[Jenna & Louis]: Auf Umwegen zum Ziel ...

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Jenna
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[Jenna & Louis]: Auf Umwegen zum Ziel ...

Beitragvon Jenna » 11.09.2016, 19:06

Das sie aber auch immer so ein Glück haben musste! Erst hätte Jenna fast ihre Tasche im Zug vergessen, dann war sie einfach mal blindlings drauf los gelaufen, nur um nach einer guten Viertelstunde festzustellen, dass sie anscheinend in die falsche Richtung gelaufen war und nun hatte sie völlig die Orientierung verloren. Und so stand sie hier, mit ihrem großen schwarzen Trolli, dem etwas ausgebleichten, dunkelgrünen Rucksack auf dem Rücken und ihrer schwarzen Umhängetasche an ihrer Seite.

Vielleicht hätte sie ihren Umzug doch etwas besser planen und nicht einfach in den nächst besten Zug nach Venedic steigen sollen. Aber nun stand sie hier. Sie war sich nicht einmal mehr sicher, in welcher Richtung der Bahnhof lag, von dem sie gekommen war.

„Phu", ächzte sie und entschied sich erstmal eine Pause ein zu legen um herauszufinden, wo das Hotel lag, welches sie im Internet rausgesucht hatte… vielleicht würde sie ja jemanden finden, der ihr den Weg dort hin erklären könnte. Also stellte sie ihren Trolli ab, nahm ihren Rucksack und legte ihn daneben und setzt sich auf den Koffer. Dann begann sie in ihrer Tasche zu wühlen.

„Irgendwo hier … muss doch … dieser verdammte Zettel sein! ... Das gibt es doch nicht!!“, murmelte sie leise vor sich hin.

Leicht verzweifelt fuhr sich Jenna durch ihr dunkles Haar und strich dabei ein paar verirrte Strähnen wieder hinter ihre Ohren, damit sie nicht weiter in ihrem Sichtfeld rumbaumelten.
Sie war sich ganz sicher, dass sie den Zettel mit dem Namen und der Adresse des Hotels eingesteckt hatte. Er musste also irgendwo hier drin sein zwischen ihren Wertsachen.
Nach und nach nahm sie Handy, Portemonnaie, ihren Schlüsselbund, eine Sonnenbrille samt Etui und eine Tube Handcreme aus der Tasche um ein bisschen Ordnung in das Chaos zu bringen.

Das darf doch nicht war sein! Hab ich jetzt wirklich vergessen den Zettel einzustecken? Na klasse! …“

Leicht frustriert stopfte sie ihre Sachen wieder zurück in die Tasche. Gute, sie würde schon irgendwie zu dem Hotel finden. Doch wie war noch gleich der Name gewesen?

„Hm… Down… Down… ach ja! Downtown. Gute… dann schau ich jetzt wohl am besten mal nach jemandem, der mir den Weg erklären kann“ Und so schaute sie sich um, begann die Leute in ihrer Umgebung zu mustern und zu überlegen, wenn sie wohl ansprechen sollte.

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Louis
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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Louis » 12.09.2016, 00:28

Es war noch früher Abend, so früh, dass die Sonne gerade erst den Horizont küsste und noch Strahlen über die Stadt verteilte. Einige Hochbauten wirkten blau mit orangefarbener Silhouette. Er liebte diesen Anblick, vor allem hier in der Nähe des Bahnhofs auf der Anhöhe, wie er sie nannte. Eine Anhöhe war anders, viel mehr war es ein mit Gras und Wildblumen überwachsener, unförmiger Hügel zwischen zwei Häusern.
Das Haus zwischen diesen war abgerissen worden. Schon vor einigen Jahren. Schutt, Asche und Erde, die nach den Aufräumarbeiten zurückgeblieben waren, bildeten fortan diesen Hügel. Niemand kümmerte sich um das Loch, das entstanden war, niemand bügelte es glatt, errichtete einen Spielplatz darauf oder erbaute dort ein neues drei- oder vierstöckiges Haus wie die Umliegenden es auch waren.

Ein Bauzaun aus Maschendraht hatte sich seitlich schon längst an der nächsten Häuserwand gerollt und verbogen, war in sich zusammengesackt. Müll lag herum, lose Bretter, ein Schuh aus Leder mit einem klaffenden Maul und Unrat verschiedenster Sorte. Abends, wenn die Sonne untergegangen war, konnte man die Ratten sehen, die hier im Untergrund wohnten und aus den alten, abgerissenen Rohren krochen. Es waren mehr geworden in den letzten Wochen. Die Löcher stanken aber auch erbärmlich. Besser war, ihnen nicht zu nahe zu kommen. Die meisten von ihnen waren mit Holzlatten abgedeckt. Das einzige, was die Anwohner hier taten und das auch nur, um es Gestank und Ratten nicht noch einfacher zu machen, zu ihnen zu gelangen.

Hier war aber auch nicht die beste Gegend. Gerade jetzt, kurz vor sechs, waren die meisten Väter von ihrer Arbeit auf dem Bau nach Hause zurückgekehrt. Wenn sie überhaupt Arbeit hatten und nicht den ganzen Tag scheinbar bei Jobbörsen oder eher in Spelunken und Kneipen herumhingen. Das Geschrei der Babys, das den ganzen Tag immer wieder über zu hören war, wurde nun überbrüllt von den männlichen Stimmen, die genervt, versoffen, resigniert und eigentlich sehr hilflos klangen. Man hätte letzteres ihnen gegenüber nur nicht behaupten dürfen, wenn man nicht blau und blutig geprügelt nach Hause kommen wollte.

Nach Hause ... trotz des ganzen Unrats, des Gestanks, des Lärms, der Schreie, der Streits, der Ratten und der weiteren in eine hoffnungslose Zukunft geborenen Babys war es wirklich sein Daheim. Sein Zuhause, seine Heimat, die Gegend, das Viertel das er kannte, das er liebte und gleichzeitig so sehr hasste. Er kannte es nicht anders, konnte sich nur auf der Hühnerleiterhierarchie auf eine andere Stufe stellen, in dem er sich keiner der Möchtegern-Gangs anschloss. Einfach war es nicht. Verlockend schien das versprochene schnelle Geld, doch letztendlich lungerten die Jugendlichen auch nur, mit ihrem Schnappmesser an ihre geklauten Autos gelehnt, herum und warteten auf eine Chance, hier raus zu kommen, die ihnen SO sicherlich niemand bot.

Für die Schule war kein Geld da. Nicht, dass Bildung an einer staatlichen Schule, vielleicht auch an einer sozial unterstützten, etwas gekostet hätte, nein. Vielmehr mussten man Geld für die Familie ranschaffen, sobald man laufen und denken gleichzeitig konnte. Er konnte allerdings nicht behaupten, dass viele wirklich dachten. Aber war er besser? Zumindest fehlte ihm von der High School nur das Abschlussjahr. Andere waren schon viel früher abgegangen und untergetaucht, wenn das Jugendamt an die zersplitterten Türen klopfte. Man konnte sie erkennen, die Leute vom Amt. Sie sahen betont normal aus. So normal, dass man sich fragen musste, ob sie selbst nichts verdienten. Allein diese Tatsache hinterließ das Gefühl, dass sie einen verarschen wollten.

Die Frauen oft mit Pferdeschwanz, die Kerle mit einer sauberen Jeans und einem Dreitagebart. Wo waren sie nur die ersten beiden Tage? Sie versuchten jugendlich zu sein und waren doch nichts anderes als Sesselpupser, die überhaupt keinen Plan hatten, um was es hier eigentlich ging. Sie glaubten, sie könnten in ihrem normalen Wagen hier her fahren und mit einem ihrer normalen Blick jegliche Familienverhältnisse durchleuchten und sich dann herausnehmen - nach nur ein paar Minuten - ob es einem Kind hier gut ging oder nicht ... sie hatte doch alle keine Ahnung! Wenn es nach ihm ging, müssten sie jedes Kind und keines mitnehmen.

Wenn er einmal Kinder haben sollte, dann würde er sie nicht schlagen. Er kannte die Schmerzen. Und doch hätte er nicht verstanden, warum er aus seiner Familie hätte weg sollen - was nie soweit gekommen war. Aber solche Geschichten kannte man aus der Nachbarschaft zur Genüge. Warum hätte er büßen müssen, seine Schwester verlassen und von seiner Mutter weg sollen, wenn doch sein Vater die Hand erhoben hatte? Warum nahmen diese normalen Sesselpupser nicht den Vater mit, warum das Kind? Warum wurden immer die bestraft, die am wenigsten dafür konnten? Er verstand dieses System nicht und er wollte es auch nicht verstehen.

Für ihn war alles ganz klar und er wusste um seine soziale Stellung auf der Hühnerleiterhierarchie, aber auch darum, dass er in der Gesamtbevölkerung ganz unten stand. Da gab es keine Hühnerleitern, nur große, mit drei Sprossen. Ganz unten stand er, noch unter der ersten Sprosse, auf der die Normalen standen, die zweite war für die Schlipsträger, die viel arbeiteten und arbeiteten und nie Zeit hatten. Die zweiten waren, welche den ganz oben in den Arsch krochen. Ganz oben stand die Elite. Die, die schon gar nicht mehr arbeiten musste, weil sie viel zu viel Kohle hatte. Die Hühnerleiter lehnte vom Boden an die erste Sprosse an, doch man konnte nicht zu ihr hinauf klettern. Der Abstand war schon da zu groß.

Die einzige Freiheit, die es gab, war der Blick in den orange-blaufarbenen Horizont, kurz bevor die Kirchturmglocken sechs Uhr schlugen. Im Rücken das Brüllen der Männer und Frauengeschrei und vor ihm die weite Welt, die bis zum nächsten Viertel reichte. Ein Viertel, das noch schlimmer dran war, als dieses hier. Die Slums, wie man so sagte. Hier war das Arbeiterviertel, dort waren die Slums. Und die Slums fanden noch die Obdachlosen, über denen sie stehen konnten und die Obdachlosen standen über den saufenden Pennern und den saufenden Pennern war es egal, ob sie über jemandem standen. Sie soffen sich das Hirn aus dem Schädel und waren schlichtweg die Herrn über die Ratten.

Die Ratten ... Er sah um sich, als es knisterte. Aber es war nur eine weiße Katze, die in einer alten Thunfischbüchse herumfingerte und dabei ein unwilliges Miauen von sich gab, weil sie nicht an das heran kam, was sie gerne gehabt hätte. Sicherlich war ein Käfer in die Büche gekrochen. Er wusste, dass kein Futter mehr in ihr sein konnte, dafür lag sie schon zu lange hier herum.
Wenn man stets an einem Ort war, immer wieder, mindestens einmal am Tag, dann kannte man auch den Müll, der dort lag. Man nahm ihn in seine Erinnerung auf, ohne es zu merken. Er war einfach da.

Wenn jemand die Dose weggenommen hätte, wäre es ihm sicherlich nicht aufgefallen. Doch jetzt, da er sie sah, wusste er einfach, dass kein Thunfisch mehr in ihr sein konnte ... sie war schon zu lange da ... er war schon zu lange da.
Dann fiel ihm etwas anderes auf. Im Augenwinkel nahm er Bewegungen wahr, die er nicht kannte. Auch das fiel auf. Was nicht hier her gehörte, fiel auf. Wie die Thunfischkonserve auffiel, wenn eine Katze darin herum suchte.

Es war nicht selten, dass jemand Fremdes sich hier her verirrte. Aber es kam auch nicht täglich vor. Meist waren es Studenten, die kein Geld für ein Taxi hatten, oder Touristen, die sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Venedics nicht zurecht fanden. Manchmal auch Städtewanderer, die aus Prinzip gerne liefen, anstatt sich vom Bahnhof irgendwohin bringen zu lassen. Junge Mädchen waren auch schon darunter gewesen. Solche wie dieses beispielsweise, aber normalerweise waren sie nicht allein. Meist zu zweit und somit im Vorteil. Hier allein her zu kommen war vielleicht nicht ganz so gefährlich, wie in den Slums zu erscheinen, aber es war auch nicht gerade die beste Gegend für ein Mädchen, deren Bewegungen nicht hier her gehörten.

Er erhob sie von seinem kaputten, weißen Klappstuhl, den er sich an die oberste Stelle des Hügels gestellt hatte, und stolperte mit größeren Schritten über die Unebenheiten des Bodens nach unten zur Straße hin. Er wusste, wohin er treten musste, das Moos gab leicht nach, aber er balancierte gekonnt über den Hügel hinab. Komischerweise achteten die wenigstens auf die Baulücke zwischen den Häusern. Wenn man sie später danach fragte, was ihnen von ihrem Standort noch in Erinnerung war, antworteten sie meist, dass es eine durchgängige Häuserreihe gegeben hatte.
Zeugen von Unfällen antworteten aber auch, dass der Fahrerflüchtige ein rotes Auto fuhr, obwohl das Auto gelb war. Ihr Gehirn ersetzte einfach, was es gewohnt war. Wie es die Katze hinter dem Baum ersetzte, wenn von ihr nur der Schwanz zu sehen war. Das dies Gedanken waren, die auch in höheren Stufen im Biologieunterricht durchgenommen wurden, konnte er nicht wissen. Für ihn waren es eigene Entdeckungen und er hätte sich gewundert, wie viele eigene Gedanken er hatte, die andere schon längst vor ihm gehabt hatten.

Das Mädchen mit den dunklen, kurzen Haaren durchsuchte ihre Tasche und er schmunzelte schräg. Weiber konnten nie in ihren Taschen finden, was sie suchten. Diese Dinger - von denen es tatsächlich so viele verschiedene gab, dass jede Frau auf der Welt eine individuelle besaß - waren wie endlose Löcher. Sie fraßen alles und spukten bei der Suche nach diesem "Alles" meist nur offenen Lipglossstifte, klebrige Bonbonüberreste und gebrauchte Papiertaschentücher aus.

Jedenfalls wenn er etwas aus der Tasche seiner Mutter suchen sollte, war dem so. Nicht selten empfand er einen leichten Ekel, trotz dass er einiges gewohnt war. Er konnte sich noch daran erinnern, dass seine Mum immer ein Stofftaschentuch aus ihrer großen schwarzen Handtasche zog, wenn ihm die Nase lief. Das einzige Stofftaschentuch, das sie besaß. Das Taschentuch war stets vom Schnäuzen unbenutzt, wenn er es benutzten sollte, und dennoch befanden sich immer Lippenstiftabdrücke darauf. Mittlerweile wusste er, dass sie abwischte, was sie über ihre Lippen malte, um eine Kontur, wie sie es nannte, zu erhalten. Kopfschüttelnd wandte er sich von diesen Kindheitserinnerungen ab. Von solchen Dingen brauchte er nun wirklich nichts verstehen.

Offensichtlich fand dieses Mädchen nun auch nicht, was es suchte, als es da auf seinem Koffer saß. Es hatte sich auf ihren Koffer gesetzt und gab gerade auf, weiterzuwühlen und füllte alles, was es herausgesucht hatte, wieder hinein. Ihm gegenüber auf der anderen Straßenseite waren schon Tim und dessen Mini-Bande auf es aufmerksam geworden. Sie waren nicht gefährlich, viel mehr taten sie so, weil Tim seinen großen Bruder Tom nachahmte. Die Eltern waren nicht gerade einfallsreich mit der Namensgebung gewesen. Die Kleinste hatte den Namen Sam erhalten. Irgendwie klang alles gleich, wie Louis fand. Und warum gab man seinem Kind einen Namen wie Timothy, Thomas und Samantha, wenn man es dann doch anders rief?

Wie dem auch war, war der große Bruder Tom aber sehr wohl gefährlich. Und kam jemand seinem kleinen Bruder krumm, konnte dies böse enden. Louis allerdings war schneller bei dem Mädchen, das sich nun suchend umblickte, als die Jungs sich dazu entschließen konnten, sich von ihrer Anlehnhaltung am Auto fortzubewegen und ihr die Tasche abzunehmen. "Ist Dir zu helfen?", fragte er etwas ruppig, vielleicht auch etwas unterkühlter, als er es gewollt hatte und so korrigierte er sich sogleich räuspernd:
"Ich meine, hast Du Dich verlaufen und suchst den richtigen Weg oder hast Du was verloren, bei dem ich suchen helfen kann?" Er blickte sie fragend, jetzt freundlich an, sodass kleine Grübchen in seinen Wangen erschienen. Sein Haar war etwas zerwühlt, aber frisch gewaschen und glänzend. Einzelne Strähnen hingen ihm in die Stirn und unterstrichen das Cyan seiner Augen mit ihrer schwarzen Farbe.

Mit den Händen in den Hosentaschen seiner verwaschenen Jeans stand er recht locker, nur leicht breitbeinig und nach hinten gelehnt vor ihr, sein Shirt war schlicht und graublau. Eine Kette aus Holzperlen lag dicht um seinen Hals, ein Lederband war um sein Handgelenk gewickelt und rundete die von der Sonne braungebrannten Unterarme irgendwie im Anblick ab. Seine Füße steckten in bequemen Chucks und er sah nicht aus, wie einer, der ihr etwas Böses wollte.

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Jenna » 12.09.2016, 09:36

Jenna hatte gerade befunden, dass die Halbstarken, die nur wenige Meter von ihr entfernt in einer Gruppe beisammen standen, nicht wirklich vertrauenserweckend aussahen. Nicht, dass sie Angst vor ihnen gehabt hätte, aber sie hatte keine Lust drauf, ausgerechnet diese anscheinend noch mitten in der Pubertät steckenden ‚Möchtegerns’ um Hilfe zu bitten, denn deren neugierige Blicke waren ihr bereits aufgefallen.

Doch zum Glück würde ihr eine weitere Suche nach einem freundlichen Helfer erspart bleiben, da sie plötzlich von einem jungen Mann angesprochen wurde, welcher ihre missliche Lage wohl schon erkannt hatte. Woher genau er so plötzlich gekommen war, hatte sie nicht mitbekommen.

"Ist Dir zu helfen?" , sprach er sie an und wollte dabei wohl freundlich klingen. Jenna, die etwas überrumpelt gewesen war von seinem plötzlichen Auftreten und seiner etwas schroffen Begrüßung, hob verwundert eine Augenbraue und musterte den Fremden erstmal.

Er hatte kurzes, verwuscheltes Haar, ohne dadurch wirklich ungepflegt auszusehen … und auch wenn seine etwas schlaksige Art für Jenna ungewohnt war, musste sie zugeben, dass er auf den ersten Blick eigentlich recht sympathisch wirkte. Und auch ihm war wohl nicht entgangen, dass seine Begrüßung etwas unpassend formuliert war, klang es doch mehr, als würde er einen guten Freund fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank habe, nachdem dieser ihm von einer irrwitzigen Idee erzählte. Also korrigierte er sich schnell, indem er bessere Worte wählte für sein Hilfsangebot.

"Ich meine, hast Du Dich verlaufen und suchst den richtigen Weg oder hast Du was verloren, bei dem ich suchen helfen kann?"

Mit diesen Worten schenkte er Jenna auch ein Lächeln, welches wohl ihre letzten Bedenken bezüglich seinen Absichten beiseite schob und ihn als vertrauenswürdig einschätzen ließ.

„Ähm… nein, ich habe nichts verloren. Aber ich fürchte mit dem verlaufen haben könntest du recht haben. Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem Hotel … Downtown heißt es. Sagt dir das zufällig etwas?“

„Vielleicht habe ich ja wenigstens jetzt einmal Glück und er kann mir sagen wo ich lang muss … Ich habe echt keine Lust mehr, mein ganzes Gepäck durch die Stadt zu ziehen. Eigentlich wollte ich ja auch schon längst eingecheckt haben und was Essen gehen … zumindest hatte ich mir nicht vorgestellt, meinen ersten Abend irgendwo in den Straßen von Venedic zu verbringen“

Sie blickte den Fremden hoffnungsvoll an, denn immerhin schien er von hier zu kommen. Also waren ihre Chancen wohl recht gut, dass er ihr weiter helfen konnte.

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Louis » 12.09.2016, 11:35

Wie konnte er auch annehmen, dass sie etwas verloren hatte? Leichte Ironie und ein Schmunzeln legten sich in seine Gedanken und auf seine Lippen. Eine Frau würde niemals behaupten, etwas in ihrer Tasche verloren zu haben. Schließlich musste es noch in dieser Tasche sein, irgendwo in diesem bodenlosen Loch, das alles verschluckte und nur dann ausspie, wenn man es nicht brauchte. Aber verloren? Nein, niemals! Er behielt seine Gedanken lieber für sich. Vor allem, weil er sich selbst nicht einmal erklären konnte, wie sie den richtigen Weg in ihrer Tasche hätte finden wollen ...

"Verlaufen also ... kleiner Tipp: In diese Gegend solltest Du Dich ehrlich nicht verlaufen", er hielt sein verschmitzt-sympathisches Lächeln auf den Lippen. Er fand seine Gegenüber erstaunlich hübsch und wollte sich gar nicht von ihren eisblauen Augen abwenden, in denen man so schön versinken konnte wie in den Horizont seiner liebesten Tageszeit auf der Anhöhe. Nichts an ihr sah schlecht aus, wie er mit einem kurzen, unaufdringlichen Blick feststellte, das eher wie ein kurzes Fremdenmustern wirkte, als wie eine anzügliche Anmache.

"Jedenfalls, ja, ich kenne das Downtown." Und wie er es kannte ... diese Bruchbude mit dem schmierigen Typen an der Rezeption, der aus den Slums zu stammen schien ... "Ich werde Dich dorthin begleiten. Die Absteige liegt auch nicht grade im Bankenviertel, wenn Du verstehst. Der geile Smith wird Dich ausnehmen wollen oder um Gefälligkeiten bitten. Bist Du sicher, dass Du da hin willst?" Es war eher eine rhetorische Frage, daher sprach er weiter.

"Und langsam wird's dunkel ...", Louis nickte wie beiläufig in Richtung des Himmels zwischen den beiden Häusern den Hügel hoch, ohne, dass er dem Ort eine offensichtlich besondere Bedeutung zumaß. "Komm mit ...", sagte er dann knapp und machte Anstalten, sich nach ihrem Rollkoffer zu bücken, um ihn ihr abzunehmen und dann loszulaufen, wenn sie ihn denn ließ. Mit einem Blick auf die Jungs an der Ecke wusste er, dass diese ihm den "Fang", den sie als solchen wohl ansahen, missgönnten. In diesem Viertel war jeder froh, um einen Dollar mehr. Louis selbst aber hatte es nicht nötig, sich hier durchzustehlen, auch wenn er selbst ebenso jeden zusätzlichen Schein gut brauchen konnte.

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Jenna » 12.09.2016, 11:53

Gut, dass diese Gegend hier nicht gerade die schönste in Venedic war, hatte Jenna insgeheim schon gehofft, zumindest wurde ihr bisher nur Gutes von dieser Stadt berichtet. Aber jede Stadt hatte ja auch ihre dunklen Gegenden, dass Jenna bei ihrem ersten Besuch ausgerechnet gleich in dieser landen musste, tja das war wohl persönliches Pech. Doch dadurch hatte sie immerhin schon die erste Person kennen gelernt, welche dazu auch noch recht nett zu sein schien. Also war ihr kleiner „Umweg“ ja eigentlich garnicht so schlimm gewesen, es war ja nichts weiter passiert.

Trotzdem hatte der junge Mann recht, dass es wohl schon sehr bald dunkel sein würde und dann wollte Jenna ihre Sachen lieber in ihrem Hotelzimmer verstaut wissen. Dieses Downtown würde für’s erste schon reichen, schließlich hatte Jenna eh vor sich so schnell wie möglich eine dauerhafte Bleibe hier in Venedic zu suchen.

Sie hatte nichts dagegen, dass ihr der Unbekannte ihren Trolli abnahm auf dem Weg zum Hotel, im Gegenteil, sie war sogar froh darüber. Denn auch wenn er Rollen hatte war er ihr mittlerweile ganz schon schwer geworden. Und so schwang sie ihren Rucksack wieder auf ihren Rücken und folgte ihm.

Sie warf noch einmal einen kurzen Blick zu den Jugendlichen, die ihnen noch neugierig die Straße entlang nach schauten bevor sie sich wieder anderen Dingen zu wandten und stellte fest, dass sie froh war von ihrem fremden Helfer angesprochen worden zu sein. Wer weiß auf was für dumme Gedanken diese Heranwachsenden sonst gekommen wären wenn Jenna noch länger alleine dort gestanden hätte. Auch wenn sie ihn nicht wirklich kannte, so fühlte sie sich in seiner Begleitung nun doch um einiges wohler.

Aufmerksam musterte sie ihn noch einmal, darauf bedacht, dass es nicht zu aufdringlich wirkte sondern mehr beiläufig. Er hatte wirklich schöne Gesichtszüge,ein bisschen wild mit seinem strubbeligen Haar aber dennoch freundlich. Vor allem seine Grübchen, die immer hervortraten wenn er lächelte, hatten es Jenna angetan. Auch Tyler, ihr Ex-Verlobter, hatte solche Grübchen gehabt wenn er lachte, auch wenn sie rein äußerlich sonst wohl nicht unterschiedlicher hätten sein können. Im Gegensatz zu dem jungen Mann neben Jenna hatte Tyler nämlich kurzes, hellbraunes Haar, ebenso braune Augen und ein markantes Gesicht, welches zu seinem breiten Kreuz und dem muskulösen Körperbau perfekt passte.

Während sie so neben ihm her ging, viel ihr auf, dass sie ihn ja noch garnicht nach seinem Namen gefragt hatte. Also wollte sie dies nun nach holen in dem sie sich mit einem dankbaren Lächeln wieder an ihrem Helfer wendete:

„Ach ja, mein Name ist übrigens Jenna – aber du kannst mich gerne auch Jen nennen, wie meine Freunde.Und Danke nochmal für deine Hilfe … ohne dich würde ich wohl immer noch durch die Straßen von Venedic irren... “ Als sie das sagte musste sie selbst schmunzeln.

„Dürfte ich dich vielleicht mit noch etwas belästigen?“ fragte sie rein rhetorisch und fuhr deshalb gleich fort mit ihrer Bitte.

„Da du von hier bist, kannst du mir doch sicherlich einen Tipp geben, wo ich hier nachher noch eine Kleinigkeit essen gehen kann, oder?!“

Vielleicht würde sie ihn als Dankeschön ja auch auf etwas einladen können, denn sie hatte das Bedürfnis sich für seine zuvorkommende Hilfe zu revanchieren.

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Louis » 12.09.2016, 12:39

Wie es von den meisten Mädchen zu erwarten war, ließ auch sie ohne weiteres zu, dass er ihren Koffer trug. Und er trug ihn tatsächlich, denn diese Rollgeschichten, fand er, waren etwas für die Frauenwelt. Er war auch nicht sonderlich schwer für ihn, da es heute keine Kistenschlepperarbeiten gegeben hatte, die er hin und wieder für ein paar Dollar übernahm, wenn es sonst keine Aufträge gab. Es tat gut, sich körperlich zu betätigen.

Das Mädchen folgte ihm und war schon in wenigen Schritten neben ihn aufgeschlossen, während Louis sich gerade Gedanken darum machte, ob sie er vielleicht sein Board aus der Wohnung holen sollte, um dann später gemächlich zurückfahren zu können. Allerdings brauchte sie ja nicht unbedingt wissen, wo er wohnte. Nicht der Sicherheit wegen. Das Mädchen war harmlos.
Vielmehr, weil der Hauseingang schon verriet, wie die Umgebung war, in der er lebte. Im Augenblick könnte er in ihren Gedanken noch immer in einem anderen Viertel wohnen, oder in einem der noch etwas saubereren Häuser, wenngleich diese nicht die Regel waren. Er beließ es dabei, das ganze mit einem abendlichen Spaziergang abzutun. Er hatte sein kleines, schwarzes Notizbuch dabei, worin er hin und wieder ein paar Gedanken mit einem kurzen Bleistift notierte.

Vielleicht könnte ein Abstecher in den Park ein paar Zeilen herbringen. Das Buch führte er einzig und allein - so machte er es sich vor - für seine Schwester. Wenn er sie irgendwann einmal wiederfinden würde, dann könnte er es ihr geben und nichts, was er gedacht oder erlebt hatte, was ihm relevant erschien, würde an ihr vorrübergehen, weil sie alles nachlesen konnte. Gerne hätte er ihren Namen als Anrede verwendet, doch er konnte sich nicht an ihn erinnern und beide Elternteile schienen ihre eigenen Gründe zu haben, warum sie ihn ihm nicht verrieten.

Ach ja", er sah aus seinen Gedanken auf und schenkte ihr einen Seitenblick, der zeigte, dass er ihr aufmerksam zuhörte, auch wenn er schwieg, mein Name ist übrigens Jenna - aber Du kannst mich gerne auch Jen nennen, wie meine Freunde ..."Bevor er sich auch vorstellen konnte, sprach sie gleich noch ihren Dank aus und erklärte, dass sich wohl immer noch nicht zurecht finden würde, hätte er sich ihrer nicht angenommen.

Frauen mussten immer alles so kompliziert machen und sie konnten auch nicht abwarten, bis eine Sache - hier die Vorstellung - erledigt war, bevor das nächste - der Dank - anstand. Und sie mussten immer, aber auch wirklich immer übertreiben. Hätte er ihr nicht geholfen, hätte es ein anderer getan. Entweder zu ihrem Vor- oder Nachteil, aber sie würde sicherlich nicht weiter herumirren. Vor allem hatte er sie nicht beim Herumirren erwischt, sondern beim Herumsitzen und Wühlen. Ein Grinsen legte sich wieder schräg auf seinen Mund.

"Kein Ding. Mein Name ist Louis und Du kannst mich Louis nennen", vielleicht war es auch etwas frech, aber warum auch nicht? Dass er sie gleich Jen nennen konnte, wie ihre Freunde, war auch so ein Frauending. Würde er von seinen Freunden Lou gerufen werden, was nicht so war und er auch gar nicht erlaubt hätte, hätte er sich mit "Lou" vorgestellt und nicht erklärt, dass er Louis hieß. Zumindest, wenn er generell gerne lieber Lou gerufen werden wollte, als Louis.

Er glaubte auch nicht, dass Jenna einen Unterschied machte, wer sie Jen und wer sie Jenna rief. Aber Jenna war ein Mädchen, das erklären musste, dass ihre Freunde ihr das Kürzel Jen gegeben hatten und jetzt fragte Louis sich: "Ist es ein Privileg, dass ich Jen zu Dir sagen darf, weil Deine Freunde es tun, oder zählst Du mich zu Deinen Freunden und darf ich deswegen Jen zu Dir sagen?" Die Frage war zwar nicht todernst gemeint, doch sie verlange nach einer ehrlichen Antwort.

"Was das mit dem Essen anbelangt. Du kannst hier überall was finden. Keine zwei Straßen nach dem Downtown findest Du die Innenstadt und dort allerlei Buden, Cafés, Bistros, Restaurants und Kneipen. Ganz wie die Dame wünscht", er grinste mit einem Zwinkern wieder schräg in ihre Richtung. Dabei ließ er ihre Formulierung und Einleitung einfach stehen, zu erklären, dass sie ihn nicht belästigte, nur weil sie eine Frage an ihn stellte und hätte er keinen Bock gehabt, hätte er sie stehen lassen oder ihr einfach den Weg wörtlich gewiesen. Von Belästigen konnte hier ja keine Rede sein. In seinen Kreisen wurde der Ausdruck mit anderen Dingen verbunden - mitunter auch einfach gar nicht verwendet. Aber das Wort "Privileg" gehörte genauso wenig in diese Gassen, von daher ... "Du denkst zu viel", dachte er amüsiert und unterbrach dieses Gewirr in sich selbst.

Mittlerweile hatten sie das Ende der Straße erreicht und mussten sich nach links wenden, um die nächste Straße an einer Bahnlinie entlang zu gehen. Louis überquerte die Straße, ohne zu schauen, ob ein Auto kam. Er kannte die Geräusche in dieser Gegend und wenn er eines wusste, dann, dass hier sicherlich kein Auto um die Ecke fuhr.
Der Weg war genauso unsauber, wie die Straße davor, aber nicht mehr oder weniger sicher, nur einfach etwas dunkler, weil nur auf einer Straßenseite Laternen waren, von denen jede zweite ausgetreten worden war. Das Tageslicht wurde mittlerweile von der Dämmerung abgewechselt. Sie würden definitiv noch eine gute viertel Stunde laufen müssen, bis sie beim Downtown waren. Sein Viertel lag nicht gerade in Innenstadtnähe. Bis dahin wäre der Himmel dunkelblau und in dunkleren Gebieten mit Sternen übersät.

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Jenna » 12.09.2016, 16:53

Er hieß also Louis? „Hmm… schöner Name… “ dachte sie für sich. „ …auch wenn ich mit jedem Namen gerechnet hätte, nur nicht Louis. Aber… nein, er passt irgendwie gut zu ihm!“ stellte sie fest und schmunzelte, auch wegen seines indirekten Scherzes über ihren Spitznamen, beziehungsweise wie sie ihm angeboten hatte, sie auch Jen zu nennen.Immerhin taten dies die meisten. Aber gut, dieses Spiel konnte sie auch spielen…

„Och, wie du willst… wenn du möchtest, ist es dein Privileg…“ sagte sie zu ihm mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht, bevor sie fort fuhr: „ ...ob du jedoch würdig genug bist, dich einen meiner Freunde nennen zu dürfen?!... mh… mal schauen!“

Das war natürlich nicht ernst gemeint. So wie sie Louis bisher kennen gelernt hatte, würde sie nichts gegen seine Freundschaft haben. Sie mochte seine lockere Art und wie er mit den Worten spielte. Doch es würde sich wohl noch zeigen, was aus dieser abendlichen Begegnung werden sollte.

„Hm… das klingt ja schon mal nicht schlecht, was das Essen angeht… hast du den ein Lieblingslokal, dass es wert ist, mein erstes Essen in Venedic zu kochen?“ scherzte sie weiter, während sie sich langsam dem Ende der Straße näherten. Louis schien die Gegend hier wie seine Westentasche zu kennen, denn er lief zielstrebig auf die andere Seite, ohne nach möglichem Verkehr ausschau zu halten. Doch Jenna wartete lieber kurz, um sich ganz sicher zu sein, dass auch wirklich kein Auto kam, bevor sie ihren Schritt beschleunigte um wieder zu Louis aufzuholen.

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Louis » 12.09.2016, 19:45

Auf den Mund war sie nicht gefallen, das gefiel ihm. Ein anerkennendes Nicken war seine Antwort und er grinste verschmitzt.
Hätte sie kleinmädchenhaft behauptet, dass er natürlich jetzt, da er ihr half, ihr Freund war, hätte er dankend abgelehnt und ihr vielleicht auch erklärt, dass sie ein bisschen vorsichtiger mit diesem hohen Gut der Menschheit - der Freundschaft - umgehen sollte. Aber nur, wenn er sicher gehen konnte, dass sie auch begriff, was er sagte.

"Ich wähle das Privileg, alles andere wird sich zeigen." Er zwinkerte. Wie viele konnte er schon seine Freunde nennen? Eigentlich kaum einmal wen. Er vertraute den Menschen nicht und bisher hatte diese Skepsis immer Bestätigung gefunden.
Ausnahmen bestätigten die Regel, aber jene, die sein vermeintliches Vertrauen noch nicht ausgenutzt hatten, konnten dies jederzeit tun. Bisher hatte noch keiner bewiesen, dass vollkommenes Vertrauen für eine Freundschaft die richtige Belohnung von ihm war.

Aber das alles brauchte er ihr auch nicht auf die Nase binden. Für ihn stellte sich die Frage nach einer Freundschaft nicht - absolut gar nicht. - Himmel, er war irgendein Typ, der ihr den richtigen Weg zeigte und ihren Koffer trug. Sie würden sich danach höchstwahrscheinlich nie wieder sehen!

"Muah, wie arrogant", lachte er, ihren Witz sehr wohl richtig verstehend, als sie zwei Schritte zurückblieb, um brav sicher zu gehen, von keinem unsichtbaren Auto überfahren zu werden. Sie hatten ihn allerdings gleich wieder eingeholt. "Ich halte mich eher weniger in Lokalen auf, Madam. 'Ne gute Currywurstbude kann ich Dir nennen, aber dort wird eher gebraten, als gekocht."

Es gefiel ihm wirklich, dass man mit ihr Spaß haben konnte und sie wohl nicht zu diesen Weibchen zählte, die auf den Kopf gefallen waren. Fraglich aber, ob sie den Currywurst-Test bestand, der wahlweise auch unter verschärften Bedingungen mit einem Döner gemacht werden konnte. Der ultimative Weibchentest. Er grinste in sich rein.

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Jenna » 12.09.2016, 19:55

„Mh… Currywurst sagst du? Das klingt doch gut… am besten mit einer ordentlichen Portion Pommes dazu!“ Jenna lachte. Zwar hatte sie schon seit einer Ewigkeit keine Currywurst mehr gegessen, die Gesellschaft in der sie sich mit ihrem Vater die letzte Zeit befunden hatte, bevorzuge eher anderes Essen, aber früher konnte sie nie genug von bekommen. Ihre Eltern hatten das zwar nie gern gesehen, aber welches Kind würde sich schon mit einem Schweinefilet und Rosmarinkartoffeln zufrieden geben, wenn es Junkfood kannte!

Nein, eine Currywurst klang wirklich gut in ihren Ohren, vor allem ging es schnell und so langsam meldete sich Jennas Magen.
Sie hoffte, dass sie nicht mehr allzuweit laufen mussten. Mittlerweile war die Sonne auch bereits so tief gesunken, dass sie hinter den Häusern verschwunden war. Es wurde frisch, nun da sie mit ihren wärmenden Strahlen weiter zog und am Himmel erschien bereits der Mond, um seine Nachtschicht anzutreten.

Jenna blicke um sich und beobachtete, wie die Stadt sich langsam veränderte, während sie in das kühle Blau der Nacht getaucht wurde. Es war immer noch die selbe Stadt und doch wirkte sie bei Nacht ganz anders… viel kälter und distanzierter. Nicht mehr so belebt wie noch vor kurzem, bevor die Sonne ihr Zepter an den Mond weiter reichte, auf dass er in der Nacht regierte.

Es hatte Jenna schon immer fasziniert, wie sich ein Ort verändern konnte, je nach Tageszeit. War eine Straße bei Tag noch voller Autos und Menschen, auf ihrem Weg zur Arbeit, so konnte sie wenige Stunden später wie ausgestorben wirken, als wäre nie jemand hier gewesen. Und spielten am Nachmittag noch Kinder auf einem Spielplatz, so konnte es sein, dass man Stunden später besser einen Bogen um diesen sonst so fröhlichen Ort machte weil er von Zwielichtigen gestalten besucht wurde. Es war fast, als hätte man zwei Städte in einer.

Doch so langsam kamen Louis und Jenna wohl in den Innenstadtbereich. Hier hatte man fast das Gefühl, die Menschen ignorierten den Wechsel von Sonne und Mond, denn es herrschte immer noch ein reges Treiben und viele Menschen waren unterwegs. Auch die Dämmerung, die von jeher den Geschöpfen des Tages mitteilte, dass es besser wäre sich jetzt in ihre Unterschlüpfe zu begeben, wurde hier ignoriert in dem die Straßen weiterhin taghell erleuchtet wurden durch die vielen Straßenlaternen.

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Louis » 12.09.2016, 21:12

Jetzt bereute Louis, dass er sie nicht nach dem Döner gefragt hatte, aber vielleicht ließe sich das ja irgendwann nachholen. Den Currywursttest jedenfalls hatte sie bestanden. So viel Fett und sie zierte sich nicht um ihre Figur. Das war ein anerkennendes Grinsen und einen ehrlichen Blick wert. "Na dann erkläre ich Dir nachher, wie Du hinkommst." Aber wie würde sie einen Döner essen? Louis war versucht sie für den morigen Tag einzuladen, um sie zu testen, aber er hatte keine Kohle zum Einladen anderer übrig. Wobei ihm da auch Esmeralda in den Sinn kam ... "Hm ..."

"Da hinten ist es übrigens", der junge Skater deutete in die Richtung einer Seitenstraße, die genauso schäbig aussah, wie die ganze restliche Gegend. "Also das Downtown, am Ende dieser Seitenstraße", korrigierte er seine ungenaue Aussage. Es dauerte auch nur wenige Minuten, bis sie in die Gasse einbogen und Louis den Koffer in die andere Hand wechselte.

Man sah schon das Schild, es flackerte fehlerhaft und ein Teil der Plastikschale war zersprungen. Louis konnte sich nicht erinnern, dass es je anders ausgesehen hatte. Seit er denken konnte, war diese Schildschale kaputt. Genauso kaputt wie dieser Smith, der in dieser Absteige wohnte. Er konnte sich vorstellen, warum das Mädchen in dieser Bruchbude abstieg, denn sie hatte wahrscheinlich genauso wenig Kohle, wie er.
Aber vielleicht wollte sie ja etwas dazu verdienen?

Er fragte sich, ob er sie Esmeralda übermitteln sollte. Sie freute sich immer über Zuwachs in ihren Reihen, vor allem, wenn es sich um junge, hübsche Mädchen handelte. "Hier wären wir, Miss Jenna. Kann ich noch etwas für Dich tun?", Louis stellte den Koffer auf dem Boden vor dem Eckeingang der Absteige ab und sah sie fragend mit aufforderndem Blick an.

Sie hätte ihm aber auch ganz gut gefallen können. Sie war in etwa so alt wie er, vielleicht ein Jahr älter oder jünger, aber das machte nichts aus. Ihr Gesicht war fast schon so rein, wie das eines Vampirs, ihre Augen so klar, wie ein erfrischend kalter See. Schwimmen könnte er auch mal wieder gehen, wie ihm da einfiel. Fast schon spürte er die Gänsehaut auf seiner Haut, wenn er sich vorstellte, ins eiskalte Seewasser zu springen.

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Jenna » 12.09.2016, 21:15

Louis bot Jenna an, ihr den Weg zu der Currybude zu erklären war sie eher mit gemischten Gefühlen vernahm. Natürlich war es nett von ihm, aber insgeheim hatte sie wohl gehofft, dass er sie auch dort hin begleiten würde. Nicht, dass sie nicht auch so den Weg finden könnte, wenn er ihn ihr erklärte, aber es war noch früh am Abend, zu früh um nach dem Essen gleich ins Bett zu verschwinden, wie Jenna meinte und so hatte sie gehofft vielleicht noch etwas Zeit mit ihm verbringen zu können.

„Womöglich hatte er noch etwas vor und ich halte ihn nur auf.“, dachte sie bedrückt.

Trotzdem überlegte Jenna, wie sie ihn eventuell dazu überreden konnte, mit zu der Currybude zu kommen.

"Da hinten ist es übrigens“ … „Also das Downtown, am Ende dieser Seitenstraße", sprach Louis zu ihr und gemeinsam machten sie sich auf die letzten Meter bis zu Jennas vorübergehender Unterkunft. Gleich würden sie da sein und dann würde sich Louis von ihr verabschieden… sie würde also nicht mehr viel Zeit haben.

„Was sag ich jetzt nur? Soll ich mich einfach bei ihm bedanken und ihn gehen lassen. Wahrscheinlich würde ich ihn dann nie wieder sehen, falls man sich nicht mal zufällig über den Weg laufen sollte…“,aber eigentlich wollte Jenna ihn nicht gehen lassen. Sie hatte angst davor, in dieser ihr noch fremden Stadt einsam zu sein. Allerdings wollte sie auch nicht, dass es wie eine billige Anmache klang, wenn sie ihn fragen würde, mit ihr etwas essen zu gehen, aber er war ihr wirklich sympathisch. Wer weiß, wann sie das nächste mal jemanden traf, mit dem sie sich auf Anhieb so gut verstand. Und es wäre sicher nicht schlecht schon jemanden von hier zu kennen, wenn sie sich die nächsten Tage auf Job und Wohnungsuche machen wollte. Vielleicht könnte er ihr ja Tipps geben?

Während Jenna so in Gedanken versunken war, achtete sie gar nicht mehr auf die Straße um sich herum. So wurde sie völlig überrascht, als Louis ihr plötzlich mitteilte, dass sie bereits am Downtown angekommen waren.

"Hier wären wir, Miss Jenna. Kann ich noch etwas für Dich tun?"

Überrumpelt versuchte sie, ihm etwas zu sagen, wofür sie sich eigentlich lieber erst ihre Worte zurecht gelegt hätte, um sie nicht so plump klingen zu lassen - genau so, wie sie es jetzt wohl waren. „Also, ähm… möchtest du nicht vielleicht noch mit kommen… ich meine, zu der Currywurstbude!? Natürlich nur, wenn du noch Zeit und Lust hast … !“

„Oh bravo Jenna… noch pubertärer hätte dein Gestammel wohl kaum klingen können… na das hab ich ja klasse hin bekommen!“ dachte sie und wurde wohl etwas rot wegen ihrer unpassend gewählten Worte. Verlegen schaute sie zu ihrem Koffer, der noch immer neben Louis stand. Nun war Jenna sich nicht mehr sicher, ob sie nicht doch froh gewesen wäre, wenn er schon anderweitig zu tun gehabt hätte…immerhin hatte er jetzt sicherlich weiß Gott was für ein Bild von ihr…

Vielleicht hätte sie besser ihren Mund gehalten und einfach auf seine Reaktion gewartet, aber irgendwie hatte Jenna das Gefühl, dass ihre Worte mit einer kurzen ‚Rechtfertigung’ vielleicht nicht ganz so plump klingen würden, weshalb sie noch schnell hinzufügte „Ich würde mich gerne für deine Hilfe revanchieren… also falls du auch Hunger hast…?!“

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Louis » 12.09.2016, 21:16

Den Rest der Wegstrecke blieb das hübsche Mädchen stumm und Louis strengte Überlegungen an, ob er sie dazu bringen konnte - irgendwann, jetzt, bald, später - mit zur "Ithaka*"-Begegnungsstätte zu gehen. Er konnte sie dort vermitteln und wenn sie angenommen wurde, würde er eine gute Provision erhalten oder vielleicht auch ein paar Stunden dort verbringen können ...

Louis war kein schlechter Mensch, er versuchte nur zu überleben. Vielleicht hätte er nicht über solche Dinge nachgedacht, wenn er gewusst hätte, was hinter den Kulissen vor sich ging - mitunter jedenfalls. Die wenigstens wussten das, warum also er als so kleiner Fisch, dass er dort nicht einmal in den Gehaltsunterlagen eine Nummer oder gar einen Platz fand.
Tatsache war, dass sie dort immer wieder junge Leute suchten, die dort arbeiten oder auch eine Ausbildung machen wollten. Meist eher für junge Frauen, als für Männer, weswegen er den Handlangerjob gerne angenommen hatte, der ihm geboten worden war. Er war auch schon aufgestiegen, wenn man das so nennen konnte. Nicht mehr nur noch Bote, sondern auch schon mal Informant oder Vermittler. Es hörte sich allerdings tragender an, als es wirklich war.

Louis machte sich hier nichts vor, er wusste, dass er niemand war und das man ihn bei Bedarf zerquetschen konnte, wie eine kleine Fliege. Aber besser ein Frauenmafiatempel, wie er es nannte, als die italiensiche, asiatische oder russische mit ihren Kanonen und dem schrägen Grinsen auf dem starren Gesicht, das halb von schwarzen Sonnenbrillen und Hutschatten verdeckt war.

"Mitkommen?", aus seinen Gedanken gerissen versuchte er ihre Worte zu sortieren, "Zur Curryude?" "Natürlich zur Currybude, Du Schwachkopf, wohin sonst?" Er grinste in sich hinein. Konnte er sich eine Currywurst noch leisten? Er hatte jetzt noch ein paar wenige Dollar, es war mau gelaufen die letzten Tage und Wochen. Wahrscheinlich war es einfach zu heiß.

Unauffällig ließ er die Hände in die Hosentaschen gleiten, um zu fühlen, ob da vielleicht noch zwei Scheine, anstatt dem lumpigen Fünfer waren, von dem er genau wusste, dass er da war - aber auch, dass er keinen Freund hatte - der Fünfer, nicht Louis. Es würde reichen, das in jedem Fall, aber wollte er das Geld wirklich für 'ne Wurst ausgeben? Anderseits ... wenn sie anbiss, könnte er sich danach Hunderte Würste leisten. Manchmal musste man eben etwas investieren, um weiterzukommen.

"Klar", beschloss er daher einsilbig freundlich, als sie ihm mitteilte, dass sie ihn einladen würde. Hatte er sich verraten, dass sie glaubte, er habe kein Geld? Lieber nicht nachfragen, beschloss er, denn wenn sie sich selbst investierte, war das ja nicht unbedingt von der Hand zu weisen.

Er schaute dann zum Eingang des Hotels. "Willst Du vorher einchecken?" Die Glasfront des Eingangs war schmierig und verregnet, man hörte, wie das kaputte Licht versuchte seinen Stromkreis zu schließen und eine zerdrückte Coladose auf dem Boden wackelte leicht im Wind. Er sah sie wieder an. "Die Ratten könnten nicht besser wohnen", kommentierte er anhand der schon bekannten Entdeckungen und grinste schräg. Wenn sie sich entschließen wollte, etwas besseres zu finden, würde er ihr die Begenungsstätte direkt empfehlen und die fünf Dollar für den Bus ausgeben. Die bekam er definitiv wieder, ob es was wurde oder nicht.


TBC: Ich will keine Schokolade, ...
OT: * Das "Ithaka" heißt mittlerweile "Cobalt Blue"

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Re: [Jenna & Louis] Auf Umwegen zum Ziel...

Beitragvon Jenna » 12.09.2016, 21:17

"Mitkommen?""Zur Currybude?" Louis schien kurz zu zögern bevor doch noch ein entschlossenes "Klar" von ihm kam. „Gut, dann einfach gar nicht weiter drüber nachdenken“, entschied sich Jenna mit einem freundlichen Lächeln und schob ihre Selbstzweifel beiseite.

Die beiden standen immer noch vor der billigen Absteige, welche Jenna in der Eile herausgesucht hatte. Da sie sich hatte beeilen müssen, um den letzten Zug nach Venedic für diesen Tag nicht zu verpassen, war sie mit dem erst besten zufrieden gewesen. „Hauptsache günstig und möglichst zentral!“, dass waren ihre Gedanken gewesen, als sie sich für das Downtown entschlossen hatte. Da sie sowieso vor hatte, so schnell wie möglich ein Apartment anzumieten, war sie davon ausgegangen, dass dieses Hotel bis dahin sicherlich genügen würde.

Das konnte sie jetzt allerdings nicht mehr so sicher sagen. Das Gebäude vor ihnen, dass laut der lädierten Leuchtreklame wohl jenes „Downtown“ beherbergte, war nicht nur schmutzig, es war ein regelrechtes Dreckloch, wie Jenna nun erschrocken feststellte. Klar, die Gegend war nicht unbedingt die schönste, aber etwas mehr hatte sie sich trotzdem von dem Hotel erwartet. "Willst Du vorher einchecken?"

„Wow … fast so schön, wie ich es mit vorgestellt hatte!“ sagte sie zynisch mit einem eher gleichgültigen klingenden Tonfall, auch wenn sie alles andere als erfreut war. "Die Ratten könnten nicht besser wohnen" meinte Louis nur und schaffte es doch tatsächlich, Jenna mit seinem kecken Grinsen an zustecken.

„Vielleicht wollen wir doch erst was essen gehen… dann hab ich noch ein bisschen Zeit, mich von dem Anblick hier zu erholen… ab jetzt suche ich mir nur noch Unterkünfte mit einer aktuellen Homepage auf der mindestens Fotos der Zimmer zu sehen sind!“

Es war Jenna peinlich. Nun hatte Louis sie durch die halbe Stadt begleitet, ihr sogar ihren Koffer getragen und sie musste feststellen, dass sie ausgerechnet das letzte Hotel rausgesucht hatte, indem sie gerne übernachten würde. Nicht, dass sie besonders hohe Ansprüche hätte, was eine Übernachtungsgelegenheit anging. Aber zumindest ein sauberes, ordentliches Bett wollte sie und ob sie hier so etwas erwarten konnte, dessen war sie sich wirklich nicht sicher.

Vielleicht würden Louis und sie auf dem Weg zu der Imbissbude ja an einem gepflegteren Hotel vorbei kommen, zumindest hoffte sie das. Und wenn nicht – gut, dann würde sie wohl oder übel eine Nacht im Downtown verbringen müssen.

TBC: >Von indischen Gewürzen zum Weg nach Asien


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