[Mahat]: Little France

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Mahat
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[Mahat]: Little France

Beitragvon Mahat » 15.09.2016, 12:46

Die Straßen breiteten sich fremd und einladend vor ihr aus, an einigen Gebäuden stachen malerisch traditionelle Details ins Auge. Die Nachtluft roch köstlich nach Neuigkeiten und interessanten Gesprächen. Allein dieser Duft leitete Mahat durch Phoenix: Kein Stadtplan durfte ihr das Vergnügen nehmen, eine neue Stadt zu erkunden.

Nach der Ankunft in den frühen Morgenstunden hatte sie nur das Nötigste ausgepackt. Beim Aufwachen hatte der Durst an ihr genagt: Das letzte Opfer lag eine Nacht zurück. So schön die luftige Dachwohnung auch war, dieser und die Neugier trieben sie hinaus.

Hier und da kamen ihr Passanten entgegen: Menschen über Menschen, jeder eine eigene Geschichte. Ihre Blicke glitten an Mahats rotem Trenchcoat nach oben und manchmal hielten ihre blaugrünen Augen die vielfarbigen lange genug, um Gedankenfetzen dahinter hervorzuziehen. Die meisten drehten sich um die Bar, die sie gleich betreten würden, das Abendessen oder auch die Fremde mit dem feuerroten Haar. Einen älteren Herrn ertappte sie beim Gedanken an Katzenfutter, was ihr ein verstohlenes Grinsen entlockte. Nach einer Weile stellte sie das Spiel wieder ein. Sprach sie jemanden auf der Straße an, zeigte dieser eher Misstrauen, dagegen boten Bars, Restaurants oder Clubs weit bessere Voraussetzungen für ein Gespräch mit Unbekannten. Also richtete sie die Aufmerksamkeit auf Schilder, Leuchtbuchstaben und schummrige Innenräume.

Beim Schriftzug „Chez Pierre“ blieb sie abrupt stehen. „Ach, schönes Frankreich …“ Das kleine Bistro, das sich zwischen amerikanischen Häusern behauptete, weckte Erinnerungen an alte Zeiten: Versailles, raschelnde Kleider, der Geruch des Puders, eine honigsüße Stimme. In den Lokalen suchte sie Opfer, aber in Phoenix selbst suchte sie Laurent. Wenn er hier war, würde sie ihn finden, wenn nicht, würde sie warten. So oder so konnte sie nicht anders als mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen einzutreten.

Weicher Kerzenschein und gemütliche Wärme hießen sie an der Schwelle willkommen. Sie nickte dem rothaarigen Barmann zu und wählte einen Tisch im angenehmen Halbdunkel des hinteren Drittels. Als sie den Trenchcoat abstreifte, kamen eine weiße Bluse und eine elegante schwarze Hose zum Vorschein. Außer ihr gab es nur zwei, drei Gäste, aber das würde sich zu fortgeschrittener Stunde ändern.

Aus reiner Neugier vertiefte sie sich in die Getränkekarte, die ihr ein leises „Oh!“ entlockte. „Französische Weine!“ Was für ein Gruß aus einem Land, das zwar nicht Heimat, aber doch Ort des Glücks für sie war! Zwar enthielten weder Glas noch Flasche ihr liebstes Getränk, aber einer dieser Tropfen war es wert, an diesem Abend vor ihr zu stehen!

Eine Weile beschäftigte sie sich mit der Karte, sog den französischen Stil der Einrichtung in sich auf … und riss sich zusammen. „Du sehnst dich nach ihm, aber wenn du dich dem hingibst, verdurstest du noch.“ Also hob sie den Blick, verbot sich jegliche Gedanken in diese Richtung und beobachtete stattdessen die anderen Gäste.

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Re: [Mahat]: Little France

Beitragvon NPC » 16.09.2016, 07:49

Howahkan (es gibt drüben kein Charblatt mehr), Indianer, Ranchbesitzer (gespielt von Skender)

How löste seine Krawatte, zog sie durch den Hemdkragen und stopfte sie dann in die Tasche seines schwarzen Jacketts. Mit einer Hand öffnete er die oberen Knöpfe des nagelneuen weißen Hemdes und mit der anderen blätterte er die Seite, des vor ihm liegenden Vertrages, um. Seine dunklen Augen flogen nur so über die Buchstaben und sein Verstand sog die Worte des Textes nahezu auf. Ja, die Verhandlungen waren gut gelaufen - nein, sie waren bestens gelaufen.

Den Blick noch immer auf die Blätter geheftet, streifte er das Jackett ab und warf es über die Lehne des freien Stuhls an seinem Tisch. Das Bier hatte er sich redlich verdient, welches ihm der sommersprossige Wirt freundlicherweise an den Tisch gebracht hatte. Dem ersten Schluck des kühlen Blonden ließ er einen tiefen Seufzer folgen. Gute Tage, verdienten einen krönenden Abschluss.

Gewohnheitsmäßig krempelte er die Ärmel des Hemdes bis zu den Ellenbogen hoch, ohne darüber nachzudenken, dass er sich nicht im Pferdestall sondern in einem Bistro befand. Die langen Beine waren genüsslich unter dem Tisch ausgestreckt. Howahkan war nach Jubel zumute. Endlich schrieb die Ranch schwarze Zahlen und zurzeit schien einfach alles, was er in Angriff nahm, auch Früchte zu treiben. Zuerst der Verkauf seiner Erträge an die Keksfabrik und nun der Vertrag mit einer Reisebürokette. Bald konnte er mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit raus helfen und sie zudem noch gut und gerecht entlohnen. Arbeit gab es schließlich genug auf seinem Hof.

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schloss der Indianer die Mappe und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Er konnte den Vertrag hundert Mal nach irgendwelchen Klauseln durchsuchen, die ihn benachteiligten, aber er fand keine. Sein Blick glitt durch die Kneipe und blieb kurz an einer rothaarigen Frau hängen, die an einem der anderen Tische die Getränkekarte studierte. Er stufte sie als elegant und unnahbar ein und auch, wenn sie etwas Faszinierendes ausstrahlte, das ihn magisch anzog, war sie eigentlich ganz und gar nicht sein Typ. Viel eher kam ihr äußerer Schein den Frauen gleich, die auf seiner Ranch nach Erholung suchten – und auch mal nach einem kurzen Abenteuer. Doch danach suchte er heute nicht. Ganz und gar nicht. Trotzdem blieb sein Blick wesentlich länger auf dem schön geschnittenen Gesicht der Lady haften, als nötig.

Mit einem kräftigen Schluck leerte er das Glas und stand auf. Er griff nach seinem Jackett, hängte es sich über den Unterarm, klemmte die Vertragsunterlagen unter seine Achsel und brachte das leere Glas dem Wirt. Mit diesem wechselte er ein paar belanglose Worte, zahlte das Getränk und wandte sich zum Gehen. Noch einmal streifte der Blick aus seinen dunklen Augen die rothaarige Dame. Was hatte sie an sich, dass er sie immer wieder anschauen musste? Es wurde Zeit, dass er ins Bett kam. Alleine.

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Re: [Mahat]: Little France

Beitragvon Mahat » 16.09.2016, 11:55

Einige Tische entfernt entledigte sich jemand seiner Krawatte, um sie nachlässig in seine Jackettasche zu stopfen. Diese Ungezwungenheit weckte eine gewisse Neugier in Mahat, also begann sie, ihn genauer zu beobachten. Dunkle Haut und Gesichtszüge verrieten sein Blut, das schon tief und untrennbar mit Nordamerika verbunden war, noch ehe es die USA oder Kanada gab. Nach der Ankunft an der Westküste hatte Mahat dieser neue Menschenschlag besonders fasziniert. Die meisten Angehörigen stellten sich als friedliebend und naturverbunden aus, was ihren Respekt noch einmal steigerte.

Auch dieser saß in gemütlicher Haltung da, hatte die Beine ausgestreckt und wirkte sowohl äußerlich als auch der Ausstrahlung nach wie jemand, der gerne feste Erde unter seinen Füßen und kräftigen Wind im Gesicht hatte. Der Anzug passte weniger ins Bild, was er unbewusst bestätigte, indem er die Ärmel hochkrempelte – genau wie Mahat es gerne tat, wenn sie sich über ihren Notizen oder neue Bücher beugte. Wieder lächelte sie ein wenig in sich hinein. Obwohl sie dieselbe Kleidung trugen, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Daraus wuchs eine gewisse Anziehungskraft, fast ein Knistern in der Luft. Selbst als der Wirt ihre Bestellung aufnahm und den gewünschten Burgunder brachte, blickte sie kaum auf. Danach spielte ihre Rechte mit dem Glas ohne es wirklich zu sehen, obwohl sie das Bouquet genüsslich einatmete. „Was für Gegensätze in einem Raum: auf der einen Seite das ewig stolze Frankreich, auf der anderen das weite Land der unendlichen Möglichkeiten!“

Gerade sah er ein paar Blätter durch, die er mit unerwarteter Routine handhabte. Trotz des ersten Eindrucks schien er Papierkram gewohnt zu sein. Ein Geschäftsmann? Verschiedene Möglichkeiten schossen Mahat durch den Kopf, Erfolgswege, Lebensgeschichten. Letztendlich konnte sie nichts wissen, solange sie ihn nicht direkt ansprach. Ihre Hand spielte weiterhin mit dem Glas während sie den eigenen Gedanken lauschte. „Die Entscheidung ist doch längst gefallen …“

In dem Moment trank der Indianer aus und erhob sich. Mahat presste die Lippen zusammen, um einen Laut des Unmuts zu unterdrücken. Wie konnte er so schnell gehen? In die anfängliche Enttäuschung mischte sich leises Vergnügen. Die alten Sitten, die Regeln des Anstands, deren Kind sie war, hätten dergleichen nie zugelassen.

Trotzdem warf er einen Blick zurück. Mahat reagierte instinktiv. Mit einem Lächeln hob sie die Hand, winkte ihn an ihren Tisch und neigte gleichzeitig ein wenig den Kopf, um ihm die Möglichkeit der Ablehnung zu geben. Solange sie die Wahl hatte, beschwor sie das Vergessen, die leichte Veränderung der Gedanken erst am Ende über ihre Opfer. Jahrhundertelange Gewohnheit schrieb eine gute Unterhaltung vor, und zwar von Gleich zu Gleich. So wartete sie gespannt auf seine Entscheidung, bereit, ihm für einen Abend ihr Ohr zu leihen und den Durst noch etwas länger zu beherrschen.

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Re: [Mahat]: Little France

Beitragvon NPC » 16.09.2016, 14:43

Howahkan, Indianer, Ranchbesitzer (gespielt von Skender)

Zu allem Überfluss begegneten sich nun auch noch ihre Blicke und die Lady hob doch tatsächlich ihre zierliche Hand, schenkte ihm ein einladendes Lächeln und deutete ihm, zu ihr zu treten. Sicherheitshalber wandte How den Kopf und sah sich um. Nein, es war ausgeschlossen, dass sie einen anderen Gast oder den Wirt meinte, denn außer ihm befand sich niemand mehr an der Theke. Was konnte diese Frau von ihm wollen? Gesehen hatte er sie ganz sicher noch niemals zuvor und ihm stand auch nicht auf der Stirn geschrieben, dass er eine Ranch zum Wohle reicher, verwöhnter Frauen betrieb, die nicht wussten wo sie ihr Geld lassen sollten.

Nein, diese Frau war ihm noch nie begegnet, das wusste er mit absoluter Gewissheit. Sie wäre ihm in Erinnerung geblieben. Sie strahlte etwas aus, das Howahkan nicht in eine bekannte Schublade stecken konnte. Schön war sie, sexy noch dazu, und sie hatte etwas ... Andersartiges an sich, das ihn gleichzeitig faszinierte und magisch anzog. Es wäre besser, ihre Geste nicht zu beachten. "Junge, du solltest gehen, und das zügig". Ganz sicher war es ratsam, den Laden zu verlassen und sich auf der Ranch in Arbeit zu stürzen. Das lenkte ab und war sogar noch gesund. Schöne Frauen, so wie diese eine war, suchten Männer wie ihn nur für ein Abenteuer. Niemals für mehr.

"Du suchst kein Abenteuer. Also lass die Finger von dieser Frau und geh!" Mit einem leichten Seufzer warf er einen letzten Blick auf die Eingangstür und begab sich dann an den Tisch der Rothaarigen. In angemessenem Abstand blieb er stehen. Prüfend blickte er der jungen Frau ins Gesicht. Sie war jung, sehr jung. Für ihn viel zu jung. Grob geschätzt war sie halb so alt wie er. Was wollte sie von ihm? "Ma'am", grüßte er höflich. "Was kann ich für Sie tun?"

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Re: [Mahat]: Little France

Beitragvon Mahat » 16.09.2016, 16:13

Er sah und wandte sich um. Nein, sie meinte tatsächlich ihn! Zu der ehrlichen Ausstrahlung kam also ein Selbstbewusstsein, das zwar gesund, aber nicht übermäßig groß war. Mahat interessierte sich für alle möglichen Persönlichkeiten, sogar den aufgeblasenen und selbstbezogenen hörte sie zu, den Männern, die eine Frau durch Prahlerei zu beeindrucken versuchten, und denjenigen, die nichts besaßen außer ihren Mut und ihre Gerissenheit zwischen Erfolg und Verderben, die nichts anderes kannten als die eigene Welt. Diese Typen gab es in allen Zeitaltern und Gesellschaftsschichten. Doch gerade an diesem Abend leitete Mahat das Verlangen nach etwas Einfachem und Wahrhaftigem. Erste Streifzüge in einer unbekannten Stadt ließen sie roh und nackt zurück, schrumpften ihren Geist auf ein Minimum an Ausdruck und ein Maximum an Eindruck zusammen, sodass sie Spinnennetze an verwinkelten Gedankengängen und Zusammenhängen eher mied.

Sie schwankte zwischen Hoffnung und Zweifel, was Phoenix ihr geben konnte, deshalb erfrischte sie dieser Indianer ganz besonders. Leichtes Unbehagen mischte sich in seine Bewegungen, er warf einen Blick zu Eingangstür, folgte aber ihrer Einladung.

Mahat blinzelte überrascht. Warum setzte er sich nicht? Und in welchem Ton sprach er sie an? Man könnte meinen, er wäre der Kellner eines Edelrestaurants und sie die reiche Stammkundin, als stünde sie weit über ihm, als käme allein diese Anrede in Frage! Natürlich zeigten Menschen ein gewisses Maß an Respekt, noch bevor sie nur eine Silbe sagte. Immer und überall strahlte sie aus, was sie war und wie lange schon. Wie helles Licht, das blendete vielleicht. Sie selbst konnte es weder verstehen noch nachvollziehen. Diesmal störte es.

Trotzdem behielt sie die Freundlichkeit auf ihren Zügen wie eine Maske. Sagte man nicht, eine Maske, die lange genug getragen würde, verschmelze mit ihrem Träger? Auch das Lächeln blieb wie feiner Staubzucker darüber gestreut. „Würden Sie mir gerne etwas Gesellschaft leisten? Ich kenne diese Stadt noch nicht, aber Sie wirken wie ein Einheimischer. Es würde mich freuen, wenn Sie mir ein wenig darüber erzählen könnten.“ Warm wie Honig flossen die Worte zwischen ihnen, obwohl der luftige Klang eine gewisse Distanz voraussetzte.

„Zumindest wette ich, Sie halten sich bereits länger hier auf als einen Tag.“ Natürlich dachte eine Vampiress in Nächten, aber die Gewohnheit hatte ihre Sprache den Menschen angepasst, unter denen sie lebte. Ebenso hatte ihre Wortwahl eine Veränderung von altem Adel zu modernem Bürgertum durchlaufen, obwohl noch ein Rest feiner Höflichkeit durchblitzte. Schließlich zollte sie der Person, mit der sie sich unterhielt, immer den Respekt, der dieser zustand.

Falls ihr Gegenüber sich noch nicht gesetzt hatte, würde sie ihn mit ein paar freundlichen Worten und einer kleinen Geste dazu auffordern. Entgegen seines Vorsatzes hatte er sich umgewandt und die Einladung angenommen. Er konnte nicht mehr umkehren und dieses Wissen gab ihr Rückenwind. Ihr Blick haftete an ihm wie klare Wassertropfen.

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Re: [Mahat]: Little France

Beitragvon NPC » 16.09.2016, 18:23

Howahkan, Indianer, Ranchbesitzer (gespielt von Skender)

Howahkan betrachtete das Lächeln der Frau abschätzend. „Ich bin kein Einheimischer“, rückte er ihren Eindruck von ihm gerade. „Und ich lebe glücklicherweise weit außerhalb dieser Stadt“. Was glaubte dieses Mädchen, was sie tat? Ein unverfängliches Gespräch beginnen? Oder wollte sie ihm einen Job als Fremdenführer anbieten? Beides kam für ihn nicht infrage. Und er wollte ihr auch ganz sicher keine Gesellschaft leisten. Das einzige, das er wollte war … raus aus diesem Laden. Schnell weg von dieser Frau, deren Anziehungskraft dem Indianer nahezu unheimlich wurde.

Seine Augen klebten förmlich an ihren vollen Lippen und wanderten dann langsam über den Rest ihrer Erscheinung. Sie hatte wunderschönes Haar. Ein außergewöhnlicher Kupferton. How kannte viele schöne Frauen mit schönem Haar. Blondinen, Brünette und Rothaarige. Erst heute noch hatte er mit einer von ihnen Vertragsverhandlungen geführt. Aber noch nie war er einer Frau wie dieser hier, die ihn um seine Gesellschaft bat, begegnet. Er wünschte, er wüsste, weshalb er sich derart zu ihr hingezogen fühlte. Vielleicht lag es einfach daran, dass sie eigentlich nicht sein Typ war. Ja, so musste es sein. Gegensätze ziehen sich an.

„Gerne leiste ich Ihnen Gesellschaft“, hörte er sich sagen, und nahm auf dem Stuhl ihr gegenüber Platz. Rotgoldenes Haar umrahmte feine Gesichtszüge – eine leuchtende Flamme im weichen Lampenlicht. Das blasse, zarte Gesicht so süß, so lieblich. Und so falsch für ihn. Er wusste das. Natürlich. So bald wie möglich würde er aufstehen und gehen. Nur wann würde das sein? Guter Gott, ob nun sein Typ oder nicht, sie war wirklich schön. Verdammt. Was sollte er tun? Howahkan schien keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Er schüttelte kurz den Kopf, als könne er damit die Faszination loswerden, die von dieser Frau auf ihn ausgeübt wurde.

Für einen kurzen Moment schien das auch zu funktionieren. Er stand wieder auf und warf dabei demonstrativ einen Blick auf seine Armbanduhr. „Verzeihen Sie, aber ich hätte beinahe etwas Wichtiges vergessen. Wenn Sie mich also jetzt entschuldigen würden, ich habe noch etwas zu erledigen.“ „Himmel, du benimmst dich wie der letzte Idiot“. Howahkan stand still wie eine Statue bevor er sich umdrehte und fluchtartig das Lokal verließ ohne sich noch einmal umzudrehen.

Vor der Tür atmete er tief die kühle Nachtluft ein. „Heilige Scheiße“, murmelte er vor sich hin. „Und ich dachte immer, nur Vampire können einen Mann derart in ihren Bann schlagen, dass er sich nicht mehr wehren kann“. Er schüttelte den Kopf und lachte über sich selbst. Dann hielt er mitten in der Bewegung inne. Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht. Howahkan war mit der Kenntnis, dass es Vampire gab, aufgewachsen. Wissentlich begegnet war er jedoch noch nie einem. War das dort drin soeben die Prämiere gewesen?

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Re: [Mahat]: Little France

Beitragvon Mahat » 16.09.2016, 19:01

OT: Inhalt dieses Posts ist mit Howahkan abgesprochen.


Glücklicherweise? Noch verließ das Lächeln nicht ihre Züge, zitterte nicht einmal. Übung hatte ihre Fassade gestärkt und abgehärtet, aber ihre Grundsteine waren immer noch Neugier und eine altmodische Höflichkeit. „Mögen Sie Phoenix nicht?“

Die Spannung knisterte auf ihren Höhepunkt zu und seine Abneigung gegen das eigene Tun heizte sie nur an. Eine Mischung von alldem prickelte auf Mahats Haut wie der bittersüße Geschmack eines Cocktails auf der menschlichen Zunge. Gerade deshalb suchte sie immer wieder die Gesellschaft der Menschen: um ein Spiel mit dem Unbekannten zu spielen. Vampire teilten das Geheimnis ihrer Existenz, die Bewahrung dessen und manchmal sogar Gedanken. Aber zwischen Mahat und ihrer Menschlichkeit lag inzwischen ein halbes Jahrtausend. Diese Menschen, mit denen sie nichts mehr verband, boten immer wieder Überraschungen.

Sie beobachtete, wie der Indianer sie beobachtete. Er folgte der Geste auf den Stuhl gegenüber, obwohl seine Aura flackerte und zuckte. Mahats Lächeln vertiefte sich.

Die Worte formten sich von selbst, aber ehe sie den Mund öffnen und eine weitere Frage stellen konnte, kam er ihr zuvor. In dem Moment, in dem er aufstand und eine klägliche Entschuldigung vorschob, fiel das Lächeln von ihrem Gesicht. An seine Stelle trat eine Maske aus Ausdruckslosigkeit, die entfernt an ein Raubtier auf der Lauer erinnerte. Er stand über ihr, sie starrte ihn an.

Da sprang der Funke der Entscheidung in ihren gedankenleeren Geist. Er drehte sich um und flüchtete nach draußen. Der Rest Überraschung in Mahats Gliedern gab ihm einen Vorsprung. Schließlich blinzelte sie, hinterließ ein paar Münzen am Tisch, schlüpfte im Gehen in den Trenchcoat und folgte dem Mann, den sie ausgewählt hatte. Das war der Punkt: Sie hatte ihn ausgewählt, also durfte er nicht mehr entkommen. Einmal hatte er sich umgedreht, ein zweites Mal war er ihrer Einladung gefolgt, danach war der Rückzug zu spät.

Frische Nachtluft schlug ihr entgegen und wehte seine Stimme herüber. Leises Lachen. Die Grenzen des üblichen Rituals waren bereits gesprengt, also ignorierte Mahat den Rest. Ein schneller Blick in beide Richtungen, ein kurzes Lauschen auf Schritte oder andere Stimmen beendeten die Vorbereitung. „Das ist richtig“, sagte sie von hinten und holte ihn mit einigen Schritten ein. „Aber dass ich es so mache, tut auch mir leid.“ Kein Lächeln minderte die Entschuldigung. Dass sie überhaupt eine solche anbot, war bereits höflich genug. „Gerade weil du dich so gewehrt hast, kann ich nicht mehr widerstehen.“ Sie mochte es nicht, dem Durst auf diese Art nachzugeben. Es war nicht richtig, nicht vernünftig und vor allem respektlos.

Inzwischen verstellte sie ihm den Weg. Wässrig helle Augen suchten dunkle. „Du weißt, es ist nicht richtig, aber etwas zieht dich zu ihr. Du hast versucht, zu widerstehen, aber jetzt musst du ihr folgen.“ Durch die Dunkelheit sprach sie direkt in seine Gedanken, vermischte ihre Fremdheit mit der Art, wie er sprach, wie er sie ansah, wie er sich bewegte: Übersetzungen des Denkens. Danach nahm sie seine Hand und führte ihn in die nächste Seitengasse, wo weder Straßenlaternen noch Neonschilder die Schatten störten. Irgendwann unterdrückte sie ein ironisches Lachen. Nach langer Zeit klopfte wieder einmal das Klischee an die Tür!

Sein Geruch stieg ihr in die Nase, würzig und frisch. Tief atmete sie ein, schlang die Arme um ihn und suchte die zarte Haut am Hals. Mit einem Ruck drangen die Zähne ein. Ah … Pferd, Holz, Heu, Erde, Landluft und eine Menge anderes verschmolz miteinander, brannte herrlich auf der Zunge und rann mit wunderbarer Leichtigkeit durch die Kehle. Sie sah nichts, hörte nichts außer dieser reißenden Flut, die roter Lebenssaft war. Ein stetiges Pochen gab den Takt an, in dem sie schluckte und den reifen Geschmack in sich hineintrank. Die Zeit dehnte sich und verschwamm, aber eine winzige Veränderung im Takt schreckte sie auf. Vernunft und ein guter Teil Gewohnheit zogen ihre Lippen weg von der weichen Haut, dem metallisch süßen Elixier. Ihre Zunge fuhr über warme Lippen.

Wieder band sie seinen Blick an ihren und schlängelte sich in seinen Geist. Die Kunst bestand darin, an den richtigen Stellen mit federleichten Berührungen winzige Zeichen aufzudrücken. Nicht einmal er selbst, der sich in seinem Geist am besten auskannte, sollte die Spuren bemerken. „Nachdem du das Bistro verlassen hast, ist die rothaarige Frau dir nachgekommen. Sie wollte dich unbedingt auf einen Drink einladen. Du hast sie beiseite genommen und höflich, aber bestimmt abgelehnt. Diesmal hat sie verstanden. Zum Glück!“ An diesem Punkt trat sie einen Schritt zurück. Sein Hemdkragen war zerknittert, aber ebenso hübsch weiß wie zuvor. Sein Gesichtsausdruck verriet das Vergessen.

Das Lächeln schlich sich auf Mahats Züge zurück, durchsetzt mit einem sarkastischen Unterton, der eher privatem Witz gleichkam. „Ich wollte Sie nicht belästigen … Wenn das so ist, wünsche ich noch einen schönen Abend und alles Gute.“ Damit drehte sie sich um und verschwand in dieselbe Richtung, die sie gekommen war. In flachen Schuhen glichen ihre Schritte den Samtpfoten einer Tigerkatze. Für menschliche Passanten wirkte sie wie eine von ihnen, obwohl in ihren Venen das Blut des Indianers rauschte.

Oh, sie war stark und bereit, diese Stadt zu erkunden, besser gesagt: bis auf den letzten Winkel nach ihm zu durchsuchen.


TBC: Ein Reh in der Großstadt

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Re: [Mahat]: Little France

Beitragvon NPC » 16.09.2016, 19:22

Howahkan, Indianer, Ranchbesitzer (gespielt von Skender)

„Das ist richtig“ Howahkan zuckte zusammen, als hätte man ihm ein Messer zwischen die Rippen gerammt. Er fuhr herum zu der Stimme und erschrak noch einmal, da die junge Frau aus dem Laden nun direkt hinter ihm stand. „Was, zum Teu …“ „Aber dass ich es so mache, tut auch mir leid.“ „Machen?“ „Moment mal“, der Indianer betonte jede einzelne Silbe und hob abwehrend beide Hände. „Sie wollen mir doch nicht weismachen, dass Sie ein Vampir sind und sich ausgerechnet mich zum Vernaschen ausgesucht haben?!“ Er wich zwei Schritte zurück. Der schöne Mund, der Rothaarigen verzog sich zu keinem Lächeln, das die Situation entspannt hätte. Im Gegenteil. Sie blieb todernst.

Mit einem flauen Gefühl im Magen registrierte der Mann, dass die Lady versuchte, ihm den Weg zu versperren. Am Rande bemerkte er außerdem, dass sie es sogar noch in dieser kurzen Zeit geschafft hatte, einen Trenchcoat überzuziehen. „Wie hat sie das gemacht?“ „Hören Sie, Lady. Das ist nicht witzig“. Seine Stimme war fest und das Lächeln auf seinen Lippen sollte ihr zeigen, dass er den Spaß bis hierher mitmachen würde. Aber keineswegs noch einen Schritt weiter. Seine dunklen Augen blickten ihr herausfordernd ins Gesicht, wanderten von dem schön geschwungenen Mund über ihre gerade aristokratische Nase bis hin zu den Augen mit der seltsamen blaugrünen Farbmischung.

„Du weißt, es ist nicht richtig, aber etwas zieht dich zu ihr. Du hast versucht, zu widerstehen, aber jetzt musst du ihr folgen.“ „Was?“ Howahkan wollte sich der Stimme hinter ihm zuwenden, konnte seinen Blick jedoch nicht mehr aus den Tiefen der blaugrünen Seen befreien. Das Gefühl, welches sich in ihm ausbreitete, musste ähnlich dessen sein, was ein Ertrinkender empfand. Der einzige Unterschied lag darin, dass er atmen konnte. Aber es war ihm nicht möglich an die Oberfläche zu schwimmen. Im Gegenteil, er wurde immer weiter hinab gezogen.

Eine kalte Hand griff nach der seinen. Das Gefühl hätte unangenehm sein müssen, doch er empfand es als unglaublich erotisch, die kühlen Finger auf seiner erhitzten Haut zu spüren. Ohne jegliche Gegenwehr folgte er der Führung durch diese Hand bis in eine dunkle Seitenstraße. Schlanke Arme legten sich um seine Mitte, zogen ihn an einen weichen, wohlgerundeten Frauenkörper. Howahkans Atmung beschleunigte sich, er drängte sich der Lady entgegen, sehnte sich nach ihren Berührungen. Ihren Atem genoss er auf seiner Haut, an seinem Hals. Dann wurden ihm die Knie weich, als ihn die hochexplosive Mischung aus Erotik, Schmerz und Willenlosigkeit durchfuhr, wie ein Blitz. Er keuchte und krallte sich mit den Händen in ihrem Trenchcoat fest.

Himmel, war das ein Erlebnis. Eine ihm völlig unbekannte Begierde durchflutete seinen Körper, während sein Blut aus ihm herausströmte. Sie schmeckte einfach nur faszinierend, diese bizarre Kombination aus Lust und Angst. Ein protestierender Laut kam über Howahkans Lippen, als das Gefühl abrupt abbrach und sich ihr Mund von seiner Haut löste. Kurz erhaschte er einen Blick auf diese Lippen, die er soeben noch an seinem Hals gespürt hatte, dann versank er erneut in den Tiefen ihrer Augen. „Nachdem du das Bistro verlassen hast, ist die rothaarige Frau dir nachgekommen. Sie wollte dich unbedingt auf einen Drink einladen. Du hast sie beiseite genommen und höflich, aber bestimmt abgelehnt. Diesmal hat sie verstanden. Zum Glück!“ „Ich wollte Sie nicht belästigen … Wenn das so ist, wünsche ich noch einen schönen Abend und alles Gute.“ Erleichtert blickte der Indianer der rothaarigen Frau im schwarzen Trenchcoat hinterher. How schüttelte den Kopf und musste sich kurz an der Hausand hinter ihm abstützen, da im schwindlig wurde. Seltsam, dabei hatte er doch nur ein einzelnes Glas Bier getrunken. Dann blickte er sich um und stutzte. Wie, zum Teufel, war er in diese Seitenstraße gekommen? Sie gehörte definitiv nicht zu dem Weg zu seinem Fahrzeug …

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