[Lilja]: Willkommen in Phoenix

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[Lilja]: Willkommen in Phoenix

Beitragvon Abednego » 15.10.2016, 17:50

cf:

Die Ware schlief.
Noch.
So jung.
So unschuldig.
So rein.
So wunderschön.
Sie war einzigartig. Sie war bezaubernd.
Ausschließlich für einen besonderen Anlass.
Sie war ein Geschenk des Himmels.
Sie war DAS Geschenk, das sah er, das hatte er sofort gesehen. Nur, dass er es schon früher gewusst hatte, als sie es wissen würde. Er hatte sie eingeladen, weil sie das Geschenk war. Und sie war der Einladung gefolgt, weil sie das Geschenk war. Es ging nur noch darum, welche Art Geschenk sie sein würde … wobei, nein, es ging auch nicht mehr um die Art – auch das stand bereits fest.
Diese Ware war sein Preis, das Geschenk eines dankbaren Untertanen. Sein Geschenk für Esmeralda Sin Neithotep.: eine isländische Jungfrau.

„Wie geht es ihr?“ Der Arzt hob ihre Lider an und leuchtete in unglaublich blaugrüne Augen. „Es sollte ihr gutgehen“. „In Ordnung, lasst mich mit ihr allein“, sagte Alexej sanft aber bestimmt, und setzte sich ihr gegenüber vor das weiche Bett auf einen Sessel.
Lilja. Der Name passte zu dieser Schönheit. Sie würde bei ihrem Erwachen vermutlich erst einmal Angst verspüren, Panik sogar. Aber aus diesem Grund saß er hier. Sobald er bemerken würde, dass sie zu sich kam würde er ihr die Angst nehmen. Es war eine seiner leichtesten Übungen, Menschen so zu manipulieren, dass sie genauso reagierten, wie er es sich wünschte. Sie würde keine Ausnahme darstellen. Noch in dieser Nacht beabsichtigte er das Geschenk zu übergeben. Und es wäre unangenehm, ein sich wehrendes, verschnürtes Bündel ihrer Hoheit zu überreichen.
Und noch etwas konnte er in dieser Nacht überhaupt nicht gebrauchen: La Croix mit Shadrach im Schlepp.

Was sollte die Schönheit von ihnen denken? Dass sie Barbaren waren?
Nein, so schnell würde La Croix nicht an den Verräter herankommen, dessen war Alexej sich sicher. Es würde genügend Zeit bleiben das Geschenk zu überreichen und Sins Dank entgegen zu nehmen. Und La Croix durfte in einer anderen Nacht die Reste von Shade herankarren. Dann würde Lilja nicht mit einem derartigen Anblick konfrontiert. Lilja. Ihr Herzschlag beschleunigte sich – ebenso die Atmung. Ihre Augenlider begannen zu flattern.
Alexej lächelte und begab sich gedanklich in ihren Geist.

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Re: [Lilja]: Willkommen in Phoenix

Beitragvon Lilja » 15.10.2016, 20:04

[rechts]Walking in my sleep
Like the naked trees
Will they wake up again?
Do they sleep, do they dream?

Feel it as the wind strokes my skin
I am moved by the chill
Hear the winter bird sing[/rechts][/size][/i]


Betäubende Dunkelheit umfing Lilja. Ein großes, leeres Nichts … nur der Hauch eines lang vergangenen Traumes, der ihr aber immer wieder zu entgleiten schien – wie ein glitschiger Fisch schien er ihr immer wieder aus den Händen zu springen, hüpfte höhnisch vor ihr davon und ließ nur dunkle Schemen von Erinnerungen in ihren Gedanken zurück. Ein verschwommenes Etwas. Schlieren von Farben, die kein genaues Bild zu ergeben vermochten. Sie wollte so gerne wissen, was es war … was sie dort vielleicht hätte erahnen können, doch noch bevor die Bilder sich richtig manifestieren konnten, waren sie auch schon wieder verschwunden. Weg. Einfach weg! Und dann … wieder nichts … ein großes, einsames Nichts

Nur eine Ahnung.
Es kam ihr so vertraut vor. Und sie wollte es so gerne sehen … so sehr …
Der Hauch eines vertrauten Gefühls … Geruchs … eine Vorahnung – bevor die Dunkelheit plötzlich von einem Lichtstrahl durchbrochen wurde. Gleißend hell … unangenehm … „….mhhh…“ – Nein… sie wollte lieber wieder die Dunkelheit. Die Dunkelheit war gut. Sie war gut zu ihr … aber es war zu spät. Das Licht schien eine Schleuse geöffnet zu haben. Sie vertrieb das angenehme Nichts und während es verschwand, kamen plötzlich die Sinneseindrücke zurück.

Es war warm. Ungewohnt warm … fast … stickig kam es ihr vor. Sie mochte Wärme - den warmen Schein des Kamins, dass Gefühl, wenn ihre von der Winterluft kalte Haut wieder aufzutauen schien und zu kribbeln begann – doch hier? Die Wärme schien sie zu ersticken. Sie war überall, war ihr zu viel… zu warm zu weich zu… fremd

Es roch nicht nach dem heimischen Kamin. Nach dem angenehm rauchigen Geruch von verbranntem Birkenholz. Sie spürte, dass sie hier fremd war, nicht hier her gehörte … noch bevor sie es wirklich wusste – denn ihr Geist erwachte gerade erst wieder, während sie sich unwohl von einer Seite auf die andere drehte. Falsch … es fühlte sich falsch an hier, so weich und warm es auch war – es war nicht ihr Zuhause. Nicht ihr Bett. Nicht ihr Zimmer … und so schlug sie schließlich ihre Augen auf – erwachte vollends aus diesem traumlosen Schlaf … und sah vorwundert in einen Raum, der ihr vollkommen fremd war.

Sie spürte kurz den Anflug von Panik in sich aufkeimen … doch sie verschwand sofort wieder. Wich einer beinahe gleichgültigen Gelassenheit. Sie war falsch hier – aber das schien mit einem Mal nicht weiter tragisch … Sie blinzelte nochmal, dann drehte sie erneut den Kopf und richtete sich schließlich auf. Und da sah sie ihn.

Er blickte sie an, und sie blickte zurück.
Sah an sich hinab und stellte fest, dass sie in einem fremden Zimmer… in einem fremden Bett … in fremden Klamotten lag und sie ein fremder Mann beobachtete – und vermutlich hätte sie spätestens jetzt erschrocken aufschreien müssen. Doch die Panik blieb aus. Es war … seltsam … aber sie verspürte keine Angst. Nur eine Spur Verwunderung, welche jedoch fast augenblicklich von einer Woge der Ruhe wieder hinfort getragen wurde. Aber trotzdem blieb da eine Frage in ihrem Kopf zurück, als sie diesen fremden Mann ansah … und ihren Blick dann erneut durch dieses fremde Zimmer gleiten ließ. „Wo bin ich?“

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Re: [Lilja]: Willkommen in Phoenix

Beitragvon Abednego » 16.10.2016, 11:17

Ihre Stimme war lieblich. Ihre Sprache … dummerweise nicht seine.
„Du bist wach“. Alexejs sanfte Stimme füllte den Raum, tief und volltönend, mit für sie schwerem Akzent, der ihr verriet, dass der Mann die isländische Sprache nur unvollkommen beherrschte.
Ihr Blick glitt aufmerksam suchend durch das Zimmer. Der Russe saß regungslos neben ihr und schwieg. Er beobachtete sie. Ihre Augen durchsuchten den Raum nach einem Fenster, aus dem sie einen Blick auf die Außenwelt erhaschen könnte. Sie brauchte Hinweise auf den Ort, an dem sie sich befand. Pech gehabt. Es gab keine Fenster. Von draußen war kein Laut zu hören. Der Raum selbst war spärlich möbliert, aber die Möbel waren von erstklassigem Design.

Ihre Kehle würde so trocken sein, dass es ihr schwerfiel, zu schlucken. Der Altvampir goss ihr ein großes Glas frisches Wasser ein und erhob sich um ihr zum Trinken den Kopf zu stützen. Seine Gesten wirkten so geschickt und präzise wie die einer Krankenschwester. „Trink!“, befahl er ihr und übte dabei noch etwas gedanklichen Nachdruck aus. Dann stellte er das Glas zurück auf den Tisch.
Mit raubtierartiger Wendigkeit bewegte Alexej sich von ihrer Seite zum Fußende des Bettes. So konnte das Mädchen ihn von Angesicht zu Angesicht betrachten. Sein Gesichtsausdruck ließ jedoch nicht auf seine Gedanken schließen. Noch immer hielt er ihre Angst in Schach, gab ihr das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit – soweit es in einer solchen Situation möglich war.

Dieses Kind besaß faszinierende Augen, eine wundervoll reine Haut, einen wirklich betörenden Körper und würde Sin ganz sicher außerordentlich gefallen. Alexej musste nicht auf die Uhr sehen um zu wissen, dass die Sonne in wenigen Augenblicken untergegangen sein würde. Sie konnten sich also gleich auf den Weg nach Venedic machen. Die Zimmertür wurde geöffnet und eine Frau mittleren Alters brachte frische Kleidung herein und legte sie ordentlich auf die Lehne des Sessels. Weiterhin legte sie eine Plastiktüte auf die Sitzfläche, in der sich die gereinigten Sachen des Mädchens befanden, die sie bei der Entführung getragen hatte. Alexej nickte ihr dankend zu, bevor sie den Raum auch schon wieder verließ. „Zieh dich um!“, sagte er sanft und doch war es ein Befehl.

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Re: [Lilja]: Willkommen in Phoenix

Beitragvon Lilja » 16.10.2016, 20:55

Der Fremde antwortete ihr … nur leider nicht auf ihre Frage. Ja, sie war wach … doch was sollte ihr diese Feststellung nun sagen? Etwas verwirrt sah sie ihn an. Ihre Frage hing noch immer im Raum – ebenso wie der Klang seiner sonoren Stimme in ihren Ohren nachzuhallen schien. Er war kein Isländer, dass erkannte sie sofort an seiner Art zu sprechen – doch seine Worte, der Klang seiner Stimme … er hatte dennoch etwas Beruhigendes. Schien sie einzuhüllen wie eine weiche Decke und gab ihr genug vertrauen, dass sie ihren Blick von ihm fort und durch den Rest des Raumes gleiten lassen konnte.

Es sah aus wie in einem Hotelzimmer – nur das eindeutig der teure Ausblick zu der teuren Einrichtung fehlte. Es waren alles hübsche Möbel – modern, vielleicht hätte man sie auch als elegant bezeichnen können. Doch für Lilja hatte der Raum mit seinen schicken Möbeln eher etwas Unpersönliches … fast schon steriles. Alles war zu perfekt. Zu hübsch. Aufgeräumt und sauber … und jede Oberfläche so glatt und abweisend, dass sie sich fast schon hilflos an der weichen Decke festhielt, unter der sie lag. Das einzige in diesem Raum, dass sie zumindest entfernt ein wenig an ihr Zuhause erinnerte. Alles andere erschien ihr nur kalt und fremd – im übertragenen Sinne… selbst ein eisiger Lufthauch, der sie frösteln ließ, wäre ihr in dieser Situation wohl heimeliger vorgekommen als der alles zusammen in diesem Raum.

Sie kam sich vor… wie in einem kleinen goldenen Käfig.

Und dann erhob sich der Mann und Liljas Blick schoss sofort zurück zu ihm, während er auf sie zu kam. Beobachtete ihn dabei, wie er ein Glas mit Wasser füllte und ihr dieses schließlich zum Trinken hinhielt. Seiner Aufforderung kam sie nur zu gerne nach, denn jeder Anflug von Argwohn in ihr schien sich sofort in Luft aufzulösen. Was blieb, war nur das Verlangen nach dem kühlen Nass, welches ihr wie die reinste Wohltat erschien. Sie trank mit großen Schlucken, aber nicht gierig. Genoss das Gefühl, wie es ihre trockene Kehle hinabrann – wie lange hatte sie nichts mehr getrunken? Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an… und dann war das Glas leer, und der Fremde stellte es zurück auf einen nahen Tisch.

Er setzte sich wieder in Bewegung – blieb dieses Mal ans Ende des Bettes stehen, doch als sich dann die Tür hinter ihm öffnete, schenkte Lilja der eintretenden Frau nur wenig Beachtung. Viel zu fasziniert war sie von der Erscheinung dieses Fremden, ohne genau sagen zu können was sie so fesselte. „Wer bist du?“ fragte sie deshalb. Die einzige andere Frage, die ihr im Moment noch in den Sinn kam. Eine Frage, die er ihr immer noch nicht beantwortet hatte – und so wiederholte sie diese einfach nochmal … als wollte sie sichergehen, dass er sie auch wirklich mitbekommen hatte, „… und wo bin ich hier?“ – doch statt ihre Fragen zu beantworten, teilte er ihr nur mit, dass sie sich umziehen sollte – und da erst blickte Lilja zu den Kleidern, welche die Frau eben in den Raum gebracht hatte. Langsam schien ihr Geist richtig zu erwachen – und auch wenn Lilja kurz überlegt hatte einfach aufzustehen und zu tun, was der Fremde ihr gesagt hatte, zögerte sie letztlich doch. Legte den Kopf leicht schief und sah dann von den frischen Klamotten wieder zurück zu dem Mann. „Warum soll ich mich umziehen?“ – und dann runzelte sie leicht die Stirn. „Wieso beantwortest du meine Fragen nicht? Wo bin ich hier?“, und dann zog sie die Decke ein wenig enger um sich, als würde sie ihr Schutz bieten … auch wenn ihr eigentlich zu warm war und sie froh gewesen wäre, sie los zu werden – doch solange dieser fremde Mann dort stand und ihr keine Antworten auf ihre Fragen gab, schien es ihr irgendwie sicherer so …

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Re: [Lilja]: Willkommen in Phoenix

Beitragvon Abednego » 17.10.2016, 09:06

„Mein Name ist Alexej Dmitrijew“, stellte er sich mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen vor. „Und wir sind hier in Arizona“. Warum mussten Frauen eigentlich immer derart viele Fragen stellen? Konnten sie sich nicht einfach wortlos in ihr Schicksal fügen? Diese Frau tat es vermutlich, weil sie einfach ein besonders renitentes und aufsässiges Wesen besaß. Anstatt seinem geistigen Befehl Folge zu leisten und sich umzuziehen, zog sie die Decke noch etwas höher und rollte sich regelrecht darin ein. Der Altvampir seufzte. „Miss Arnadóttir, ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie meine Geduld nicht überstrapazieren würden“. Er trat um das Bett herum und setzte sich neben sie auf die Kante. „Zwingen Sie mich nicht, eigenhändig Ihre Kleidung zu wechseln. Das dürfte weitaus unangenehmer werden, als wenn Sie es selbst tun“. Seine Stimme hatte sich im Tonfall nicht verändert, war weiterhin sanft, beinahe zärtlich und dennoch duldete sie keinen Widerspruch.

Aber er spürte bereits, dass es Widerstand ihrerseits gab. Sich einfach in ihr Schicksal zu fügen widersprach ihrem Naturell und sie ärgerte sich, wegen ihrer Schwäche. Nun, sie würde sich fügen. Früher oder später würde sie sich fügen. Niemand widersetzte sich seinen Befehlen. Und schon gar kein winziges Menschlein. „Zieh dich aus!“, verlangte Alexej und griff nach der Kleidung auf dem Sessel.„Zieh das hier an!“ Er lächelte auf die müde und doch geduldige Weise, wie Eltern es bei einem begriffsstutzigen Kind machten. „Sei nicht kindisch“, fügte er hinzu. „Wir müssen gleich los“. Natürlich wusste er schon vorher, dass sie erneut Fragen stellen würde, weshalb er den gedanklichen Druck auf das Mädchen verstärkte. So lange, bis sie begann sich zu entkleiden. Zufrieden erhob er sich und begab sich zurück an das Fußende des Bettes.

„Weißt du überhaupt, was für ein hübsches Mädchen du bist?“ Er betrachtete sie intensiv und eingehend. „Wie eine Puppe“. Wieder spürte er Gegenwehr. „Keine Angst. Dir wird hier nichts geschehen. Ich benötige dich unversehrt“.

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Re: [Lilja]: Willkommen in Phoenix

Beitragvon Lilja » 23.10.2016, 09:26

Lilja selbst merkte nicht, wie ihr Geist bereits gegen die aufgezwungene Manipulation aufzubegehren begann. Während sie zu Beginn einfach nur verwirrt war… und vollkommen verunsichert von dieser so fremdartigen Situation, wurde ihr nun mit jeder Minute klarer und klarer was hier geschah. Sie hatte keinen Unfall gehabt – dazu war sie zu unversehrt. Es gab also keinen einleuchtenden Grund, warum man sie hätte fortbringen sollen. Man behandelte sie zwar gut … schien sich um sie zu kümmern – aber trotzdem keimte in dem jungen Mädchen langsam wieder ein Gefühl des Misstrauens heran. Die Ahnung, dass hier etwas nicht richtig war… und während der Altvampir noch (ohne Liljas Wissen) all seine Fähigkeiten auffuhr um ihre Gedanken und Gefühle von all dem fern zu halten, schien es sich in ihrem Kopf doch langsam wieder an die Oberfläche kämpfen zu wollen. Noch war es nur wie ein leichtes Dämmern an ihrem gedanklichen Horizont. Die Andeutung einer herannahenden Erkenntnis, die sich über kurz oder lang nicht vermeiden ließ – so wie niemand die Macht besaß den Sonnenaufgang zu verhindern. Aber der Dunkelhaarige gab sich derzeit noch alle Mühe ihren Geist in Dunkelheit zu Hüllen – und so nahm Lilja seine Antworten schließlich nur mit leichter Verwunderung zur Kenntnis.

Sie war in Arizona? In dem Arizona… den Staaten? Aber… sie war doch quasi eben noch in ihrer Heimat gewesen… im kalten Island? Unsicher, was diese Erkenntnis nun tatsächlich in ihr auslöste – abgesehen von Verwirrung – sah sie ihr Gegenüber an… und korrigierte Ihn dann vollkommen unvermittelt – weil ihr noch eine Ungereimtheit aufgefallen war, die sie jedoch weitaus leichter geradezurücken vermochte. “Lilja““Man nennt mich Lilja…“ – eine Tatsache, die auf den ersten Blick vielleicht wie die aufmüpfigen Worte eines Teenagers klingen mochten – zumindest wenn man nicht wusste, dass es in Island unüblich war jemanden mit dem Vaters- oder Muttersnamen anzusprechen. Für Lilja war es jedoch normal – und so korrigierte sie den Älteren mit ruhigen, aber doch bestimmten Worten.

Als dieser dann allerdings fortfuhr und ihr die direkten Anweisungen gab sich aus… und umzuziehen, da schien die gedankliche Barriere plötzlich große Risse zu bekommen. Die Barriere, mit welcher er sie bisher ruhig zuhalten vermocht hatte. Ihre Pupillen weiteten sich nur unmerklich, als sie realisierte, dass es er hier keine Widerworte dulden würden – und während ihre erste Schutzreaktion noch der sinnlose Versuch gewesen war, sich unter der Bettdecke zu verkriechen, spürte sie im nächsten Moment bereits vollkommen widersprüchliche Impulse in ihrem Innern. Sie wollte wegrennen, sich verstecken … außerhalb der Reichweite dieses Mannes kommen – und dann… mit einem Mal kam es ihr so vor, als wäre es doch viel einfacher und leichter seinen Wünschen einfach nachzukommen. Dass alles Verwirrte das blonde Mädchen nur noch mehr, dieses innere Gefühl der Zerrissenheit, welches sie sich einfach nicht zu erklären vermochte. Es zerrte an ihr, ihrem Inneren… und schließlich sorgte es dafür, dass sich noch ein weiteres Gefühl den Weg an die Oberfläche bahnte und dort all die anderen zu durchtränken schien wie einen Schwamm – Angst, welche mehr und mehr versuchte die Oberhand zu gewinnen…

Noch war es nur wie eine Nebelschwade, die sanft alles einzuhüllen schien und leichte Nervosität in Lilja hochsteigen ließ. Einer bösen Vorahnung gleich – aber eben jene böse Vorahnung gab schließlich den Ausschlag dafür, dass die junge Frau letztlich doch aus dem Bett kroch. Dass sie unter den eingehenden Blicken des Älteren begann, seinen Befehlen zu folgen… die fremden Klamotten, welche man ihr vor der Reise angezogen hatte, abzulegen und den bequemen Pulli sowie die Jogginghose gegen hübschere, frisch gewaschene Klamotten zu tauschen. Eine beigefarbene Hose aus einem leichten Stoff, sowie ein weißes Oberteil – eine etwas längere aber doch figurbetont geschnittene Tunkia, welche trotz der langen Ärmel weitaus angenehmer für die hiesigen Temperaturen erschien, da sie größtenteils aus einem feinen, leichten Spitzenstoff bestand. Es sah hübsch aus. Unschuldig. Und obwohl die Kleiderwahl mädchenhaft verspielt war, wäre es wohl nicht Liljas Wahl gewesen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ihr gerade mehr und mehr bewusst wurde, wie zuwider ihr alles hier erschien – erst Recht als ihr Beobachter schließlich feststellte, dass sie wie eine Puppe aussah. Sie war keine Puppe… und sie wollte auch keine sein. Sie war einfach nur… Lilja…

Dennoch zuckten ihre Mundwinkel kurz nach unten, bevor sie die ausgezogenen Klamotten ordentlich auf dem Bett ablegte und dann – wohl ein Ausdruck ihrer Unsicherheit und dem Gefühl sich hier so falsch zu fühlen – die Arme vor ihrem Körper lose zu verschränken und dabei gleichzeitig um ihren eigene Körper zu legen. Eigentlich wollte sie gerne wissen, wohin sie gleich los müssenwarum er sie unversehrt brauchte – aber Lilja glaubte irgendwie nicht, dass sie ehrliche Antworten auf diese Fragen bekommen würde, wenn sie sie laut stellte – also sagte sie stattdessen das Nächstliegende, dass ihr durch den Kopf ging, auch wenn es wohl eine genauso hoffnungslose ‚Nachricht‘ an den Älteren war. “Ich möchte nach Hause, Alexej….“ – und als hätten die laut ausgesprochenen Worte etwas in ihrem Inneren befreit, überkam sie damit auch ein weiteres Gefühl… wie eine kalte Woge… Traurigkeit….


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TBC: Tikal des hohen Nordens
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Re: [Lilja]: Willkommen in Phoenix

Beitragvon Abednego » 05.12.2016, 08:14

Er spürte, dass ihre Gegenwehr größer wurde, denn es erforderte mehr und mehr Einsatz von gedanklicher Manipulation, um sie ruhig zu halten. Zumindest zog sie sich brav um, nachdem er ihr seinen Willen mit etwas mehr Nachdruck aufgezwängt hatte. Er spürte ihre Angst, ihre Unsicherheit und eben jenen Widerwillen gegen all das hier.“Ich möchte nach Hause, Alexej….“ Nun mischte sich noch tiefe Traurigkeit in ihre Gefühlswelt. Der Altvampir seufzte leise. Er machte ein paar Schritte auf das junge bildschöne Mädchen zu und strich sanft über ihre zarte Wange. „Ich weiß“, sagte er leise. Man hätte meinen können, dass er Mitleid mit ihr empfand. Und vielleicht war es tatsächlich so, obwohl es dieses Wort gar nicht in seinem Wortschatz gab. Er blickte in Liljas wundervolle blau-grüne Augen und befahl ihr mit seiner außerordentlichen Macht zu schlafen. Wenn sie schlief, würde sie keine Angst empfinden und keine Traurigkeit. Sie würde sich nach Hause träumen, glücklich sein und für die Zeitspanne der Fahrt zu Sin friedlich bleiben.

Der Befehl, den er dem Mädchen gab war stark, sie würde sich eventuell versuchen dagegen aufzulehnen, aber die Gegenwehr würde keine Wirkung haben. Sie sollte schlafen, bis er sie Esmeralda übergeben konnte. So war beiden geholfen – dem Mädchen und ihm selbst. Schließlich wusste er nicht, wie viel Zeit vergehen würde, bis er der Vampiress sein Geschenk aushändigen konnte. Liljas Augen würden nun schwerer und schwerer werden, ebenso ihre Glieder und ihre Gedanken. Sie würde nur noch den Wunsch verspüren, sich hinzulegen und dem Drang nachzugeben, die Augen zu schließen. Sobald sie eingeschlafen war, würden Alexejs Männer sie in den Lieferwagen betten und es ihr dort bequem machen. Danach ging die Fahrt nach Venedic, wo auf Lilja ihr neues Zuhause warten würde – bei Esmeralda.
Und Alexej hoffte, dass die Vampiress sich angemessen für sein Geschenk bedanken würde. Diese Frau reizte ihn maßlos.

tbc folgt


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