[Alejandro]: Blue Moon

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Alejandro
Altvampir
Beiträge: 5
Registriert: 23.09.2016, 20:17
Posts: 1-2x/Monat
Charname: Piere Alejandro de Pirot
Pseudonym: Alejandro
Alter: 25
Vampiralter: 667
Augen: blau
Haare: schwarz
Größe: 180
Stadt: Phoenix
Rasse: Vampir
Klasse: wissend
Beruf: Geschäftsmann/Lebemann
Fähigkeiten: 1. Gedankliche Befehle
2. Erinnerung
3. Gedankenlesen
4. Blutkessel
Kleidung: - graues, gut geschnittenes Sacko
- weißes Hemd
- Siegelring am Ringfinger
Schöpfer: seine Eltern
Hauptchar: Anastasia
FAQ: http://faq.vampir-rollenspiel.de

[Alejandro]: Blue Moon

Beitragvon Alejandro » 25.09.2016, 00:48

Dies war also Phoenix- eine Stadt wie jede Andere, wie Alejandro geringschätzig befand, als er durch ihre Straßen ging, die sich wie Adern durch ein großes, atmendes und lebendes Tier zogen. Der Glanz Lunas mischte sich mit dem künstlichen Schein der Halogenlampen und Scheinwerfer der von den Menschen erzeugten Lichtquellen der Metropole, die das Licht des Trabanten fast zu verschlucken schienen, atmete wie ein lebendiges Wesen. Sie störte sich nicht an Nacht und Tag oder an Sonne sowie Mond und lebte ihren eigenen Rhythmus. Der Puls des Lebens schlug hart und unerbittlich seinen eigenen Blues und zog die Menschen in seinen Bann. Bei Tag und bei Nacht war die Stadt mit Sterblichen erfüllt, die ihren Geschäften oder ihrem Vergnügen nachgingen und alles floss, des Lebens ständigen Fluss ohne auf die Umgebung oder Zeit zu achten. Ahnungslos gingen sie ihre Wege- Nicht wissend oder gar ahnend, dass ihr Leben mit Kreaturen der Nacht verbunden war, die ihrerseits durch Gesetze an das Leben der Menschen gebunden waren.

Die Jacke des anthrazitfarbenen Anzugs hing über Alejandros Arm, die polierten Schuhe in denen sich das Licht der Straßenlaternen spiegelte, gaben bei jedem Schritt ein klapperndes Geräusch von sich, das sich mit den Lauten der Nacht vermischte und unterging. Eine laue Nacht, wie die davor und die davor, derselbe Trott, seit er mit seiner Suche begonnen hatte, in dem er Zerstreuung suchte. Wie lange zog er nun schon umher? Wann hatte er sich entschlossen ihr zu folgen? Zehn oder waren es inzwischen bereits Fünfzehn? Zeit verlor irgendwann die Bedeutung, verkam zur Nebensache, wenn man die ersten hundert Jahre hinter sich gebracht hatte.

Jemand rempelte ihn unsanft an und holte ihn wieder in die Gegenwart zurück. Instinktiv packte Alejandro den Anderen am Handgelenk und blickte in das Gesicht eines alten Mannes, der reichlich erschrocken, aus großen Augen, um die sich die Falten tief eingegraben hatten, zu ihm aufsah, verlegen vor sich hin stammelte und doch keinen ganzen Satz zusammenbrachte. Angst, einer der wenigen Ausdrücke in den Gesichtern der Sterblichen die der Vampir neugierig zu betrachten pflegte, gar zu studieren versuchte. Es war beinahe eines Gemälde würdig, der Anblick des alten Mannes. Alejandro genoss es, die Angst in seinem Antlitz zu sehen, die schnelle Atmung, den Herzschlag zu fühlen, wie er im Körper, des gebrechlichen Alten raste, um das Blut durch die schwächlichen Blutgefäße zu pumpen, die sich unter der pergamentdünnen Haut blau abzeichnete.

Sein Blutdurst regte sich. Alejandro hatte heute noch nicht getrunken, doch würde er es nicht einmal ansatzweise in Erwägung ziehen, sich an diesem alten Mann satt zu trinken. Zu alt, zu verbraucht, obgleich man ja sagte, dass ein guter Wein mit der Zeit reifte. Er würde sich später- “Grandpa!“, die helle Stimme lenkte seine Aufmerksamkeit von dem alten Mann vor ihm, auf eine Frau mittleren Alters, die neben den Alten getreten war und der ihr nur ein verwirrtes Grinsen schenkte. “Wo bleibst du denn? Oh-“ Die Fremde sah zu ihm hoch. Ihre Blicke begegneten sich und beinahe gleichzeitig legte sich ein Lächeln auf ihrer beider Lippen. Ihres, eindeutig verlegen, seines… nun… tiefgründig und ein wenig amüsiert. Ja, das war schon eindeutig mehr das, was er bevorzugte, mehr nach seinem Geschmack. Nur kurz und flüchtig unterzog der Vampir seinen Gegenüber einer Musterung. Klein, schlank, dunkelbraune Haare, blaue Augen- bis auf die Größe und ihre Figur hatte sie keinerlei Ähnlichkeit mit seiner Anastasia. Die junge Frau war die Erste, die den Blickkontakt unterbrach.

“Du musst besser aufpassen, wo du hinläufst.“, tadelte sie ihren Großvater sanft und legte eine Hand auf den Unterarm des Alten, direkt neben seine. Alejandro lockerte seinen Griff ein wenig ohne ihn gänzlich los zu lassen. “Bitte entschuldigen Sie den Zwischenfall. Mein Großvater wird immer mehr zu einem kleinen Kind auf das man rund um die Uhr aufpassen muss.“, erklärte die junge Frau, ein wenig verlegen, ohne den Blick von dem alten Mann an ihrer Seite zu nehmen, der sich schon längst wieder für andere Dinge interessierte. Es war wohl die Last des Alters, ein Thema das für ihn eigentlich nicht sonderlich interessant war, ebenso wie die Sorge, die sich in ihre Augen gelegt hatte und von ihr ausstrahlte, wie eine warme Woge. Gefühle, Gedanken- es waren nicht seine. Alejandro hatte eigenes, worum er sich kümmern musste, war nicht wirklich gewillt einer jungen sterblichen Frau zuzuhören, die eigentlich nicht mehr war, als sein Abendessen, ein wenig Spaß, Ablenkung von Gedanken an Anastasia, um die sein ganzes Sein, sein ganzes Streben kreiste.

Sein Durst meldete sich mit einem leisen Grummeln zu Wort. Der Vampir sog ihren Duft nach Zitrone in sich auf und schluckte. Doch ließ er sich nichts anmerken, lächelte, nickte verständnisvoll und strich wie zufällig mit dem Daumen über den blassen, breiten Handrücken der Frau, die nicht annähernd so filigran war, wie die schlanke Hand der blinden Vampiress. Die Haut fühlte sich trocken, heiß an. Er spürte wie ein leiser Schauer über ihren Rücken lief, das Blut, das durch die Adern floss, durch den dünnen Schutz gegen die Umwelt. “Das ist die Last des Alters, wie mir scheint. Doch, mit Verlaub gesagt, Sie sind viel zu jung, um sich mit derlei zu belasten!“ Seine Worte erzielten die gewünschte Wirkung. Eine leichte Röte legte sich auf ihre Wangen und die Fremde hob den Blick von dem alten Mann. „Was halten sie davon“, fuhr er fort, “wenn wir den Abend bei einem Glas Wein ausklingen lassen?“ ’den Alten sperren wir einfach ein, dann haben wir auch mehr Zeit für uns’, vollendete Alejandro den Satz stumm, laut sagte der Vampir: “und ein Nein, werde ich nicht gelten lassen“.

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- einige Monate später -

Wieder einmal flog die Vase in die das Zimmermädchen ordentlich ein paar Rosen drapiert hatte gegen die Wand und zerbrach klirrend an der Wand. Scherben regneten auf den dicken, flauschigen Hotelteppich. Das Wasser bildete eine Lache und sickerte langsam in den Teppich, Mit den nackten Füßen zertrat der Vampir die Blüten der Rosen und ließ sie achtlos liegen.
Der schwere, süße Duft nach Roseblättern breitete sich aus.
Es gab Nächte, da ertrug Alejandro den Geruch der Rosen nicht. Er machten ihn wahnsinnig und erzeugte Übelkeit. Und doch bezahlte er die Angestellten des Hotels dafür, dass sie ihm jeden Tag eine Vase mit frischen, tiefroten Rosen hinstellten. Immer genau zwanzig, nie weniger und nie mehr. Man war seine Alüren inzwischen gewöhnt. Er galt nicht gerade als einfacher Dauergast im Hotel doch bezahlte er gut und so lange das geschah, schien man gewillt alle Augen, inkusive eventueller Hühneraugen, zuzudrücken.

Er drehte sich um, zog die schweren Vorhänge zurück, öffnete ein Fenster, sog gierig die kalte Nachtluft in sich ein und sah aus dem Fenster. Sein Blick glitt nach draußen und seine Gedanken fort von hier.
Aljenadro hatte nichts von seinen Leuten gehört die er angeheuert hatte um nach ihr zu suchen. Sie sollten unauffällig agieren, beobachten und nicht eingreifen. Doch entweder waren hatte er ein paar unfähige Stümper angeheuert und seine Männer waren entdeckt worden, sie hatten sie noch nicht gefunden, oder sie hatten es versaut und trauten sich nicht zurück. So oder so, kamen sie ohne Informationen zurück würde er ihnen einen langsam Tod bescheren, ehe er ihnen das Genick brach.
Über Umwege, in mühevoller Kleinarbeit hatte er Informationen zusammen getragen und schließlich einen Tipp erhalten wo sich Anastasia aufhielt, auch, wenn es nur Gerüchte waren, doch die Beschreibung passte zu der blinden Vampirin. Sie war so auffällig wie ein Schimmel in einer Herde von schwarzen Pferden.

Hände legten sich um seine Hüften und rissen ihn aus seinen Gedanken. Ein warmer, nackter Körper schmiegte sich an seinen Rücken. Alejandro spannte sich an. Die hatte er ja vollkommen vergessen. Er rührte sich nicht.
“Kannst du nicht schlafen?“, nuschelte die Brünette in seinen Nacken. Sie wirkte verschlafen. Jessica, Theresa oder war es Maggie? Er erinnerte sich nicht mal mehr an den Namen der jungen Frau, die er in einer Bar getroffen hatte und es war nicht wirklich schwer sie für sich zu gewinnen. Das war vor zwei Nächten gewesen. Er hatte seinen Spaß gehabt, doch jetzt langweilte sie ihn. Spielerisch biss sie ihn in die Schulter und er ließ ein tiefes Grollen hören. Sie drückte sich noch enger an ihn, deutete sein Grollen ganz offensichtlich falsch. Menschen waren so einfältig- es war kein Wunder, dass er es so leicht hatte mit ihnen zu spielen.

“Kommst du wieder ins Bett?“ Ihre Stimme hatte etwas lockendes. Die neckenden Finger, die streichelnd über seinen Bauchmuskeln fuhren lockten ihn in einem süßen Versprechen. Die Wärme des lebenden, durchaus verführerischen Körpers in seinem Rücken bedeutete lebendes, warmes Blut, das seinen nie enden wollenden Hunger für wenige Stunden stillte, das und noch einiges mehr verhieß ihre Nähe.
Doch Alejandro rührte sich noch immer nicht. Er würde seine rechte Hand dafür geben, wenn die Worte aus Anastasias Mund kamen und nicht über die Lippen dieser einfältigen Kreatur.

Es war inzwischen viel zu lange her, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Nach all der Zeit fiel es ihm nicht wirklich schwer sich an ihr Bild zu erinnern. Er sah es, wenn er die Augen schloss, ganz deutlich. Jahre, Jahrhunderte waren gegangen und gekommen, Jahreszeiten hatten das Land berührt, Ereignisse das Land erschüttert und Menschen ihre Fußabdrücke hinterlassen. All dies war ihm egal- es zählte nicht. Was zählte hatte er verloren und er wollte es wieder haben mehr, denn je.

Ihre Berührungen wurden fordernder, drängender, verlangten nach Aufmerksamkeit. Er blinzelte, spannte sich an. Ohne seinen Blick von der Landschaft vor dem Fenster zu nehmen oder sich umzudrehen griff er nach dem Bein, dass sie um seine Hüfte gelegt hatte und strich über den Unterschenkel nach oben. “Gleich.“, meinte er. Seine Stimme hatte eine angenehme Wärme, ein fast tiefes Timbre, das der jungen Frau ein leises Schnurren entlockte.

Das Handy auf dem Tisch klingelte. Bestimmt und fast schon sanft schob er die Arme der Frau beiseite und griff zum Handy. “Ja.“, meldete er sich und beobachtete wie Maggie oder Laura das Fenster schloss. Eine Gänsehaut zeichnete sich auf ihrem nackten Körper ab. Sie sah ihn an, während sie eine Strähne ihres braunen Haares um ihren Finger wickelte.

Schweigend lauschte er, dann legte er auf und das Telefon auf den Tisch. Er hatte nicht ein Wort gesagt. Sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske. Nur in seinen Augen glomm ein Feuer das irgendwo ganz tief in seinem Inneren zu brennen schien. Seine Bewegungen verschwammen, als er auf die junge Frau zuging. Er packte die erschrockene Frau an der Kehle, wirbelte sie herum und warf sie auf das Bett.

gegangen nach House of Cards
»Warum soll man Gesetze befolgen,
wenn man welche machen kann?«
[Filmzitat, „Gefährliche Brandung“,1991]

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