[Meshach]: Unbefleckte Empfängnis

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Meshach
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Re: [Meshach]: Unbefleckte Empfängnis

Beitragvon Meshach » 07.10.2016, 08:20

„Bitte lassen Sie uns ins Zimmer gehen, Forentine“, forderte er sie freundlich auf. „Ich werde Sie begleiten und Ihnen einige Ihrer Fragen beantworten, wenn Sie das wünschen“. Die Zimmer waren ebenso hell und freundlich wie die Gänge, eingerichtet mit weißen Möbeln, bunten Vorhängen und Kissen. Es gab auch hier Blumen und Pflanzen, ein gut gefülltes Bücherregal sowie einen Fernseher und eine kleine Musikanlage. Eine Tür führte in ein gut ausgestattetes Bad mit Tageslicht, eine andere in ein kleines gemütliches Schlafzimmer. Beide Türen waren weit geöffnet, damit die neue Bewohnerin gleich einen Einblick in die Räumlichkeiten bekam sobald sie durch die Zimmertür getreten war.

Der Altvampir ließ Florentine den Vortritt und folgte ihr dann in den Wohnbereich. Die Tür ließ er einfach nur ins Schloss fallen, was jedoch kaum ein Geräusch verursachte. Meshach trat ans Fenster und blickte in die Nacht hinaus. „Ihr Kind wird sein, was sein Vater war“, begann er mit den Antworten auf die Fragen, die sie bereits vor der Tür gestellt hatte. Seine Stimme war sanft, fast zärtlich. „Sie wissen, dass … Gedeon … ein Vampir war oder ist. Ihre Gedanken haben es mir verraten“. Er wandte sich zu dem Mädchen um. „Es mag Sie jetzt beunruhigen, aber wenn Sie sehr intensiv an etwas denken, dann teilen Sie mir Ihre Gedanken unbewusst mit. Diese Fähigkeit ist allen Vampiren zu Eigen und wird auch eine Eigenschaft Ihres Kindes werden“.

Der Russe ging zu einer kleinen Nische des Raumes und holte eine Flasche Wasser und ein Glas. Beides stellte er auf den kleinen Tisch vor dem Sofa, welches frei im Raum stand, und deutete Florentine sich zu setzen. „Sie haben mich gefragt, ob der Mann, draußen auf dem Flur, ebenfalls ein Vampir ist“. Seine Tonlage war beruhigend und beinahe hypnotisch. „Alle Männer, die sich des Nachts hier auf der Station befinden, sind Vampire. Am Tage übernehmen Schwestern und Pflege Ihrer Rasse die Aufgabe für Sie da zu sein“. Sie jedoch arbeiteten bei größeren Schwierigkeiten mit Sedativa. Da die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte hingegen gezeigt hatten, dass die meisten Probleme in den Nächten auftraten, wenn die Probandinnen allein in ihren Betten lagen und Zeit um Nachdenken hatten, war man dazu übergegangen, die Räumlichkeiten mit viel Tageslicht auszustatten und nur in der Nacht auf eine besondere Betreuung zurückzugreifen.

Wenn Florentine auf dem Sofa Platz genommen hatte, würde der Altvampir hinter sie treten, seine Hände auf ihre Schultern legen und mit einer sanften Massage, die Verspannungen in ihrem Nacken lösen. „Ihr Kind ist nichts, wovor Sie Angst haben müssen, Florentine. Es ist ein Teil von Ihnen und dem Mann, der es gezeugt hat“. Zärtlich fuhren seine geschickten Finger über ihre Haut und lösten nach und nach die einzelnen Blockaden. „Wobei mir Ihre Aussagen unten im Untersuchungsraum bezüglich der Zeugung seltsam vorkamen“, fügte er sehr leise hinzu, so dass das Mädchen bereits Schwierigkeiten haben musste, diese und die nachfolgenden Worte zu verstehen. „Über manche Dinge sollten wir aber ausschließlich im Bad reden“.

Seine Hände konnten bereits keinerlei Verspannungen mehr erfühlen, dennoch hörte er mit seiner beruhigenden Massage nicht auf. „Ich werde auch am Tage im Gebäude sein“, sprach er weiter, nun jedoch wieder etwas lauter. „Ein Aufenthalt auf dieser Station ist mir zu dieser Zeit jedoch nicht möglich, wie Sie sich denken können“. Er lächelte leicht. „Aber ich stehe von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang zu Ihrer ständigen Verfügung“.

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Flo
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Re: [Meshach]: Unbefleckte Empfängnis

Beitragvon Flo » 07.10.2016, 08:44

Meshach bat sie, ins Zimmer zu gehen. Sie schaute kurz hinein, seufzte leise und lief voran. Es war wirklich hübsch eingerichtet, es schien, als sei alles Notwendige vorhanden. Diese Räume wirkten großzügig, sicherlich unter anderen Umständen hätte man sich hier sehr wohl gefühlt. Meshach ließ die Tür leise ins Schloss fallen, lief an ihr vorbei zum Fenster und schaute hinaus. „Ihr Kind wird sein, was sein Vater war“. Sie hörte ihm aufmerksam zu. „Sie wissen, dass … Gedeon … ein Vampir war oder ist. Ihre Gedanken haben es mir verraten“. Florentines Blick erstarrte. Er konnte ihre Gedanken lesen? Meshach wandte sich ihr zu und sprach weiter.

„Es mag Sie jetzt beunruhigen, aber wenn Sie sehr intensiv an etwas denken, dann teilen Sie mir Ihre Gedanken unbewusst mit. Diese Fähigkeit ist allen Vampiren zu Eigen und wird auch eine Eigenschaft Ihres Kindes werden“.

Er holte ein Glas und eine Flasche, stellte sie auf dem Tisch und deutete an, dass sie sich doch setzten sollte. Sie zögerte einen Moment, tat aber letztlich das, was er ihr sagte. Dem Mädchen, der werdenden Mutter wurde immer mehr klar, worum es hier ging, und all die Ungereimtheiten, die sie bisher mit sich herumtrug, lösten sich auf. „Das meinten sie also damit“, sprach sie so leise und mehr in Gedanken als zu ihm. Sie erinnerte sich daran, dass sie Gedeon bitten sollte, sich nicht weiter zu verletzten. Es waren ihre Gedanken, die er hören konnte.

Ihr Aufpasser, ihr Vampir sprach weiter und erklärte ihr, dass bei Anbruch der Dunkelheit überall Vampire die Aufsicht führten, am Tage normale Menschen. Also war es fast unmöglich, in der Dunkelheit zu fliehen. Gegen einen Vampir konnte sie nicht ankommen.

Etwas Seltsames geschah, er trat hinter sie und für diesen Augenblick hatte sie Angst davor, was geschehen würde. Sie kniff die Augen zusammen und wartete ab. Er tat ihr nicht weh, so wie sie dachte. Er begann sie zu massieren und eigentlich hätte sie liebend gerne die Augen geschlossen und es genossen. Aber schlussendlich war sie eine Gefangene und das konnte sie, nein wollte sie, nicht vergessen.

„Ihr Kind ist nichts, wovor Sie Angst haben müssen, Florentine. Es ist ein Teil von Ihnen und dem Mann, der es gezeugt hat“. OH! Vor ihrem Kind hatte sie in diesem Moment die wenigste Angst! Seine Stimme wurde so leise, dass sie nur unter größter Anstrengung verstehen konnte, was er da sagte. Er meinte, dass er über bestimmte Dinge nur im Bad sprechen konnte. Sie schaute zu der kleinen Tür, die zum Bad führte.

Meshach war nur in der Nacht bei mir, am Tage hielt er sich hier irgendwo anders auf. Er stand zu ihrer Verfügung. Wie das klang! Sie hob ihre Hand und legte sie einen Moment auf seine, damit er merkte, dass er aufhören konnte. Florentine stand auf, lief um das Sofa herum, griff nach seiner Hand und zog ihn, so schnell sie so einen Koloss überhaupt nur hätte ziehen können, ins Bad. Sie war dabei nicht laut, aber immerhin strengte sie sich wirklich sehr an.

Nachdem er den Raum hinter sich schließen würde, warf sie neue Fragen in den Raum. Sie schaute ihn so direkt in seine Augen, und die Aufregung stieg in ihr hoch. „Ich weiß nicht, wie ich schwanger wurde geschweige denn von wem. Aber eines weiß ich ganz sicher, wenn dieses Kind von Gedeon sein sollte“, sie holte Luft, sie hatte das Gefühl, dass sie kaum noch atmen konnte. Flo ließ auch seine Hand nicht los, im Gegenteil, ihre andere umfasste die seine zusätzlich „Was passiert mit meinem Kind? Wird es genauso gequält, misshandelt und für irgendwelche hirnrissigen Experimente benutzt?“ Sie zitterte am ganzen Körper, ihr wurde so erdrückend heiß. Der Gedanke, dass das passieren konnte, trieb sie an den Wahnsinn. „Meshach, bitte, ich flehe dich an, hilf mir hier raus.“

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Re: [Meshach]: Unbefleckte Empfängnis

Beitragvon Meshach » 07.10.2016, 08:45

Sie sprang vom Sofa auf, packte seine Hand und zerrte ihn ins angrenzende Bad. Seufzend ließ er es zu und folgte ihr. Der Tür gab er einen leichten Tritt, damit diese mit einem Klicken ins Schloss fiel. „Was passiert mit meinem Kind? Wird es genauso gequält, misshandelt und für irgendwelche hirnrissigen Experimente benutzt?“ Er erwiderte den Blick des Mädchens und lehnte sich gegen das Waschbecken. „Sehe ich gequält, misshandelt oder für irgendwelche hirnrissigen Experimente benutzt aus?“ Meshach fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Florentine, ich weiß nicht, was in diesem Labor vor sich gegangen ist, aber ich weiß, dass Sie bei der Geburt sterben werden, wenn Sie nicht hier bleiben“.

Er griff nach ihren Händen und sah sie eindringlich an. „Die Schwangerschaft ist kein Spaziergang und auch die Geburt benötigt eine spezielle ärztliche Betreuung“. Er hielt ihren Blick mit seinen Augen gefangen. „Schwanger geworden sind Sie vermutlich durch eine künstliche Befruchtung. Das würde auch den Krankenhausaufenthalt vor einigen Wochen erklären. Man hat Ihnen wahrscheinlich mehrere Eizellen eingesetzt, in der Hoffnung, dass sich zumindest eine von ihnen einnistet und zu einer Schwangerschaft führt“.

Seine Finger strichen sanft und beruhigend über ihre Handrücken. „Sie werden es schaffen, Florentine. Ich weiß es. Und ich werde Ihnen zur Seite stehen“. Wie schon vielen Frauen vor ihr und noch vielen Frauen danach. Aber dieses Mal würde er der Geburt von Zwillingen beiwohnen und versuchen, eins der Kinder zusammen mit dem Mädchen verschwinden zu lassen – ohne, dass irgendjemand davon Wind bekam.

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Re: [Meshach]: Unbefleckte Empfängnis

Beitragvon Flo » 07.10.2016, 08:47

„Sehe ich gequält, misshandelt oder für irgendwelche hirnrissigen Experimente benutzt aus?“ Florentine schaute ihn überrascht an. „Soll das heißen, du bist …“ Sie traute sich nicht weiter zu sprechen. War Meshach auf demselben Wege gezeugt worden wie ihr Kind? „Florentine, ich weiß nicht, was in diesem Labor vor sich gegangen ist, aber ich weiß, dass Sie bei der Geburt sterben werden, wenn Sie nicht hier bleiben“ Ihr liefen die Tränen an den Wangen herunter, sie blickte zur Seite, wollte nicht, dass er sie wieder weinen sah. Eigentlich hätte sie gar nicht mehr weinen können. Sie griff nach etwas Toilettenpapier und schnaubte sich kurz die Nase, hob den Toilettendeckel, warf das benutzte Papier weg und setze sich anschließen dort hin, die Arme hielten ihren Kopf und sie dachte einen Moment lang nach. „Wenn du meine Gedanken lesen kannst, warum kannst du dann nicht die Bilder sehen?“Sie sprach ganz ruhig, wirkte fast gefasst.

Die Schwangere stand wieder auf, ging auf ihn zu, blickte wie schon so oft in seine Augen. „Gefesselt an Händen und Füßen in einem dunklen Raum. Kaum mit Nahrung, mit Blut versorgt, bei lebendigem Leibe aufgeschnitten und untersucht. Vermutlich über Jahre hin weg.“ Sie machte eine Pause. Sie hätte so gerne jetzt einfach in Gedeons Armen gelegen. Sie wollte nur jemanden haben, dem sie trauen konnte. Florentine entschied sich, auch wenn sie selbst nicht wusste, warum, mehr zu erzählen. „Ich weiß nicht, ob ich dir trauen kann.“ Sie atmete tief ein und aus. „Ich habe ihn in diesem Raum gesehen und für mich war klar, dass ich ihm helfen musste. Ich wusste nicht, dass er anders war. Ich wusste es nicht. Das ganze blieb nicht unbemerkt und plötzlich standen mein Vater und einige andere mit im Raum. Ich entschied mich für ihn, befreite ihn, weil ich es nicht ertrug, dass mein eigener Vater anderen Lebewesen derart Schaden zugefügt hatte.“ Ihre Hand fuhr über die Stelle am Hals. „Er griff nach mir und ich dachte, ich müsste sterben. Am Ende war ich die einzige, die er am Leben gelassen hatte.“

„Die Schwangerschaft ist kein Spaziergang und auch die Geburt benötigt eine spezielle ärztliche Betreuung“ Das wunderte sie nicht. Nicht im Geringsten. An ihrer Schwangerschaft war gar nichts normal, warum also sollte die Geburt eine Sache sein, die einfach über die Bühne gehen könnte? „Schwanger geworden sind Sie vermutlich durch eine künstliche Befruchtung. Das würde auch den Krankenhausaufenthalt vor einigen Wochen erklären. Man hat Ihnen wahrscheinlich mehrere Eizellen eingesetzt, in der Hoffnung, dass sich zumindest eine von ihnen einnistet und zu einer Schwangerschaft führt“ Ihr wurde schwindelig. Sie lehnte sich an seine Brust, egal wer er war oder sie, sie wollte nur noch fern ab dieser Realität sein. Wollte schlafen. Nur schlafen und hoffen, wie so oft, dass alles nur ein furchtbar böser Traum war. „Zumindest eine von Ihnen?“ Es war mehr eine Feststellung, die sie leise aushauchte.

„Sie werden es schaffen, Florentine. Ich weiß es. Und ich werde Ihnen zur Seite stehen“ Sie atmete ruhig weiter, glaubte aber nicht daran. Einen kurzen Moment flackerte ihr einfach die Kapitulation in Gedanken auf. Zu Sterben war ein guter Weg. Sie musste nur abwägen, was ihr lieber war. Das sie und ihr Kind ein Leben lang gefangen gehalten wurden, oder einfach zu sterben. Sie spürte, wie er mit seinen Fingern über ihre Handrücken fuhr. Es wirkte fast etwas beruhigend, auch wenn sie selbst keine Kraft mehr hatte, um überhaupt irgendwas zu spüren. „Bist du zu jeder Schwangeren so, wie zu mir“, wollte sie wissen. Es tat ihr gut, ganz klar, aber war das alles nur eine Masche, um sie ruhig zu bekommen? „Was kannst du noch, außer meine Gedanken lesen zu können“, fragte sie erschöpft. Ich fühle mich nicht gut, dachte sie und sehnte sich nach einem Bett.

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Re: [Meshach]: Unbefleckte Empfängnis

Beitragvon Meshach » 07.10.2016, 08:52

„Wenn du meine Gedanken lesen kannst, warum kannst du dann nicht die Bilder sehen?“ Meshach zuckte leicht mit den Schultern. Er konnte ihre Gedanken manipulieren, ihre Gefühle und auch ihre Erinnerungen. Aber sie war kein offenes Buch in dem er lesen konnte, was immer er wollte. Das musste er aber auch nicht, denn sie ließ ihn mit Worten an ihren Erinnerungen teilhaben. „Gefesselt an Händen und Füßen in einem dunklen Raum. Kaum mit Nahrung, mit Blut versorgt, bei lebendigem Leibe aufgeschnitten und untersucht. Vermutlich über Jahre hin weg.“ Der Anblick musste sie geschockt haben, das konnte er sich vorstellen. Vermutlich hätte er selbst ihm, der schon viel in seinem Dasein gesehen hatte, den Schweiß auf die Stirn getrieben. Sie berichtete weiter von dem, was daraufhin in diesem Labor geschehen war und er lauschte, ohne sie zu unterbrechen. Sie musste für diesen Gedeon durch die Hölle gegangen sein.

Der Name „ihres“ Vampirs sagte Meshach nichts. Ein Proband mit dem Namen Gedeon war in keinem Bericht erwähnt worden. Er versuchte sich zu erinnern, aber ihm fiel nur die Nennung von zwei Iliescu-Brüdern und diesem Shkarupa, dem Desateur, ein. Wenn die Sonne aufging würde er mit unauffälligen Nachforschungen beginnen, nahm er sich vor. Vielleicht konnte er Florentine beruhigen und ihr mitteilen, dass es diesem Gedeon gut ging. Andererseits wurde es durch ihre Aussage immer unwahrscheinlicher, dass jener Vampir der Vater ihrer Kinder war. Die Zwillinge hatten vermutlich einen anderen Erzeuger. Einen, der sehr wertvoll sein musste und über ganz besondere Fähigkeiten verfügte. Aber warum war diese Befruchtung nicht bekannt geworden? Möglicherweise WAR sie bekannt und deshalb befand von Ewyk sich ausgerechnet zum Zeitpunkt von Florentines Aufgriff in diesem Labor. Er würde auch das in Erfahrung bringen, stand für den Russen fest. Er MUSSTE es in Erfahrung bringen, nicht nur für das Mädchen sondern auch für sich selbst.

„Bist du zu jeder Schwangeren so, wie zu mir? …„Was kannst du noch, außer meine Gedanken lesen zu können?“ „Ich fühle mich nicht gut.“ Sie war erschöpft und völlig fertig. Meshach trat näher an sie heran, legte ihre Hände um seinen Hals und nahm sie auf seine Arme. Für ihn war sie ein Fliegengewicht, klein, zerbrechlich und federleicht. Behutsam trug er sie vom Bad ins Schlafzimmer und legte sie dort auf das Bett. Er streifte ihre Schuhe von den Füßen und zog die Decke über ihren Körper. „Schlafen Sie“, sagte er leise und strich zärtlich über Florentines Wange. „Bis zum Morgengrauen bin ich nebenan“. Er lächelte sie tröstlich an. „Sie müssen nur rufen und ich werde bei Ihnen sein“. Der Altvampir konzentrierte sich ganz auf die junge Frau, hüllte ihren Geist in das Gefühl von Frieden, Wärme und Wohlbehagen, damit sie in einen erholsamen Schlaf fallen konnte. „Das, kleines Mädchen, kann ich auch noch“, dachte er, sprach es aber nicht aus.


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