sich vielleicht ein wenig austauschen und ablenken konnte, hatte sie geirrt.
Er sprach nur, wenn er gefragt wurde, blieb in ihrer Gegenwart wortkarger als bei James und schien diesem loyal ergeben zu sein. Nie erfuhr sie näheres über die Umstände, wie er zu seinem Posten gelangt war, aus welcher Familie er stammte oder ob er überhaupt noch welche hatte. Er diente und das war alles was er zu tun gedachte. Zumindest in den ersten Jahrzehnten.

James begann auf Gesellschaften zu gehen, um neue geschäftliche Kontakte zu knüpfen. Irgendwann wurde er nach seiner Frau gefragt und für Ada begann die Zeit der teuren Kleider, die er ihr mitbrachte, ebenso wie ein strenge Lehrerin der Damenschule, die ihr vermittelte, wie man sich als Gesellschafterin betätigte. Auch in ihr fand Ada keine Vertraute. Schon von Beginn an nicht, da sie eine Cousine von James war und ähnlich jährzornig wie er selbst. Sie tat, was sie verlangte, und mehr forderte sie nicht heraus.
Sie lernte so gut und so schnell sie konnte, dass diese Frau wieder aus ihrem Leben verschwand. James sah dies mit Wohlwollen, denn trotz der Verwandtschaftsverhältnisse bezahlte er diese Frau und trieb Ada an, sich intensiv der Aufgaben zu widmen, dass er keinen Dollar zuviel bezahlte.

Dennoch ging es ihm nicht schnell genug. Allein die Tatsache, dass er Ada zu diesen Empfängen mitnehmen sollte, widerstrebte ihm zu Beginn merklich. Er wurde übellauniger und Ada versuchte noch sensibler auf ihn einzugehen, lernte ihre Aura zu verändern, ohne anfangs zu wissen, dass sie diese Fähigkeit überhaupt besaß.
"Und ach, da Ihr die Aurenveränderung zu beherrschen scheint, rate ich Euch an, sie anzuwenden, wenn Ihr in Gesellschaften verweilt. Versucht Eure unglaubliche Nichtsartigkeit zu übertünchen, damit Ihr James auch wirklich schmücken könnt", James' Cousine, mit Namen Marit-Clair, erklärte dies beiläufig und Ada nahm es aufmerksam auf. Sie fragte nicht nach, wollte nicht zeigen, dass sie keine Ahnung hatte, was diese Frau ihr gerade erzählte, erkannte dann nach vielen Versuchen jedoch, was sie meinte. Sogar vor dem Spiegel konnte man es erkennen - dann nämlich, wenn sie sich selbst nur noch verschwommen darin wahrnehmen konnte.

Also übte sie auch das. Vor allem durch James gesteigerte Launenhaftigkeit. Auch er bemerkte ihre Fähigkeit und verlangte fortan, dass sie sie im Bett einsetzte, um ihn zu betören. Daraufhin zeigte sich, dass sie die Entzückung beherrschte und er schulte sie mit Druck und Drohungen in dieser, um sich selbst einen Gefallen zu machen. Doch sie war kein geborener Vampir, sie war jung, er war Jahrhunderte alt ... wie sollte es funktionieren?
Es war das erste Mal nach Monaten, dass er wieder begann Gewalt anzuwenden, weil sie ihm nicht genügen konnte. Ada hatte keine Chance, diese Situation zu verbessern. Sie konnte noch so sehr versuchen, zu tun, was er verlangte, sie war schlichtweg in ihrem Alter und ihrem Sein nicht fähig dazu. Lediglich, wenn sie ihre Aura noch stärker zu verändern lernen würde, so glaubte sie zurecht, konnte sie ihm wieder gerecht werden. Es funktionierte nur wenige Wochen.

Wenn es nicht das war, fand er jetzt ständig irgenwelche Gründe, sie zu schlagen. Und auch wenn die Schläge einem Menschen mehr Schmerz zugefügt hätten, als ihr als Vampiress, so war es doch ihre Seele, die großen Schaden dabei nahm. Ein Leben in Angst und ständiger Anspannung.
Als sie ihre Ausbildung nach wenigen Monaten endlich beenden konnte, schlug er sie derart zusammen, dass man erst Tage später sehen konnte, dass sie als Vampir eine Selbtheilungskraft besaß. Es sei deswegen gewesen, weil sie so viel Geld für eine Ausbildung benötigt hatte, die sie hätte schon längst haben müssen. Eine Erwiderung gab es darauf nicht. Auch wenn sie sie gekannt hätte, hätte sie sie ihm nicht entgegen gebracht.

Zumindest aber konnte sie ihn wieder besänftigen, als das erste gesellschaftliche Treffen in einer Oper mit viel Zuspruch an ihn durch ihre Schönheit und Gewandtheit verlaufen war. Er schien auf einen Höhepunkt zu gelangen und sie nun vorzugsweise zu allen derartigen Treffen mitnehmen zu wollen. Er brauchte die Aufmerksamkeit, die er durch sie an seiner Seite bekam. Die Beziehungen, die er knüpfen konnte, weil Ada ihn schmückte und charmant zu den potentiellen Geschäftspartnern war.
Sie zogen nach einigen Jahren in ein Anwesen auf Staten Island und gaben nun selbst Gesellschaften. Ada glänze zu jeder Zeit an seiner Seite und niemand bemerkte das fehlende Glück in ihrem Blick.


Unabhängigkeitserklärung
Es vergingen weitere Jahre. James' Geschäfte, von denen sie nie erfuhr, was er eigentlich genau tat, liefen hervorragend. Sein (scheinbar) bester Freund und Vertrauter <a href="http://www.vampir-rollenspiel.de/board/ ... 01#post399" target="_blank">Earl Henry Graymore</a> wurde zum Hausfreund, ging stets bei ihnen ein und aus. Ada bediente die Herren im Salon mit Blut in Kristallgläsern, wenn sie sich besprachen. Und es kam der Tag, an dem sie eher zufällig als mutwillig ein Gespräch zwischen ihnen mitbekam.
Dass sie nicht bemerkt wurde, mochte daran liegen, dass sie mittlerweile alles daran setzen konnte, ihre Aura so unscheinbar wie möglich zu machen, auch wenn sie nicht fähig war, sie gänzlich zu unterdrücken. Es täuschte sogar den "Meister" in James. Sie war fähig, sie derart zu verändern, dass sie weit weg zu sein schien. Sie nutzte diese Möglichkeit zu fast jeder Zeit im Haus, wenn James auch zuhause war. Dafür benötigte sie mehr Blut, als er, nahm aber in Kauf, dass er ihr das vorhielt und entsprechende Maßnahmen ergriff, um sie dafür zu züchtigen. Es waren weniger Übergriffe als anders herum.

Mit den Gläsern auf dem Tablett trat sie an die angelehnte Flügeltüre und stockte, als sie ihren Namen aus dem Mund des Earls vernahm. "Du musst Ada die Freiheit geben, die Leute reden schon ..." - "Was interessieren mich die Leute, Henry", lachte James auf und Ada hielt die Luft an.
"Wenn Du sie weiter als Ghoul bei Dir behältst, wirst Du Geschäftspartner verlieren, die dafür kein Verständnis haben."

"Was können diese Geschäftspartner wert sein, wenn sie sich von solch einer Sache ablenken lassen?" James klang gereizt.
"<a href="http://www.vampir-rollenspiel.de/board/ ... 01#post400" target="_blank">George Michaels</a>, <a href="http://www.vampir-rollenspiel.de/board/ ... 01#post401" target="_blank">William Thorn</a>, <a href="http://www.vampir-rollenspiel.de/board/ ... 01#post398" target="_blank">Sir Roger Hempton</a>, ...", zählte Henry auf und Ada spürte eine Wutflamme durch James Aura ziehen, die er jedoch sofort wieder zu unterdrücken schien. Namen, die sie nicht kannte, aber offensichtlich zu wichtigen Männern gehörten. Vor allem der letzte.
Vielleicht weil er ein Sir war? James suchte vornehmlich den Kontakt zum Adel, zu hochsituierten Leuten, zu Vampiren, die ihm in einen höheren Status heben könnten. Er suchte nach deren Anerkennung, versuchte stets gut mit ihnen zu stehen, bleute ihr genau ein, wen sie ganz besonders gut unterhalten sollte, wen eher vernachlässigen konnte. Und auch wenn sie diese Namen nicht kannte, sie schienen ebenso wichtig, wie alle, die sie schon getroffen hatte. Vor allem Altvampire, alle dem klassischen Kodex angehörig.

"Gut", sagte er dann kurz angebunden, wanderte seit Minuten im Raum auf und ab, "gut, dann meinetwegen ...", wiederholte er noch einmal und Ada ließ ihre Aura näher treten und klopfte leise an. Sie wusste, dass nicht die Freiheit gemeint war, die sie zuerst glaubte erhoffen zu können, aber es wäre eine Freiheit von ihm. Das Band würde endlich durchtrennt, das sie an ihn knüpfte. Sie würde freier atmen können, er sie weniger kontrollieren. Hatte er sie doch nicht nur einmal gezwungen, an Ort und Stelle zu bleiben, nur weil er es so wollte. Oder sie mit Kopfschmerzen gezwungen, sich an ihn zu schmiegen, wenn sie eigentlich viel weiter von ihm weg sein wollte.
Er funkelte sie böse an, doch sie sah nicht zu ihm. Stellte die Gläser ab, lächelte dabei wie gewohnt und verabschiedete sich still. "Sei nachher da, ich muss mit Dir sprechen", sagte James beherrscht, bevor sie den Raum verließ - wo sollte sie auch hin? "Natürlich, jederzeit", lächelte sie ihm zu, sogar sehr ehrlich in diesem Moment. Nickte noch einmal in Richtung Henry und schloss die Türe hinter sich. In diesem Moment hätte sie glücklicher nicht sein können.

Als James nach Henrys Verabschiedung eine Stunde später in ihrem Lesezimmer auftauchte, hatte er ein Brandeisen in der Hand. Es sah aus wie der fehlende Schürhaken, der neben dem Kamin verschwunden war. Wahrscheinlich hatte Johann ihn für den unteren Kamin gebraucht. James legte diesen in die Glut. Sie beachtete es nicht weiter und klappte das Buch zu, um es auf den Beistellttisch zu legen und sich zu erheben. Er mochte es nicht, wenn sie sitzen blieb, sobald er den Raum betrat.
"Du wolltest mit mir sprechen", sagte sie freundlich und unterdrückte die Vorfreude auf das, was sie erwarten würde. Aber sie nahm auch wahr, dass er schlecht drauf war und so wollte sie ihm keinen Grund geben, diese Laune an ihr auszulassen. Sicherlich war es der Grund, dass er sie freigeben sollte. Es passte ihm nicht und trotz allem stellte sie sich darauf ein, dass er seine Wut an ihr auslassen würde. Sie hoffte nur, dass es nicht zu heftig wurde und sie das meiste mit ihrer Ruhe abfangen konnte.

"Man sagte mir, es wäre besser, Dich von Deinem Ghouldasein zu befreien", begann er, sich mit beiden Händen am Kamin abstützend und sie nicht ansehend, "man rede schon darüber, dass Du noch immer nicht freigelassen worden wärst", sie hörte den Zorn in seiner Stimme und schloss für Augenblicke die Augen, um nun doch leicht aufkommende Furcht hinunter zu schlucken. Schlimmer als es bisher war, konnte es nicht werden, sagte sie sich. Bisher hatte sie alles überlebt und überstanden. Sie würde auch das überleben und überstehen.
In diesem Moment drehte er sich um und sie wusste nicht, ob sie lächeln sollte oder nicht. Beides hätte ihn provozieren können. "Freust Du Dich nicht?", fragte er da schon und fixierte ihren Blick. "Ich ... weiß nicht", sagte sie und er kniff die Augen zusammen, als misstraute er ihren Worten. "Es ist doch alles gut, wie es ist", beeilte sie sich zu sagen, jegliche Freude musst sie wegschieben, doch sie bemerkte zu spät, dass auch das falsch war. Alles war falsch. Hätte sie sich gefreut, wäre es falsch gewesen, jetzt, da sie die Freude verschleierte, war es das ebenso. "Du willst also nicht, dass man mich für korrekt hält?"

"Doch natürlich möchte ich das ... nichts mehr als das, James." "Warum freust Du Dich dann nicht?" - "Ich ... ich war nicht sicher, ich kenne mich doch nicht aus, James, natürlich freue ich mich ..." - "Du freust Dich also?" - "Ja, James, sehr sogar", er trat auf sie zu, sie zuckte vor Anspannung kurz zusammen.
"Du freust Dich also von mir los zu kommen, ja? Das ist es also, was Du die ganze Zeit wolltest!" Es wäre wirklich egal gewesen. Es wäre egal gewesen, was sie gesagt hätte, aus jedem Detail hätte er ihr einen Strick gedreht und das getan, was er tun wollte, schon bevor er überhaupt in dieses Zimmer getreten war.

Er riss sie abrupt am Arm herum und gab ihr einen so heftigen Stoß, dass sie zu Boden fiel. Ada unterdrückte einen Aufschrei, blieb liegen, weil sie wusste, dass sie es sonst schlimmer machen würde.
Dass es aber auch so noch viel schlimmer ging, hätte sie niemals geglaubt. Sie hörte, wie er den vermeintlichen Schürhaken aus der Glut zog, wandte sich im Impuls um, doch da hatte er ihr schon das Kleid am Rücken zerrissen, sodass dieser nun frei vor ihm lag. "Was hast Du vor ...?", fragte sie entsetzt, als er einen kleinen Beutel Silberstaub neben ihr auf dem Boden ausleerte, während sein schwerer Stiefel sie am Boden hielt.
"Ich werde Dich lehren, was es heißt, sich zu freuen, von mir loszukommen. Ich werde Dir beweisen, dass Du auf ewig mein bist, Ada. Du gehörst mir, hast Du mich verstanden? Das wird jeder erfahren, der Dir zu nah kommt. JEDER!", er drückte das heiße Eisen, das sie nun als sein Brandeisen für die Pferde erkannte, in den Silberstaub. Es zischte bedrohlich. Was hatte er vor?

"James ... bitte. Nein, James, ich gehöre Dir doch auf ewig, immer und ewig, das habe ich Dir geschworen", doch sie konnte sich nicht wehren, er presste die Branspitze mit seinem verschnörkelten Initialen J.A. zwischen ihre Schulterblätter. Ada schrie auf. Sie roch verbranntes Fleisch. Der Schmerz durchbohrte ihren ganzen Körper. Niemals hatte sie einen größeren Schmerz gefühlt. Sie keuchte, versuchte das Schreien zu unterdrücken. Tränen schossen ihr in die Augen, sie wand sich unter ihm und auch wenn es nur Sekunden dauerte, war es für sie eine Ewigkeit, als er endlich von ihr abließ.
Ada wandt sich unter Qualen, konnte kaum mehr atmen, auch wenn sie das gar nicht gebraucht hätte. "Du bist auf ewig mein!", wiederholte er noch einmal boshaft und ging dann in Richtung Tür. "Putz den Dreck vom Boden!", sagte er noch und verschwand. In diesem Moment ließ er das Band, das sie als Ghoul an ihn band, los und Ada fühlte einen Ruck durch ihren lädierten Körper gehen, der ihr gleichzeitig die Freiheit schenkte und erschreckenderweise für wenige Augenblicke eine Leere hinterließ.

Ada schluchzte dann wieder vor Schmerzen auf, weil sie sich falsch bewegt hatte, konnte sich danach kaum rühren, weil die Wunde so sehr brannte. Silber ... er hatte Silber benutzt ... alles zog sich in ihr zusammen, sie spürte, wie die Hitze sich in die Wunde fraß, konnte sich nur krümmen und keuchen, nicht aufstehen, Strähnen ihrer Frisur klebten in ihrem Gesicht an den Tränen und ihr Körper bebte vom Weinen, als sie hörte, wie die Haustüre ins Schloss fiel. Aber auch dann konnte sie nicht aufstehen. Ihr schwindelte es, sie hatte das Gefühl, gleich das Bewusstsein zu verlieren, als sie schnelle Schritte auf der Treppe hörte. Er würde zurückkehren, er würde jetzt zurückkommen und sie hatte noch nichts aufgefegt, lag immer noch am Boden - es war der einzige Gedanke, den sie noch hatte, als sie sich hochdrückte, in den Stand, sie taumelte. Der Schmerz wollte nicht aufhören und als die Gestalt um die Ecke trat, verlor sie das Bewusstsein.


Arrangements
Als sie Minuten später wieder zu sich kam, lag sie auf dem Canapee. Sie fuhr hoch, doch der Schmerz durchzog ihren Rücken erneut und sie schrie leise auf. Hitze durchdrang ihren Körper, der Blutdurst zehrte an ihren Kräften.
"Mrs. Asthon, bitte, steht nicht auf, trinkt ...", es war die Stimme Johanns, die sie erreichte und sie sah in seine Richtung, hatte ihn gar nicht gesehen. "Ich muss ... ich muss es auffegen", sagte sie matt und wollte aufstehen, doch Johann drückte sie sanft zurück, darauf bedacht, ihren Rücken nicht gegen die Kissen zu manövrieren. "Das werde ich gleich tun, trinkt bitte ...", sagte er ihr und sie nahm das Glas in seiner Hand wahr. "Ich soll ..." - "Gar nichts, Mrs. Asthon, außer trinken. Ich kümmere mich darum", er drückte ihr das Glas in die Hände, stand auf und begann, den Silberstaub auf die Schaufel zu fegen, die er dort hingelegt hatte.

Ada verstand das alles nicht, verstand auch nicht, warum James so war, warum er solche Dinge einfach so tun konnte. Aber sie verstand, dass sie trinken musste und so trank sie das Glas gänzlich aus und wollte sich zurücklehnen, fuhr jedoch durch den Schmerz wieder vor. "Seid vorsichtig ...", bat der Butler und setzte sich auf den Stuhl neben sie, die Schaufel und den kleinen Besen auf den Boden neben sie legend. Er füllte das Glas aus der Karaffe nach, die er auf dem Tisch abgestellt hatte.
"Ich kann die Wunde nicht reinigen, er würde es bemerken", sagte er leise, "er würde es wiederholen", mitfühlend sah er sie an. Das erste Mal in all den Jahren, dass sie das Gefühl hatte, dass er überhaupt Emotionen hatte, eigene Gedanken und eine Meinung zu all dem, was im Haus passierte.

"Trinkt bitte ...", sagte er und nickte in Richtung des Glases. Sie trank und sah ihn über den Rand des Glases hinweg an. Wie alt mochte er sein? Sicherlich älter als sie selbst, jünger aber als James es war. Er wirkte wie etwa vierzig, etwas unscheinbar für einen Vampir, das Lid eines Auges war etwas tiefer als das des anderen. Sie setzte das Glas von den Lippen und er schenkte ein weiteres Mal nach. "Warum ...", fragte sie ihn. "Ich ... weiß es nicht", antwortete er, doch das hatte sie nicht gemeint und schüttelte sanft den Kopf. "Warum tust Du das für mich, Johann ...", sie vermied anzufügen, dass er sonst niemals etwas Derartiges getan hatte.
"Es ist nicht Recht", Johann stand auf und nahm die Schaufel vom Boden und wandte sich zum Gehen. "Danke ...", sagte sie leise, er stutzte nur kurz, nickte dann, ohne sie anzusehen, und verschwand.

Seither war das Verhältnis zwischen ihnen entspannter. Sie wusste, er war kein Verbündeter, aber sie wusste auch, er war nicht der Feind. Ein stillschweigendes Abkommen war zwischen ihnen entstanden, dass keiner den anderen jemals verraten würde. Wegen dieser Sache nicht und auch nichts, was sonst hätte nachfolgen können. Dennoch sprachen sie darüber niemals mehr auch nur ein weiteres Wort.
Wenn James aber wieder Hand an Ada legte, war er da und versorgte ihre Wunden, sobald James aus dem Haus war. Jetzt, da sie frei war, konnte James nicht mehr mit ihr mitfühlen, was sie empfand. Sie fühlte sich endlich unabhängiger. Die neugewonnene Luft, die sie zum Atmen brauchte, gab ihr Mut und Kraft. Er hatte nun keine Handhabe mehr über sie - nicht mehr derart.
Fortan fand sie immer wieder auch kleine Aufmerksamkeiten von Johann auf dem Frühstückstisch, an dem sie ihre Rationen einnahm. Kleine Blümchen oder eine interessante Zeitschrift, ein neues Buch oder irgendwas dergleichen, das sie erfreuen konnte. Sie dankte es ihm mit ihrem Lächeln, auch wenn er es nur ansatzweise erwiderte. Es machte das Leben erträglicher.

Es kam die Zeit, in der James viele Reisen unternahm und manchmal wochenlang weg war, sodass Ada sich in diesen Wochen überaus frei und wohl fühlen konnte. Sie arrangierte sich mit diesem Leben und hoffte, es würde in Zukunft so bleiben. Auch wurden die Züchtigungen seltener, auch wenn James zuhause war. Er schien irgendeinen anderen Ausgleich gefunden zu haben oder einfach zu müde zu sein, wenn er nach einer langen Nacht ins Haus zurückkehrte.
Ihre Schlafzimmer waren getrennt. Er wollte seine Ruhe, wie er sagte, und die könne er nicht haben, wenn sie sich ständig im Schlaf drehe. Sie nahm es gerne an und nahm auch wahr, dass er nachts seltener zu ihr fand.

Vielleicht war da eine andere Frau, dachte sie irgendwann einmal. Sie beneidete sie nicht. Vielmehr musste sie ihr dankbar sein, auch wenn sie ihr nicht wünschte, dass er sie behandelte, wie er Ada behandelte. Andererseits dachte sie doch verstärkt, dass er sich ihr gegenüber so wahrscheinlich niemals verhielt. Vielleicht waren es auch mehrere. Es war ihr gleichgültig. Solange er sie in Ruhe ließ, sollte es ihr Recht sein. Nur auf Anlässe und Gesellschaften nahm er sie weiterhin mit, weil sie ihm so einen Nutzen brachte. Auch wenn sie nicht gerne in seiner Nähe war, genoss sie den Kontakt zu anderen Vampiren, die oberflächlichen Gespräche, die wie sanfter Regen auf Blumen in der Sonne wirkten, und ihr auch die Möglichkeit gaben, das Haus zu verlassen, anderes zu sehen und das Theater zu genießen.

Das Brandzeichen im Übrigen war so geschickt gesetzt, dass man es nicht sehen konnte. Entweder weil es das Kleid verdeckte, oder ihr Haar, das sie mittlerweile auch der Mode entsprechend einmal offen oder nur zum Teil hochgesteckt tragen konnte.
Ihre Familie hatte sie in dieser langen Zeit nie vergessen. Viele Briefe hatte sie geschrieben, die sie an ihre Schwester adressierte, ohne sie jemals abzuschicken. Es kam auch irgendwann die Zeit, in der sie sicher sein konnte, dass niemand von ihrer Familie mehr lebte. Auch ihre Schwester nicht. Sie trauerte still in sich hinein und hoffte, dass sie ein erfülltes Leben gehabt hatten und über ihren vermeintlichen Tod gut hinweg gekommen waren.


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