[Salome & Archibald]: Die Suche nach dem richtigen Weg

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Salome
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[Salome & Archibald]: Die Suche nach dem richtigen Weg

Beitragvon Salome » 19.11.2016, 15:37

15 Monate ... sie war 15 Monate gefangen gehalten worden, beinahe neun oder zehn Monate davon schwanger. So war es doch, oder nicht? Irgendwas passte nicht zusammen, irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das alles so nicht stimmen konnte ... Dann war sie wieder "ausgesetzt" worden - es war gleichgültig, ob sie das überlebte. Vielleicht einen halben oder einen Tag nach der Geburt hatte sie man nachts in den Central Park gebracht und liegen gelassen. Erst einen Tag später war sie gefunden worden. Erst zwei Tage darauf war sie aufgewacht. Wie lange war das nun her? Wie alt war ihr Kind?

Welches Datum war Ruthies Geburtstag? Salome hatte nachgerechnet, immer wieder rechnete sie nach. Heute wäre es fast auf den Tag genau vier Monate her. Ruthie war jetzt vier Monate auf der Welt ohne ihre Mutter, ohne sie, auch wenn sie genetisch nicht ihr Kind war. Lebte sie noch? Garantiert lebte sie noch, warum sollte man sich die Mühe machen, ein Kind derart auf die Welt zu holen, um es dann umzubringen ... und wie viele Frauen gab es, denen dasselbe passiert war?

Salome versuchte ihre Gedanken auf ihrem Weg zur Detektei, die sich eigenartigerweise in einem Antiquariat befand, zu verdrängen. Mehrmals atmete sie tief durch. Es war Herbst ... Ruthie Graces Farben waren der Herbst, obwohl sie im Hochsommer geboren worden war.
Die junge Mutter hielt kurz an und rieb sich übers Gesicht. Es musste aufhören, diese Gedanken mussten aufhören, sonst konnte sie sich nicht konzentrieren. Noch einmal atmete sie tief durch und zog ihren Schal enger um den Hals. Dann gab sie sich einen Ruck und stand schon fast vor der Treppe mit dem schwarzen, gusseisernen Schnörkelgeländer, das so typisch für diese Gegend war und ihrem eigenen gemieteten Haus ähnelte.

Offensichtlich war sie angekommen. "Archibald Kloks Antiquariat" stand über der hölzernen zweiflügligen Türe. Salome drückte eine Seite auf und trat in einen Vorraum, ihr gegenüber ein langer Flur, der rechts neben einer Treppe ins Obergeschoss vorbei in eine Art Küche führte. Linker Hand war die Türe geschlossen, rechts kam man durch die geöffnete in das Antiquariat, in das sie herein trat.

"Hallo?", rief sie über die Bücherberge zwischen die unüberschaubaren Regale hinein. "Finde ich hier Archibald Klok?", sie ging noch einen weiteren Schritt hinein und öffnete die Jacke, weil es hier um einiges wärmer war als draußen, auch die Wollmütze zog sie vom roten Haar. Dann lauschte sie nach Geräuschen, nach einer Antwort.

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Archibald
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Re: [Salome & Archibald]: Die Suche nach dem richtigen Weg

Beitragvon Archibald » 19.11.2016, 15:48

"Moment, moment, junge Lady, bin sofort da", rief es aus den Regalen zurück und Archibald schob die letzten Bücher, die er heute erstanden hatte, in die richtigen Regalreihen. "Platons Werke" - ein umfassendes und gut erhaltenes Werk in zehn Bänden konnte er nun wieder anbieten. Ein junger Student hatte offensichtlich ein paar Dollar benötigt und sich von dem Klassiker der Philosophie getrennt. Es sollte nicht zu seinem Schaden sein. Archibald hatte ihn gut dafür bezahlt, so gut wie sie erhalten waren. Hatte er je hineingesehen?

Um einige Bücherstapel herum, versuchte der Exil-Vampirjäger herum zu manövrieren, ohne sie umzustoßen. Mittlerweile hätte er sich blind in seinem Antiquariat bewegen können, und dennoch fiel es ihm zusehends schwerer, die Hüfte um die Kurven zu schwingen, wie seine Enkelin es wohl ausgedrückt hätte. Aber er schaffte es und sah dann eine hübsche junge Frau mit leuchtend rotem Haar vor sich, die nach ihm gerufen hatte. "Eine schöne Stimme zu einem noch schöneren Gesicht. Wenn ich richtig gehört habe, dürfte ich es mit Miss Lam zu tun haben?", er war bei ihr angekommen und reichte ihr die Hand.

"Pünktlich wie die Eisenbahn ... wobei ... ich räume ein, früher vielleicht einmal", er lächelte sympathisch und bat sie mit einem Handzeichen in sein Büro auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs durch die zuvor geschlossene Türe.
"Es ist schön, sie endlich persönlich kennenzulernen. Ihre Großmutter war so frei, mir alles zu berichten, was ich wissen muss und wir beide haben ja schon zwei Mal telefoniert für die Details. Jetzt habe ich tatsächlich erste Ergebnisse und hoffe, Ihnen weiterhelfen zu können ... doch zuvor hätte ich da eine Frage", er wies ihr einen Platz vor seinem Schreibtisch an und da das Licht an der Decke nur sehr fahl war, drückte er mit dem Fuß noch einen Deckenfluter an, der eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einer umgekehrten Billardtischleuchte hatte.

"Ist Ihnen in Ihrer Gefangenschaft etwas sonderbar vorgekommen oder auch danach? War irgendetwas unüblich, etwas, das Sie verwunderte oder bei dem Sie sich mehr Fragen stellten als Antworten zu finden waren?", Archibald hatte diesem Treffen entgegengesehnt seit er sich mit dem Fall näher beschäftigte. Er hatte eine Ahnung und diese Ahnung verhieß nichts Gutes. Dennoch versuchte er so unverfänglich wie möglich zu klingen und setzte sich freundlich lächelnd auf seinen ledernen Schreibtischstuhl und zog eine braune Akte vor sich, die er allerdings noch nicht öffnete.

OT: Im Weiteren werde ich Archibald in Salomes Beiträge mit einbinden, damit eine flüssige Konversation stattfinden kann. Da beide Charaktere meine sind, dürfte das wohl zu aller Vorteil sein.

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Salome
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Re: [Salome & Archibald]: Die Suche nach dem richtigen Weg

Beitragvon Salome » 19.11.2016, 19:36

OT: Archibald wird mit beschrieben.

So alt hätte sie sich ihn nicht vorgestellt, auch wenn seine Stimme am Telefon eine gewisse Lebensspanne hatte vermuten lassen. Aber er wirkte überaus sympathisch, gleich einem Mann, den man als seinen Großvater sofort in Herz schloss. Wenn die Situation nicht derart ernst gewesen wäre, oder der Grund ihres Hierseins besser gesagt, sie hätte wohl etwas darüber sinniert, wie es wäre, ihn mit ihrer Grandma zu verkuppeln, die schon seit vielen Jahren ohne Mann lebte. Dabei wusste sie aber auch nicht einmal sicher, ob er allein war.

"Vielen Dank", antwortete Salome lächelnd auf sein offenes Kompliment und nickte ob seiner Vermutung zu ihrer Person, "Nenne Sie mich bitte Salome, Miss Lam ist mir irgendwie immer noch fremd ...", so alt fühlte sie sich nicht, auch wenn sie beruflich immer so angesprochen worden war. Doch im Moment fühlte sie sich nicht professionell ... vielmehr verunsichert, immer noch, und gespannt auf das, was nun folgen würde. Sie wollte weiterkommen, hatte aber auch Angst vor diesen ersten Schritten, die alle Pläne auf einmal so definitiv machten.

"Es freut mich auch", erklärte sie auf seine weitere Begrüßung und folgte seinen Worten dann in sein Büro gegenüber des Gangs, in den sie zuvor eingetreten gewesen war.
Als sie sich setzten und sie glaubte, dass sie gleich zur Sache kommen konnten, stellte er ihr überrasschenderweise eine Frage, die sie erst einmal irritierte.

"Etwas Sonderbares?", wiederholte sie seine Worte und ihr Inneres teilte sich in Skespis und auch der Überlegung, was sonderbar gewesen sein könnte. Aber warum fragte er nach so etwas? Was war der Hintergrund dieser Frage, ihre Lippen pressten sich leicht aufeinander und sie schluckte schwer. "Warum ist das wichtig?", entschied sie sich dann er einmal für eine Gegenfrage.

"Oh, bitte haben Sie keinen falschen Eindruck von mir, Miss", er spürte offenbar ihre Verunsicherung, "es ist nur so, dass sie möglicherweise nicht die einzige sind und wenn sie nicht die einzige sind, dann ließe sich das herausfinden, indem Gemeinsamkeiten mit anderen Fällen gefunden werden können ... und um ehrlich zu sein", er wusste nicht, ob sie von Vampiren oder gar dem Syndikat wusste, er konnte nicht riskieren, ihr etwas zu verraten, was sie noch viel mehr verunsichern würde. Wenn er Glück hatte, stellte es sich im Laufe des Gespräches von allein heraus, wenn nicht, dann blieb er bei dem, was er oberflächlich zu erzählen hatte - so nah an der Wahrheit wie möglich.

"Ich arbeite an einem Fall, in dem eine Organisation verdächtigt wird, mit schwangeren Frauen Experimente zu machen. Es gibt diverse Aufdeckungen, die aber noch untersucht werden müssen. Es könnte Parallelen geben zu Ihrem Fall, Salome. Es könnte sein, dass diese Organisation auch für ihre Erlebnisse verantwortlich ist und wenn dem so ist, dann hilft uns jedes Detail, die Dinge miteinander in Verbindung zu bringen, um diese Machenschaften aufzudecken und zu unterbinden.
Es gibt diverse Anhaltspunkte, die mancheiner als sonderbar empfinden könnte und wenn diese Anhaltspunkte auch bei Ihnen zutreffen, wäre das zumindest ein Zeichen dafür, dass auch Sie von dieser Organisation, und nicht einer anderen, geschädigt wurden"
, es klang alles so fremd fachlich und sachlich.

Salome war dankbar dafür. Er stockte nicht in seiner Sprache, um die richtigen Worte zu finden, und erinnerte sie somit auch nicht daran, was sie erlebt hatte. Er sprach mit ihr über die Thematik als wäre sie schlicht ein Faktum, das es in einer sachlichen Diskussion zu besprechen galt und Salome ahnte, dass ihre Großmutter daran wohl nicht ganz unschuldig war. Höchstwahrscheinlich hatte sie ihn eingehend geschult, wie er am besten mit ihr umgehen konnte. Auch hierfür war sie dankbar, auch wenn es ein eigenartiges Wissen darum war, dass hinter ihrem Rücken derart über sie gesprochen wurde.

Seine Worte jedenfalls lösten noch zwei Dinge in ihr aus. Einmal natürlich eine Erkenntis und sie glaubte ihm. Das andere war ein Gefühl der Aufregung, dass sie ihrem Ziel vielleicht viel näher war, als geglaubt. Vielleicht hatte er Namen, vielleicht kannte er Adressen, vielleicht konnte er sie so zu ihrem Kind führen.
Salome spürte, dass sie sich zügeln musste, um nicht gleich ohne Punkt und Komma alles von sich zu geben, was ihr zur Frage und zum Thema einfiel. Vor allem brauchte sie jetzt erst einmal einen Moment, sich überhaupt bewusst zu machen, ob es solche Punkte gab ... wobei ihr sofort einer einfiel. Aber war der wirklich relevant? Wie als hätte er ihre Gedanken erraten, fügte er noch ein "egal, wie relevant oder irrelavant es für Sie scheint, es könnte genau das sein, wonach ich suche ..." an.

Wieder presste sie kurz die Lippen aufeinander, gab sich dann aber einen Ruck. "Der Milcheinschuss war Blut", sie brachte es distanziert und medizinisch auf den Punkt, sonst hätte sie es nicht rausgebracht. Erst nach diesem harten Einstieg, konnte sie sich weiter erklären. "Ich weiß wirklich nicht, ob es relevant ist, aber es war etwas, das zur Kategorie "merkwürdig" gehört und natürlich auch beängstigend. Es gibt keine medizinische Ursache für diesen Umstand und ich vermute, dass mit mir noch andere Experimente gemacht wurden als ich bewusstlos war, als mir überhaupt bewusst sind", war das wirklich, was er hören wollte? In seiner Miene vollzog sich nichts bis auf ein leichtes Heben seiner weißen, linken Augenbraue. Dann nickte er.

"Es ... ist sehr gut möglich, dass es die selbe Organisation ist", sagte er dann vorsichtig und wusste, es würde jetzt der Anspruch im Raum stehen, dass er ihr alles darüber erzählte. Doch das konnte er nicht. "Diese Organisation ist uns nicht personell bekannt, ich möchte Ihnen hier keine Hoffnungen machen. Ich arbeite mit einem Team daran, sie aufzudecken, aber ihr Fall könnte natürlich ebenso uns helfen, wie wir Ihnen helfen können, weiterzukommen", reichte das aus, um sie von ihren Fragen zu lösen, die sich eindeutig in ihrer Mimik abzeichneten?

"Verstehe ...", begann sie erst und atmete durch, "was können Sie mir sagen? Was haben Sie herausgefunden aufgrund meiner Fragen und in welchem Zusammenhang könnte das stehen? Gibt es ... andere ... Betroffene, mit denen ich mich unterhalten könnte?", sie klang hoffnungsvoll und nur versucht professionell. Ihr schlug das Herz im Hals, nicht in der Brust.

Das war auch der Zeitpunkt, in dem Archibald die Akte öffnete, um nichts zu übersehen, was er ihr berichten konnte.
"Also, beginnen wir einfach von vorne", diese Thematik war so weitläufig, sie ließ sich nicht einfach in wenigen Sätzen abhandeln. Schon gar nicht, wenn man das Pferd von hinten aufzusatteln versuchte.

"Die DNA-Aufzeichnung, die Sie uns gegeben haben - sowohl von der Mutter als auch vom Vater - haben wir geprüft. Von der Mutter sind keine Eintragungen bekannt. Ich muss allerdings gestehen, dass wir derzeit nicht über eine computerversierte Person verfügen, die Zugang zu Geheimdienstorganisationen erlangen kann. Ich bin bemüht, bald jemanden einstellen zu können, aber bis dahin müssen wir uns mit meinen Kontakten zur Polizei begnügen, und diversen sicheren Informanten und einem IT-Spezialisten, der zumindest diversen Zugang zur öffentlichen Behörde hat", sie nickte zu seinen Worten. Sie selbst hatte ja schon mit dem Gedanken gespielt, einen Hacker zu engagieren. Doch Mangels des Wissen, wie man an einen solchen kam und dann auch sicherstellen konnte, dass er gut war, hatte sie diese Möglichkeit wohl oder übel wieder verwerfen müssen.

"Nun denn, was den Vater betrifft, ist es etwas verwirrend. Daher auch meine Erwähnung zu diversen Geheimorganisationen wie das FBI, CIA oder auch die NSA - wie sie nicht alle heißen. Den KGB schließe ich mal aus", er zwinkerte, um die Situation etwas aufzulockern und Salome rang sich ein vorsichtig kurzes Lächeln ab. Ihr war nicht nach Scherzen zumute, aber es half tatsächlich, die Anspannung ein bisschen zu lösen, in dem sie das Gefühl hatte, dass er ein guter Detektiv war - ihre erste Sorge bezüglich seines Alters vorhin war zweifelsohne auch gewesen, dass er vielleicht gar nicht mehr alle Möglichkeiten ausschöpfen konnte, die ein jüngerer seines Berufes hätte ausschöpfen können.

"Verwirrend ist, dass die DNA auf einen Mann passt, der eigentlich tot sein müsste. Schon vor einigen Jahren soll er bei einem Einsatz ums Leben gekommen sein. Sein Name war oder ist Cadan Freeman. Ich komme allerdings gleich noch zu dem möglichen "ist". Er arbeitete zuletzt für die Regierung beim Militär, den Navy Seals, wenn Ihnen das ein Begriff ist", er machte eine kurze Pause, um sie antworten zu lassen.
"Entfernt, blieb sie zweisilbig, weil es sich hier offenbar wirklich um einen interessanten Fall handeln musste und sie wünschte sich, er würde es nicht so geheimnisvoll machen. Andererseits erkannte sie sehr wohl ihre eigene Ungeduld und war selbstverständlich dennoch dankbar, dass er Schritt für Schritt durch die Sachlage ging, so verlor sich zumindest nichts.

"Sie sind eine Spezialeinheit der US Navy auf dem Boden, zu Wasser und in der Luft. Er war auf verschiedenen Auslandseinsätzen, wohl ein sehr dekorierter Soldat. Seine Familie stammt aus New Orleans ... jedenfalls starb er eigentlich und ist offiziell tot. Interessanterweise aber taucht seine DNA in einer Blutbank und auch in einer Samenspendenbank auf - und zwar datiert Jahre nach diesem Sterbedatum und auch nicht unter seinem Namen. Beide Banken besuchte er nur einmal und das im gleichen Zeitraum. Danach nicht mehr. Vielleicht wurde es ihm zu riskant, oder es passierte etwas, das lässt sich natürlich nicht sagen", Archibald räusperte sich kurz, bevor er weitersprach.

"Nun habe ich mich natürlich beim Friedhof in New Orleans erkundigt, auf dem er liegen soll, da ich dachte, man könne ihn vielleicht notfalls exhumieren. Allerdings wurde mir mitgeteilt, dass Cadan Freeman eingeäschert wurde. Das bringt uns leider nicht viel weiter - wir können also weiterhin nicht sagen, ob seine DNA echt ist oder gefälscht wurde. Vielleicht von ihm irgendwann entnommen und dann durch einen Lockvogel in die Banken gebracht. Alles ist möglich, aber dadurch, dass er eingeäschert wurde und auch aufgrund der Tatsache, welcher Arbeit er zuvor nachgegangen war, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass er tatsächlich noch lebt", er endete hier erst einmal, um Salome Raum zum Nachdenken und für Fragen zu lassen. Sie hatte bis hierhin aufmerksam und mit immer enger zusammengezogenen Augenbrauen zugehört.

Jetzt stand sie auf und zog den Kurzmantel aus, legte ihn über die Lehne und Mütze, Schal und Handtasche dazu. "Ich muss mich bewegen ... ich kann sonst nicht denken", erklärte sie sich entschuldigend und wanderte zwei Meter durch den Raum. "Natürlich ... es tut mir leid, dass ich nicht daran dachte, Ihnen beim Ablegen zu helfen. Möchten Sie vielleicht ein Schluck Wasser?", fragte er freundlich, gleich im Begriff, aufzustehen, und etwas zu besorgen. Normalerweise kümmerte sich Ree um all diese Dinge, daher hatte er gar nicht mehr daran gedacht. Ree allerdings war derzeit mit ihrem Taxijob beschäftigt und nicht im Haus.

"Nein, danke, alles gut, ich ... versuche das gerade logisch zu umfassen. Wenn der Kindsvater noch lebt", eine Hand lag auf ihrer Stirn und die andere hatte unterbewusst eine Position auf ihrem Unterbauch gefunden, "und er eigentlich tot sein sollte und wenn er doch eben solch einen Job zuvor gehabt hatte ... wieso taucht seine DNA als Spende in einer Blutbank und auch noch in einer Samenbank auf?", jetzt sah sie den alten Detektiv wieder offen fragend an.

"Nun, es ist nicht unüblich, dass gefährliche Geheimmissionen viele Soldaten überfordert. Er könnte ausgestiegen sein und nun nicht mehr zurück in die Gesellschaft gefunden haben ... es ist nämlich so ...", es war also nicht nur eine Vermutung, die er da aussprach. Salome stellte sich hinter den Stuhl, auf dem sie gerade noch gesessen hatte, ihre Hände auf die Rückenlehne gestützt und wartete gespannt.

"Ich habe natürlich versucht, herauszufinden, wer er ist oder ob sich jemand an ihn erinnert. Das war nicht ganz so einfach und günstig, um ehrlich zu sein", das musste er erwähnen, weil es auch im Budget als Spesenabrechnung seiner Klientin auftauchen würde, "es gibt allerdings eine Mitarbeiterin, die sich tatsächlich an ihn erinnert. Sie erzählte nach einigen Verhandlungsgesprächen, dass er ihr im Gedächtnis geblieben war, weil er immens gestunken haben muss.

Aber sie war irritiert gewesen, dass seine Zähne strahlend weiß waren. Sie scheint mir zudem eine kleine Verschwörungstheoretikerin zu sein, daher spann sie sich die wildesten Geschichten über diesen Mann zusammen und beobachtete genau, was mit seiner Spende, Samenspende wohlgemerkt, passierte. Sie schien irgendwann einmal verschwunden und es gab keinen Eintrag im Computer über diesen Vorgang - ihr fiel daraufhin auf, dass das nicht nur bei diesem Mann so war"
, allerdings führte das nun wieder zu weit vom eigentlichen Thema weg - zum Gesamtthema hin.

"Sie konnte mir jedenfalls eine recht genaue Beschreibung geben, nach der ich ein Phantombild habe anfertigen lassen. Allerdings muss ich zugeben", er zog ein Blatt Papier aus der Akte, das sie von ihm entgegen nahm und seinen nächsten Worten leider zustimmen musste, "er sieht aus wie irgendein Obdachloser, der jeder sein könnte mit seinem Bart ... man kann ihn aufgrund dessen und wohl auch aufgrund des Schmutzes in seinem Gesicht nicht einfach identifizieren wie es bei uns beiden der Fall wäre. Aber seine Zähne sind natürliche in Anhaltspunkt. Fraglich, wie lange sie noch so weiß bleiben ...", Salome betrachtete den Mann auf dem Bild, der wahrlich keine Ähnlichkeit mit einem zivilisierten Menschen zu haben schien. Er sollte Vater ihres Kindes sein? Doch sein Vorleben sprach eine ganz andere Geschichte und Salome blickte wieder auf.

"Wie schrecklich, derart tief zu sinken, nachdem man soviel fürs Vaterland geleistet zu haben scheint. Wieso kümmert sich der Staat nicht? Wieso kommt es soweit?"
Archibald konnte ihre Fragen sehr gut nachvollziehen, hatte er sie sich doch sehr oft zu unterschiedlichen Zeitpunkten in seinem Leben stellen müssen. "Nun ja, wie gesagt, es ist ein harter Job, er könnte Dinge gesehen haben, mit denen er nicht klar kam. Oftmals spielt auch Stolz mit in die Situation - zu Stolz, um Hilfe anzunehmen. Möglicherweise verknüpft sich auch eine finanzielle Unterstützung an die Vorgabe, einen Psychologen aufgrund der postraumatischen Störung aufzusuchen, was er nicht möchte.

Oder aber, und das halte ich hier sogar für wahrscheinlich, er wurde für eine Geheimmission ausgesucht, für die er vorher für sein Umfeld sterben musste, weil sie möglicherweise auch nicht vertretbar war. Die Mission gelang oder scheiterte, aber danach konnte er nicht mehr eingesetzt werden, man hatte keine Verwendung mehr, er war offiziell tot, also brauchte man sich nicht kümmern ... ich meine, ich möchte unserem Staat derartiges nicht zwingend unterstellen, aber es ist schon Verrückteres und Schlimmeres passiert ..."
, Archibald lehnte sich in seinem Sessel zurück und atmete tief durch die Nase durch. Salome presste abermals den Mund zusammen.

Sie missbilligte so eine Verfahrensweise, aber ihr war natürlich durchaus bewusst, dass man damit rechnen konnte. Nur irgendwie ... na ja ... dieses "Wissen" kam aus Filmen und von denen konnte man immer noch behaupten, dass sie die Realität ja nicht darstellten, dass sie erfunden und überzogen waren. Diese ganze Geschichte klang derart nach einem solchen Film und es war schwer für sie, sich vorzustellen, dass es in der Tat so sein konnte, dass der Staat tatsächlich so handelte, dass er sich nicht kümmerte.

"Ich meine, es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass viele Veteranen, bei uns vor allem damals aus Vietnam, auf der Straße landeten und erst Jahre später für diverse Hilfe gesorgt wurde, die nicht alle erreichte ...", er hatte Recht, das war nicht von der Hand zu weisen. Aber sie hätte gehofft, dass es mittlerweile anders war.

Zurück zum Thema musste sie jetzt also feststellen, dass dieser SEAL in eine Samenspendebank gegangen war, um Geld für seine Existenz zu "verdienen", und er gar nicht wusste, dass er Vater war.
"Nun ja, er wird davon ausgehen, dass sein Samen zu mindestens einem Kind führen konnte, nicht wahr? Ich ... frage mich, ob ich ihn ... nein, es hat keinen Wert. Ich muss ihn suchen und herausfinden, ob es wirklich so war, und ich muss ihm diese Geschichte mitteilen. Er hat seinen Samen verkauft, rechnet damit, dass damit Kinder entstehen, aber er wusste nicht, dass damit ein Verbrechen begangen wird ... er hat ein Recht ... oder, Mister Klok? Er hat ein Recht es zu erfahren?", sie war sich überaus unklar darüber, ob sie es tatsächlich so sah.

Hatte er dieses Recht? Selbstverständlich. Aber wollte er es überhaupt wissen? Das musste sie ihn fragen. Sie konnte ihn aber nur fragen, wenn sie ihn fand - und es war doch auch gar nicht klar, ob das wirklich so war, wie sie hier vermuteten. "Vielleicht gibt es auch ganz andere Hintergründe, warum er seinen Samen gespendet hat. Vielleicht war es Absicht. Vielleicht ein Komplott, eine Mission, vielleicht ..." -

"Verzeihen Sie, Salome", er lachte nicht auf, aber sein Mund zuckte dennoch leicht amüsiert, "ich weiß, es ist eine ernste Sache, verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber jetzt klingen Sie wie die Verschwörungstheoretikerin in der Samenbank ... Es mag sehr wohl andere Gründe geben, aber diese können wir nur herausfinden, wenn wir ihn suchen. Wir sollten von der einfachsten Lösung ausgehen, wenn wir keine Indizien für irgendwelche anderen Theorien haben. Sie machen sich so nur verrückt", er war wieder ernst geworden und sie wusste, dass er Recht hatte. Auch wenn sie es nicht gerne zugeben wollte. "Ja ... ja, Sie haben ja Recht ..."

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Re: [Salome & Archibald]: Die Suche nach dem richtigen Weg

Beitragvon Archibald » 20.11.2016, 10:17

OT: Salome wird von Archibald mit beschrieben.

"Na gut ...", Salome versuchte sich wieder zu fangen und einen Ausweg aus allen verwirrenden Gedankenmöglichkeiten zu finden. "Was ... was hat er angegeben, wer er ist? Wenn er einen falschen Namen genannt hat, und wir davon ausgehen, dass er wirklich noch lebt und es diese Person ist, was hat er im Fragebogen angegeben, wer er ist? Warum ist es, wenn wir weiterhin davon ausgehen, dass es sich um diese oder irgendeine Organisation handelt, die prä- und postnatale Experimente betreibt ... also warum ist er für diese Organisation interessant?"

Archibald blätterte drei Blätter in seiner Akte weiter, während er "Interessante Frage", murmelte. "John Smith, der wohl häufigste Name vor John Doe in Amerika ... er gab an, Lagerist zu sein ... oder gewesen zu sein. Seine Werte sind einwandfrei, bis vielleicht auf ein paar erhöhte weiße Blutkörperchen ...", er studierte das Blatt aufmerksam, das er gefunden hatte. "Das ist nicht unüblich, wenn er wirklich auf der Straße lebt. Kleine Verletzungen können schnell entzünden, wenn sie nicht sauber gehalten werden ... das erhöht die Entzündungswerte und ist in den meisten Fällen aber nicht sonderlich schlimm, solange die Verletzungen nicht eitern ...", erklärte Salome auf diese Information wie beiläufig. Ein erhöhter Wert an weißen Blutkörperchen war nicht weiter interessant für eine solche Forschung, solange sie sich im Rahmen hielt.

"Lagerist ... warum soll ein Lagerist so wertvoll für eine solche Forschung sein?", fragte sie eher weiter und mehr zu sich selbst. "Er könnte zufällig ausgewählt worden sein ..." - "Nein ... nein, das glaube ich nicht. Das würde nicht zusammen passen." - "Zusammenpassen mit was?", fragte Archibald nach und fügte noch an: "Ihre Großmutter erklärte, Sie hätten einen Arzt in der Verdacht, der mitbeteiligt sein könnte. Aber sie bat mich, Sie selbst danach zu fragen. Wohl, weil sie selbst nicht genau versteht, warum ..."
- "Grundsätzlich, weil sie möchte, dass ich selbst entscheide, wem ich es erzähle, weil ich ihr sagte, dass ich es für gefährlich halte, diese Information weiter zu tragen", ergänzte sie des Detektivs Vermutung und überlegte gleichzeitig, ob sie so weit gehen konnte. Aber offensichtlich konnte man ihm vertrauen, er stand auf ihrer Seite. Salome setzte sich wieder und quetschte somit ihre Sachen an die Seite des Stuhls, aber es war ihr egal.

"Dieser Arzt", begann sie dann, "er betreut ein Forschungsprojekt zu post- und pränatalen Studien im neurologischen Bereich, er bot mir eine Stelle in seinem Team an und da die Ethik uns Ärzten verbietet, Studien an Embryos oder Babys derart intensiv vorzunehmen, war es äußerst interessant für mich, diesen Platz zu bekommen. Er sagte, er habe neue Möglichkeiten gefunden zu forschen, ohne die Ethik zu verletzen. Das wäre ein Durchbruch für ihn gewesen, daher sind die Studien noch nicht veröffentlicht.
Er wollte, wie es alle Forscher tun, erst sichere Ergebnisse haben, stand aber offenbar schon kurz vor dem Durchbruch, so wie es sich anhörte. Er hat natürlich keine Details verraten, ich hätte den Vertrag der Verschwiegenheit erst eine Woche später unterzeichnet und dann bei ihm angefangen. Erst dann hätte ich Zugang zu schon vorhandenen Ergebnissen oder dem Verfahren an und für sich erhalten ..."
, das Weitere war nicht ganz einfach für einen Laien zu erklären, aber sie versuchte es so verständlich wie möglich.

"Er beschäftigt sich auch mit der Thematik der Synästhesie. Die Synästhesie ist eine Art Fähigkeit oder eine Sensibilisierung eines Menschen, der beispielsweise Musikstücken Farben zuordnen kann. Es ist kein wirkliches Farbensehen, aber es ist ein Wissen oder ein Gefühl darum, welche Farben zu welchen Noten oder auch Worten, Zahlen, Situationen ... im Extremfall welche Farben zu einem Menschen zugeordnet werden können.
Es gibt nicht viele Menschen, die diese Fähigkeit haben. Sie ist auch nicht sehr erforscht, weil es sehr schwierig ist, sie zu erforschen. Ich habe mich schon länger dafür interessiert, weil ich einer dieser Menschen bin, die dazu fähig sind"
, manche Personen hielten das alles für ein Hirngespinnst, weil sie sich einfach nicht vorstellen konnten, wie das ablaufen sollte. Aber mittlerweile war diese Synästhesie bewiesen - zumindest bewiesen, dass es sie tatsächlich gab, auch wenn man noch nicht wusste, warum.

"Sie können mir also Farben zuordnen? Sehen vielleicht welche um mich scheinen wie ...", er überlegte, welches Wort er benutzen wollte, obwohl er sehr genau wusste, worauf er hinaus wollte. Doch so offensichtlich durfte er nicht sprechen, "... wie eine Ausstrahlung oder auch Aura?" - "Das ist ein gutes Wort, Aura, ja, aber ich sehe diese Farben eigentlich nicht richtig, es ist eher ein Gefühl - ich fühle diese Farben, weiß, welche es sind, vor dem geistigen Auge. Es funktioniert auch nicht immer, vielmehr gibt es nur ein paar Menschen, bei denen das sehr intensiv ist, bei anderen eher weniger, wenngleich schon auch vorhanden ... es ist schwer zu erklären." Aber Archibald wusste sehr genau, was sie da erzählte. Diese Frau hatte die Fähigkeit, vampirische Auren deutlicher wahrzunehmen als die eines Menschen. Es war nur verständlich, dass sie es so umschrieb, wenn sie von der Vampirrasse nichts wusste, wovon er mittlerweile immer überzeugter war.

"Meine Tochter ... sie hatte eine unglaubliche Ausstrahlung ... oder Aura, wenn wir es so nennen wollen. Sehr intensiv, sehr farbig, so wunderschön ... ich habe mir daher auch schon überlegt, ob es nicht viel mit der emotionalen Bindung oder auch unterbewussten Anziehung zu tun hat, wie ich diese Farben bei jemandem empfinde oder eben nicht ...", aber eigentlich stimmte das nicht, wenn sie beispielsweise ihre Großmutter heranzog, zu der sie eine überaus starke emotionale Verbindung hatte, die dieses Gefühl aber bei ihr nicht verstärkt hatten.
"Lassen wir es so stehen - nicht ohne Grund ist es mein Forschungsthema, mit dem ich mich eben auseinander setzen möchte und es schon tue ... aus eigenem Interesse heraus." - "Kein Wunder, dass sie dieses Angebot wahrnehmen wollten ...", erklärte Archibald, auch um ihr zu helfen, den Faden wieder aufzunehmen.

"Genau ... nun, ich habe ihm nicht erzählt oder offiziell irgendwo angegeben, dass ich Synästhetikerin bin, allerdings habe ich bei diversen Forschungsprojekten an der Universität teilgenommen. Es ist also nicht unmöglich, das herauszufinden. Was aber für eine sehr lange Vorarbeit spricht. In meiner Akte dort in Gefangenschaft", versuchte sie nun auf den Punkt zu kommen, "da war vermerkt, dass ich Synästhetikerin bin, es war sogar mein IQ-Wert vermerkt - von einem Test, den ich vor Jahren an der Uni gemacht hatte. Es war leicht unheimlich, muss ich zugeben."

"Kann ich sehr gut verstehen ...", Archibald verstand aber immer noch nicht ganz den Zusammenhang. "Gehen wir also davon aus, dass Sie wegen ihrer Synästhesie ausgewählt wurden und dass es auch einen Grund geben muss, warum Freeman ausgesucht wurde ... wie passt es zusammen, Sie sind doch eindeutig nicht die Mutter des Kindes, sondern die Leihmutter, richtig?", er vermiet, das Wort "nur" vor die Leihmutter zu setzen, denn er spürte, dass die Verbindung zu diesem Kind von ihr anders empfunden wurde.

"Richtig, das ist das eigenartige und ich habe mir lange Gedanken gemacht. Meine Eigenheit, Fähigkeit, wie auch immer man es nennen möchte, ist für dieses Experiment definitiv wichtig, sonst wäre es nicht auf der ersten Seite gestanden.

Aber sie kann nicht grundsätzlich wichtig für die Zeugung dieses Kindes sein, weil dieses Kind meine Gene nicht in sich trägt. Da die Experimente dieses Forschers, Arztes aber etwas Neues im Thema behandeln und dass er neue Entdeckungen beweisen möchte, auch wenn er nicht ins Detail ging, mir davon zu erzählen, könnten seine Forschungen genau darauf abzielen.

Vielleicht, dass er beweisen möchte, dass die Leihmutter doch etwas von sich an das Kind, das sie austrägt, weitergibt. Das geht nur mit einer Eigenheit, die so selten vorkommt, dass sie kein Zufall sein kann. Wenn er also beweisen könnte, dass dieses Kind meine Fähigkeit hat, könnte er beweisen, dass Leihmütter sehr wohl dazu beitragen, dieses Kind zu prägen in irgendeiner Weise.

Diese Entdeckung würde alles revolutionieren. Es wäre eine absolute Neueinschätzung nötig, was die Thematik der Leihmutterschaft anging und auch die Thematik, dass viele Leihmütter nicht bereit sind, das Kind, das sie für jemanden ausgetragen haben, wirklich auch nach der Geburt abzugeben. Derzeit haben sie keine Wahl, denn die Gene sind eindeutig die der Eltern und nicht der Leihmutter.

Würde aber dieses Experiment beweisen, dass auch die Leihmutter einen Teil ihrerselbst diesem Kind beim Austragen mitgibt sozusagen, könnten Leihmütter beginnen, rechtlich dagegen vorzugehen - sie könnten Rechte einklagen ... es würde alles verändern"
, langsam klang es plausibler in seinen Ohren, auch wenn er gedanklich noch hinzufügen konnte, dass die Forschung an Vampiren und ihren Fähigkeiten wohl wesentlich ergänzt werden mussten. Aber es konnte deshalb dennoch in diese Richtung gehen. Es könnte der Anreiz des Arztes sein, sich derart für die Syndikatsforschung einzusetzen, weil er eigene Ziele verfolgen konnte und selbst etwas davon hatte.

"Und wenn Sie dies öffentlich gemacht hätten, dieses Wissen, dann wären Sie in Gefahr ...", schlussfolgerte er ihre Entscheidung, über diese Theorie zu schweigen. Sie nickte. "Mal ganz abgesehen davon, dass mich die Ärzteschaft für verrückt erklären würde, weil diese Theorie so dermaßen unglaubwürdig klingt. Es scheint ja alles bewiesen zu sein - eben, dass das Kind nichts von seiner Leihmutter vererbt bekommt. Und die Lobby derjenigen, die Geld durch die Vermittlung von Leihmüttern verdienen - viel Geld - hätte da ebenso ein sehr großes Problem mit mir.

Mal ganz abgesehen davon, dass durch diese Aussage natürlich auch dieser Organisation auf die Schliche gekommen werden kann. Ich glaube, ich würde nicht lange überleben. Ich glaube auch, ich bin nur frei gekommen, weil sie sicher waren, dass ich sie weder identifizieren konnte, noch wusste, warum das alles passierte. Vielleicht habe ich den Arzt etwas gewarnt, als ich ihn ansprach. Da ich damit aber nicht in die Öffentlichkeit gegangen bin, könnte er darüber hinweggesehen haben. Ich habe die Synästhesie auch gegenüber ihm nicht direkt erwähnt".


Archibald nickte nachdenklich und Salome klemmte ihre Hände zwischen ihre Knie und sah kurz in eine gedankliche Leere als ihr wieder die Zahlen und Daten in den Sinn kamen und sie abermals aufblickte. "Bezüglich Irrelevanz ... ich war 15 Monate entführt gewesen und müsste von dieser Zeit zwischen acht und zehn Monaten schwanger gewesen sein, wobei der letzte Ultraschall, der gemacht wurde, eindeutig zeigte, dass Ruthie voll entwickelt war, sie war kein Frühchen ... aber irgendwas kommt mir komisch vor ...", Archibald betrachtete sie aufmerksam. "Was meinen Sie?", animierte er sie zum Weitersprechen.

"Ich habe sehr schnell schon mein Zeitgefühl verloren als ich dort war. Ich konnte wahrscheinlich nach einem Monat nicht mehr unterscheiden, ob ich nun zwei Wochen da war oder schon ein Viertel Jahr. Daher kann ich nichts beweisen ... aber ich komme von dem Gefühl nicht los, dass ich keine neun oder zehn Monate schwanger war. Vom Gefühl her waren es ... ich weiß nicht, vielleicht sechs oder sieben Monate, allerhöchstens.
Aber dem gegenüber steht die Tatsache, dass das Kind voll entwickelt war. Es war gesund und munter kurz bevor die Wehen begannen. Es war kein Tag zwischen dem letzten Ultraschall und den Wehen, aber die Zeitangaben passen nicht in meine innere Uhr, auch wenn es zeitlich grundsätzlich zusammen passt ... ich kann es einfach nicht beweisen, vielleicht irre ich mich auch."


Sie hob resigniert die Schultern. Es würde wohl ein Mysterium bleiben, aber vielleicht lag es wirklich daran, dass sie das Zeitgefühl verloren hatte. Es war nur auch so eigenartig, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie schnell ihr Bauch zu Beginn angeschwollen und hart geworden war. Ihr schien es ja wie über Nacht ... und dann die weiteren Wochen hatte sie das Gefühl gehabt, dem Kind beim Wachsen zusehen zu können ... es war ein spielerisches Gefühl, ein lustiger Gedanke, aber wenn sie sich jetzt näher damit beschäftigte, war das alles gar nicht mehr so unbelastet.
"Ich kann es nicht beweisen ... lassen wir es so stehen", fügte sie noch einmal wiederholend an und sah zurück in das alte, gütige Gesicht ihr gegenüber.

"Vielleicht erklärt sich das noch, wenn wir mehr herausfinden", versuchte er sie zu beruhigen und ihr aber auch nicht das Gefühl zu geben, dass sie sich das alles einbildetete. Für Archibald war mehr als gesichert, dass sie sich das definitiv nicht einbildete. Eine Vampirschwangerschaft verlief keine neun Monate ... aber das konnte er nun schlecht sagen. Wenn sie so weitermachte, würde er wohl irgendwann nur noch bestätigen müssen, dass sie die richtige Vermutung hatte, dass es Wesen gab, die anders waren als der Mensch. Kinder, die Blut anstelle von Milch tranken, die schneller wuchsen und früher zur Welt kamen, eine so starke Aura hatten ... Es tat ihm unendlich leid in diesem Moment, dass er ihr noch keinen reinen Wein einschänken durfte.

"Also gut ... John Smith alias Cadan Freeman braucht also eine Eigenheit, die interessant wäre für die Forschung, ist das tatsächlich die Konklusion?", fragte er dann lieber und holte auch sie zurück zu den Fakten.

"Wenn ich jetzt recht überlege, dann eigentlich nicht. Jedenfalls nicht, wenn es um die These geht, zu beweisen, wie die Leihmütter sich auf die ausgetragenen Kinder auswirken. Aber wir können ja nicht sicher wissen, ob es darum oder nur darum geht. Schließlich haben wir auch eine Mutter-DNA, die abweichend ist.
Eine DNA, die ich so noch nie gesehen habe in einigen Stelle. Es gibt Mutationen, die aktiv sind, die eigentlich nicht aktiv sein dürften ... aber so weit ist die Forschung einfach nicht, dass wir schon sagen könnten, für was jedes einzelne Gen zuständig ist. Haarfarbe oder Sommersprossen vielleicht"
, ihr Blick wandte sich kurz gen ihre Stirn und es war klar, dass sie sich natürlich auch damit beschäftigt hatte, woran es lag, dass Menschen rotes Haar trugen.

"... aber eben bei Weitem nicht alle Gene sind erforscht. Und ich bin keine Genetikerin, ich weiß nur sehr sicher, dass diese DNA nicht gesund ist sozusagen. Irgendwas ist da verkehrt, aber ich wüsste nicht, wem ich es vorlegen sollte, damit wir das prüfen können". Archibald schon, aber hier musste er vorsichtig sein.
"Ich habe da vielleicht bald jemanden an der Hand, aber ich glaube, die Analyse wird nicht von heute auf morgen passieren", so verschaffte er sich etwas Zeit. Vielleicht konnte er bis dahin erklären, dass es Vampire gab, damit es für sie schlüssig wurde. Oder sie erfuhr es auf anderem Weg. Heute war jedenfalls nicht dieser Tag und er wollte eigentlich auch nicht zwingend derjenige sein, der sie aufklärte ...

"Also haben wir nur eine Vermutung. Wenn Ihre Theorie stimmt", kam er abermals aufs Thema zurück, "dann ist es egal, welche Gene oder Fähigkeiten dieser Mann hat, weil es darum nicht geht. Es war also Zufall, dass gerade von ihm der Samen genommen wurde. Vielleicht auch Berechnung, dass er von jemandem kam, der ohnehin nur ein Ladenhüter geblieben wäre ...", das war die eine Möglichkeit.
"Oder es hat doch einen Wert und die Organisation kam ebenso wie wir auf seine DNA, als sie die Datenbank prüfte und erkannte, dass es sich hier um einen hochgradigen Navy-Seal handelte, der sehr wohl starke Eigenschaften hatte, die interessant genug zur Fortpflanzung wären - wir werden es vielleicht später herausfinden, aber diese Möglichkeiten sind meiner Ansicht nach beide wahrscheinlich, auch wenn es noch eine dritte oder vierte geben könnte. Ich halte diese für realistisch", Salome nickte zustimmend, er hatte Recht. So konnten man es stehen lassen.

"Und jetzt?", fragte sie nun weiter ... wie wollten sie weitermachen?

Fortsetzung folgt

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Re: [Salome & Archibald]: Die Suche nach dem richtigen Weg

Beitragvon Salome » 20.11.2016, 12:31

OT: Archibald wird mit beschrieben

"Wir sollten ihn suchen ... es wird wohl nicht einfach werden, aber vielleicht beginnen wir im Umkreis der Blut- und Samenbank, das war nämlich im gleichen Krankenhaus", erklärte Archibald. "In welchem?", sie hatte ja einige Beziehungen zu verschiedenen Krankenhäusern in der Stadt - durch ihre Kommilitonen vor allem, aber sie selbst hatte ja in einem ein Parktikum absolviert und in einem anderen die Assistenzarztzeit begonnen.

"Moment, ich habe das hier irgendwo ... ah ja, da ...", er nahm ein Blatt in die Hände und sie setzte sich aufrechter hin, als könnte sie besser sehen - was in keiner Position auf ihrem Stuhl so gewesen wäre. "Lenox Hill Hospital", ein undefinierbares Geräusch, das Salome wiederfuhr, ließ ihn ruckartig aufblicken. "Das ist das Krankenhaus, in dem ich gearbeitet habe, bevor ... bevor das alles passiert ist", erklärte sie ihre Überraschung.

"Ah ... OH!", machte er und lehnte sich zurück. "Na ja, dann hätten wir uns möglicherweise Spesen sparen können ... oder auch nicht", sie hatten wohl den gleichen Gedanken, da sie fortsetzte:
"Eher nicht, ja ... wenn ich dort herumgeschnüffelt hätte, wären sie auf mich aufmerksam geworden. Ich meine, sie hatten soviele Daten über mich, sie müssen Zugang zu den internen Servern haben, zu den Akten ... sie konnten die Spende von Freeman verschwinden lassen, selbst nutzen, der Arzt hat mich dort angesprochen ... um Himmels Willen", die Erkenntnisse, die sie gerade überfluteten, waren immens. Sie hatte natürlich darüber nachgedacht, dort wieder anzufangen, um Geld zu verdienen. Aber es war einfach ein zu großer Zeitaufwand und Teilzeit als Assistenzarzt? Never ... das hätte nicht in ihre Pläne gepasst, und wahrscheinlich auch nicht in ihren seelischen Zustand, der sich ja weiterhin zu erholen versuchte.

"Ppppupu", es war eher ein Ausatmen in kleinen Mengen als ein wirkliches Geräusch, das sie machte, als sie darüber nachdachte. "Aber ich könnte definitiv unauffällig zu Besuch kommen, mich auf dem Laufenden halten, Kollegen besuchen, mich noch mal über die Möglichkeiten informieren ... also sollten wir etwas benötigen von dort, ich hätte sicherlich irgendwie Zugang und Kontakte ...", sie sah ihn fragend an, aber Archibald schüttelte entschieden den Kopf. "Wir wissen nicht, wem wir dort trauen können, wenn diese Organisation dort die Finger im Spiel hat ... das geht nicht, bei niemandem. Besuch, okay, aber ohne auffällige Fragen oder irgendwelche Risiken, da zahlen wir lieber die Spesen und ich glaube, das Team, das hinter mir steht, würde hier einiges übernehmen, weil es sie auch selbst betrifft und ihre eigenen Nachforschungen ..."

Womit er sie wieder an ihre Frage erinnerte, die er bisher nicht beantwortet hatte. "Gibt es andere ... Betroffene? Mit denen ich reden könnte?", er atmete kurz durch, sie ahnte, dass es sie gab, "Keine, mit denen ich derzeit Kontakt herstellen könnte, aber ich halte Sie auf dem Laufenden ...", es wirkte etwas verheimlichend, das erneute Skepsis hervorrief, daher beeilte er sich noch etwas anzufügen.
"Sie müssen bedenken, dass ich der Geheimhaltung unterliege, es gibt natürlich Möglichkeiten, dass wir Kontakte arrangieren, aber ich muss die Fälle dennoch soweit wie möglich getrennt halten. Ohne Absprache kann ich keine Namen oder Informationen heraus geben, die nicht auch für Ihren Fall relevant sind." - "Verstehe", aber eine Spur Enttäuschung blieb. Doch solange er ihr alles sagte, was sie wirklich wissen musste, wollte sie versuchen, damit zurecht zu kommen. Sein "nein" war ja auch kein "niemals" gewesen.

"Also suchen wir Cadan Freeman alias John Doe ... oder eher Smith ...", sie zog ihre Hände wieder zwischen der Kniezange heraus und mit diesen das Blatt Papier mit dem Phantombild, dass sie zwischen zwei Fingern gehalten hatte. "Wo bist Du und bist Du der, den wir suchen ...?", fragte sie leise auf das Bild sehend - ein sehr unattraktiver Mensch mit so viel Bart und Schmutz. Nur die Augen wirkten annähernd schön ... irgendwie konnte man aufgrund des Bartes einfach gar nichts erkennen, nicht einmal ein Alter abschätzen. Er konnte dreißig wie auch fünfzig sein ...

"Hat er ein Alter angegeben?", fragte sie aus ihren Gedanken heraus. "Ja, Moment ... vierzig, er gab an, vierzig zu sein", wenn er alles erlogen hätte, um als Spender attraktiver zu sein, hätte er garantiert ein jüngeres Alter angegeben. Salome versuchte in den Augen ein Alter herauszuerkennen, sich vorzustellen, dass er vierzig war. Möglich wäre es ... letztendlich war es auch nur ein Phantombild und nicht die Realität.

"Gibt es eine Sozialstation im Lenox Hill?", fragte nun Archibald in ihren Gedankenfluss und Salome sah abermals auf. "Ja, gibt es", und sie ahnte, worauf er hinaus wollte. "Wir könnten in Erfahrung bringen, ob er dort auftaucht, vielleicht wegen einer Verletzung. Die Chance ist wirklich sehr gering, ein Navy-Seal beachtet kleine Verletzung wohl nicht, aber wenn er vielleicht von einem Tier gebissen wurde und eine Tetanusspritze brauchte ... ich glaube nicht, dass er sein Leben aufs Spiel setzen würde ..."

In der Tat war das ein guter Gedankengang für einen Anfang. "Ich könnte dorthin ...", begann sie, weil sie endlich etwas tun wollte, aber Archibald schüttelte wieder den Kopf, bevor sie zuende sprechen konnte. "Nein, wirklich nicht", und Salome pustete diesmal die Luft lange aus ihren Wangen heraus. "Okay, ich beobachte den Eingang ... gehe aber nicht rein", der alte Detektiv hob die Augenbrauen, "Ich muss irgendwas tun", beeilte sie sich zu sagen und nun war es an ihm, den Mund zu einem Strich zu pressen, um sich den Eiwand zu unterdrücken, den er gerne getätigt hätte.

"Bekomme ich eine Kopie der Akte?", fragte sie lieber, bevor er doch noch etwas dagegen erklärte. "Das ist Ihre, ich habe sie extra für Sie zusammengestellt, gehört zum Service", er zwinkerte und schloss die Akte, um sie ihr rüber zu reichen. Diesmal konnte sie sein lockeres Reden mit einem Lächeln annehmen und nahm auch die Akte an sich, um das Phantombild dazwischen zu schieben. "Danke", sagte sie und meinte damit nicht nur diesen "Service", sondern "für alles".
"Dafür werde ich doch bezahlt, nicht wahr?", er lächelte und sie lächelte zurück. Ihre Dankbarkeit war definitiv angekommen, egal, was er sagte.

TBC Salome: Der Verborgene
TBC Archibald: Staub von Jahrzehnten


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