[Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

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Sally-Anne
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[Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Sally-Anne » 13.09.2016, 15:21

PP: Übrig blieb nur Rauch und Asche

Nachdenklich ruhte ihr Blick auf dem kleinen See, in dem sich das letzte Sonnenlicht des Tages spiegelte. Bald würde die Dämmerung wieder einsetzen. Eine neue Nacht und dann ein neuer Tag. Sally schluckte schwer. Noch immer hatte sie sich nicht an die Einsamkeit gewöhnt. Traurig blickte sie hinunter auf ihre Hände, die das leicht zerknitterte Foto ihrer Familie hielten. Ihre letzte Erinnerung, das Letzte, was ihr geblieben war. Robert hielt Jasper auf dem einen Arm, den anderen hatte er ihr um die Schultern gelegt. Alle drei blickten in die Kamera, sogar Jasper hatte die kleinen Äuglein offen gehabt. Das Bild war einige Wochen nach Jaspers Geburt entstanden, ihr Vater hatte sie fotografiert.

Irgendwo platschte etwas. In einiger Entfernung konnte sie Kinder sehen, die etwas ins Wasser warfen. Sally wandte sich schnell ab. Heute konnte sie es nicht ertragen, dort zuzugucken.
Es war jetzt etwa zwei Wochen her, seit die Beerdigung gewesen war und ihr Leben hatte sich erschreckend schnell normalisiert. Zumindest für Außenstehende. Sie hatte sich ein Zimmer im Hotel genommen, war wieder zur Arbeit gegangen ...
Trotzdem blieben ihre Gedanken nicht lange bei einer Beschäftigung. Seit sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, nahm sie auch keine Medikamente mehr. Sie hasste das Gefühl von Watte in ihrem Kopf. Es kam ihr falsch vor, die Erinnerungen so zu unterdrücken.

Das Krankenhaus. Ein Lächeln huschte über Sallys Gesicht. Untrennbar verbunden mit dem Krankenhaus war ihre Begegnung mit dem kleinen Benjamin. Wie es ihm jetzt gehen mochte? Nach der Beerdigung war sie noch einmal dort gewesen und hatte sich mit dem klugen Jungen unterhalten. Er hatte ihr ruhig zugehört, so, wie er es schon bei ihrem ersten Treffen - noch vor der Beerdigung - getan hatte. Sally erinnerte sich gut an seine Worte, dass Robert und Jasper immer bei ihr sein würden. Sie müsse nur auf ein Zeichen achten. Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie sich die Bilder von der Beerdigung ins Gedächtnis rief. Es waren viele Menschen da gewesen. Freunde, Familie, die Arbeitskollegen. Der Pfarrer hatte eine einfühlsame Rede gehalten, wenn Sally davon auch nicht viel mitbekommen hatte. Ihre Gedanken hatten sich einen eigenen Weg gesucht und auch darin spielte Benjamin eine große Rolle. Und dann hatte sie das Zeichen gesehen. Im Sonnenlicht hatten viele kleine Mücken getanzt. Direkt über den beiden schweren Holzsärgen.
Als sie Benjamin später davon erzählt hatte, hatte er sein liebes, verschmitztes Lächeln aufgesetzt. Am liebsten hätte sie ihn dafür in die Arme geschlossen, aber dann hatte sie sich doch nicht getraut.

"Ich werde ihn bald wieder besuchen." flüsterte sie leise vor sich hin. Sie vermisste das Kind, auch, wenn sie es im Augenblick nur schwer ertragen konnte, glückliche Familien oder kleine Kinder zu sehen. Benjamin war anders. Auf seine Art war er schon recht erwachsen, was mit Sicherheit mit seiner Krankheit zusammen hing. Sie hoffte, dass sein Zustand sich nicht verschlechtert hatte, aber so wie sie es gehört hatte, konnte sich das auch schnell ändern. Armer kleiner Junge.

Ihr Blick kehrte zurück auf den See, wo sich das Wasser leicht zu kräuseln begann. Die Sonne war nun fast untergegangen. Die Nacht brach herein. Ein bisschen Zeit blieb ihr noch, ehe die Kühle der Nacht durch ihre Glieder gedrungen sein würde. Es wurde stiller um sie herum. Die Kinder waren verschwunden. Dafür kamen andere Geräusche hinzu. Nächtliche Geräusche von Tieren, der Wind ... all das, was man erst hören konnte, wenn die Menschen fort waren.
Im letzten Sonnenlicht konnte Sally sehen, dass sich über dem Wasser viele kleine Tiere gesammelt hatten. Ein dunkler Schwarm, der munter über der Oberfläche tanzte.

"Ich liebe Euch. Ich weiß, dass Ihr bei mir seid."


OT: mit Skender abgesprochen, dass ich Benjamin für diesen Post führen durfte.

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Shadrach
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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Shadrach » 14.09.2016, 05:50

Mit zielstrebigen Schritten verließ er das Postgebäude und atmete tief die Nachtluft ein. Vor wenigen Minuten war die Sonne untergegangen und noch immer war die Wärme des Tages zu spüren.
Aufmerksam ließ er seine kalten Augen über die unmittelbare Umgebung schweifen. Noch herrschte reges Treiben auf den Straßen Venedics. Menschen hetzten durch die Stadt um letzte Einkäufe zu erledigen oder zu ihren Familien nach Hause zu kommen.
Er betrachtete seine Nahrungsquellen mit einem gleichgültigen Glitzern in den fast schwarzen Augen.

Später würde er sich bedienen. Im Augenblick waren die Menschen noch vor ihm sicher.
Der dunkel gekleidete Mann mit den harten Gesichtszügen und dem undurchdringlichen Blick klemmte sich den Umschlag unter den Arm, den er zuvor aus seinem Postfach geholt hatte, und schritt anmutig die Straße entlang.
Nach wenigen Minuten erreichte er einen Park in dessen Mitte sich ein kleiner Teich befand. Hier würde er um diese Zeit keine Menschenseele antreffen, das wusste er aus Erfahrung. Hierher verirrte sich niemand mehr, sobald die Nacht herein brach.

Die Menschen waren vorsichtig geworden, hier in Venedic. Zu viel geschah des Nachts das die Sterblichen verschreckte, sie in Angst versetzte und letztendlich übervorsichtig machte.
Der Mann mit dem eisigen Blick hingegen genoss die Nacht und auch die Einsamkeit in diesem Park. Hier konnte Shadrach sich in Ruhe den Unterlagen widmen, die er in seinem Postfach vorgefunden hatte.

Er ging davon aus, nein, er war sich sicher, dass es sich um einen neuen Auftrag handelte.
Die für ihn bestimmten Umschläge enthielten ausschließlich Jobs, die es zu erledigen gab. Private Post erhielt er nicht.
Mit geübten Griffen öffnete er den Umschlag, während er mit sicheren Schritten auf die Bank zuging, die zu seinem Stammplatz geworden war. Sie lag am Rande des Teiches, etwas versteckt und war am Tage ganz sicher ein beliebter Platz für eine kurze Rast.

Gerade wollte er den Inhalt des Umschlags herausziehen, als er die Anwesenheit eines Menschen spürte. Eine Frau.
Shade blieb stehen und überprüfte aufmerksam seine Umgebung. Seine kalt glitzernden Augen blieben schließlich auf der Gestalt liegen, die es sich auf SEINER Bank bequem gemacht hatte und auf die mondbeschienene Wasserfläche hinaus blickte.

Ein ungehaltenes Knurren löste sich aus seiner Kehle.

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Sally-Anne
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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Sally-Anne » 14.09.2016, 07:45

Der Mond hatte die letzten Sonnenstrahlen abgelöst. Unaufhaltsam brach die Nacht herein. Sally gähnte verhalten, die Müdigkeit ergriff Besitz von ihr. Es kostete sie jeden Morgen enorme Anstrengung, wieder aufzustehen und so müde sie auch war, es dauerte jeden Abend lang, ehe sie in den Schlaf finden konnte.
"Ob es wohl jemals wieder normal wird? Schlafen, essen, lachen ..." Sally stockte bei dem letzten Wort. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal wirklich gelacht hatte.
"Vermutlich vor dem Unglück."

Von den kleinen Insekten war nichts mehr zu sehen. Und die Umrisse der Bäume und Sträucher hoben sich schwarz vom nachtgrauen Hintergrund ab. Nachts hatte alles die gleiche Farbe. Düster, grau. Fast wie ihre Gedanken zur Zeit.
Auf der Arbeit hatte man sie die ersten Tage mit auffälliger Rücksichtnahme behandelt, aber das war Sally auch nicht recht gewesen. "Ich will nicht so anders sein. Sie müssen mir ja nicht noch dauernd unter die Nase reiben, dass alles kaputt ist. Ich möchte wieder normal leben - wenn das überhaupt möglich ist. "

Fairerweise musste sie aber zugeben, dass es nicht leicht war, normal mit ihr umzugehen. Gestern erst hatte sie einen Auftrag abgelehnt. Sie sollte eine Familie aufsuchen und den Vater zu seiner finanziellen Situation befragen. Unweigerlich wäre sie mit den Kindern - der heilen Welt - in Berührung gekommen. Schließlich hatte ihr Chef sie im Archiv eingesetzt. Eine eintönige Arbeit, die ihr viel Zeit zum Nachdenken ließ.
Sie wußte, dass sie gute Storys abliefern konnte und sie wollte es auch wirklich, aber von Tag zu Tag fiel es ihr schwerer.

Anfangs hatten ihre Eltern noch angerufen. Jeden Tag. Mehrmals. Ihre Mutter hatte sie beschworen, fachliche Hilfe anzunehmen. Aber nachdem Sally-Anne sie mehr als einmal zurück gewiesen hatte, sagte sie nichts mehr.
"Ich brauche keinen Seelenklempner, der mir das alles immer und immer wieder vor Augen führt, bis ich es selbst nicht mehr hören kann."

Jäh wurden ihre Gedanken unterbrochen, als sie in der Nähe ein Geräusch hörte. Ein kurzer Laut, der so gar nicht in die nächtliche Stille passen mochte. Sally blickte sich erschrocken um. Erst jetzt wurde ihr bewußt, dass sie ganz allein hier war. Die wohltuende Einsamkeit, die sie eben noch gesucht hatte, konnte plötzlich zu einer Bedrohung werden - wenn sie eben nicht mehr allein hier war. Angestrengt sah sie in die Dunkelheit. "Ein Tier. Es ist bestimmt nur ein Tier." versuchte sie sich zu beruhigen. Dennoch stand sie langsam auf. "Es ist ohnehin langsam Zeit zu gehen."

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Shadrach » 14.09.2016, 08:11

Sie hatte das Knurren wahrgenommen. Er spürte genau den Moment, in dem sie aus ihren Gedanken auffuhr. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und das Blut in den Adern rauschte verlockend schnell durch ihren Körper. Sie war aufgeregt. Er roch ihre Unruhe, ihre beginnende Panik. Er roch das Salz auf ihrer Haut und wusste, dass es von Tränen stammte.
Tief sog er diesen verführerischen Duft ein.

„Ein Tier. Es ist bestimmt nur ein Tier“.
Ein Tier, das nicht auf der Suche war und dennoch etwas gefunden hat. Beute!
Die Frau erhob sich langsam, sie zitterte leicht. Ihr Herz schlug viel zu schnell, es dröhnte in seinen Ohren. Er roch ihre Angst und ihren Schmerz, einen inneren Schmerz, keinen körperlichen.

Und er genoss es.

Still blieb er stehen und beobachtete sie. Sie würde ihn nicht sehen – noch nicht. Durch die dunkle Kleidung und seine ganze Erscheinung verschmolz er bei diesem Licht mit den Schatten der Nacht.
Flammend rotes Haar umgab wie Feuer das bleiche Gesicht. Es war ein faszinierender Anblick, zumal ihre zarte Gestalt vom Schein des Mondes über dem Teich in ein unwirkliches Licht getaucht wurde.

Hunger breitete sich wie eine Flutwelle in dem Vampir aus und drohte ihn zu überschwemmen. „Noch nicht“, mahnte er sich selbst. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“.
Mit einer eleganten Handbewegung entnahm er dem Umschlag die Papiere. Das Anschreiben obenauf beachtete er nicht, sondern blätterte in den Anlagen. Kein Foto, demnach suchte er mal wieder nach einem Vampir. Von ihnen gab es in den seltensten Fällen Bilder.

Langsam schob er die Unterlagen zurück in den Umschlag. Später. Jetzt erforderte die Nahrungsaufnahme oberste Priorität.
Mit unbewegter Miene trat er aus dem Schatten heraus und blickte der rothaarigen Lady entgegen.

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Sally-Anne » 14.09.2016, 08:14

Sally steckte das Foto hastig in die Tasche ihrer Jeansjacke und blickte erschrocken zu dem Fremden. Zum einen hatte sie nicht damit gerechnet, um diese Zeit noch jemanden hier im Park anzutreffen, zum anderen hatte sie den Mann nicht einmal kommen hören. Unsicher blickte sie sich um, weit und breit niemand zu sehen. "Natürlich nicht. Gerade hab ich mich noch über die Ruhe gefreut. Alle sind nach Hause gegangen."
Sekundenlang starrte Sally-Anne auf den Fremden. Sie konnte sein Gesicht nicht genau erkennen. Aber sein Blick ruhte durchdringend auf ihr. Bisher hatte er kein Wort gesagt und das beruhigte Sally überhaupt nicht.

Fieberhaft überlegte sie an einem Ausweg. Sie hatte das Gefühl, dass die Situation immer ungemütlicher wurde. Also brach sie ihr Schweigen: "Öhm ... oh ... Hallo. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, noch jemanden um diese Zeit zu treffen. Dann ... schönen Abend noch."
In ihrem Gesicht spiegelte sich ein Repertoire an Gefühlen. Ihre Unsicherheit hingegen versuchte sie zu verbergen. Trotzdem merkte sie selbst, dass ihre Stimme leicht zitterte und sich verlegene Röte auf ihren Wangen ausbreitete.

Rasch wandte Sally sich um. Sie wollte nicht einmal warten, bis der Mann ihr antwortete. "Links den Weg runter. Am Kiosk vorbei. Dann bin ich an der großen Kreuzung. Vielleicht sitzen dort noch ein paar Jugendliche. Und dann sind es nur noch ein paar hundert Meter zum Ausgang. Auf den Straßen ist bestimmt noch etwas los." Sally zog die Jeansjacke enger um sich und steckte die Hände in die Taschen, dann beschleunigte sie ihre Schritte gerade so weit, dass es nicht unbedingt den Eindruck machte, sie wolle fliehen.

Nach ein paar Schritten hielt sie inne. Das Foto! Sie fühlte mit den Händen in ihren Taschen, suchte auch in ihrer Hosentasche, obwohl sie sicher war, es nicht dorthin gesteckt zu haben. "Scheiße. Ich muss es daneben gesteckt haben." Ausgerechnet das Foto. Innerlich verfluchte sie sich für ihre Unachtsamkeit. Jetzt musste sie zurück. "Vielleicht ist er schon weiter gegangen." Sally machte kehrt und trat wieder auf die Bank zu. Sehen konnte sie das Bild nicht. Sie musste näher ran. "Scheiße."

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Shadrach » 14.09.2016, 08:17

Er bewegte sich nicht, blieb ganz ruhig stehen und ließ sich von ihr betrachten.
Ihre Gedanken und Gefühle stürmten auf ihn ein und Shadrach weidete sich an ihrer Panik und Unsicherheit. Sie sprach mit ihm, stotterte ein wenig herum und beabsichtigte den Park zu verlassen. Gleichzeitig beschrieb sie dem Vampir mit ihren Gedanken den Weg, den sie nehmen würde und zeigte ihm damit, dass er sich Zeit lassen konnte mit der Verfolgung.

Als sie fröstelnd die Jacke enger um ihren Körper zog fiel etwas aus der Tasche und landete im Gras neben der Bank. Mit energischen Schritten eilte die junge Frau zurück auf den Weg, der sie zum Ausgang führen würde.

Shadrach trat auf die Parkbank zu und bückte sich nach dem Gegenstand, den die Rothaarige verloren hatte. Was auch immer es war, es würde den Kontakt zu ihr herstellen. Es war ein Stück Papier – nein, ein Foto. Sie, die Frau, war darauf zu sehen, ein Mann und ein Baby. Der Mann hielt Frau und Kind in seinen Armen. „Nettes Familienfoto“, befand er gleichgültig. Er würde ihr folgen, mit dem Vorwand das Foto seiner Besitzerin zurück geben zu wollen.

Oder sollte dies etwa unnötig sein? Er spürte, dass die Rothaarige sich erneut der Parkbank näherte obwohl er seine Augen nicht von der Fotografie löste. Sie ärgerte sich darüber, dass sie noch einmal umkehren musste um nachzusehen, wo sie das Foto verloren haben könnte.
„Sehr schön“, dachte der Vampir befriedigt. „Kann ich mir doch meine Kraft für wichtigere Dinge aufsparen“.

Er hob den Blick und schaute der Frau mit seinen dunklen Augen entgegen. „Willkommen zurück, kleine Lady“. Das Bild hielt er locker in der Hand.
„Hübsch“, sagte er in ihre Richtung und deutete mit einem Kopfnicken auf das Foto. „Wirklich sehr hübsch, die kleine Familie“. Seine Stimme klang vollkommen unbeteiligt, in seinem Gesicht zuckte kein Muskel.

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Sally-Anne » 14.09.2016, 08:21

Ihre Hoffnungen wurden jäh zerstört. Nicht nur, dass der Fremde noch immer dort stand, sie konnte beim nähertreten erkennen, dass er ihr Bild in der Hand hielt. Sallys Herz zog sich zusammen. Der Mann starrte auf das Foto, wirkte total ungerührt. Sally holte tief Luft und setzte behutsam einen Fuß vor den anderen. Die wenigen Schritte bis zur Bank kamen ihr unglaublich lang vor. Schließlich stand sie direkt vor dem Fremden.

„Wirklich sehr hübsch, die kleine Familie“. Sally presste die Lippen zusammen. Es kam ihr falsch vor, dass dieser Mann etwas so Intimes wie ihre Familie betrachtete. Gut, sie war selbst Schuld, denn sie hätte das Foto auch sorgfältiger verstauen können. Andererseits ... "Warum gibt er mir das Bild nicht einfach wieder, wenn es ihn nicht interessiert?" Seine Stimme klang kalt und gefühllos und Sally schauderte unter dem Blick der dunklen Augen zusammen.

Sie war so nah, dass sie einfach nach dem Bild hätte greifen können, aber etwas hielt sie davon ab. Die Worte des Mannes hingen unheilvoll in der Luft. Zumindest kam es Sally-Anne so vor. Es erschreckte sie, dass noch immer keine Regung in dem Fremden zu spüren war. Ob er wußte, wie groß ihre Angst war? Diesmal galt ihre Sorge dem Foto. Ihrer letzten Erinnerung. Nein, das war nicht richtig. Erinnerungen hatte sie zur genüge. Aber dies war der letzte Beweis, wie glücklich sie als Familie gewesen waren.

Auch ohne das Bild in den Händen zu halten, hätte Sally genau beschreiben können, wie Robert und Jasper in die Kamera blickten. Die kleine Locke, die sich in Roberts Stirn gekräuselt hatte. Sally versuchte dem Blick des Mannes stand zu halten, senkte dann aber ihre Augen sehnsuchtsvoll auf das Foto. "Ob er ahnt, wie wichtig mir dieses Foto ist?" Sally verschränkte die Hände ineinander und deutete nun ihrerseits mit einem Kopfnicken auf das Bild: "Danke." Sie machte eine kurze Pause und hob dann wieder den Blick. Sie spürte, dass ihr Herzschlag schneller ging, als sie die Bitte an den Fremden richtete: "Bitte, geben Sie mir mein Bild zurück?" Eigentlich sollte es eine Bitte sein, dennoch konnte sie den fragenden Unterton nicht verhindern.

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Shadrach » 14.09.2016, 08:24

Innerlich lächelte Shadrach. Er hielt etwas in Händen an dem ihr Herz hing. Äußerlich sah man ihm von diesem Lächeln nichts an.
„Lass uns tauschen, kleine Lady. Du bekommst dein Foto, ich dein Blut“.

Er hatte nicht vor die junge Frau zu töten. Um an Nahrung zu kommen tötete er nie. Er ließ die Menschen vergessen, dass sie ihm begegnet waren. Viele seiner Art hielten es für pure Zeitverschwendung, sich länger mit den Sterblichen zu befassen als bis zum letzten Herzschlag, er aber ließ sie leben.
Vielleicht lag es daran, dass er einfach zu oft tötete, weil es der Job oder das Leben verlangte. Eventuell war es auch in seinem Instinkt verwurzelt, dass man seine Nahrungsquelle nicht versiegen ließ. Unter Umständen war dies eine der wenigen Schwächen, die er besaß. Er wusste es nicht.

Er wusste lediglich, dass die Menschen mehr Rücksicht und Gnade von ihm zu erwarten hatten, als Angehörige seiner eigenen Rasse.

Shade hielt ihr das Foto entgegen und wartete darauf, dass sie es ihm aus der Hand nahm. Die Frau war schön. Für einen Menschen fast zu schön. Er hielt das Bild fester in Händen als notwendig war, denn er wollte, dass sie ihn berührte, wollte ihre Wärme auf seiner kalten Haut spüren, wenn sie danach griff.

Ihre Angst vor ihm machte sie in seinen Augen noch schöner. Oh, ja, sie ahnte, dass sie ein Monster vor sich hatte, jemand der sie ausrauben würde, der ihr etwas nehmen wollte, das sie nicht bereit war mit einem Fremden zu teilen.
Vermutlich gingen ihre Vorstellungen in eine andere Richtung als die seinen, obwohl der Biss für menschliche Frauen ein ausgesprochen erotischer Akt war. Er würde ihr keine Gewalt antun müssen, denn sobald er sie in seinen Bann gezogen hatte, würde sie ihm willig zu Diensten sein.
„Greif zu, kleine Lady! Es wird dir gefallen“.

Er musste nur warten, bis sie ihre Hand nach dem Foto ausstreckte.

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Sally-Anne » 14.09.2016, 08:26

Sally versuchte, ihre Aufregung und Angst zu unterdrücken. Natürlich war das nicht einfach. Es war inzwischen dunkle Nacht, ein Fremder stand mehr oder weniger beunruhigend vor ihr und weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Jeder wäre in dieser Situation ängstlich gewesen. "Ob mich jemand hören kann, wenn ich jetzt schreie?" und wenn? Was sollte sie dann sagen? Dass sie im nächtlichen Park auf einen Mann getroffen war, der ihr Foto gefunden hatte und es ihr zurück geben wollte? Man würde sie zurecht für verrückt halten. Er hatte ihr nichts getan. Vielleicht war er einfach nicht gesprächig. Sally musterte den Fremden für einen Augenblick. "Er sieht trotzdem unheimlich aus." Bisher hatte sie sich auf ihre Menschenkenntnis immer verlassen können.

Während ihrer Überlegungen stand der Mann ruhig vor ihr. Er zeigte keinerlei Regung, verzog nicht einmal seine Miene. Sally fühlte sich wie in einen von diesen alten Krimis versetzt, die sie früher so gern gesehen hatte. Die meisten waren in schwarz-weiß gedreht, was alles noch düsterer erscheinen ließ. Eine junge Frau eilte einsam durch den nächtlichen Park und ein unheimlicher Mann mit Trenchcoat stellte sich ihr in den Weg. Was dann kam, war immer unterschiedlich. Lediglich das Ende war gleich. Die junge Frau lag tot im Gebüsch und wurde am nächsten Tag von irgendwem gefunden. So lief es immer und immer wieder ab.
Sally fragte sich, ob man sie hier auch finden würde?

Auf ihre Bitte hin, streckte der Fremde die Hand aus. Sally war überrascht. Insgeheim hatte sie nicht damit gerechnet, dass er ihrer Frage so schnell nachkommen würde. Doch noch immer schwieg der Mann. Seine Gesichtszüge waren regungslos, so weit Sally das im schwachen Licht des Mondes sehen konnte. Kein Wort. Einfach nur diese Geste, mit der er ihr das Bild reichen wollte. Langsam kam es Sally unwirklich vor. Furchteinflößender hätte es nicht sein können, wenn der Mann eine Waffe in der Hand gehalten oder sie bedroht hätte. Dieses Schweigen und die Kälte waren es, die ihr Angst machten.

Zögernd streckte Sally ihre Hand aus. Sie konnte gar nicht verhindern, dass sie zitterte. Und sie hoffte, dass ihr Gegenüber diese kleinen Bewegungen nicht bemerkte. Ihr Atem ging schneller und auch ihr Herzschlag beschleunigte sich. "Sobald ich das Bild habe - renne ich los. Egal, ob er mich für bescheuert hält." Was interessierte es sie schon, ob der Mann sie für übergeschnappt hielt. Sie würde ihn hoffentlich danach nie wieder sehen. Und wenn er wirklich etwas im Schilde führte, wäre die Überraschung auf ihrer Seite.

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Shadrach » 14.09.2016, 08:27

"Sobald ich das Bild habe - renne ich los. Egal, ob er mich für bescheuert hält."
Er ließ die Hand mit dem Bild sinken und blickte die junge Frau verächtlich an. „Glaubst du wirklich, kleine Lady, dass du schneller laufen kannst als dein Schatten?“ Shade schüttelte bedauernd den Kopf. Seine Stimme war sanft, fast liebevoll. In den Augen jedoch spiegelte sich keinerlei Gefühl wider.

Er wandte sich ab, setzte sich auf die Rückenlehne der Bank und legte die Ellenbogen auf die Knie. Seine Augen sahen auf den See hinaus. Das Foto hielt Shade noch immer in der Hand, warf aber keinen Blick darauf. Der Umschlag mit seinen Unterlagen lag zwischen seinen Füßen auf der Sitzfläche der Bank.
„Ich weiß, dass du Angst vor mir hast, kleine Lady“. Er sprach, ohne sie anzusehen. Seine Stimme war gleich bleibend schön und anziehend. „Ich war nur irritiert, hier jemanden vorzufinden“, sagte er leise. „Sonst sitze ich immer allein in der Nacht auf dieser Bank“.

Sie würde zu ihm kommen, dessen war er sich sicher. Sie kamen alle zu ihm. Jede Nacht. Sie stillten seinen Hunger mit ihrem Blut und sein Begehren mit ihrem Körper. Menschen waren so leicht zu manipulieren.
Oft, sehr oft, gab es sogar Frauen unter ihnen, denen er ruhig erzählen konnte was er war. Sie lasen im trotzdem jeden Wunsch von den Lippen ab.

Diese hier war anders.
Abgesehen davon, dass sie wunderschön war mit ihren feuerroten Haaren und ihrer blassen Haut, gab sie sich kämpferisch. Gern wäre sie einfach davon gelaufen aber dennoch bot sie ihm mutig die Stirn. Weil er etwas in Händen hielt, das ihr gehörte und sie nicht bereit war es ihm kampflos zu überlassen.

Er spielte mit dem Bild in seiner Hand, ohne es zu verbiegen oder zu zerknittern. Seine Bewegungen sollten ihr nur noch einmal in Erinnerung rufen, warum sie sich ihm nähern wollte.
„Und?“, fragte er mit seiner sanften Stimme. „Möchtest du mir das Foto nun abnehmen, kleine Lady, oder nicht?“

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Sally-Anne » 14.09.2016, 08:28

„Glaubst du wirklich, kleine Lady, dass du schneller laufen kannst als dein Schatten?“ Sally riss die Augen auf und blickte den Mann mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Überraschung an. Waren die Furcht und ihre daraus resultierenden Pläne so deutlich in ihrem Gesicht zu lesen? Oder besaß ihr Gegenüber ebenfalls eine ausgeprägte Menschenkenntnis?
Sally fing den verächtlichen Blick auf, der so gar nicht zu seiner ruhigen Stimme passen wollte. Seine Augen ruhten nach wie vor regungslos auf ihr.
"Ich kann schnell rennen." log sie schließlich. Kein Grund, mit offenen Karten zu spielen.

Während sie noch versuchte, sich einen Reim auf sein Verhalten zu machen, wandte der Fremde sich ab. Einen Augenblick fürchtete Sally, dass er einfach gehen würde. Mit ihrem Bild. Das konnte sie nicht zulassen. Sie blickte ihm nach, als er zu der Bank hinüber ging, auf der sie noch vor kurzem gesessen hatte.
Als er sich hinsetzte, wirkte er beinahe entspannt. Kein Mensch wäre vermutlich auf die Idee gekommen, ihn für gefährlich zu halten. "Er macht mir Angst."

In diesem Moment begann er wieder zu sprechen. Schon wieder sprach er aus, was in ihr vorging. Sally konnte den Blick von dem Foto in seinen Händen nicht abwenden.
„Sonst sitze ich immer allein in der Nacht auf dieser Bank“. Sally schluckte kurz, dann nickte sie: "Ein schöner Ort. Ich bin gern hier." Warum sagte sie das? Sie sollte einfach gehen, solang ihr noch Zeit blieb, stattdessen hörte sie ihm zu, ließ sich von seiner sanften Stimme locken. " ... kleine Lady." so vertraulich und doch so ... Sally konnte es nicht in Worte fassen. Die Stimme war beruhigend, sie merkte es, ihr Herz schlug nicht mehr so schnell und laut, aber sie konnte kein Gefühl darin feststellen.

"Sind ... sind Sie oft hier?" es interessierte sie nicht. Sie wollte es nur zu ihrer Sicherheit wissen. Vielleicht konnte sie so eine weitere Begegnung verhindern - zumindest redete sie sich das ein. Innerlich war sie fasziniert von diesem Mann. Ein kleiner Funke ihrer berufsbedingten Neugier begann zu flackern. Die Geschichte hinter dem Fremden interessierte sie.
Nun begann er mit ihrem Bild, mit ihrer Familie, zu spielen und der Funke erlosch sofort wieder. Es galt nur noch, an ihren Besitz zu kommen. Jeden Schritt tat sie gut überlegt, als sie näher zu dem Fremden trat. Eine Armlänge. Nicht mehr und nicht weniger trennte sie von dem Bild, welches er ihr immer noch so verlockend hinhielt. Seine Worte waren eine Herausforderung. Natürlich wollte sie. "Mehr als alles andere."

Noch ein Schritt und sie stand direkt vor ihm. Seine dunklen Augen waren so kalt, dass es Sally fröstelte. Zögernd setzte sie sich auf die Bank, direkt neben seinen rechten Fuß. Aus den Augenwinkeln warf sie einen Blick zu dem Fremden, dann blickte sie wieder auf den See hinaus. "Bitte geben Sie es mir einfach wieder." Schließlich fügte sie etwas trotzig hinzu: "Und ich bin nicht ihre kleine Lady." Wo war nur ihre Schlagfertigkeit geblieben?

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Shadrach » 14.09.2016, 08:29

„Mehr als alles andere?“ Shade war zum ersten Mal in seinem Leben irritiert. Warum, zum Henker, wollte jemand für ein Foto alles riskieren?
„Ihre Familie?“, fragte er mit seiner sanften Stimme und registrierte verwundert, dass sie sich neben ihn auf die Bank setzte. Sie saß allerdings nicht auf der Rückenlehne, sondern brav auf der eigentlichen Sitzfläche.

Sie bat ihn um die Rückgabe des Bildes.
Das war für ihn nun eine vollkommen seltsame Situation. Niemand hatte ihn jemals um etwas so Banales gebeten. Man bat ihn um eine Freilassung, ja. Darum flehten und bettelten sie, wenn er sie einfing und dorthin zurück brachte, wo sie hingehörten. Man flehte ihn an, sie am Leben zu lassen, wenn sein Auftrag lautete sie zu fassen – tot oder lebendig. Und dieses Begehren interessierte ihn nie. Im Gegenteil. Er fand es faszinierend und erregend.
Letztendlich tat er doch immer das, was sein Auftrag verlangte und jedes Betteln um Gnade war absolut sinnlos.

Diese Frau jedoch bat einfach nur um das Foto in seinen Händen.
Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, nur ihren Hinterkopf und das volle rote Haar. Shade betrachtete noch einmal die drei Personen auf dem Bild. „Wo ist der Säugling jetzt?“ fragte er leise. „Eine Mutter lässt ihr Kind nicht irgendwo zurück um sich nachts in einem Park aufzuhalten“.

Er stutzte, als der Rotschopf ihm mitteilte, sie sei nicht seine kleine Lady. Er schmunzelte und dieses Mal war die Reaktion auch auf seinen Gesichtszügen zu sehen. „Nein?“, fragte er mit diesem samtenen Unterton in der Stimme und stand von seinem Platz auf. Er benötigte nur einen kurzen Augenblick um sich direkt vor ihr hinzuknien, so dass er mit ihr auf Augenhöhe war.

Seine Augen suchten die ihren und dieses Mal bekam der Betrachter nicht mehr den Eindruck sie seinen kalt und hart. Er versenkte seinen Blick in die Tiefen ihrer grün-braunen Augen um ihren Geist gefangen zu nehmen und zu lenken.
„Jetzt, hier und für diesen Augenblick wirst du genau das sein. Meine kleine Lady“, sagte er hypnotisierend. Langsam näherte er sich ihrem Mund mit seinen Lippen.

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Sally-Anne » 14.09.2016, 08:31

Sally senkte den Kopf, als er nach ihrer Familie fragte. "Das war sie." Schließlich nickte sie knapp. "Meine Familie. Robert - mein Mann. Und der Kleine heißt ... Jasper." Sie konnte die kurze Pause nicht verhindern. "Hieß." Ihre Stimme musste traurig klingen. Auch wenn sie nun schon so vielen Leuten ihre Geschichte erzählt hatte, jedes Mal trafen sie die Gefühle und Erinnerung mit ihrer ganzen Wucht. Es überraschte sie, dass der Fremde überhaupt nachgefragt hatte und sie antwortete ganz automatisch.

Eine Weile betrachtete sie wieder schweigend den See. Sie hätte gern die Sonnenstrahlen hier gehabt, die kleinen tanzenden Insekten. Einfach das Gefühl, dass sie da waren. Jetzt, wo sie hier mit dem unheimlichen Fremden plauderte. Die Worte des Mannes waren leise gesprochen und doch setzten sie eine Reihe von Erinnerungen in Gang. "Mit fast den gleichen Worten habe ich die Rettungskräfte gefragt. Keiner wollte mir etwas über mein Baby sagen. Erst später, als mir das Unglück schon selbst bewußt war, hat man mit mir gesprochen. Der Arzt war eigentlich nett, er hat sich gut um mich gekümmert. Meine Eltern haben mich hoffnungslos überfordert. Ich hätte so gern meine Familie wieder. Mein Haus." Sie spürte, dass wieder Tränen in ihren Augen brannten. Daher entgegnete sie schlicht: "Sie sind tot."

„Eine Mutter lässt ihr Kind nicht irgendwo zurück um sich nachts in einem Park aufzuhalten“. Natürlich nicht. Sie war früher nie um diese Zeit in den Park gegangen. Eigentlich war sie gern hier. Nachmittags, wenn sich auf den Spielplätzen noch andere Mütter mit ihren Kindern befanden, dann hatte sie ihre freien Tage hier verbracht. Geplaudert, gelacht. Jetzt war sie hier, um den trüben Gedanken nachzuhängen. Verrückt.

„Nein?“ Irgendetwas schien ihn zu amüsieren, als sie ihm sagte, dass sie nicht seine kleine Lady wäre. Verwundert nahm sie wahr, dass er aufstand und sich dann vor sie kniete. "Nein." Sie spürte, dass er ihren Blick suchte und obwohl ihr erster Impuls war, wegzusehen, gelang es ihr nicht. Seine Augen fesselten ihren Blick, hielten sie in seinen gefangen. Jetzt bemerkte sie auch, dass die dunklen Augen nicht so kalt und gefühllos waren. Sie versank tiefer in seinen Augen - und es gefiel ihr, wie sie überrascht in einer kleinen Ecke ihrer Gedanken feststellte. Irgendetwas stimmte nicht, aber auch das war nur ein kurzer Moment des Erkennens, der weggewischt wurde von diesem intensiven Blick.

„Jetzt, hier und für diesen Augenblick wirst du genau das sein. Meine kleine Lady“ Ihre Stimme war heiser, als sie antwortete: "Ja."
Seine Lippen näherten sich ihrem Gesicht und sie blickte ihn erwartungsvoll an.

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Shadrach » 14.09.2016, 08:31

Das war der Nachteil der Sterblichen … sie waren zu schnell hinüber …
Wobei Shade diese Tatsache nicht besonders störte. So gab wenigstens stets Frischfleisch „auf dem Teller“. Dass ein Säugling jedoch bei einem … Unglück ums Leben gekommen war, gefiel ihm nicht besonders gut. Kinder, gleichgültig welcher Rasse sie angehörten, sollten die Chance habe zu guten Erwachsenen heranzuwachsen.

Das war also der Hintergrund des Schmerzes gewesen, den er an dem Rotschopf wahrgenommen hatte. Ein Schmerz, der diese wunderschöne Frau von Innen zerfraß und sie niemals losließ.

Er konnte ihr diesen Schmerz nehmen, die Erinnerung an das Unglück nehmen. Aber um sie von all dem zu befreien müsste er auch die Erinnerung an ihre Familie auslöschen und das wollte er nicht. Wenn man nur eine Kleinigkeit veränderte, dann veränderte man ein ganzes Leben und da der Rotschopf nicht zu seinen Aufträgen gehörte, kam dies für ihn nicht infrage.

So begnügte er sich damit, ihren Geist zu umfangen, der Frau das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben und ihr Gefühle von Glück und Frieden einzugeben. Seine Lippen senkten sich auf ihre. Sie waren weich und warm, genau so, wie er es sich vorgestellt hatte. Aber er berührte sie nur flüchtig, wanderte zärtlich weiter bis zu ihrem Hals.

Seine Hände hatte er lediglich auf ihre Schultern gelegt, seine Zunge liebkoste den kräftigen Puls unter der zarten Haut ihres Halses. Shades Hunger wuchs ins Unermessliche und er musste sich zwingen, die Konzentration beizubehalten, damit die Frau sich sicher fühlte. Langsam senkte er seine Zähne in die weiche Haut und begann zu trinken.

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Sally-Anne » 14.09.2016, 08:33

Mit einem Mal wurde Sally ganz ruhig. Die Schmerzen, hervorgerufen durch die erneute Erinnerung an das schreckliche Feuer, pochten nur noch still im Hintergrund. Sally neigte sich dem Fremden entgegen. Und nichts daran kam ihr falsch vor.
Das erste Mal seit Tagen - Wochen - fühlte sie sich verstanden. Ihr Atem ging ruhig und auch ihr Puls schlug nicht mehr angstvoll und schnell. Es war fast wie früher. Als es noch keinen Gedanken daran gab, dass ihre heile kleine Welt sich einmal verändern oder sogar völlig einstürzen könnte.
Damals hatte Robert ihr oft dieses Gefühl gegeben. "Robert." ihre Gedanken kehrten langsam in die Gegenwart zurück. Dies war nicht Robert. Aber das schöne Gefühl blieb.

Ihr Blick ruhte auf dem Fremden vor sich, der nun immer näher kam. Nur ein winziges Stück, dann würden seine Lippen sie berühren. "Bitte." Sally spürte die Geborgenheit, die Angst war verflogen. Keiner konnte ihr etwas tun. Alles war ruhig und kein Unglück konnte das hier überschatten. Sie versuchte gar nicht erst, weiter zu denken. Jeder klare Gedanke war verwaschen. Zurück blieben Bilder und vage Erinnerungen, gepaart mit dem Gefühl von Sicherheit.

Seine Lippen berührten die ihren und es traf sie völlig überraschend. Einerseits hatte sie die Berührung herbei gesehnt, zum anderen verwirrte es sie, zu solchem Glück überhaupt fähig zu sein. Sie genoss die sanften Lippen auf ihrem Mund, ihr ganzer Körper reagierte. Sally legte ihre Hände an die Wangen des Mannes und erwiderte behutsam den Kuss. Viel zu schnell ließ er von ihren Lippen ab. Sally entfuhr ein leises Seufzen. "Bitte." wiederholte sie noch einmal in Gedanken. Sie wollte nicht, dass es aufhörte. Der Fremde liebkoste ihren Hals, ganz behutsam. Er knabberte sanft an ihrer Halsbeuge und Sally sog vor Überraschung tief die Luft ein. Tränen stiegen ihr in die Augen. Doch es waren nicht die heißen Tränen voll Kummer und Schmerz, die sie in den letzten Wochen vergossen hatte. "So muss es sich anfühlen. Zu leben."

Wenn sie einen Wunsch hatte, dann den, dass dieser Augenblick nicht so bald enden würde. Aber auch das war nur ein kurzer Gedanke, überdeckt von dem tiefen Gefühl des Glücks. Sie fühlte sich beschützt, geborgen, so, wie es sein sollte. Kein Kummer, keine Angst.
Zärtlich legte sie ihre Hände auf den Hinterkopf des Mannes, versuchte ihn sanft noch näher an sich zu ziehen. Gleichzeitig streckte sie den Hals und legte den Kopf in den Nacken. "Nun bin ich doch seine kleine Lady."

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Shadrach » 14.09.2016, 08:48

Shade traf ihre Hingabe wie ein Schlag in die Magengrube. Darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Sicher, seine weiblichen Opfer reagierten stets mit Begehren auf seinen Biss, aber das war dann pure Gier, nichts weiter.
Der Rotschopf hingegen klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihn, überflutete ihn mit ihren Gedanken und gab ihm damit das Gefühl etwas Besonderes zu sein, etwas Liebenswertes.

Gern hätte er diesen Moment noch ein wenig länger genossen, wusste aber, dass er genug ihres Blutes zu sich genommen hatte. Mit der Zungenspitze verschloss er die kleinen Wunden an ihrem Hals und zog die junge Frau kurz an seine Brust. Tief atmete er ihren Duft ein, dann hob er sie hoch und trug sie in einen Bereich des Parks, in welchem sich andere Menschen aufhielten. Er setzte sie dort auf die Parkbank und zog sich in ein nahe liegendes Gebüsch zurück.

Normalerweise interessierte es ihn herzlich wenig, was mit seinen Opfern geschah, nachdem er den Ort des Geschehens verlassen hatte. Dieses Mal aber wollte er sicher gehen, dass dem Rotschopf nichts passierte, sondern sie heil nach Hause kam.
Als er sah, wie sich ein Ehepaar um die junge Frau bemühten, war er zufrieden. Nun war es an der Zeit, sich um seinen nächsten Auftrag zu kümmern.

"Verdammt" . Wo hatte er den Umschlag hingelegt?

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Sally-Anne » 14.09.2016, 08:50

Wehmütig ließ Sally es zu, dass der Fremde ihre Umarmung löste. Sie fühlte sich schwach, benommen. Wie gern hätte sie das Gefühl der Ruhe noch ausgekostet, die Sicherheit, die sie spürte, als er sie gehalten hatte. Mit einer langsamen Bewegung strich sie sich die Haare aus der Stirn und suchte seinen Blick. Noch einmal drückte er sie an sich. Sie konnte seine Hände spüren. Sally wollte nicht aufstehen. Sie war mit einem Mal müde.

Der Fremde hatte sie hochgehoben. Sally spürte es mehr, als dass sie es wußte. Er wollte sie fort bringen. Und es war ihr egal. Nein, es war ihr sogar recht. Noch immer klang ein wenig vom Gefühl der Zufriedenheit in ihr nach. So wie ... " ... damals. Mit meiner ... das Foto!" der Gedanke traf sie wie ein Blitzschlag. Das war es doch, warum sie zurück gekehrt war. Nicht wegen des Mannes oder allem, was danach passiert war. "Das Foto!" Aus den Augenwinkeln sah sie auf der Bank etwas liegen und vor Erleichterung hätte sie am liebsten gejubelt, aber auch dazu fehlte ihr die Kraft. Also streckte sie den Arm aus und konnte ihr Bild gerade noch erwischen, ehe der Mann sich mit ihr umwandte.

Sally presste das Foto an ihren Körper und schloss die Augen. Sie war so müde.
Die Bewegungen endeten. Dann fühlte sie hartes Holz unter sich, statt der starken Arme des Fremden. Zu gern hätte sie ihn zurück gehalten. Und zu gern wäre sie fort gelaufen. Sie konnte sich nicht erklären, was hier mit ihr geschehen war.
Vage Erinnerungen an den Fremden, an das Geschehene, die immer weiter verblassten - wie ein Traum.

"Hallo?" eine Frauenstimme direkt in ihrer Nähe. Dann fühlte sie eine Hand auf der ihren. Erschrocken riss sie die Augen auf. "Geht es Ihnen gut? Sally blickte den Mann vor sich an. Er musterte sie skeptisch und Sally versuchte dem Blick stand zu halten. Die beiden Personen vor ihr, der Mann und die Frau, waren in Sportkleidung. Das hieß wohl, sie waren auf einem nächtlichen Joggingkurs. "Es ... geht mir gut." erklärte Sally langsam. Sie merkte selbst, dass ihre Stimme verwaschen klang. Bestenfalls würde man sie für betrunken halten. "Danke." fügte sie schnell hinzu.
Die beiden Menschen vor ihr, musterten sie noch immer skeptisch und wechselten flüsternd einige Worte. Sally schloss wieder die Augen. In ihren Händen konnte sie das Bild fühlen. Schnell steckte sie es in ihre Jackentasche - sorgfältig diesmal.

"Sollen wir einen Krankenwagen rufen?" Der Mann hielt schon sein Handy bereit und sah sie fragend an. Sally schüttelte dankend den Kopf. "Es geht schon. Ich ... bin nur müde. Ich gehe nach Hause." Mühsam erhob sie sich und prüfte, ob ihre Beine ihren Dienst taten. Die ersten zwei Schritte waren sehr unsicher. Lächelnd wandte sie sich zu ihren Helfern um, die sie misstrauisch musterten: "Wirklich?" Im Gesicht der Frau war aber auch etwas wie Erleichterung zu lesen. Sie fühlte sich offensichtlich nicht wohl in der Situation und war alles andere als darauf erpicht, sich weiter mit dieser merkwürdigen Rothaarigen zu beschäftigen. Verstohlen zupfte sie ihren Begleiter am Ärmel und deutete mit dem Kopf in eine andere Richtung. Langsam machten die beiden sich auf den Weg, blickten sich nur noch einmal kurz um und liefen weiter, als sie sahen, dass Sally noch immer auf ihren Beinen stand.

Erleichtert machte Sally sich auf den Weg zum Ausgang. Langsam wurde sie wieder sicherer, dennoch bedachte sie jeden Schritt genau. Jetzt zu stürzen wäre das Letzte, was sie brauchen konnte.

TBC: folgt

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Re: [Shadrach]: Mücken im Sonnenlicht

Beitragvon Shadrach » 14.09.2016, 08:51

Stimmte ja, er hatte ihn auf die Bank gelegt, bevor er seinem Hunger nachgegeben hatte. Er blickte dem Rotschopf noch hinterher, bis dieser den Park verlassen hatte und schlenderte dann zurück zur Bank am See. Ja, richtig, dort lag der weiße Umschlag. Shadrach konnte ihn schon von weitem in der Dunkelheit leuchten sehen.

Aber irgendwie … wirkte er kleiner …

Als Shade nahe genug heran gekommen war, verzog er das Gesicht als hätte er Zahnschmerzen. Auf der Bank lang nicht der Umschlag mit dem Auftrag, sondern das Foto der jungen Frau. Er hatte es während der Nahrungsaufnahme aus der Hand gelegt. Aber wo, zum Teufel, war der Umschlag geblieben?

Er runzelte die Stirn und blickte suchend unter die Bank, forschte das Gebüsch ab und ging sogar an bis zum Ufer des Sees, falls der Wind den Umschlag fortgetragen hatte. Aber er konnte die Schriftstücke nicht finden. Das gab’s doch gar nicht.

Noch nie war ihm etwas abhanden gekommen, nicht einmal etwas vollkommen Unwichtiges und jetzt war dieser Auftrag verschwunden. „Verdammte Scheiße“, knurrte er ungehalten. Dann wuchs in ihm ein Verdacht. Sollte die junge Frau den Umschlag an sich genommen haben?
Er musste sie finden und zwar so schnell wie irgend möglich.

Shade bewegte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit und erreichte wenige Sekunden später den Ausgang des Parks, an dem er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Dort war jedoch niemand mehr. Sie war fort.
Entgeistert blickte er den leeren Gehweg entlang und trat dann wütend gegen einen Mülleimer.

tbc: cf: I know everything, there’s no turning back


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